Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

Erste Seite  |  «  |  1  ...  17  |  18  |  19  |  20  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Andersdenkende am 18.11.2014 17:52

Hallo, ihr Lieben!

Ich las zwar, dass wir das Thema "Gemeindezucht" hier nicht erörtern wollen, aber ich habe eine Frage (sonst eröffne ich dafür gern einen neuen Thread, wenn gewünscht):

Jesus sagt:„Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat,......."

Das steht doch nicht: "Wenn aber dein Bruder gesündigt hat,.....", also ist das doch ein Unterschied, oder nicht?

Ein Bruder kann sich AN MIR versündigen, dann soll ich die Schritte der Gemeindezucht gehen, aber wenn er "allgemein" in Sünde lebt, auch?!

Keine Ahnung.....

Ande

Antworten

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5296

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Cleopatra am 18.11.2014 18:08

Oh, das ist eine sehr begründete Frage, finde ich.

Aber bitte- könnt ihr dafür einen separaten Thread aufmachen?
Wenn später jemand nochmal nachlesen möchte, wie es beim Thema "Gemeindezucht" war, wird es jetzt schon schwer, befürchte ich, da man in einem Thread über Homosexualität nicht so mit rechnet

In diesem Thread geht es um das Thema Homosexualität, wer weiterhin über die Gemeindezucht sprechen möchte, der eröffne bitte einen neuen Thread, ja?

Danke euch,
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Andersdenkende am 18.11.2014 18:23

Ihr Lieben!

Ich sehe in dem Bereich der "aufzudeckenden" Sünde bei meinem Bruder/meiner Schwester in jeder Hinsicht (nicht nur bei HS) eine ganz große Gefahr:

Wenn ich nun hingehe und sage meiner Schwester, dass ihr Beziehung zu einer anderen Frau vor Gott Sünde ist und sie erkennt, dass Gott das WIRKLICH so sieht - dann kehrt sie einfach um, läßt die Sünde, lernt nen netten Mann kennen, heiratet, bekommt Kinderchen und alles ist gut - Happy End?!?!

Wenn ich jemanden wirklich auf Sünde hinweise, er davon angerührt wird und erkennt, dass Gott seine Tat oder was auch immer, tatsächlich nicht gut heißt, dann habe ich die Verantwortung, diese Person auch so lange zu begleiten, bis sie überwunden hat - gerade bei einer regelrechten Lebenseinstellung wie HS, oder lass ich ihn dann allein, damit er "irgendwie damit klar kommt"?!

Ich finde traurig, was Meike bezüglich Singles in Gemeinden schreibt, aber ich habe auch schon so etwas gesehen - nun leben diese Menschen schon allein, weil sie vielleicht eben nicht in Unzucht leben wollen und dann werden sie auch noch "komisch angesehen"?!

HS verschwindet sicher nicht von heute auf morgen, vielleicht haben ganz Viele ihr Leben lang damit zu kämpfen, dass sie so empfinden, aber eben nicht in Sünde leben wollen - da ist doch die Gemeinde gefragt, diese Menschen ganz besonders zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen, oder etwa nicht?

Es ist ja soooo einfach, den Splitter im Auge des Bruders zu sehen und ihn darauf hinzuweisen - was damit aber ausgelöst wird, das ist dann ja nicht mehr mein Problem, oder wie?!

Ich weiß nicht......

Ande

Antworten

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dilemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 18.11.2014 22:23

Mir kommt der Gedanke, dass wir hier von falschen Voraussetzungen ausgehen.

In einem Forum wie diesem kommt es ja relativ häufig vor, dass jemand einen Thread über HS anstößt und dann kommen natürlich alle möglichen (und unmöglichen) Gedanken und Ideen dazu zur Sprache. Wenn aber in einer lokalen Gemeinde HS als Mitglieder sind bedeutet das ja nicht zwangsläufig, dass diese sich "outen", wie es neudeutsch heißt. So mag es ja durchaus sein, dass HS jahrelang unerkannt in einer Gemeinde Mitlied sind, ebenso wie beispielsweise Ehebrecher, Geizhälse, heimliche Diebe, Stinkefingerzeiger und Autorüpel.

So - jetzt kommt so ein Sünder und bekennt sich. Ist das erste, was die Gemeinde tut, ihm zu sagen, dass seine Sünde Sünde ist? Dem Dieb und Stinkefinderzeiger auch? Oder nur dem HS? Wenn er schon länger bei der Gemeinde ist, wird er es wissen, oder?

