Christ ist nicht gleich Christ?

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solana

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Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von solana am 09.03.2016 12:10

Salvato schrieb:

Teils hat es mich befremdet, wie die Einen den Andern wahren Glauben absprachen. Es ist doch gewiss nicht im Sinne unseres Erlösers und Retters Jesus Christus, dass man sich überall auf ihn beruft, aber nicht fähig ist untereinander diese Einheit auch zu leben.

Hallo Salvato
Ja, es gibt vieles was uns trennt. Und wenn wir uns auf das konzentrieren und den Unterschieden den grössten Wert zumessen, denn können wir nicht zusammen kommen.

Das Verbindende ist unser gemeinsamer Herr und seine Liebe.
Je mehr wir uns auf ihn konzentrieren, um so unwichtiger werden Unterschiede, um so eher können wir sie "ertragen". Im Wissen darum, dass keiner von uns bereits am Ziel angekommen ist und dass jeder seine "Baustellen" hat ....
Und wenn wir darauf vertrauen, dass unser Herr auch in den Baustellen der anderen am Wirken ist, dann stört und das, was da noch "zu Bauen ist", weniger. Weil wir wissen, dass er sein Werk vollenden kann und wird - in jedem, der sich auf ihn einlässt.

Deshalb ist auch der erste Schritt zur Überwindung dieser Differenzen der Blick auf Jesus.
Nicht darauf, "was einen an den anderen befremdet", auf ihre Fehler, darauf, dass "sie einander den Glauben absprechen" und "dass sie unfähig sind, die Einheit zu leben".
Da kann nur jeder einzelne von uns sich im Blick auf unseren gemeinsamen Herr eine neue Perspektive für den anderen schenken lassen und die Befähigung, den anderen - trotzdem - zu ertragen und anzunehmen. Nicht bei den Fehlern anderer ansetzen und sie dazu zu bringen versuchen, sich so zu ändern, dass man sie problemlos annehmen kann..... 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.03.2016 12:17.

Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Kayla am 09.03.2016 13:39

Das ist ein schwieriges Thema, das immer wieder mal diskutiert wird. Und ich glaube, es ist auch ein ziemlich kompliziertes Thema, bei dem es schwer ist, den richtigen Weg zu finden.
Jemandem den Glauben abzusprechen bzw. zu behaupten, er sei kein Christ, mag sicher manchmal nötig sein und es gibt auch Fälle, in denen sich der Eindruck aufdrängen mag. Allerdings ist meine eigene Erfahrung auch, dass Christen, die noch relativ am Anfang stehen, eher noch von Gott weggebracht werden können, wenn man ihnen unterstellt, sie seien keine Christen. Mir git das ein paar Jahre lang so, obwohl mir das nicht einmal direkt unterstellt wurde. Doch wenn allgemein gesagt wird, dass richtige Christen jeden Morgen in der Bibel lesen und man selbst es wieder mal für zwei Wochen nicht getan hat, drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass man wohl kein richtiger Christ sein kann. Oder wenn es heißt, richtige Christen würden überall von ihrem Glauben erzählen (da kommt dann gerne die Begründung wenn das Herz voll sei, liefe der Mund über) und man selbst ist leider eine sehr zurückhaltende Person, die nichts "überall erzählen" kann, sondern die schon allgemeine Fragen zum persönlichen Leben ungerne beantwortet, egal ob sie mit dem Glauben zu tun haben oder nicht. Ich selbst dachte dann irgendwann, ich schaffe es ja ohnehin nie, ein richtiger Christ zu werden, also könne ich es auch gleich lassen. Ich kannte auch jemanden, dessen Glauben ich und andere lange anzweifelten, weil man einfach lange nichts davon zu sehen schien. Nach Jahren kam schließlich doch langsam eine Veränderung und ich habe mich für meine Zweifel geschämt.

Hinzu kommt leider ein Drang, der wohl eine sehr menschliche Eigenschaft ist: Menschen bilden gerne elitäre Gruppen und gerne distanziert man sich von den anderen, die es nicht so gut machen. Mir fällt das zur Zeit bei dem auf, was bei vielen modernen Menschen Religionsersatz zu sein scheint: das Essverhalten. Da bilden sich richtige Subkulturen von Veganern, Raw Foodists und Paleo-Anhängern, die meinen sie seien mit ihrem Essverhalten gesünder als alle anderen oder den anderen moralisch überlegen und laut Wissenschaftlern ist dies auch häufig eine Motivation, einer solchen Ess-Subkultur nachzulaufen. Damit will ich das Christsein nicht mit dem Essverhalten vergleichen, aber Christen sind eben immer noch Menschen und dementpsrechend wird mancher sehr menschliche Drang eben auch unter Christen ausgelebt. Mitunter hängt es sogar an einem bestimmten Vokabular. Mich wollte in der Straßenbahn mal einer bekehren, der mir nicht glaubte, als ich ihm sagte, ich sei schon Christ. Ich habe es wohl nicht auf die richtige Weise gesagt und muss auch zugeben, dass ich mich weigere, ein "speziell christliches" Vokabular zu benutzen, weil ich diese gruppenspezifischen Arten zu reden generell nicht leiden kann (längst nicht nur auf den Glauben bezogen).

Allerdings haben meine Familie und ich vor Jahren selbst eine Gemeinde verlassen, in der Dinge geschahen, die einfach nicht mehr in Ordnung waren. Ich will gar nicht mal behaupten, dass die Menschen dort keine Christen waren. Und das ist ein weiterer wichtiger Pukt: Man kann Christ sein und dennoch Dinge falsch sehen und große Fehler machen. Die Frage ist vielleicht, was man falsch sieht. Wenn es Jesus selbst betrifft und dass es nur durch ihn zu Gott geht, dann sind das Irrtümer, die vielleicht wirklich bedeuten, dass jemand kein Christ ist. Bei anderen Streitpunkten, z. B. was die Frau in der Gemeinde darf und was nicht, bin ich der Meinung, dass man da niemandem den Glauben absprechen kann, nur weil er da vielleicht die "falsche" Ansicht hat.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Henoch am 09.03.2016 13:45

Hallo Salvato,

der springende Punkt ist, dass die Einheit nicht durch den Willen des Menschen geschieht, sondern alleine auf Christus gegründet ist, denn:

Epheser 4 sagt: 10 Der (jesus Christus) hinabgefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, damit er alles erfülle. 11 Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, 12 damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden, 13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi, 14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen. 15 Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus, 16 von dem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hängt durch alle Gelenke, wodurch jedes Glied das andere unterstützt nach dem Maß seiner Kraft und macht, dass der Leib wächst und sich selbst aufbaut in der Liebe.

Das bedeutet, dass die Einheit des Glaubens durch die Erkenntnis des Sohnes Gottes zustandekommt. Deshalb eint uns die Wahrheit, was in diesem Text schon anklingt, nicht die Konfession.

2 Johannes 9, 5 Und nun bitte ich dich, Herrin, - nicht als schriebe ich dir ein neues Gebot, sondern das, welches wir von Anfang an gehabt haben: dass wir einander lieben. 6 Und dies ist die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln. Dies ist das Gebot, wie ihr es von Anfang an gehört habt, dass ihr darin wandeln sollt. 7 Denn viele Verführer sind in die Welt hinausgegangen, die nicht Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennen; dies ist der Verführer und der Antichrist. 8 Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt! 9 Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht!

Deshalb kann die Einheit der Christen nur auf Basis der Wahrheit sein und ist auch schon!!!!!! Denn jeder, der aus Gott geboren ist, ist in der Wahrheit.

1 Johannes 4, 6 Wir sind aus Gott. Wer Gott erkennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.

Henoch

 

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Salvato

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Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Salvato am 10.03.2016 08:06

Guten Tag jonas.sw

Betrifft diese Deine Frage, was sagt denn Jesus über das Herz des Menschen? diese Stellen?

Matthäus 15.19 Denn aus dem Herzen kommen arge Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung.


Jesus stellt klar fest, dass in einem kaltherzigen Menschen böse Gedanken entstehen, wie Mord etc.



Deshalb propagiert er ja die gelebte Liebe. Wer von ganzem Herzen liebt, will niemandem Schaden zufügen, verbreiten später auch gleichsam seine Jünger.

Matthäus 22.37 Jesus aber sprach zu ihm: "Du sollst lieben Gott, deinen HERRN, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte."

Gby, Salvato

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Henoch am 10.03.2016 08:20

Hallo Salvato,

was ist biblisch Liebe? Wie liebt man Gott, was agt die Bibel? Und wie liebt man Menschen, was sagt sie dazu? Und wie kommt man zu einem liebendem Herzen?

Das ist elementar, sonst liebt man menschlich, aber nicht so, wie Gott will. Das ist komplett etwas anderes...

Henoch

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Salvato

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Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Salvato am 10.03.2016 08:57

Guten Tag Henoch

Was christliche, gottgewollte Liebe ist, steht an vielen Stellen.des NT.  Insbesondere im 1. Korinther 13. Oftmals ist menschliche Liebe an Bedingungen geknüpft...solche hält dann nur solange diese erfüllt werden. Ist dem nicht so, kann solche "Liebe" gar in Hass mutieren, was zeigt, dass es nicht wirkliche bedingungslose uneingeschränkte Liebe war.

Aber auch hier denke ich, dass die Erkenntnis der göttlichen Liebe unabhängig von Konfession, respektive andern christlichen Gemeinden, Gemeinschaften ist. Alle haben dieselbe Bibel, können selber daraus entnehmen, wie Gott sich die wahre, aufrichtige Liebe vorstellt.

Gby Salvato

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Henoch am 10.03.2016 09:07

Hallo Salvato,

es gibt etwas entscheidendes, was die Bibel zum Thema Liebe sagt, nämlich, dass diese Liebe durch den Geist in unsere Herzen ausgegossen wird. Die Liebe, die Gott meint, kann also nur gelebt werden, wenn der Geist in den Menschen hineingegeben wurde und daher ist diese Liebe auch eine Frucht des Geistes.

Dies ist möglich durch den neuen Bund. Wer diesen Bund nicht angenommen hat, ist tatsächlich nicht in der Lage, die Liebe "Gott-gemäß" zu leben.

Henoch

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Salvato

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Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von Salvato am 10.03.2016 09:23

Guten Tag Kayla

Ich kenne die aufgedrängten Kriterien auch. Einer Glaubensschwester wurde unterstellt, sie sei keine glaubwürdige Christin weil sie Hosen trägt. Auch dass man täglich in der Bibel lesen müsse, finde ich Sache jedes einzelnen, ob sie oder er das für sich wichtig findet. Dies muss ja nicht heissen dass es ein MUSS sei. Auch der sonntägliche Gottesdienst als Pflicht, Zeichen wahren Christseins, hat schon dazu geführt, dass jemand trotz Krankheit in die Kälte ging, um ja keinen Gottesdienst zu verpassen und sich dies negativ auf den Genesungsprozess auswirkte. Oder auch schon hörte ich auf dem Kirchenvorplatz, dass diese oder jene schon wieder nicht da sei, und eine andere seit kurzem extrem modisch und auffallende gekleidet sei, wie sie wohl zum Geld dazu gekommen sei... Klatsch und Tratsch, was mit wahrem Christsein wohl gar nichts zu tun hat.

Ob jemand im Alltag von seinem christlichen Glauben und den positiven Veränderungen dadurch reden will, sollte jedem selber überlassen sein. Gott sieht, wer dies freimütig kann und wer lieber schweigt und die Gottesnähe einfach dankbar geniesst.

Ich finde es schade, dass die einen dies, die andern das als Hauptmerkmal für wahren Christusglauben festlegen. Henoch hat sehr gut beschrieben, dass das Bleiben in der  Lehre des Christus Gottes wichtig sei, und das sollten ja eigentlich alle Christlichen Gemeinschaften, Kirchen etc. beherzigen, statt Christsein nur deshalb abzusprechen, weil Frau Hosen trägt, man nicht in Zungen redet, man nicht dauernd sonntags in die Kirche geht.

Wenn eine Frau aus Glaubensgründen keine Hosen tragen will, dann ist es für sie wichtig und richtig. Ebenso, wenn jemand täglich in der Bibel lesen will, so ist es deren oder dessen Sache. Aber das solche, die das nicht tun, deshalb keine glaubwürdigen Christen seien, sollte dann unterbleiben.

Gott wünscht sich eine Einheit der Christen, ob dies je möglich sein wird, wird sich zeigen.

Gby Salvato

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.03.2016 09:26.

pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von pausenclown am 10.03.2016 09:47

Hallo,

eine Sache vorab, ich verstehe das meiste nicht worum es meist hier im Forum geht, ass liegt an mir. aber auch in diesem Thread, werden Begriffe aus der Bibel genommen wie: Liebe, Gnade, Einheit usw.

Vielleicht fällt es mir nur auf, aber aus welcher Ecke (Evangelisch, Katholoisch, Freikirchlich usw) werden diese Begriffe unterschiedlich belegt.
Z.B. wird Gnade innerhalb der Kath-Kirche anderst ausglegt wie in der Ev-kirche. Ja beide reden von Gnade, meinen aber nicht das gleiche.
 Für mich ist z.B. Liebe und das was die Bibel beschreibt kein Gefühl, sondern eine Tat.

Pausenclown

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jonas.sw

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Beiträge: 491

Re: Christ ist nicht gleich Christ?

von jonas.sw am 10.03.2016 09:50

Jesus hat gezeigt, das der Mensch durch das verunreinigt wird, was aus dem Herzen kommt und Paulus spricht davon, das er das macht, was er nicht will und Gott zeigte Hiskia, wie sein Herz wirkt, wenn er, Gott nicht mehr dabei ist. Ich kann aus meinem eigenen Herzen nichts gutes vollbringen. Ich brauche Jesus.

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