...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Älteste Beiträge zuerst ]


cipher
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von cipher am 17.11.2014 15:18

Ganz kurz nur, wie mein "Stop" war:

Eines schönen Tages stand mir auf einmal vor Augen, wie abhängig ich von den Sch...ß Glimmstengeln war. Manchmal hätte ich die Spardosen unserer Kinder plündern können  für Kleingeld. (Nein, ich hab es nicht getan). Mir wurde bewusst, wie jämmerlich und ärmlich das war und ich hätte mir selbst ins Gesicht reihern können.

Auf den Schlag hörte ich auf.

Zwei Wochen später wollte ich mal eine versuchen. Mir wurde so eklig schlecht, dass ich nach ein paar Zügen den Stengel ausgedrückt habe.

Das wars.

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Henoch am 17.11.2014 14:54

Hallo Ande,

hi, Du motivierst mich, mich zu outen.

Also ich bin Raucher.

Als ich anfing, in der Bibel zu lesen und mein Herz offen war für Jesus, war es eines seiner ersten Werke, mich völlig frei vom Rauchen zu machen. Alles war so, als hätte ich nie geraucht. Nun, was mache ich? Ich danke dem Herrn und denke, das ist super, jetzt bin ich nicht mehr abhängig und kann meine Genußzigaretten rauchen. Die paar machen ja auch nicht krank. Der Herr hatte 2 Wochen Geduld mit mir, dann war ich wieder süchtig.

Erst zwei jahre später hörte ich dann "selbst" auf (dachte ich) und war sehr stolz auf mich. Bin ich nicht ein Vorzeigechrist (grins)? Das ging naheliegender weise nicht lange gut und ich wurde rückfällig. Das war demütigend, sehr sogar. Es kam gerade rechtzeitig, dass ich, erschüttert über mich selbst, tiefstes Verständnis für einem Alkoholiker hatte, und der freute sich so darüber, dass er mir gerne über Jesus zuhörte. Und so konnte er auch glauben, dass auch er, als Alkoholiker, zu Christus kommen kann, weil ihm vergeben werden kann. Wir trennten uns mit dem Versprechen, für einander zu beten.

So lernte ich nun in den folgenden Monaten und Jahren, dass ich nichts, aber auch rein gar nichts, selbst tun kann, um das Rauchen aufzuhören, und der Herr holte mich so von meinem Leistungsprinzip weg. Ja, da war ich klein mit Hut und dachte, jetzt hab ich es verstanden. Was blieb war eine Unsicherheit darüber, ob ich vieleicht wenigstens ein klein bisschen beitragen müsste. Nun bekam ich eine Vorstufe von Kehlkopfkrebs. Der Schreck lies mich aufhören. Ich dachte, aha, ein kleiner Beitrag tut not. Irrtum, nach erfolgreicher OP fing ich wieder an. Jetzt ist mir klar, auch die Drohnung des Todes führt nicht dazu, dass ich nicht mehr sündige. Kein weltlicher "Druck" kann mich verändern. Nun bin ich noch kleiner mit Hut und kaptuliere. Ja, ohne IHN kann ich nichts tun, gar nichts.

Dieses Bewustsein hat meine Haltung gegenüber denen, die straucheln oder fallen, sehr verändert.

Und irgendwie steht da ja auch noch sein Segen, dass er mein Herz so verändert hat. Ja er segnet mich sogar dann, wenn ich sündige, wenn auch manchmal schmerzhaft.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 15:05.

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Andersdenkende am 17.11.2014 12:44

Mit zunehmendem Blick auf ihn wird das alles von ganz allein nachlassen bis zu einem verträglichen Maß, wenn dies zu viel war. Wenn - um zum Thredtitel zurück zu kommen - dies alles Vorbedingung wäre, damit er segnen kann, könnte er wohl keinen einzigen hier unten segnen.

Lieber MichaR!

Du weißt ja von dem anderen Thread, in dem es um HS geht - wenn man Rauchen, Trinken, HS....alles als Sünde ansieht (ohne Ranking,oder von mir aus auch mit), dann müßte das, was Du da schreibst doch auch für HS gelten, oder nicht?

So, wie wir Raucher "trotzdem" den Segen Gottes in unserem Leben erfahren und unser ganzes Vertrauen auf ihn werfen sozusagen, gilt das doch auch für HS, oder nicht? Rauchen ist eine Sucht, die ich (noch) nicht lassen kann und zudem schade ich damit unumstritten auch meinen Körper, der doch die Wohnstätte des Heiligen Geistes ist (auch HS schaden ihrem Körper doch und ihrer Seele...) - wie oft habe ich mir ausgemalt, wie furchtbar es ist, den Heiligen Geist "vollzuqualmen" (bitte nicht lachen!).

