Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
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Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von Cleopatra am 06.12.2017 16:46Matthäus 13, 3 Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging hinaus zu säen;
4 und indem er säte, fiel einiges an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
5 Anderes aber fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und sogleich ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte.
6 Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
7 Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen sprossen auf und erstickten es.
8 Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-, das andere sechzig-, das andere dreißigfach.
9 Wer Ohren hat, der höre!
....
18 Hört nun ihr das Gleichnis vom Sämann:
19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, bei dem an den Weg gesät ist.
20 Bei dem aber auf das Steinige gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es sogleich mit Freuden aufnimmt;
21 er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur ein Mensch des Augenblicks; und wenn Bedrängnis entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nimmt er sogleich Anstoß.
22 Bei dem5 aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge der Zeit6 und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.
23 Bei dem7 aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, der wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-, der andere sechzig-, der andere dreißigfach.
Dieses Gleichnis ist uns doch bekannt, oder? Wir hatten das Gleichnis letztens im Gottesdienst als Thema.
Eigentlich erklärt Jesus ja bereits, was das Gleichnis bedeutet.
Aber habt ihr mal überlegt, wie man das Gleichnis außerdem noch auf sich selbst, wenn wir schon Christen sind, übertragen kann....?
Gibt es in unserem Leben vielleicht auch "Vögel"; die gute Samen fressen?
Gibt es in unseren Leben vielleicht auch Steine oder Disteln, die die Pflanze vernichten können?
Ich fand es mal interessant, sich auch in dieser Richtung Gedanken zu machen und sich selbst zu reflektieren.
Natürlich mit der Betonung, dass ich das Gleichnis hiermit nicht umdeuten möchte, was Jesus mit dem Gleichnis gemeint hat, hat er ja ab Vers 18 erklärt
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von pray am 06.12.2017 18:35Liebe Cleo,
hmmm. dann müsste man das Gleichnis aber total umstricken, denn der Ackerboden ist ja das Herz...das oberflächliche, das harte ohne Tiefgang bzw.das bekümmerte und letztendlich das gute. Und bei uns wohnt der Heilige Geist ja im Herzen und die Bibel spricht ja sogar von der Beschneidung des Herzens.
Aber man weiß, was du meinst: Vielleicht, dass wenn man ein gutes Gotteswort hört, anstatt es zu nähren, geht man dann zum Alltag /womöglich TV usw über und schon ist der gute Gedanke weg.
Kannst also gern fragen....nur im Gottesdienst würde ich mich von einer Umdeutung nicht so gern nähren lassen. Schlimmste Predigt, die mir in Erinnerung blieb, war: " Ihr wisst, dass Jesus nach der Kreuzigung zu den Jüngern durch die verschlossene Tür kam. Liebe Gemeinde, haben wir denn nicht alle so eine verschlossene Tür....eine verschlossene Herzenstür?? - dem Nachbarn, dem Kollegen gegenüber usw usw usw*huch* ...aber die Gemeinde nickte zustimmend ob der guten Predigt, denn irgendein Treffer für die jeweilige Herzenstür fand sich. Aber das Ganze hatte eben nichts mit Jesus Erscheinen durch die Holztür zu tun.
Oder vielleicht ist sie nur bei mir nicht so angekommen.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von Burgen am 06.12.2017 20:02Hallo
vor einigen Jahren gab es die Jesus-Filme zu sehen. Und einmal ging es genau um diese Erzählung.
Der Schauspieler, also Jesus erzählte und ich war ganz bei der Sache.
Und so konnte dieses Gleichnis in der Tiefe meines Herzens wirken. Dafür bin ich noch heute Gott dankbar.
U.a. schenkte es mir eine völlig neue Sicht auf die Worte der Schrift.
Gruß
Burgen
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von Cleopatra am 07.12.2017 10:33Oh, vielleicht habe ich mich etwas unglücklich ausgedrückt.
In der Predigt ging es nicht um das Umdeuten, während der Predigt kamen nur diese Fragen auf.
Der Ackerboden ist ja die Welt. Und ich fand den Gedanken interessant, nicht gleich zu denken "aha, Jesus redet auch über die Ungläubigen, aber ich bin ja safe daher geht es mich nichts an", sondern eben auch zu denken "wie ist es bei mir in meinem privaten Leben?"
Lg Cleo
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Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von JeanS am 07.12.2017 14:23Hallo Cleopatra
Interessant, so ein Gleichnis ausserhalb der Bibel zu lesen. Mir ist bisher noch nie wirklich aufgefallen, dass Jesus "Wort vom Reich hört und nicht versteht" im Zusammenhang mit dem Saatgut erwähnte.
Da könnte man doch auch mal fragen: Wer versteht was betreffend dem "Wort vom Reich (Gottes)"?
Dasselbe Gleichnis steht ja auch bei:
Fand ich spannend. Weil Jesus hier schon detaillierter erklärt.
Gruss Hans
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von Burgen am 07.12.2017 20:38Hallo Hans,
MK4,10 verstehe ich so, dass Jesus zu seinen Jüngern spricht, dass sie seine Botschaft verstehen können, er setzt es voraus.
Die, die noch nicht an Jesus glauben und ihm folgen, verstehen es nicht.
Können es nicht verstehen, weil sie nicht mit Jesus eins sind.
Da kann man sagen, die Welt versteht nicht. Erst durch den Heiligen Geist verstehen sie.
Gruss
Burgen
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von solana am 07.12.2017 21:20Ich denke, dass in diesem Gleichnis beides steckt an Bedeutungsinhalt.
Es geht ja um das Himmelreich: "19 Sooft jemand das Wort vom Reich hört ....."
Wir hören das Wort vom Himmelreich, verstehen es und nehmen es an.
Dann sind wir "versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes" (Kol 1, 13).
Und somit gibt esin unserem Leben keine Finsternis mehr, unser Licht strahlt hell hinaus in die Welt, das Wort wird eine sprudelnde Quelle in uns (Joh 4, 14) und von unserem Leib fliessen Ströme lebendigen Wassers (Joh 7, 38) .... oder doch nicht so ganz, oder wenigstens doch nicht immer so, wie es eigentlich sein sollte, wenn der gute Same in uns ungehindert aufgeht und seine Frucht trägt .....?
Ich denke, einerseits ist mit dem guten Boden gemeint, dass dort das Wort vom Himmelreich so Fuss fassen kann, dass dieser Mensch sich erretten und in dieses Reich hinein versetzen lässt.
In seinem alltäglichen Leben gibt es aber auch immer noch "Vögel", die etwas von dem wegfressen, das Gott zu ihm sagt und Disteln und Dornen, die schon aufgegangene Saat unterdrücken, ersticken und verhindern, dass sie Frucht hervorbringt.
Das Aufgehen der guten Saat ist nicht ein einmaliges Ereignis und dann ist aus dem Samenkorn ein grosser,starker Baum (vgl Gleichnis vom Senfkorn) geworden, den nichts mehr umhaut.
Um Gottes Stimme im Alltag zu vernehmen, müssen wir oft genug die anderen, lauten Stimmen zum Schweigen bringen, die nach unserer Aufmerksamkeit schreien, die uns so viel Zeit und Energie rauben, dass wir nicht mehr genug davon übrig haben, um sie für Gott einzusetzen .... also uns mit "Disteln und Vögeln" auseinandersetzen.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Das Gleichnis vom Sämann und dem Feld
von geli am 07.12.2017 21:32Ich denke eigentlich schon, dass wir dieses Gleichnis auch auf uns, die wir schon Christen sind, übertragen können.
Denn der Same ist ja das Wort - und auch wir, die wir schon Christen sind, müssen darauf achten, wie wir das Wort aufnehmen und wie wir damit umgehen.
Jesus sagt ja auch in Matth. 13,18:
So höret nun ihr dieses Gleichnis vom Sämann...
Als er es vorher zum "Volk" gesprochen hatte, sagte er: "Diesen ist es nicht gegeben, die Geheimnisse zu verstehen."
Das bedeutet für mich, dass auch wir Christen dieses Wort hören und darüber nachdenken dürfen - und wir haben, im Gegensatz zu dem "Volk", die Verheißung, dass es "uns gegeben ist, die Geheimnisse des Himmels zu verstehen". - Vers 11.
Das zeigt ja auch die Aussage: "Wer hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch noch genommen, was er hat."
Ich verstehe das so, dass Jesus uns sagen will: "Ihr als meine Jünger "habt" - deshalb gebe ich euch noch mehr (Verständnis).
Wenn wir uns also mit diesem Gleichnis beschäftigen und für uns selbst darüber nachdenken, wie unser Herz (z.B. in einer bestimmten Situation) beschaffen ist, wird er uns "mehr" geben, damit wir (mehr) Frucht bringen können und er unser Herz immer mehr verändern kann.
LG, geli