Beurteilung und Gedanken zum Christsein

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Stillness

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Beurteilung und Gedanken zum Christsein

von Stillness am 29.08.2018 18:18

Hallo ihr Lieben,

ich habe Anfang 2010 mein Leben Jesus übergeben. Darüber bin ich sehr froh und würde es auch nicht mehr rückgängig machen wollen. Als ich frisch bekehrt war, war ich regelrecht hungrig nach Gottes Wort, habe viel darin gelesen, oft gebetet und mich mit verschiedenen Themen befasst.

Als ich mich mit christlichrn Themen befasste, habe ich einfach die Auslegung/ Ansicht der Autoren übernommen. Jedoch bezweifel ich ob ich fest dahinter stand, denn wenn man sich nicht entsprechend verhält spricht das für sich. Zudem ist es glaube ich besser wenn man selbst die Bibel zu dem jeweiligen Thema erforscht, anstatt einfach von jemand anderen die Meinung zu übernehmen.

Wie das so ist, gab es Zeiten in denen ich mal mehr mal weniger in  Gottes Wort las und betete. Liegt wohl daran, dass mich andere Dinge mehr beschäftigten wie z.b mein Alltag, Sorgen oder Ereignisse. Da ich sensibel bin und viel nachdenke ist das manchmal nicht so einfach.

Ich wünschte mir Kontakt zu anderen Christen jedoch verliefen die Kontakte früher oder später wieder im Sande. Auch einen gläubigen Partner wünschte ich mir sehr, habe mehrere Jahre die Augen offen gehalten und dafür gebetet. 2012 lernte ich einen Christen kennen, 2013 waren wir ein Paar und 2014 holte Gott ihn zu sich. 

Naja und die ich sonst kennenlernte und die sich als Christen bezeichneten, habe ich eher verletzende und negative Erfahrungen gemacht. Im nachhinein kann ich nur den Kopf schütteln wie ich mich auf diesen oder jenen einlassen konnte.

Manches wird einem leider erst viel später bewusst und man bereut es. Manchmal bezweifel ich mein Christsein durch Fehlentscheidungen oder wie ich mich momentan verhalte oder verhalten habe. Da denke ich mir Gott möchte mit mir bestimmt nichts mehr zu tun haben oder das ich weit weg von ihm bin.

Das was wir in unserer Vergangenheit erlebt haben hat uns geprägt und lässt sich glaube ich auch nicht ganz abschütteln. Wiegesagt dies trägt vielleicht dazu bei, dass man sich nicht immer richtig verhält und sündigt. 

Ich weiß nicht wie ich mein Christsein beurteilen würde....

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2018 15:53.

Anne

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Re: Beurteilung und Gedanken zu eurem Christsein

von Anne am 29.08.2018 18:57

Hallo Stillness,

ich bin auch nur ein paar Jahre länger Christin als du, dafür ne ganze Ecke älter. 

Das dein Partner verstorben ist, tut mir wirklich leid für dich. Auch dass du keine/wenig Kontakt zu Christen hast, denn ebenso ergeht es mir.

Natürlich verhält man sich nicht immer korrekt, und sündigt. Dafür sind wir Menschen. Und es steht in der Bibel, dass keiner ohne Sünde ist. Also mach dir keinen Kopf.

Mein Christsein beurteile ich nicht. Ich habe so viele Predigten gehört, übrigens auch von Satan, wie oft er uns Lügen einredet, dass ich weiß, dass Glaube langsam wächst. Nach ca. 3-5 J. nach meiner Bekehrung hatte ich auch oft ein schlechtes Gewissen: Lese nicht genug in der Bibel, verhalte mich nicht, wie ein guter Christ etc. etc. Heute, wenn mir etwas auffällt, nehme ich mir vor, es in Zukunft besser zu machen. Was auch nicht immer gelingt. 

Christ sein bedeutet ja erst mal, Jesus Christus nachzufolgen. Und das tust du, also zweifel dein Christsein bitte nicht an.

Ich glaube, dass auch Christen mal näher an Gott sind, und dann mal wieder weiter weg. Vielleicht gerade die, die wie wir, erst im Erwachsenenalter gläubig geworden sind. Ob das stimmt, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht gehört das aber auch zum Wachstum dazu, oder es gibt Zeiten, wo Satan mit uns leichteres Spiel hat.

Die Frau, die mich zum Glauben geführt hat, sagte damals zu mir:"Merke dir. Nicht jeder, der behauptet ein Christ zu sein, benimmt sich wie ein Christ."
Irgend wie konnte ich das damals nicht so richtig glauben, aber da ist Wahres dran; die Erfahrung mußte ich auch schon machen.

Lukas 16,20-31
Offenbarung 21,4

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Cleopatra
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Re: Beurteilung und Gedanken zu eurem Christsein

von Cleopatra am 30.08.2018 08:31

Guten Morgen, Stilness,
ich kann total gut nachempfinden, was du da schreibst.
Ich war auch mal in einer langen Phase, in der ich mich so schlecht gefühlt habe.

Als Frührentner unnütz, irgendwas gutes zu tun, emotional weg von Gott wegen Sorgen und so weiter.

Aber weißt du was?

Das geniale ist- Gott ist da anders als wir.
Und dieser Gedanke hat mich immer beruhigt. Wenn wir fallen- er hilft uns wieder auf.
Ja, wir sind manchmal echt schwach und doof. Da haben wir schon wieder gesündigt! Und wie sieht uns Gott?

Er hat gesagt, dass er unserer Sünden nicht mehr gedenken wird. In seinen Augen sind wir sündlos.
Dies ist natürlich kein Freischein fürs sündigen nein- aber wenn wir wirklich bereuen- dann sieht uns GOtt nicht mit unseren Augen an sondern mit seinen Augen, und die besagen, dass unsere Sünden vergeben sind also quasi nie geschehen.
Wir Menschen vergleichen ständig und wollen immer irgendwo besonders gut sein.

Bei Gott ist es nicht so.

Bei Gott zählt nicht die Menge der guten Taten oder die Zeit des Bibellesens.
Wenn du nicht in der BIbel liest, schadest du dir doch nur selber.
Gott liebt dich, wie du bist. Und er hat genau dich erwählt, wie du bist.
Und du hast die große Freiheit, aus Dankbarkeit ihm zu dienen und zu danken. Und in der Bibel zu lesen um dich zu stärken und um mit Gott verbunden zu sein.
Du hast die große Freiheit, mit unserem Gott zu kommunizieren und das Leben zu leben.
Und wenn du fällst, dann weißt du- du fällst nie tiefer als in seine liebenden Arme.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Poola

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Re: Beurteilung und Gedanken zu eurem Christsein

von Poola am 30.08.2018 09:55

Gott steht nicht neben dir, mit papier und  stift, und schreibt auf was du nich machst,
gott ist ein liebender gott, er möchte das man mit ihm zeit verbringt,

gott möchte das du aus liebe, mit ihm den tag beginnst,

mit ihm sprichst, es so machst wie es ihm gefällt,

ihn bei allem was du machst mit einbeziehst,

aber auch wenn das nicht gelingt, gelingen sollte, liebt er uns dennoch,

reden wir mit ihm, sagen wir, wie es ist,

menschen sind da anders, verletzten, sind beleidigt, meinen sind besser wie, als der andere,usw,

aber gott liebt uns so viel, obwohl wir fehler machen, am tag zig mal alles falsch machen, vielleicht auch mal falsch reden, handeln, tun, ihm den rücken kehren, die gemeinde verlassen, zig sünden begehen,
wenig sünden begehen, usw,

aber genau da möchte er das wir damit zu ihm kommen,

denn er weis, wir sind fehlerhafte menschen,

begeben wir uns in gottes liebende hände, und machen wir uns nicht so viele gedanken,

so oder so kann es sein, soll es sein, wird es, hören wir auf zu spekulieren,

wir sehen es so, aber gott sieht es richtig.

weist du was,
gott liebt dich, wie jeden seiner kinder, sogar alle menschen, bedingungslos.

lg



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solana

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Re: Beurteilung und Gedanken zu eurem Christsein

von solana am 30.08.2018 10:02

Mich hat es sehr angesprochen, dass Paulus einmal von sich selbst sagt: "Ich richte mich nicht."
Im Zusammenhang mit Angriffen auf ihn und dass andere ihn "richteten".

Da sagt er, dass ihm das Richten durch andere "ein Geringes" sei und dass er sich selbst auch nicht richtet.
Sagt aber auch gleich dazu:"ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst, aber darin bin ich nicht gerechtfertigt."

Unsere Rechtfertigung kommt nicht aus unserem "Gut-Sein".
Wir können sie uns nicht verdienen - es ist Gnade von Gott.

Und diese Gnade anzunehmen bedeutet auch: Das schlechte Gewissen in Bezug auf das, was uns vergeben wurde, loslassen.
Daran fest zu halten käme dem gleich, dass man sich eigentlich doch nichts schenken lassen will ohne selbst verdient zu haben ....

Diese Gedanken haben mir sehr geholfen, die Freiheit zu ergreifen, die Gott uns schenken will.
Dass er uns diese Last ganz abnehmen will und wir jeden Moment unseres Lebens völlig unbelastet von der Vergangenheit leben dürfen.
Wie ein kleines Kind an der Hand des Vaters neue Schritte in ein Neues tun, so gut wir es können, im ständigen Wachsen und Lernen.
Den Blick nicht auf das gerichtet, was noch nicht so ganz klappt, sondern auf den, der und hält und führt und uns mit seiner Liebe einhüllt. Voll Freude und Zuversicht und ohne Angst, etwas falsch zu machen und zu versagen.

Ein wunderbares Geschenk und ein grosses Privileg als geliebtes Kind Gottes - geliebt trotz Fehlern, Schwächen und Versagen mit einer Liebe, die man sich nicht verdienen muss und auch gar nicht kann.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Stillness

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Re: Beurteilung und Gedanken zum Christsein

von Stillness am 30.08.2018 16:07

Lieben Dank für eure erbauenden Antworten :)


Anne:
Danke für dein Beileid. Macht nichts, wenn du älter bist. Ich denke von Älteren kann man viel lernen, da sie mehr Lebenserfahrungen haben. Hast du denn mittlerweile Christen gefunden mit denen du dich austauschen kannst? 

Leider wird man wohl sein ganzes Leben mit Sünde zu kämpfen haben bis Jesus wieder kommt, da wir sie von Eva geerbt haben. Satan wirkt am liebsten in unserer Gedankenwelt, da wir dort sehr beeinflussbar sind. 

So ist es, nicht jeder ist Christ der es von sich behauptet. Manches wird leider erst später sichtbar. Naja aus Erfahrungen und Fehlern lernen wir.



Cleopatra: Wie hast du diese Phase überwunden? Vielleicht hat/hatte Gott mir dir etwas neues vor, deshalb wurdest du früh berentet? Da hast du recht, der Mensch will Gott durch Taten gefallen bzw. bei ihm punkten, aber es gelingt ihm nicht. 


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Cleopatra
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Re: Beurteilung und Gedanken zum Christsein

von Cleopatra am 31.08.2018 07:16

Guten Morgen,
Ich denke von Älteren kann man viel lernen, da sie mehr Lebenserfahrungen haben.

Oooooh ja, das denke ich auch.
Cleopatra: Wie hast du diese Phase überwunden?

Ein Buch hat mir sehr geholfen, welches mir gezeigt hat, wie Gott mich sieht. Und das ist das Entscheidene.
Nicht, wie mich andere sehen, nicht, wie ich mich selbst sehe, sondern wie Gott mich sieht.
Wie du selbst schreibst, lügt Satan ständig, vor allem in unserer Gedankenwelt.
Gott aber hat die Wahrheit in der Bibel offenbart, auf die können wir uns stützen.
Vielleicht hat/hatte Gott mir dir etwas neues vor, deshalb wurdest du früh berentet?

Obwohl ich mich sehr stark gegen die Rente (mit 21 Jahren!!!) gewehrt habe, denke ich heute, dass Gott eben nichts dem Zufall überlässt.
Ja, es wird seinen Sinn haben. So habe ich zB heute Zeit für die Commuity,für meine Tiere, für Aufgaben in der Gemeinde, Zeit, die ich sonst nicht hätte.
Ich bin auch sicher, dass meine Erfahrungen nach dem Unfall, vor allem seelisch und emotional anderen helfen kann, die gerade in einer schweren Zeit leben, eben, weil ich die Zeiten eben auch kenne und man da manchmal lieber mit jemanden spricht, der die Gefühle kennt.
Bei Gott gibt es keine Zufälle.
Liebe Grüße, Cleo

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Stillness

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Re: Beurteilung und Gedanken zum Christsein

von Stillness am 03.09.2018 15:55

Hallo Cleopatra,

darf ich fragen wie das Buch heißt, dass du gelesen hast?

Zeit zu haben ist sehr wertvoll, finde ich. Da magst du recht haben, dass Gott nichts dem Zufall hinterlässt. Alles ist von Gott vorherbestimmt. Gott kennt schon im voraus unsere Entscheidungen und welche Wege wir einschlagen. Wenn wir Entscheidungen treffen die nicht mit Gottes Willen übereinstimmen, liegt dann unser Leben auch noch in seinen Händen?

Was hattest du denn für einen Unfall? 


Liebe Grüße
Stillness

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Cleopatra
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Re: Beurteilung und Gedanken zum Christsein

von Cleopatra am 04.09.2018 07:24

Hallo liebe Stilness,
ich hatte einen schweren Reitunfall und das Buch heißt "Neues Leben- Neue Identität".
Ich denke, dass unser Leben immer in Gottes Händen ist.
Gott steht einfach über allem.
Wenn wir vom Weg abkommen, und auch wenn wir sündigen, dann müssen wir eben auch die Konsequenzen ziehen. Aber Gott lässt uns dann nicht los vom Segen.
Lg Cleo

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