Das "Bethesda-Wunder"

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Bethesda-Wunder"

von cipher am 25.06.2014 13:16

Henoch fragte: was meinst Du damit, wenn Du sagst,...
Ich kenne Menschen, die tatsächlich (noch) nicht interessiert daran sind, Jesu ausgestreckte Hand zu nehmen, weil sie sich in ihrem aktuellen Leben so wohl fühlen - na, übertragen und etwas karikiert ausgedrückt - wie das Schwein in seiner Suhle. Und ebenso lernte ich Menschen - Gemeindemitglieder - kennen, welche von einer Krankheit zur nächsten "eilten" und sich auf diese Weise der mitleidenden Aufmerksamkeit ihrer Mitgeschwister sicher waren. Sie promenierten damit regelrecht, übernahmen anspruchsvolle Aufgaben, in denen sie dann aufgrund "Krankheit" versagten. Auch da war ihnen zumindest anfangs noch Mitgefühl und Mitleid sicher.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Bethesda-Wunder"

von Henoch am 25.06.2014 13:24

Hallo Cipher,
danke für die Erklärung.
Henoch

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solana

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Re: Das "Bethesda-Wunder"

von solana am 25.06.2014 13:29

Cipher schrieb:

Es gab (und gibt immer mal wieder) Menschen welche mir in vollkommener Überzeugung sagen, dass Jesus auf jeden Fall jeden Menschen heilen will und dass es nur am Glauben des Betroffenen liege, wenn er keine Heilung erfährt. Da hörte ich schon Aussagen wie: "Da musst du nur im Namen Jesu gebieten, und deine Rückenschmerzen werden verschwinden / sind verschwunden." Eine Zeit machte mich das betroffen, es verletzte mich auch zuweilen, denn wer lässt sich gerne sagen, dass er mangels starken Glaubens letztlich an seiner Krankheit selber Schuld ist. 

Hallo Cipher
Solche Aussagen erinnern mich an bestimmte Aussagen von "Wohlstandstheologen", zB:
Wolfhard Margies schreibt sogar, die verfolgten Christen in Russland seien Opfer ihrer eigenen, nicht ausgelebten Glaubensüberzeugung, weil sie diese Gesetze des Glaubens, die ja Gesundheit und Erfolg garantieren, nicht angewendet hätten. Sie „... haben durch ihre unbiblischen, dem Willen Jesu zuwider laufenden Leidensprioritäten die Obrigkeit indirekt in die jahrhundertelangen antigöttlichen Herrschaftsformen getrieben. Mit ihrem verkehrten Verständnis haben sie dann schließlich das geerntet, was sie gesät haben."[4] Der südkoreanische Pastor Yonggi Cho spricht von der „Befreiung vom Fluch der Armut". Wohlstand und Erfolg seien der sichtbare Beweis für Gottes Wohlgefallen.[5]
http://de.wikipedia.org/wiki/Wohlstandsevangelium 

Wenn ich dagegen Paulus lese, hört sich das ganz anders an:

Röm 8, 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht. 31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn. 

ER hat verherrlicht, ja - das heisst aber nicht, dass es keine Armut, Verfolgung, Leid ... mehr gibt - sondern dass wir in all dem weit überwinden und dass uns all das nicht scheiden kann von der Liebe Gottes.
Dasselbe gilt meiner Ansicht nach auch für Krankheit.
Auch Paulus hatte seinen "Stachel im Fleisch", den er trotz intensiven Gebets nicht los wurde - und das wohl sicher nicht aufgrund seines mangelnden Gottvertrauens. 
Wenn wir Gott um etwas bitten, so bdeutet das ja immer, dass wir bitten (nicht "befehlen"), dass wir die Sache vertrauensvoll in SEINE Hand legen und das impliziert die Bitte: "Dein Wille geschehe" - weil wir vertrauen und wissen, dass SEIN Wille immer nur das Beste für uns sein kann.
Wir haben keinen Anspruch auf eine bestimmte Art der Gebetserhörung, aber

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, 

Und wenn es sein Wille ist, uns in einer bestimmten misslichen Lage zu lassen, dann können wir sicher sein, dass es trotzdem das Beste für uns ist.
Wir sind in seiner Hand und nicht der Stärke/Schwäche unseres Glaubens ausgeliefert, die unser "Schicksal" bestimmt.
So sehe ich das zumindest;
Und Menschen, die auf "Leidende" herabsehen und sagen: "Selbst schuld, hättest du halt besser geglaubt." haben oft selbst noch wenig Leid erfahren.
Wenn sie dann tatsächlich auch einmal ein "unerwarteter" Schicksalsschlag trifft, dann reden sie schnell ganz anders ... das kenne ich auch  ...
Gruss
Solana
 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.06.2014 13:32.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Bethesda-Wunder"

von cipher am 25.06.2014 14:31

Nun - die mir das so sicher übermittelt haben, waren keine "Wohlstandsevangelisten" in dem Sinne. Doch sie hatten bis dato keine ersnthafte Krankheit erleiden müssen und waren wohl auch kaum in der Lage, sich in andere hineinversetzen zu können. Ich lese und höre das heute auch noch - das versuche ich dann, einfach auszublenden.

Solana schrieb: Dasselbe gilt meiner Ansicht nach auch für Krankheit. Auch Paulus hatte seinen "Stachel im Fleisch", den er trotz intensiven Gebets nicht los wurde - und das wohl sicher nicht aufgrund seines mangelnden Gottvertrauens.
Da bin ich inzwischen sehr vorsichtig geworden. Nicht selten stand dieser "Stachel im Fleisch" als "Beweis", das Gott eben nicht alle Menschen heilt. Nur - hier trift das m.E. nicht zu. Oft genug habe ich übernommen, was andere sagten oder schrieben und das für "logisch" gehalten. Ohne das jetzt weiter ausführen zu können bin ich der Überzeugung, dass es sich bei dem "Stachel im Fleisch" nicht um eine Krankheit - sei es nun Malaria oder Epilepsie oder sonst etwas - handelt. In 2. Kor. 12, 7 sagt Paulus ja, was es war. So sind keine Vermutungen nötig. "...ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe." Und in Vers 8: "Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er (der Engel Satans) von mir ablassen soll." In 2. Kor. 11 wird Paulus deutlicher und nennt alle die Bedrägnisse beim Namen. Krankheit war da jedoch nicht dabei. Der Engel Satans stiftete Menschen an, Paulus zu verfolgen, zu schlagen und auf andere Weise zu quälen. Das Wort "Dorn" oder "Stachel" wird an zwei anderen Stellen in der Bibel angewandt und bezieht sich auf Menschen, nicht auf Krakheit. Und auch wir kennen heute noch den "Dorn im Auge", welcher ebenfalls keine Kankheit kennzeichnet, sondern einen Umstand oder Gegenstand, welcher uns nicht "nur" lästig ist.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Bethesda-Wunder"

von Henoch am 25.06.2014 14:45

Hallo Cipher,
ich denke auch, dass der Dorn im Fleisch nicht unbedingt eine Krankheit war, denn alles, was uns "erinnert", dass wir eine fleischliche Seite haben, ist so ein Dorn im Fleisch. Das kann ja alles mögliche sein.

Allerdings bin ich davon überzeugt, dass Krankheit keineswegs routinemäßig mit Glaubensschwäche oder Sünde begründet werden kann, sie kann ein Dorn im Fleisch sein, aber auch etwas, durch das sich Gott verherrlicht, oder aber auch Folge von Sünde...und vieles mehr.

Es reicht, wenn der Herr das weiß und der Betroffenene zu IHM kommt.

Henoch

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solana

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Re: Das "Bethesda-Wunder"

von solana am 25.06.2014 14:54

Ja, über Paulus' "Stachel im Fleisch" können wir natürlich nur spekulieren ...
Aber auch an anderen Stellen wird nicht jede Krankheit geheilt, zB:

2Tim 4,20  Trophimus aber ließ ich krank in Milet.

Ich will es niemandem ausreden, der meint, mit genügend Glauben lässt sich alles heilen.
In 1. Korinther 13 wird ja auch ganz selbstverständlich vom Glauben ausgegangen, der faktisch Berge versetzen kann und Jesus selbst spricht ja auch davon.
Dennoch finde ich es sehr überheblich, Kranken vorzuwerfen, sie glaubten halt einfach nicht genug ... und ich habe auch noch niemanden gesehen, der es geschafft hätte, mit seinem Glauben Berge zu versetzen . (was nicht heissen soll, dass ich anzweifle, dass das tatsächlich möglich ist - aber wer von uns hat denn einen solchen Glauben?)
Heilungen sehe ich grosses Geschenk an und nicht als "Normalfall", ein Grund zu grosser Freude - in aller Demut, nicht in Überheblichkeit denen gegenüber, die sie nicht bekommen. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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cipher
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Re: Das "Bethesda-Wunder"

von cipher am 25.06.2014 15:49

Solana schrieb: Dennoch finde ich es sehr überheblich, Kranken vorzuwerfen, sie glaubten halt einfach nicht genug
Überheblich und ziemlich unbarmherzig, ja. Da kann ich nur zustimmen. Kompliziert wird die Sache dann, wenn man mal Heilung erlebt - und dann wieder nicht. Da wird dann schon deutlich, dass es keinen Automatismus gibt, sondern dass Gott souverän entscheidet, was gut für uns ist.

Was auch nur zu leicht übersehen wird: Nicht immer, wenn Heilung stattfindet, ist es Gott gewesen, der geheilt hat. Wir wissen, dass der Teufel recht gut nachäffen kann. Heilung an sich ist zumindest für mich kein zwingender Beweis für Gottes Wirken.

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Bethesda-Wunder"

von Rapp am 25.06.2014 17:37

Na ja, eigentlich wollte ich lieber schweigen... aber das muss doch noch raus! Jakobus fordert uns auf im Falle einer Krankheit die Ältesten der Gemeinde zu rufen "...das Gebet des Glaubens wird ihm helfen." Welches Gebet? Hier sind vor allem die herbei gerufenen Ältesten gemeint, die Beter und nicht in erster Linie der Kranke.

Ja, ja, der glaubt zu wenig!... dabei holte ich ihn bewusstlos von der Fahrbahn... Ich weiß, nicht jeder kennt diese Situation. Ich habe sie erlebt und das war keine Ausnahmesituation.

Als z.B. die vier Freunde einen Lahmen bei Jesus anschleppten steht ausdrücklich, dass Jesus ihren Glauben sah. Da ist zumindest auch der Glaube der Schlepper gemeint.

Aber noch was drängt sich da auf: Soll ich Gott etwa sagen, was er zu tun hat? Heilt er mich nicht, so gibt er mir doch die Kraft mit meiner Situation fertig zu werden. Dieses Wunder ist aber nicht geringer als eine spektakuläre Heilung... denn aus mir schaff ich beides nicht!

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.06.2014 21:53.

lowokol

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Re: Das "Bethesda-Wunder"

von lowokol am 25.06.2014 19:00

Das was Wir benötigen ist geistige Heilung,weil das Fleisch bleibt zurück...

Krank macht ist der weltliche Geist und die Medizin kommt von unsern Arzt Jesus der uns geistig heilt.

Mann muss sich vorstellen alle Gelähmten dächten, sie wären nicht angenommen, weil sie nicht durch Glauben körperlich geheilt werden!!!


off topic  Ergänzung Stachel:

1.Korinther 15

55Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel

 

56Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz.

57Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!

mcg lowokol

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.06.2014 19:08.

solana

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Re: Das "Bethesda-Wunder"

von solana am 25.06.2014 21:32

Noch ein paar interessante Bbelverse dazu - nur zum Nachdenken:

1Tim 5,23 Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm ein wenig Wein dazu um des Magens willen und weil du oft krank bist.

Paulus schreibt nicht: "Bete und glaube, dann wirst du schon gesund."

Mt 25,36  Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht.

Jesus sagt nicht: "Ich bin krank gewesen und ihr habt mich geheilt." 
Gruss
Solana 

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