Nachdenkliche Grüße
Ande

Antworten

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von MichaR am 17.11.2014 11:27

als der verzweifelte Versuch,mich noch in jeder Hinsicht zu perfektionieren um gut genug zu sein. Und ich weiß, dass es sehr viele Christen gibt, denen es da ähnlich geht.

ja, das muss auch schief gehen, da wir das selbst nicht können, stimmt! DAS kann nur ER selber, der sich zu Recht Heiland nennt - wenn wir ihm uns ausliefern und ihn bitten das ER das macht. 
Gut genug können wir im Übrigen gar nicht werden/ sind wir schon IN Christus - durch Christus gemacht.
Und ja, da gibts sicher viele Christen, die das noch nicht verstanden haben, stimmt!

Was den Begriff "ermahnen" betrifft, so ist dieser in unserer Gesellschaft eher negativ besetzt: wer lässt sich gern ermahnen? Nein- im Biblischen ist es ein liebevolles Hinweisen, eine leitende Bemerkung, ein ggf. klares und deutliches aber dennoch eher sanftes "Anschieben" mE. (vllt. sogar mit ner halben Träne im Auge, auch wenn sich was ggf. scharf liest)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 11:33.

Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Kayla am 17.11.2014 11:22


Ja, und obwohl eine gute Gottesfurcht schon heilsam und nützlich ist, etwa um zu erkennen mit wem ich es da zu tun habe in Jesus, ist es eine schlechte Triebfeder. Da ist die Liebe besser geeingnet. Und die kommt aus dem Erkennen wie lieb und gütig er zu mir ist und was er alles so tut den Tag über aus lauter Liebe und Güte - unverdient.

Mag sein, dass das auch ein wenig von der Persönlichkeit abhängt. Zumindest sagte mir mal ein Pastor, es gäbe viele Christen, die da zu entspannt sind und diese Warnungen und Ermahnungen sozusagen als "Tritt in den Allerwertesten" brauchen. Ich gehöre dagegen eher zu denen, die sich generell schon viele Sorgen um ihre Unzulänglichkeit machen und ich hatte lange vermutlich mehr als genug Gottesfurcht. Mir hilft es dann eher, mich an Gottes Liebe zu halten und bei Ihm zu bleiben und das hat bei mir bislang mehr positive Veränderungen bewirkt als der verzweifelte Versuch,mich noch in jeder Hinsicht zu perfektionieren um gut genug zu sein. Und ich weiß, dass es sehr viele Christen gibt, denen es da ähnlich geht.

Vielleicht ist es besser, andere daran zu erinnern, dass sie mit ihrer Sünde zu Gott kommen und ihn um Hilfe bitten können, sie vielleicht auch dahingehend zu ermahnen, anstatt zu drohen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 11:25.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Henoch am 17.11.2014 11:15

Hallo Kayla,

Du bringst es hier genial auf den Punkt:

Zitat: ...dann habe ich noch immer den Impuls, mich von Gott zurückzuziehen nach dem Motto "Gott, jetzt wird es hässlich, dass willst du nicht sehen."


Da hilft mir immer das Wissen, dass ich IHN nicht überraschen kann. Alles, was ich tue und tun werde, weiß er schon seit der Zeit vor Grundlegung der Welt. Trotzdem hat er mich erwählt und versprochen, mich zu vollenden.

Ich vertraue in seine Allmacht, dass er mich zu dem macht, was er sich vorgenommen hat. Dass er mich vollendet ist ganz sicher. Er macht das Unmögliche möglich. Welch ein Wunder ist das. Nicht umsonst heißt es, dass seine Kraft im Schwachen mächtig ist. So rühme ich mich meiner Schwachheit....und erhoffe mir alles von IHM. 

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 11:17.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von MichaR am 17.11.2014 11:08

Denke ich verstehe dich schon, Kayla, Danke für die Erläuterung.


Ja, und obwohl eine gute Gottesfurcht schon heilsam und nützlich ist, etwa um zu erkennen mit wem ich es da zu tun habe in Jesus, ist es eine schlechte Triebfeder für "Gutestun". Da ist die Liebe besser geeingnet. Und die kommt aus dem Erkennen wie lieb und gütig er zu mir ist und was er alles so tut den Tag über aus lauter Liebe und Güte - unverdient.

Dies treibt mich zur Umkehr oder zum "gutes-tun" oder zur Erwiederung seiner Liebe, weil ich will, das er sich an mir freut. 
Und weil ich mit der Zeit immer mehr erkenne, das SEIN Weg der noch bessere ist, lasse ich mir von ihm sein Gesetz in mein Herz schreiben. Das ist quasi meine Antwort ggü seiner zuvor gegebenen Liebe zu mir.

Dabei ist ein Glas Wein, eine Zigarette oder weis ich was rel. unerheblich. Mit zunehmendem Blick auf ihn wird das alles von ganz allein nachlassen bis zu einem verträglichen Maß, wenn dies zu viel war.
Wenn - um zum Thredtitel zurück zu kommen - dies alles Vorbedingung wäre, damit er segnen kann, könnte er wohl keinen einzigen hier unten segnen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 11:17.

Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Kayla am 17.11.2014 11:05

Ich war da lange geplagt (weil ich rauche z.B.), bis ich begriff, die Sünde trennt mich nicht von Gott, aber wegen meines schlechtes Gewissens ziehe ich mich vor Gott zurück. Da stellt sich die Frage, wie ich richtig damit umgehen sollte?

Vielleicht ist das das eigentliche Problem. Wenn man immer hört, dass es göttliche Sanktionen oder Strafe gibt, dann kann man schnell den Eindruck haben, dass man nicht zu Gott kommen kann, solange man nicht gewisse Dinge geändert hat. Wenn man dann hört "Solange du rauchst, kann der Herr dein Leben nicht segnen", ist die Schlussfolgerung eigentlich: "Solange ich rauche, brauche ich gar nicht zu Gott zu kommen, denn so will er mich gar nicht." Also versucht man es alleine unter Kontrolle zu bringen und das ist natürlich noch schwerer. Weil man es nicht schafft, mit dem Rauchen aufzuhören (oder mit demTaschenkauf oder anderem) zieht man sich von Gott zurück, weil man so ja nicht zu ihm kommen kann. So verstand ich das lange, aber ich war nach meinem Gefühl nie gut genug, um zu Gott zukommen. Ich bin es bis heute nicht, obwohl ich weder rauche, noch trinke, aber es gibt immer noch viele "Baustellen", die ich so schnell, wie ich es mir wünsche, nicht loswerde.

Zugegebenermaßen traten diese Warnungen bei mir meist offene Türen ein, denn ich litt schon recht früh unterdem Bewusstsein, dass ich nicht gut genug für Gott bin. Es dauerte sehr lange, bis ich begriff, dass ich so wie ich bin, mit allen Baustellen und Problemen zu Ihm komen kann und mich damit an Ihn wenden kann und das fällt mir bis heute schwer. Wenn ein Problem akut wird (z. B. mache ich mir oft Sorgen bis hin zur Panik), dann habe ich noch immer den Impuls, mich von Gott zurückzuziehen nach dem Motto "Gott, jetzt wird es hässlich, dass willst du nicht sehen."

Antworten

Kayla
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Kayla am 17.11.2014 10:54

Tut mir leid, dann kam das falsch an. Vielleicht hätte ich das erklären sollen. Die erfahreneren Christen gibt es ja, die meinte ich auch ernst. Die "besseren"Christen schrieb ich so, weil ich glaube, dass es oft so wirkt, dabei glaube ich nicht, dass es bessere und schlechtere Christen wirklich gibt, denn sündig sind wir ja alle. Deshalb die Anführungszeichen.
Ich meine auch nicht, dass man auf Warnungen oder Ermahnungen grundsätzlich nicht hören sollte, aber vielleicht sollte man beim Verteilen derselbigen genau überlegen, warum man das tut und ob das in dem Fall wirklich angebracht ist. Zu viel davon, das ist zumindest meine Erfahrung, kann einen als Christ auch überfordern, weil es plötzlich eine unendlich lange Liste von Dingen gibt, die man verändern muss undunglaubliche Erwartungen, die man erfüllen soll, sodass man plötzlich wie ein Hamster im Rad rennt - vor allem, wenn man göttliche Strafe oder den Entzug des göttlichen Segens befürchten muss.

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: ...dann kann der Herr dein Leben nicht segnen!

von Henoch am 17.11.2014 10:49

Hallo Ihr Lieben, hallo Marjo,

ja, die Ermahnungen meiner Geschwister... sind manchmal schon auch Erschütterungen, aber wenn man im Gebet darüber nachdenkt, allemal hilfreich und wenn es dazu dient, zu erkennen, dass es so nicht ist.

 

Prüft aber alles und das Gute behaltet. Wie sieht das in diesem Bereich praktisch aus?

 

Wenn ich das versuche, erhellt auch der Irrtum. Nehmen wir ein Beispiel: "Sünde trennt Dich von Gott". Ja, so fühlt sich das an. Aber was ist wahr, das Gefühl oder das Wort Gottes?

Ich war da lange geplagt (weil ich rauche z.B.), bis ich begriff, die Sünde trennt mich nicht von Gott, aber wegen meines schlechtes Gewissens ziehe ich mich vor Gott zurück. Da stellt sich die Frage, wie ich richtig damit umgehen sollte?

Heute vertraue ich in IHM, er lässt mich mit Sünde nicht im Stich, er kann mich aus dieser Sucht herausbringen, aber da brauche ich SEIN Wollen und Vollbringen und SEIN Ausharren und darum bete ich. Mehr kann ich nicht tun. Ein schlechtes Gewissen und ein inneres Weglaufen vor IHM bringt mich nicht voran in der Heiligung. "Hin zu IHM" muss ich und vertrauen in seine Zusage: Röm 8,37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.

Henoch

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.11.2014 10:51.
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum