Echte Christen und Namenschristen

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StefanS

64, Männlich

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Beiträge: 435

Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 14:32

Zunächst ein paar Bibelstellen im Kontext, die mich in diesem Zusammenhang beschäftigen.

Matth 25,1-13
1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen.
2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug.
3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.
4 Die klugen aber nahmen Öl mit in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen.
5 Als nun der Bräutigam lange ausblieb, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein.
6 Um Mitternacht aber erhob sich lautes Rufen: Siehe, der Bräutigam kommt! Geht hinaus, ihm entgegen!
7 Da standen diese Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen fertig.
8 Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, denn unsre Lampen verlöschen.
9 Da antworteten die klugen und sprachen: Nein, sonst würde es für uns und euch nicht genug sein; geht aber zu den Händlern und kauft für euch selbst.
10 Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen.
11 Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf!
12 Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
13 Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.

Matth 7,15-23
15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.
19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
20 Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan?
23 Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, die ihr das Gesetz übertretet!

Wie kann es sein, dass Jesus so hart unterscheidet?
Die Jungfrauen, die nicht genug vorgesorgt haben, kennt er nicht.
Auch Nachfolger, die Wunder vollbracht haben, kennt er nicht.
Wie können Früchte schlecht sein, wenn sogar Dämonen ausgetrieben wurden?



 


So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Pal

65, Männlich

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von Pal am 01.11.2016 15:15

Hallo lieber Stefan!
Deine Fragen sind bedenkenswert und deshalb auch sehr nützlich!

Ich möchte dazu noch eine erstaunliche Bibelstelle hinzufügen:

Mat 7:15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. Mat 7:16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man auch Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln? Mat 7:17 Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Mat 7:18 Ein guter Baum kann nicht arge Früchte bringen, und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen. Mat 7:19 Ein jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Mat 7:20 Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Selbst wenn sie es wollten, so konnten zB die Pharisäer (als Gemeinschaft) keine guten Früchte bringen. Es war ihnen einfach nicht möglich.
Umgekehrt ist es dem guten Baum (dem Wiedergeborenen) nicht möglich das Böse von ganzem Herzen gerne zu tun.
Das heißt für mich, er tut zwar manchmal noch Böses / Sünde, aber es ist ihm, wegen seines wiedergeborenen Geistes hassenswert! - So gesehen kann ein guter Baum tatsächlich keine bösen Früchte bringen.

Also so verstehe ich das...

Das ist für mich beachtenswert.

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StefanS

64, Männlich

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Beiträge: 435

Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 16:24

Ja Pal, das ist ein interessanter Ansatz.

Doch wer sind die Pharisäer heute?
Gibt es heute noch Gläubige, zu denen Jesus sagt "Ich kenne euch nicht!"?

Oder sind wir alle unter der Gnade, leben unseren neoliberalen christlichen Glauben und hoffen, dass Jesus uns dereinst mal kennt?

Ich möchte auf keinen Fall Christen an ihren Werken, oder an dem, was sie feiern, messen.
Wie ich immer sage steht mir das nicht zu.

Doch ich denke, dass wir ein feines Gespür dafür haben sollten, was Jesus mit seinen Kindern vorhat - zuallererst mit mir!
Ja, was denn?

Kann ich trotzdem beurteilen, ob um mich herum gute oder schlechte Früchte entstehen?
Ist z.B. eine schnell wachsende Gemeinde eine gute Frucht?
Was sind gute Früchte, was sind schlechte Früchte in der heutigen Zeit?

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Greg

-, Männlich

  fester Bestandteil

Beiträge: 707

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Greg am 01.11.2016 16:42

Doch wer sind die Pharisäer heute? Gibt es heute noch Gläubige, zu denen Jesus sagt "Ich kenne euch nicht!"?

Klaro. Aber Jesus sagt es, nicht ich. 

Ich neoliberale Granate freue mich, das Er micht kennt.  

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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StefanS

64, Männlich

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Beiträge: 435

Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 17:05

Greg schrieb: Ich neoliberale Granate freue mich, das Er micht kennt.
Meinst du "nicht" oder "mich"?

Greg schrieb: Klaro. Aber Jesus sagt es, nicht ich.
Brauchst nicht zu erklären, was du damit meinst, aber es ist schon etwas rätselhaft.


Aber ernsthaft, ich kenne dich nicht, Greg, und demzufolge meine ich dich nicht!
Oder fühlst du dich angesprochen?

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Tagwandler
Gelöschter Benutzer

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Tagwandler am 01.11.2016 17:10

StefanS schrieb:
"Wie kann es sein, dass Jesus so hart unterscheidet?
Die Jungfrauen, die nicht genug vorgesorgt haben, kennt er nicht.
Auch Nachfolger, die Wunder vollbracht haben, kennt er nicht.
Wie können Früchte schlecht sein, wenn sogar Dämonen ausgetrieben wurden?"


Da ein Reich mit sich normalerweise "nicht uneins" ist bzw. sein kann, handelt es sich bei den ehemals Dämonenaustreibenden vermutlich um (später?) vom wahren Glauben "Abgefallene".
Während bei den törichten Jungfrauen gerade auch bezogen auf die Endzeit möglicherweise "nur noch (eigene) Werksgerechtigkeit" vorherrschend sein wird, oder eben der Geist Gottes (nach Anfechtung) nicht mehr in ihnen ist.

Zu den zu unterscheidenden Früchten liest sich u.a. Gal 5, 19-23 gut:

"Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies steht kein Gesetz."

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Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Pal am 01.11.2016 17:29

Stefan:
Was sind gute Früchte, was sind schlechte Früchte in der heutigen Zeit?
Ja, lieber Stefan, die Antwort auf diese Frage wird jeder persönlich, mit seinem Erdenleben, dem Allerhöchsten geben müssen!
Und da ist mir, hier und heute, eine ernste Selbsthinterfragung lieber, als später das "böse Erwachen"!

