Leben im falschen Körper ?

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jovetodimama

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 17.02.2018 09:33

Ich denke, die von Gott geschaffene Realität ist zunächst einmal von der Ausgansposition her "Gott schuf sie als Mann und Frau". Doch dann gibt es eben auch bei einzelnen Menschen Abweichungen, und zwar nicht in der Gesamtheit der sieben Parameter des Geschlechts (chromosomal, gonadal, hormonal, anatomisch, sexual, psychisch, sozial) - dann wäre ja wieder alles klar - sondern bei einzelnen davon und unterschiedlich stark. Darüber, ob bzw. wozu diese Abweichungen von Gott so gewollt sind, können wir uns Gedanken machen. Aber viel wichtiger und zielführender ist es, klar abzuschätzen, inwieweit wir darauf einen Einfluss haben, und im Rahmen unserer Möglichkeiten die bestehenden Probleme zu lösen.

Zum Vergleich: Das von Gott erschaffene Grundmodell des Menschen besitzt zwei Arme und zwei Beine. Der Autor Nick Vujicic kam ohne auf die Welt. Er ist bekennender Christ, reist als Motivationstrainer um die Welt und hält Vorträge, die schon tausende Menschen ermutigten. - Nick Vujicic hadert wohl nicht mehr damit, dass er anders ist. Er hält es sogar für möglich, dass Gott ihm eines Tages Arme und Beine schenkt, macht sich aber keine Selbstvorwürfe, er habe nicht genug gebetet, wenn es nicht geschieht. Das Leben ohne Arme und Beine erfordert dennoch Lösungen und es hat ihn auf einen ganz bestimmten Weg gebracht. Ebenso, glaube ich, brauchen Menschen, deren Geschlecht abweicht, besondere Lösungen für ihre besonderen Probleme und haben vielleicht auch eine ganz bestimmte Lebensaufgabe, für die sie in ihrem Sosein perfekt ausgestattet sind.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Leben im falschen Körper ?

von Burgen am 17.02.2018 09:28


Hallöchen, 

nochmal die Erinnerung für heute Abend 20.15 Uhr im TV-Sender VOX, wem es interessiert:

Mann oder Frau? - Leben im falschen Körper

Fernsehzeitung: DOKU

Transgender fühlen sich früh im falschen Körper.
So wie Leopold, der als Mädchen geboren wurde und seit Jahren Hormone nimmt

Laut Studie haben Transgender 22-mal häufiger Suicid-Gedanken. 275 Minuten

D17
Transgender sind Menschen, die sich mit der Geschlechtsrolle, die ihnen bei der Geburt aufgrund der äusseren Geschlechtsmerkmale
zugewiesen wurde, nicht identifizieren.
Viele von ihnen wissen schon als Kind, dass sie im falschen Körper leben.
Hormonspezialisten können heutzutage bereits die Pubertät des falschen Geschlechts unterdrücken  - eine nicht unumstrittene 
Methode.
Leopold (23, Foto)  der sich seit fünf Jahren von der Kamera begleiten lässt, wurde als Mädchen geboren und machte sich als 13 jähriger 
auf diesen Weg. Transfrau Doris (64) hatte due Möglichkeit als Jugendliche in den 50er-Jahren nicht. Sie outete sich erst wenige Monate
 vor ihrer Pensionierung.
Und auch wenn die Akzeptanz in der Bevölkerung wächst, sind Transgender immer noch Anfeindungen ausgesetzt.
275 Min , 20.15 bis 0.50 Uhr
VOX
(abgeschrieben ais Tv14) 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.02.2018 09:48.

Cleopatra
Administrator

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Re: Leben im falschen Körper ?

von Cleopatra am 17.02.2018 08:30

Ich bin froh, dass dieses Thema hier eröffnet wurde.

Ich hoffe im Nachhinein, dass meine Worte da nicht zu hart waren.

So sehr habe ich mich damit noch nie befasst, weil ich eben in meinem Umfeld tatsächlich keine betroffene Person kennengelernt habe, auch als Kind hatte ich diese Berührungen tatsächlich nicht, weshalb ich eben auch davon ausging, dass es eher "neumodisch" ist, vielen dank für die Verbesserung hierzu.

Ich habe die Tage den Fernseher angehabt und es lief eine Vorschau von einer Sendung, die genau dieses Thema betrifft.
Ein Satz ist mir irgendwie nicht mehr aus dem Sinn gekommen.
Ein Mann war kurz vor der OP.

Er sagte "ich mache das ganz bestimmt nicht, weil ich Spaß dran habe."

Das hat mir zu Denken gegeben.

Wenn wir vor einer OP sind, dann sind wir doch immer erstmal unsicher, oder? Jede Narkose hat seine Risiken.

Und diese Menschen nehmen eben mehrere OPs auf sich.

Liebe solana, dein Beitrag hat mich auch sehr angesprochen.

Diese Menschen brauchen Hilfe, Unterstützung, vor allem emotional. Wir können uns nicht vorstellen, wie es in den Herzen dieser Menschen zugeht.

Ich bin froh dass ich nicht betroffen bin, ganz ehrlich, denn ich würde mich glaube ich nicht umoperieren lassen.

Ja, es gibt viele Krankheiten und Genfehler. Und ja, mir fällt auch auf, wenn schon ein Genfehler dafür sorgt, dass ein Mensch mehr Testesteron in sich hat als üblich, dann macht alleine dieses Hormon ja schon enorm viel aus.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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SMart
Gelöschter Benutzer

Re: Leben im falschen Körper ?

von SMart am 17.02.2018 06:01

...die von Gott so geschaffene Realität...

Ist nicht die von Gott geschaffene Realität die, "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau (1Mo1,27)." 

Und ist dann nicht die Diversität gewissermaßen ein Kind unserer modernen Zeit, die es Menschen schwer macht, ihre Geschlechterrolle zu finden, die es im Zuge des Gender-Mainstreaming gar nicht geben darf, weil die Geschlechterrolle fälschlicherweise anerzogen wird.

Und wäre dann die Intersexualität eine genetisch bedingte Abweichung von der "Normalität" bzw. biblischen Vorgabe?

Die Realität hat viele Gesichter, Abweichungen und Krankheitsbilder. Ist sie aber auch von Gott her so gedacht oder eröffnet die Freiheit, in der wir leben, dass wir jede Vielfalt ausleben wollen?

Ich möchte niemandem mit diesen Fragen zu nahe treten, weil ich keine Ahnung davon habe, wie es sich anfühlt, im falschen Gewand unterwegs zu sein. Aber die Auseinandersetzung lässt die Fragen offen.

Wie seht ihr das?

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jovetodimama

51, Weiblich

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 16.02.2018 21:22

Da der Mensch nach dem Ebenbild Gottes, welcher eine Dreieinigkeit aus Vater, Sohn und Heiligen Geist ist, eine Dreieinigkeit aus Körper, Seele und Geist ist, müssen wir gerade als Christen uns nicht festbeißen an einer der materiellen, sichtbaren Welt den Vorzug gebenden Einstellung, die definiert, dass der Mensch das ist, was sein Körper vorgibt.

Nicht jeder Mensch mit einer schönen Stimme ist ein Sänger.

Bei einer Diversität von chromosomalem, gonadalem, hormonalem, anatomischen und sexualem Geschlecht allein innerhalb der körperlichen Seite und weiteren Abweichungsmöglichkeiten hinsichtlich psychischem und sozialem Geschlecht kann es vorkommen, dass nicht alle sieben übereinstimmen. Dann allein dem anatomischen Geschlecht zu erlauben, Wahrheit zu sein, wird den Betroffenen leider nicht gerecht.

Übrigens: Nicht der Körper der Betroffenen ist falsch, nicht die Seele, und auch sonst nichts. Erst die eingeengte Sichtweise mancher Nicht-Betroffener erklärt die von Gott so geschaffene Realität entweder für nicht existent und meint dann, dass die Betroffenen sich irren, oder für falsch, und meint dann, Gott habe eventuell einen Fehler gemacht.

Aber das macht nichts - die Thematik ist derart schwierig, dass es weise ist, Verständnis mit allen zu haben, die kein Verständnis dafür haben.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Jonas

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Re: Leben im falschen Körper ?

von Jonas am 16.02.2018 20:43

Transidentität: ein bei der Geburt eindeutig als Mädchen identifiziertes Kind weiß irgendwann in seinem Leben tief in sich und felsenfest, dass es in Wirklichkeit ein Junge ist. (oder umgekehrt)

Als dass was das Kind bei der Geburt identifiziert wurde, dass was offensichtlich ist, das ist es in Wirklichkeit auch.
Unabhängig als was es sich in weiterer Folge dann fühlt.


Gendervariabilität: ein Mensch entdeckt bei sich selbst in allen möglichen Bereichen seines Lebens sowohl weibliche als auch männliche Vorlieben und Muster, die so gleichberechtigt nebeneinander existieren bzw. einander abwechseln, dass eine klare Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter schwierig wird bzw. nicht logisch erscheint

Logisch ist immer das, was den Tatsachen entspricht.
Wenn ein Mensch offensichtlich ein Mann ist, dann ist es erst einmal logisch, wenn er sich auch als Mann bezeichnet und unlogisch wenn er sich als Frau bezeichnet.

Es ist hierbei sehr wichtig auf die Aussage zu achten, die Begriffe richtig zu verwenden.
Ideologien breiten sich dann aus, wenn die Wörter bzw Aussagen verdreht werden und das was logisch ist, unlogisch genannt wird und umgekehrt.

Sogar Ärzt(innen) machen solche Fehler

Auch diese Form, die Gendersprache ist unlogisch.
"Sogar Ärzte machen solche Fehler" wäre richtig.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.02.2018 07:07.

jovetodimama

51, Weiblich

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 16.02.2018 19:27

Ja, Transidentität (im Volksmund auch häufig "Transsexualität" genannt), Homosexualität und Intersexualität werden oft in einen Topf geworfen und gelegentlich noch mit Travestie und Gendervariabilität vermengt. Sogar Ärzt(innen) machen solche Fehler.

 

Hier zur Unterscheidung:
Transidentität: ein bei der Geburt eindeutig als Mädchen identifiziertes Kind weiß irgendwann in seinem Leben tief in sich und felsenfest, dass es in Wirklichkeit ein Junge ist. (oder umgekehrt)
Homosexualität: ein Mädchen bemerkt im Laufe der Pubertät bei sich selbst, dass es körperliche Verliebtheitssymptome nur bei Mädchen hat und nicht bei Jungen (oder umgekehrt)
Intersexualität: ein Kind wird mit gemischten körperlichen Anlagen geboren, z.B. mit Scheide und Penis, oder mit äußeren männlichen Genitalien und inneren weiblichen Geschlechtsorganen (oder umgekehrt) oder mit einer Mischform, so dass selbst Ärzten eine genaue Zuordnung des Neugeborenen zu einem der beiden Geschlechter schwerfällt.
Travestie: ein (meist erwachsener) Mensch findet Gefallen daran, sich in der Öffentlichkeit im anderen als seinem eigenen Geschlecht zu zeigen
Gendervariabilität: ein Mensch entdeckt bei sich selbst in allen möglichen Bereichen seines Lebens sowohl weibliche als auch männliche Vorlieben und Muster, die so gleichberechtigt nebeneinander existieren bzw. einander abwechseln, dass eine klare Zuordnung zu einem der beiden Geschlechter schwierig wird bzw. nicht logisch erscheint

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Hannalotti

-, Weiblich

  Engagiert

Beiträge: 384

Re: Leben im falschen Körper ?

von Hannalotti am 16.02.2018 17:50

Hallo jove,

danke für Deine persönliche Familiendarstellung. Ich musste mich zu dem Hintergrund "Transidentität" belesen. Es ist gut, dass Du als familiär Betroffene einen direkten Zugang zu dieser Thematik hast, denn dadurch könntest Du evtl. andere Betroffene viel besser verstehen und weißt, was sie bewegt.

Und das hier stimmt:

1) Es geht überhaupt nicht um Sexualität, also um die Frage: "Auf wen stehe ich?"

Ja, denn obwohl meine Gefühle in Richtung Frauen tendieren, möchte ich mich auf keinen Fall als Mann sehen. Ich bin gerne Frau und will es auch bleiben. Oftmals werden die Themen Homosexualität und Transidentität miteinander verwechselt. Danke für Deine Unterscheidung.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.02.2018 17:51.

jovetodimama

51, Weiblich

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Re: Leben im falschen Körper ?

von jovetodimama am 16.02.2018 17:11

nennmichdu schrieb: Ein Problem taucht doch erst dann auf, wenn ich merke, das ich meine Wünsche und Bedürfnisse in dem Körper, der mir nun einmal mit seinen Funktionen und Äußerungsmöglichkeiten zur Verfügung steht, nicht so ausleben kann, das ich darin a) eine anhaltende Befriedigung erfahre b) meine Lebensart/mein Lebensstil von meinen Mitmenschen - mit denen ich es zu tun habe - auch anerkannt wird.
Wichtig ist hier ganz besonders b) !

Als meine transidente Tochter noch im Kinderwagen saß und ich - fälschlicherweise - dachte, ich hätte da ein kleines Bübchen drin sitzen, rief sie schon wie früher ihre große Schwester "Da, Baby!", wenn ein anderer Kinderwagen vorbeikam, während ihre Brüder eher "Hugheug" oder "Hubhauber" gerufen hatten. Als sie ihren ersten Teddybären bekam, wiegte sie ihn in den Armen. Ihre Schwester hatte das auch getan. Ihre Brüder hatten ihre ersten Bären an einem Arm oder Bein hinter sich hergezogen. Mützen blieben bei meiner jüngsten Tochter nicht auf den Kopf, Handschuhe nicht an den Händen. (Es waren Jungenmodelle.) Bis eines Tages einmal nur ein Paar Mädchenhandschuhe trocken und "zu zweit" da waren. Die blieben dran, wurden ihr Lieblingspaar. Mit eineinhalb wurde es vollends ein Problem für mich, dem Kind Jungenkleidung anzuziehen. Die dazugehörigen Trotzanfälle dauerten schon einmal 45 Minuten. Der erste gesprochene Satz lautete: "I nit Bub, i Mädchen bin!" - - - Die Katastrophe kam später, als eine Kindergarteninspektorin den bereits erfolgreichen Besuch des Kindergartens in der Mädchenrolle verbot. Wir mussten unsere Tochter abmelden. Das Jugendamt wurde eingeschaltet. - - - Heute geht es ihr gut. Sie ist als Mädchen akzeptiert, hat viele Freundinnen. Die Pubertät ist noch in weiter Ferne. - - - Viele transidente Kinder werden suizidal, entwickeln krasse Komorbiditäten, wenn sie in ihren Familien oder in ihrem schulischen Umfeld keine Unterstützung haben, ihren besonderen Weg zu gehen.

Ich schreibe das, um zweierlei auszudrücken:
1) Es geht überhaupt nicht um Sexualität, also um die Frage: "Auf wen stehe ich?", sondern um die Identität, die Frage: "Wer bin ich?"
2) Das Bewusstsein, wer man ist, entwickelt sich sehr früh und unabhängig vom Vorhandensein bestimmter körperlicher Organe oder Merkmale. Diese Entwicklung dürfte etwa in dem Alter passieren, in dem ein Kind anfängt "ich" zu sagen, anstatt von sich selbst in der dritten Person zu reden.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.02.2018 17:12.

Gregory

44, Männlich

  Neuling

Beiträge: 8

Re: Leben im falschen Körper ?

von Gregory am 16.02.2018 15:38

Und wir könnten darüber nachdenken und diskutieren, wie sich ein Rollenverständnis überhaupt entwickeln tut.

Nee, lieber nicht.

Antworten
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