Bibel-in-gerechter-Sprache.de

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Cleopatra
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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Cleopatra am 20.03.2019 07:47

Ich habe mir die Seite nochmal angeschaut.

Auf der rechten Seite wird für kurze Zeit ein Text eingeblendet:
 
»Eine unreflektierte Bibelübersetzung kann traditionelle Geschlechtsrollen und die Feindschaft zwischen der jüdischen und der christlichen Religion festschreiben. An der Übersetzung der 'Bibel in gerechter Sprache' arbeite ich, damit der Zugang zur Kraft und zur Schönheit der biblischen Texte geöffnet wird und ihre befreiende lebens- und friedensstiftende Wirkung Menschen heute erreichen kann.« Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Paderborn
 
Kurze Zeit später verschwindet der Satz und ein neuer erscheint:
 
»Ich engagiere mich für die Bibel in gerechter Sprache, weil sie uns auf dem Weg zur Demokratisierung der Schriftauslegung einen wesentlichen Schritt voranbringt.« PD Dr. Johannes Taschner, Düsseldorf


Beide Zitate stammen aus der Startseite von hier.
 
Wenn ich mir die zwei Motive anschaue, muss ich zugeben, dass ich doch was hellhörig werde.
 
Meiner Meinung nach zeigt die Bibel, also Gottes heilliges Wort keine Feindschaft zwischen Juden und Christen, bzw deren Religion sondern einfach nur faktisch die Vergangenheit udn Gegenwart, wie sie ist.
 
Feindschaft? Die Christen beten für die Juden, die Juden sind Gottes auserwähltes Volk.
 
Traditionelle Geschlechtsrollen, ja, das leidige Thema... Bisher habe ich mich noch keinen Mann beschweren gehört, dass er nicht schwanger werden kann und die Schmerzen einer Wehe ertragen muss..... Was ist, das ist, Gott hat uns so erschaffen, wie wir sind... wieso so viel Zeit und Kraft vergeuden, Gottes heiligen Plan und seine Schöpfung runterzuspielen und schlechtzumachen, als sich zu freuen, dass Gott mit mir einen ganz eigenen, besonderen Plan hat....?
 
Also ich nehe die Bibel lieber so, wie sie ist. Und wer meint, die arme, schwache Frau sei nur fürs Putzen Und Kinderkriegen zuständig, sollte sich mal Psalm 32 durchlesen, vielleicht hilft das dem Ego auch weiter ;-D
 
Nicht böse gemeint, nur meine ich, die ganze Bibel disskriminiert niemanden.
 
Gottes heilige Wort sollte nicht aufgrund einer neumodischen Erscheinung verändert werden, sonst gibt es in der neusten Übersetzung auch keine "Lehrer" mehr, sondern nurnoch "Lehrende" und so weiter, wie man ja jetzt im deutschen Gebrauch auch schon versucht, "gerechtigkeitshalber" im deutschen Duden zu verändern.
 
Also, meine Meinung ;-D
 
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Burgen am 20.03.2019 09:29


Liebe Cleo, dein Beitrag hat mich sehr angesprochen. 
Jedoch zwischen Juden und Christen hat es immer, traditionell, Streit und Kampf gegeben. 

zu Beginn, wie Paulus, Petrus und andere leidvoll erfahren mussten. 
Und später, besonders während der letzten beiden Kriege besonders. 

Der Vatikan zB ist sehr beteiligt (gewesen). Nur sehr langsam beginnt ein Umdenken. 
Aber das ist ein ganz anderes Thema, auf dessen Boden Glatteis ist und ich will nicht ausrutschen.  

Jedenfalls ist es so, dass ein guter Lehrer immer auch den ganzen Menschen im Blick haben sollte und so das Thema aufbereiten. 
Dies wirkt sich in die Alltag der Schüler durchaus ein. Und hat ggf Auswirkungen auf eine ganze Provinz, ein Land. 
Wie eben auch in der Bibel deutlich wird an etlichen Stellen. 

Gruß 
Burgen 


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Jonas

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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Jonas am 20.03.2019 10:22

Gruß an alle!

»Eine unreflektierte Bibelübersetzung kann traditionelle Geschlechtsrollen und die Feindschaft zwischen der jüdischen und der christlichen Religion festschreiben. An der Übersetzung der 'Bibel in gerechter Sprache' arbeite ich, damit der Zugang zur Kraft und zur Schönheit der biblischen Texte geöffnet wird und ihre befreiende lebens- und friedensstiftende Wirkung Menschen heute erreichen kann.« Prof. Dr. Helga Kuhlmann, Paderborn

Ganz Deiner Meinung werte Cleopatra.
Schön das Frau Dr. Kuhlmann uns endlich den Zugang zur Kraft und zur Schönheit der heiligen Schrift durch eine gegenderte, reflektierte Bibelübersetzung zugänglich machen will, die wir alle bis dahin noch in der Finsternis wandelten. "Ironie off"

»Ich engagiere mich für die Bibel in gerechter Sprache, weil sie uns auf dem Weg zur Demokratisierung der Schriftauslegung einen wesentlichen Schritt voranbringt.« PD Dr. Johannes Taschner, Düsseldorf

Da wird schon klarer wohin die Reise geht. Eine demokratische Abstimmung über die Wahrheit!

Und woher kommt das All, woher kommt das, was wir als "gesamte Schöpfung" verstehen? Alles kommt aus durch und von GOTT, dem Allmächtigen. Und mit dieser Betrachtungsweise brauche ich mir z.B. auch nicht zu überlegen, ob Gott männlich, weiblich, oder "geschlechtslos" ist und ob ich ihn als Vater oder als Mutter sehen kann. GOTT IST einfach und er ist alles beinhaltend und umfassend und er ist so, wie er nach seinem Willen sein mag. So sehe ich das...

Nun ist es aber so, das Jesus Gott als Vater anspricht.Und das ausnahmslos ,obschon Jesus natürlich weiß, das Gott keinem Geschlecht zugehörig ist.

Matt 12,50
"Denn wer den Willen tut meines Vaters im Himmel, der ist mein Bruder, Schwester und Mutter."

Er sagt auch nicht, "der ist mir Bruder, Schwester, Mutter und Vater", sondern er teilt die Begriffe doch recht eindeutig zu.
Und das nicht ohne Grund wie ich meine.
Worte sind immerhin wesentliche Tatsachen, die auf etwas bestimmtes deuten und es ist hierbei ganz und gar nicht gleichgültig, die Worte/Aussagen hier und da zu verändern, wegzunehmen oder hinzuzufügen.
Falsche Worte/Aussagen bzw Lügen führen in aller Regel immer zu Elend und Siechtum.

Das Wort, das wahre Wort ist der Grund, warum wir überhaupt sind.
Ohne Worte hätten wir keinerlei Erkenntnis, weder von Gott noch von uns, noch von irgendetwas.

Joh 1, 1-5
Im Anfang war das Wort, / und das Wort war bei Gott, / und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden / und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben / und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis / und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Mit besten Grüßen

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Hannalotti

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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Hannalotti am 20.03.2019 16:41

Cleo: Gottes heilige Wort sollte nicht aufgrund einer neumodischen Erscheinung verändert werden, sonst gibt es in der neusten Übersetzung auch keine "Lehrer" mehr, sondern nurnoch "Lehrende" und so weiter, wie man ja jetzt im deutschen Gebrauch auch schon versucht, "gerechtigkeitshalber" im deutschen Duden zu verändern.

Danke für Deine Worte Cleo! Finde ich toll, dass Du nachgeforscht hast!
Ich sehe das genauso.

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Jonas

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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Jonas am 20.03.2019 19:40

Grüß Dich LittleC!

Also, worüber wird hier eigentlich "diskutiert"?

Es geht darum, ob Gott der Vater auch Mutter sein kann.
Was für Unbedarfte relativ gleichgültig ist, müßte bei Christen einen Aufschrei auslösen.
Könnte Gott das sein, dann wäre er ein unlogischer Gott, also ein Widerspruch in sich.
Dann wäre Gott wertlos.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.03.2019 19:40.

Cleopatra
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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Cleopatra am 21.03.2019 07:17

Danke liebe Hannalotti ;-D
 
Es geht darum, ob Gott der Vater auch Mutter sein kann.
 
Für mich ist das ganz einfach. Gott wird als der Schöpfer, der Allmächtige und als der Vater vorgestellt.
 
Und all seine Eigenschaften werden außerdem genannt.
 
Und so dürfen wir ihn auch ansehen.
Lg Cleo

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Sonnenkind

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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Sonnenkind am 21.03.2019 07:28

Hallo Jonas,
 
Das Wort, das wahre Wort ist der Grund, warum wir überhaupt sind. Ohne Worte hätten wir keinerlei Erkenntnis, weder von Gott noch von uns, noch von irgendetwas.
Joh 1, 1-5 Im Anfang war das Wort,
 
Genau die von dir zitierte Bibelstelle zeigt, wie stark bei einer Übersetzung der Bibel ins Deutsche interpretiert wird. Im Urtext steht nämlich gar nicht "Wort", das wäre λέξη (léxi), sondern λόγος (logos). Dieser Begriff hat viele Bedeutungen, männliche, weibliche und sächliche:
 
 
1) Sprechen (sächlich), Reden (sächlich); 2) Wort (sächlich); 3) Gespräch (sächlich), Unterhaltung (weiblich), Unterredung (weiblich); Rede (weiblich); 5) Redekunst (weiblich), Beredsamkeit (weiblich); 6) Erörterung (weiblich), Argumentation (weiblich); 7) Befehl (männlich); 8) Spruch (männlich), Ausspruch (männlich); 9) Gerede (sächlich), Gerücht (sächlich), 10) Ruhm (männlich), Ehre (weiblich); 11) leeres Gerede (sächlich), leeres Wort (sächlich), 12) Fabel (weiblich); Geschichtserzählung (weiblich), Geschichtswerk (weiblich); Prosa (weiblich); Inhalt (männlich); Begriff (männlich), Wesen (sächlich); Annahme (weiblich), Behauptung (weiblich); Lehrsatz (männlich); Vernunft (weiblich), Einsicht (weiblich); Überlegeung (weiblich), Nachdenken (sächlich); Grund (männlich), Ursache (weiblich); Bedingung (weiblich); Rechenschaft (weiblich), Begründung (weiblich); Berechnung (weiblich), Abrechnung (weiblich), Zählung (weiblich), Kalkulation (weiblich); Berücksichtigung (weiblich), Aufmerksamkeit (weiblich), Achtung (weiblich); Verhältnis (sächlich), Proportion (weiblich)
  
Die Übersetzer (zuerst Luther) haben dann den Begriff "Wort" gewählt. So ist es an vielen Stellen der Bibel und Burgens Anregung, die Bibel in Originalsprache zu lesen ist durchaus bedenkenswert.
 
Es ist durchaus umstritten, welches Geschlecht der Name Jahwe im Hebräischen hat.
 
Gruß
Sonnenkind

. . . Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde (1. Mos. 1,29)

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Cleopatra
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Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von Cleopatra am 21.03.2019 07:47

Also die Bibel im Ursprung zu lesen, finde ich auch super. Da ist ja auch nichts entgegenzusetzen.
 
 
Dafür habe ich mir jetzt auch mal die Bibel mit Sprachschlüssel herbeigeholt.
So, wie Sonnenkind zitiert, gibt es dieses Wort sehr unterschiedlich. Aber in meinem Sprachschlüssel wird noch zusätzlich gezeigt, in welchem Zusammenhang welches WOrt genau benutzt wird.
Und dieses "logos"-Wort wird immer im ZUsammenhang mit Reden, Prophezeien, und so genannt, also nicht nur "reden, quatschen, erzählen" sondern ein Wort benutzen, welches wirklich Hand und Fuß hat, wie man heutzutage so schön schreibt. Es ist Gesetz, etwas festes, unrüttelbares.
 
Es ist durchaus umstritten, welches Geschlecht der Name Jahwe im Hebräischen hat.

Das weiß ich natürlich jetzt ohne gründliche Recherche auch nicht.
Aber Gott wird uns doch als der Vater genannt. Siehe zB das Gleichnis vom verlorenen Sohn.
 
Oder als Jesus im Gethsemaneh betet "Vater, wenn dies möglich ist, dann..... aber nicht mein Wille, sondern der deine Geschehe".
 
Und da gibt e eben auch  noch andere Bibelstellen (muss jetzt los, bin verabredet), wo Gott als der Vater genannt wird.
Von daher ist es doch egal, ob der Name männlich oder weiblich ist, oder...?
 
Ich sage ja auch nicht, dass die Sonne unbedingt weiblich ist, nur, weil im deutschen Sprachgebrauch ein "die" davor steht.

Die Sonne hat kein Geschlecht. Im englischen wäre das ein "der/die/das" Sonne (the).
 
So ist es an vielen Stellen der Bibel und Burgens Anregung, die Bibel in Originalsprache zu lesen ist durchaus bedenkenswert.

Bevor das falsch verstanden wird- genau das finde ich auch total wichtig und spannend.
 
Lg Cleo

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.03.2019 07:48.

pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von pausenclown am 21.03.2019 07:52

Hallo Sonnenkind.

Wir streiten bestimmt über viel .... aber schon unsere Väter beteten am Jom Kippur Avinu, Malikenu, Vater und König. Was nun Christen daraus machen, sei jeden überlassen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.03.2019 07:53.

pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Bibel-in-gerechter-Sprache.de

von pausenclown am 21.03.2019 08:22

Hallo, zum Thema logos

 

Johannes war ein Jude, der z.B. griechisch gesprochen hat. Sein Denken, Handeln, seine Muttersprache z.B. Aramäisch/Hebräisch. Als Johannes diese Worte schrieb, suchte er ein griechisches Wort für Memra (Aramäisch). Dafür gab es aber keines, so nahm er das Wort Logos, was ihm als am besten passte.
Selbst zur Zeit Johannes war Memra ein fester Begriff im Judentum, wie es auch heute im rabbinischen Judentum ist. Memra ist ein Konzept:

1. Manchmal ist Memra das gleiche wie Gott, aber manchmal ist es getrennt von Gott.
2.Memra war Wirkende in der Schöpfung , immer wenn Gott schaffend wirkte, tut er das durch Memra.
3 Memra ist der Wirkende bei der Errettung, Wann immer Gott z.B. im AT errettet hat, dann durch Memra.
4. Memra war auch as Mittel, durch das Gott im AT sichtbar wurde. Die Rabbiner nennen es Schechinah.(Herrlichkeit) Wann immer der unsichtbare Gott sichtbar wurde, war es die Schechinah (Licht, Feuer, Wolke). Memra ist das Mittel durch das Gott sichtbar wurde.
5. Memra ist der Ursprung der Offenbarung, Wenn Gott sich dem Menschen offenbart hat, dann durch Memra.
6. Memra ist das Mittel, mit dem sine Bündnisse besiegelte.
So lesen sie doch mal die ersten Verse aus dem Joh.ev mit diesem Blickwinkel, setzen sie Memra da über all ein.
Was die Rabbiner nicht wussten, Memra hatte einen 7 Punkt.
Memra hat einen Namen, Yeschuah (Jesus)
Pausenclown

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