Oder jemand will in eine Gemeinde "eintreten" und bekennt zuvor, er sei HS. Heißt es dann "Draußen bleiben, du bist Jesus nicht willkommen!"? Was wäre mit dem, der zugibt, dass er unter unheilbarer Kleptomanie leidet? Packt der Pastor fix das Altargeschirr ein und sagt dann: "Willkommen" oder wird der auch rausgeschickt?

Ich bin ziemlich lange wiedergeborener Christ. Ich kann nicht aufzählen, was Jesus und der Heilige Geist mir alles an Fehlern gezeigt haben, die ich nach und nach aufgab - mehr oder minder. "Kleinigkeiten" und "dicke Hämmer". Somit habe ich die Erfahrung gemacht, dass Jesus die Macht hat, mich zu Änderungen zu veranlassen, an die ich selbst vielleicht gar nicht gedacht hätte.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jesus Menschen als "Zerberus" möchte, die seine Gemeinde auf diese Weise vor Schaden bewahren sollen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wiedergeborene Menschen mit ihrer Sünde nicht zu brechen versuchen, wenn Jesus sie ihnen aufzeigt. Wie sie das bewältigen bzw. wie Jesus das bewältigt haben wir doch auch hier gelesen. Nirgends in der Bibel steht zu lesen, in welcher Zeit so etwas zu geschehen hat und Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zupft.

Antworten

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Henoch am 18.11.2014 22:36

Hallo cipher,

es kommt nicht auf die Art der Sünde an, sondern auf den Umgang damit. Bewusstes Verharren oder überwinden und straucheln. Das ist doch die Frage, oder?

Henoch

Antworten

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 18.11.2014 23:21

Henoch schrieb: es kommt nicht auf die Art der Sünde an, sondern auf den Umgang damit. Bewusstes Verharren oder überwinden und straucheln. Das ist doch die Frage, oder?
Und um solches als Gemeinde feststellen zu können - was brauchen wir da? Aufmerksame Beobachter? Geschulte Diakone? Gläserne Häuser & Wohnungen?

Es tut mir Leid. ich habe kein Problem mit den Anweisungen der Bibel zu diesem Thema. Aber ich habe Probleme mit den bisher hier gelesenen Vorschlägen dazu und vor allem damit, an wem solches praktiziert werden soll. Wie es bisher hier im Forum besprochen wurde, scheint es mir unpraktikabel. Ich neige dazu, dieses Verfahren wirklich auf die persönlich erlittene Sünde, den persönlichen Streit, zu beziehen. "Wenn aber der Bruder an dir gesündigt hat..." bedeutet für mich nicht ein Verfahren zur "Reinhaltung der Gemeinde", sondern zur Bewältigung von "Inselstreitigkeiten" zwischen zwei Geschwistern beispielsweise. Für HS würde das m.E. nur dann gelten, sollte er sich mit sexuellem Begehren an ein Gemeindeglied gewandt haben.

Ich stelle mir das vor, wie eine Inquisition: Da hat eine Schwester oder ein Bruder Mist gebaut, hat im Suff einen tot gefahren oder sich sonst zu einem Vergehen oder gar zu einem Verbrechen hinreißen lassen - und dann wird das Verfahren in Gang gesetzt? Paralleljustiz?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.11.2014 11:09.

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Andersdenkende am 19.11.2014 08:28

Guten Morgen!

Es tut mir Leid. ich habe kein Problem mit den Anweisungen der Bibel zu diesem Thema. Aber ich habe Probleme mit den bisher hier gelesenen Vorschlägen dazu und vor allem damit, an wem solches praktiziert werden soll. Wie es bisher hier im Forum besprochen wurde, scheint es mir unpraktikabel. Ich neige dazu, dieses Verfahren wirklich auf die persönlich erlittene Sünde, den persönlichen Streit, zu beziehen. "Wenn aber der Bruder an dir gesündigt hat..." bedeutet für mich nicht ein Verfahren zur "Reinhaltung der Gemeinde", sondern zur Bewältigung von "Inselstreitigkeiten" zwischen zwei Geschwistern beispielsweise. Für HS würde das m.E. nur dann gelten, sollte er sich mit sexuellem Begehren an ein Gemeindeglie gewandt haben.

Lieber Cipher, hiermit sprichst Du mir aus dem Herzen, hab Dank dafür! Nun habe ich Tage damit verbracht, mich geistig und auch geistlich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und bin zu folgender Erkenntnis erlangt:

1. Was Du schon geschrieben hast: Gemeindezucht bezieht sich auf AN MIR begangener Sünde (im Fall eines hs Bruders oder Schwester wäre das dann so, dass diese Person mich z.B. sexuell belästigt hätte o.ä.). Da allerdings bezieht sich die Sünde dann nicht auf die HS ansich, sondern um den Tatbestand, dass diese Person mich eben "belästigt" hat, und dass sie dies unterlassen muss, bereut usw.

2. Für den Umgang mit einem hs Gemeindemitglied sehe ich das so: in Allem Barmherzigkeit! (Gemeindezucht, Ausschluss aus der Gemeinde und ähnliche Verfahren greifen hier nicht, eher: einer trage des anderen Last.....Splitter im Auge des Bruders und mein eigener Balken.....).

LG
Ande

Antworten

Maike

50, Weiblich

  Neuling

Beiträge: 18

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Maike am 19.11.2014 11:13

Moin cipher,

cipher schrieb: So mag es ja durchaus sein, dass HS jahrelang unerkannt in einer Gemeinde Mitlied sind, ebenso wie beispielsweise Ehebrecher, Geizhälse, heimliche Diebe, Stinkefingerzeiger und Autorüpel.

ich verstehe nicht, weshalb du an der Stelle HS mit Ehebrechern, Geizhälsen, Dieben etc. gleichsetzt. Jemand, der homosexuell empfindet, lebt deswegen nicht automatisch in Sünde. Die meisten leben ein relativ unauffälliges, normales Leben, kein heimliches Doppelleben.

Du meinst es wahrscheinlich nicht so, aber mich irritiert es ein bisschen. Mich irritiert auch, dass beim Thema HS oft gleich Gemeindezucht im selben Atemzug genannt wird. Sind homosexuell empfindende Menschen denn besonders prädestiniert für Gemeindezucht? Könnte die Gemeindezucht nicht uns alle gleichermaßen betreffen oder auch nicht betreffen?

cipher schrieb: Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wiedergeborene Menschen mit ihrer Sünde nicht zu brechen versuchen, wenn Jesus sie ihnen aufzeigt. Wie sie das bewältigen bzw. wie Jesus das bewältigt haben wir doch auch hier gelesen. Nirgends in der Bibel steht zu lesen, in welcher Zeit so etwas zu geschehen hat und Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zupft.

Das Verhalten als solches lässt sich relativ schnell ändern. Gerade wenn man frisch bekehrt ist, ist es gar nicht so schwer, radikale Veränderungen vorzunehmen. Was sich nicht so schnell ändert, sind die Gefühle. Aber Gefühle und Anfechtungen haben wir doch alle. So weit ich weiß sind auch verheiratete heterosexuelle Christen nicht davor gefeit, jemand anderen als den eigenen Ehepartner zu begehren.

Die Frage ist halt immer, wie man damit umgeht. Wenn jemand Tatsachen schafft und eine außereheliche Beziehung eingeht, egal ob als Single oder Verheirateter, egal ob mit einem Mann oder einer Frau, dann kann die Gemeinde das natürlich nicht einfach so stehen lassen und zuschauen. Nur, da gelten dann eben für jeden dieselben Regeln.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.11.2014 11:16.

Andersdenkende
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von Andersdenkende am 19.11.2014 12:10

Ihr Lieben!

Ist es denn wirklich so, wenn eine hs Person ihre Bedürfnisse nicht auslebt, alles "ok" ist?! Ich meine, nur, weil man von der Sünde läßt, ist man doch nicht davon befreit, oder?! Im Herzen ist diese Person immer noch hs, oder nicht?

Wie sieht es damit aus?

LG
Ande

Antworten

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe

von cipher am 19.11.2014 12:26

Maike schrieb: ich verstehe nicht, weshalb du an der Stelle HS mit Ehebrechern, Geizhälsen, Dieben etc. gleichsetzt. Jemand, der homosexuell empfindet, lebt deswegen nicht automatisch in Sünde.
Ich stimme Dir zu. Ich meine auch nur die HS, die ihre HS auch ausleben. Wer "nur" in seinem Innern HS empfindet oder vielleicht auch in ganz anderen denkbaren Richtungen - ich denke dabei auch an Hass- und Mord"sehnsüchte" - der "lebt" sicher nicht in Sünde.

Ich hatte beispielsweise ein überaus schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter. Wenn ich das Empfinden, welches ich zu ihr noch zu ihren Lebzeiten oder auch nach ihrem Tod, fast täglich erlebte, "ausgelebt" hätte - ich weiß nicht, was dann passiert wäre. Trotzdem wusste ich, dass diese Gefühle in meinem Herzen sündig waren, auch wenn die wenigsten Menschen davon etwas mitbekommen haben. Heute kann ich an sie denken, ohne, dass sich Schaum vor meinem Mudn bildt. Das aber war nicht mein eigenes Verdienst.

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  ...  17  |  18  |  19  |  20  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum