Werkegerechtigkeit

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solana

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Re: Werkegerechtigkeit

von solana am 30.10.2016 13:10

Burgen schrieb:

Doch sehe ich zumindest viel Gutes darin.


Ja, liebe Burgen, das schrieb ich ja auch, dass dadurch viel Gutes bewirkt werden kann - keine Frage.

Ich wollte an diesem Beispiel nur die Motivation veranschaulichen.
Und man kann von Prominenten oder Firmenchefs, die keine Christen sind, ja auch nicht erwarten, dass ihre Motivation anders ist .

Mir kommt da der Satz Jesu in den Sinn:

Mt 6,2 Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt.

Wer etwas Gutes tut, um dafür Anerkennung zu "ernten", der hat auch nur diese "Ernte" seiner Saat als Lohn. Und kann sich dann nich auch noch vor Gott stellen und für seine gute Taten noch mehr Lohn und Anerkennung erwarten. 

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Werkegerechtigkeit

von Pal am 30.10.2016 17:11

Wenn die Bibel über Götzendiener das folgende schreibt ...

Psa 135:15 Der Heiden Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. Psa 135:16 Sie haben Mäuler, und reden nicht; sie haben Augen, und sehen nicht; Psa 135:17 sie haben Ohren, und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde. Psa 135:18 Die solche machen, sind gleich also, alle, die auf solche hoffen.

...dann meine ich ist diese Konstellation sehr passend auf alle diejenigen anwendbar, die auf sich selbst und ihre eigenen Werke vertrauen. Denn im Grunde ist der Selbstdienst ein Götzendienst vom Besten.
Und genau so werden die Werke zu geistlich unfruchtbaren, nichtigen Pseudo-Werken. Vielleicht vor der Welt glitzernd und fromm erscheinend, aber vor dem Allerhöchsten völlig inakzeptabel.
Und das alles hängt am "seidenen Faden" der Herzensgesinnung. Wie Geli es schrieb: Aus welcher Motivation tue ich, was ich tue?

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StefanS

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Re: Werkegerechtigkeit

von StefanS am 30.10.2016 19:45

DerArme schrieb: Die Gnade besteht also nicht darin , das ich nicht aus Werken gerecht bin , sondern durch die Werke , die er durch mich tut .
...
Ich bin gerecht gesprochen aus Gnade ( die Werke sind vorbereitet ) , mittels der Erlösung , die in Jesus Christus ist .
Ich kann Dir nur zustimmen.
Eigentlich ist damit alles gesagt und doch weiß ich, dass ich/wir gerne zur Gnade etwas hinzutun möchten.

Wir eifern für Gott und wollen Gott gefallen ... ist es nicht so?
Und wir denken, unser Gehorsam gegenüber dem Gesetz würde uns gerecht machen.

Doch die Bibel sagt, dass das Gesetz die Kraft der Sünde ist:
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. (1.Kor.15,56)

Unter Werksgerechtigkeit verstehe ich mein Handeln, dem Gesetz genüge zu tun.
Ein bisschen mehr beten, ein bisschen mehr fasten, ein bisschen mehr Bibel lesen, weil das mich Gott näherbringt.
Darin bin ich immer kläglich gescheitert, denn es hat mich von Gott entfernt. Daran bin ich fast zerbrochen.

Die Motivation anderer Christen (oder christlicher Organisationen) zu beurteilen steht mir nicht zu!

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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solana

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Re: Werkegerechtigkeit

von solana am 31.10.2016 10:11

StefanS schrieb:

Die Motivation anderer Christen (oder christlicher Organisationen) zu beurteilen steht mir nicht zu!

Hallo Stefan
Du hst recht, die Motivation anderer zu prüfen, um über andere ein Urteil zu fällen, steht uns nicht zu.

Aber wir müssen sehr wohl "Lehren" beurteilen, die sich verbreiten und gerne angenommen werden, weil sie so gut in den Zeitgeist passen. 
Und für uns selbst prüfen, ob wir uns von diesm "Wind der Lehre " beeinflussen lassen dürfen und wo wir uns klar davon distanzieren sollten.

Eph 4,14 damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch das trügerische Würfeln der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.

1Thess 5,21 Prüft aber alles und das Gute behaltet.

Und wenn ich diesen Teil der Lehre prüfe:

Man "sät" Spendengeld und erwartet dafür dann eine 30-, 60- oder 100fache "Ernte" an Geldsegen ....

Dann bekomme ich ein sehr schlechtes Gefühl.

Denn es heisst doch:

Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Gal 6,7 Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
8 Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. 

Wer nun Geld sät, um 30-, 60- oder 100fachen Geldsegen zu ernten, worauf sät der denn und wem dient der denn in Wirklichkeit?

Für mich selbst kann ich so eine Motivation nur ablehnen.
Was andere machen, dafür sind sie selbst verantwortlich .
gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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StefanS

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Re: Werkegerechtigkeit

von StefanS am 31.10.2016 19:31

Das Prinzip von Saat und Ernte mit Werksgerechtigkeit zu verknüpfen ist möglich und wenn es dir, liebe solana, als falsche Lehre aufstößt, dann kann man sicher darüber plaudern. 
Meine Intention war aber eine andere.  

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Tagwandler
Gelöschter Benutzer

Re: Werkegerechtigkeit

von Tagwandler am 05.11.2016 17:54

Wer gute Werke am anderen tut, der tut sie doch, weil sie ihn ziehen, weil ihm nach ihnen hungert und dürstet; und tut sie doch nicht für sich selber, zu seiner eigenen Rechtfertigung oder um sich selbst gerecht zu sprechen.
Denn wie könnten es dann gute Werke sein?

Gott ist es doch, der den Menschen gerecht macht und spricht, aufgrund seines Samens in ihm und der daraus hervorkommenden Früchte. Auf diese Weise ist doch des Menschen Werk zum Guten bestimmt, schon bevor er es tut.

So können es auch keine Werke aus Angst oder Verpflichtungsgedanken sein, sondern sie entstehen in Freiheit und aus Nächstenliebe.

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Pal

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Re: Werkegerechtigkeit

von Pal am 05.11.2016 18:07

Tagwandler:
Wer gute Werke am anderen tut, der tut sie doch, weil sie ihn ziehen, weil ihm nach ihnen hungert und dürstet; und tut sie doch nicht für sich selber, zu seiner eigenen Rechtfertigung oder um sich selbst gerecht zu sprechen. Denn wie könnten es dann gute Werke sein?

Nun, das ist alles so lange ein "gutes Werk" so lange sich meine Einbildung nicht einmischt und ich auf die leise Einflüsterung reagiere:
"Jetzt war ich aber der Held im Gurkenfeld, und jetzt müßte auch ich etwas Applaus dafür bekommen!"
Genau mit diesen feinen, kleinen Gedankenfüchsen verwandelt sich ein möglicherweise ganz gutes Werk in eine ganz, ganz schlechten Fallstrick.
Verstehst du, wie ich das meine?

Ich muß selbst auf meine Abirrungen aufpassen. - Da kommen dann immer auch Umstände, wo mir ganz deutlich wird welche Motivation hinter meinem Handeln nun ganz echt und wahrhaftig stehen /standen. Und genau darauf kommt es an!

Oder auch mit welch einer völligen Hingabe ich das für Jesus tue, was ich tue, denn auch folgendes ist durchaus möglich:
2Ch 25:2 Und er tat, was dem HERRN wohl gefiel, doch nicht von ganzem Herzen.

Dann kann es vor den Menschen noch ganz positiv aussehen, aber inwendig ist die "Kernfäule der Halbherzigkeit" enthalten. Was dann? - Ist es dann, vor Gott, ein "gutes Werk" oder ein schlechtes?

==============
Da könnte man sich mal als Beispiel die Werke von Simson, in der Bibel, anschauen. Die waren ja wunderbar gottgewirkt.
Dennoch kam es dabei auch zu einer Verselbstständigung seiner wunderbaren Gabe und dann waren die Werke gar nicht mehr so "gut", obwohl sie einen in Staunen versetzen... oder wie siehst du das?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.11.2016 18:10.

Tagwandler
Gelöschter Benutzer

Re: Werkegerechtigkeit

von Tagwandler am 05.11.2016 18:48

Wie gesagt, Gott allein bestimmt das Gute (Werk).
Darüber sollte der einzelne nicht nach Wert oder Ruhm spekulieren.

Ich halte mich aber in meinem Streben und Tun an: Von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.

Und noch als Ergänzung:

Natürlich ist man im Liebesdienst am Nächsten auch gut zu sich selber,
wodurch die Gerechtigkeit wirkt, doch sie wird eben nicht erarbeitet,
sondern der Dienst ist bei Gott (im Vorhinein) sozusagen samt Persona gerecht gesprochen.

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Pal

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Re: Werkegerechtigkeit

von Pal am 05.11.2016 19:34

Tagwandler:
Ich halte mich aber in meinem Streben und Tun an: Von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.

Das sind schöne Worte, die du sicher auch ganz so meinst, wie du sie schreibst.

Für mich hingegen gilt so etwas wie die folgene Umdichtung deiner Worte:

Ich halte mich aber in meinem Streben und Tun an nichts von mir selbst. Denn alles "von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt", steht überhaupt nicht im Bereich meiner eigenen Möglichkeit, sondern ist ein Geschenk seiner Liebe, die ich in keiner Weise aus mir selbst heraus zu produzieren vermag.
Das soll mein Glaube sein! -

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Werkegerechtigkeit

von geli am 05.11.2016 21:11

Ich denke, wir können so viele gute Werke tun, wie wir wollen - daran ist nichts Schlechtes.
Wenn wir Gott gefallen wollen - daran ist auch nichts Schlechtes.

Uns muss dabei nur immer bewusst sein, dass wir durch gute Werke vor Gott nicht "gerechter" da stehen. Gerecht sind wir nur durch Glauben an das, was Christus für uns getan hat.

Die "guten" Werke dienen nicht dazu, um von Gott etwas haben zu wollen, sondern sie drücken unseren Dank für das aus, was Gott uns durch Christus bereits geschenkt hat: Das ewige Leben.

Lg, geli

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