Ein Vers dazu:
2Ko 13:5 Prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellet euch selbst auf die Probe! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es müßte denn sein, daß ihr nicht echt wäret!

Kann ich mich selbst richtig unterscheiden? Oder bin ich auf der "Selbstbetrüger-Schiene" wie alle Sorten von Religiösen?
Habe ich die echte Jesusliebe, oder ist meine Art von Liebe nur ein Mäntelchen für mein (frommes) Ego?
All diese Fragen muß sich jeder mE selbst stellen. -
Da können ruhig einmal die "Federn fliegen"!
Lieber heute, als das es dann vor verschlossenen Türen geschähe, weil ich nicht zur Hochzeit des Lammes eingelassen würde!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.11.2016 17:31.

solana

-, Weiblich

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Re: Echte Christen und Namenschristen

von solana am 01.11.2016 17:49

Vielleicht würde es helfen, zunächst einmal zu überlegen, was denn überhaupt einen "echten" Christen ausmacht.
Sind es die Früchte, die er hervorbringt oder was ist das wichtigste Kennzeichen, das nicht fehlen darf?

Unter "Namenschristen" habe ich bisher eigentlich solche Menschen verstanden, die von sich selbst auf Nachfrage hin sagen würden: "Nein, mit Christentum habe ich eigentlich gar nichts am Hut, bin halt in diese Tradition hineingeboren und damit halt offiziell Christ, weil ich in dieser christlich geprägten Kultur lebe. Aber das ist nicht meine Überzeugung und spielt in meinem Leben auch keine Rolle."

Ich würde Menschen, die von sich selbst sagen: "Ja, ich bin Christ, ich glaube an Christus und sehe ihn als meinen Herrn an, schaffe es aber nicht, in meinem Leben davon sehr viel zum Ausdruck zu bringen, versuche es aber immer wieder, ohne dass ich viele "Früchte" vorweisen könnte...." nicht ihr Christsein absprechen, denn das steht mir nicht zu. Ich kann nicht in ihr Herz sehen.
Ich würde sie lieber ermutigen, nicht "runterputzen" indem ich ihnen sage, dass sie nicht "echt" sein können, wenn sie keine gute Frucht bringen.

Dagegen bei jemandem , der sich als "christlicher Lehrer" aufschwingt und andere belehren will, muss man dagegen schon genau hinschauen, alles prüfen, bevor eine "Lehre" von so jemandem annimmt.
In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, zu unterscheiden, meine ich, und in diesem Zusammenhang sehe ich auch die 2. von dir, Stefan, zitierte Bibelstelle (Matth 7,15-23).
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Echte Christen und Namenschristen

von Henoch am 01.11.2016 18:57

Hallo Solana,

bedenke, was die Namenschristen, die Jesus hier anspricht sagen: Mt 7,22 Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan?

Diese Menschen sagen Herr, Herr...das bedeutet, sie sagen es nicht gleichgültig, sondern sie meinen es ernst.

Viele sagen, man kann und darf nicht beurteilen, ob einer widergeboren ist. Das glaube ich nicht. Die Bibel fordert dazu sogar auf...wie willst Du sonst "im Herrn heiraten". Wissen, ob einer getauft werden darf, zum Abendmahl zugelassen werden darf, oder einer ist, der sich Bruder nennt und es nicht ist...

1Kor 5,11 Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nicht essen.

Also, nur keine falsche Demut, aber ja, Zurückhaltung bei großer Klarheit, denjenigen unter das Wort Gottes zu stellen.

Aber bei sich selbst muss man prüfen:  Woran erkennt man es? https://www.youtube.com/watch?v=wP7WNv9v8Bw

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.11.2016 18:57.

StefanS

64, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 435

Re: Echte Christen und Namenschristen

von StefanS am 01.11.2016 18:58

Tagwandler schrieb:
Da ein Reich mit sich normalerweise "nicht uneins" ist bzw. sein kann, handelt es sich bei den ehemals Dämonenaustreibenden vermutlich um (später?) vom wahren Glauben "Abgefallene".
Hmm, kann das sein?
Dann waren diese Früchte der Dämonenaustreibung dann zunächst gute Früchte, oder?

In dem Zusammenhang fällt mir auch eine Bibelstelle ein:
Matth.21,18+19
18 Als er aber am Morgen wieder in die Stadt ging, hungerte ihn.
19 Und er sah einen Feigenbaum an dem Wege, ging hinzu und fand nichts daran als Blätter und sprach zu ihm: Nie mehr wachse Frucht auf dir in Ewigkeit! Und der Feigenbaum verdorrte sogleich.

Meinem Verständnis von echten Christen würde das ehrlich gesagt widersprechen.
Und der verdorrte Feigenbaum brachte ja dann keine schlechten Früchte sondern keine.

Haben also wahre Christen gute Früchte gebracht und später sagt der HERR "Ich kenne euch nicht!"?
Er drückt doch damit aus, dass er diese Menschen niemals gekannt hat, oder?

Tagwandler schrieb: Während bei den törichten Jungfrauen gerade auch bezogen auf die Endzeit möglicherweise "nur noch (eigene) Werksgerechtigkeit" vorherrschend sein wird, oder eben der Geist Gottes (nach Anfechtung) nicht mehr in ihnen ist.
Auch hier würde das bedeuten, dass die törichten Jungfrauen ehemals klug waren, oder?

Rö. 6,22
Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet.

Meine spannende Frage:
Wie kann es sein, dass ich von Sünde befreit bin und nicht heilig werde?









So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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