Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

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chestnut
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Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von chestnut am 16.11.2014 23:24

Über diesen Bibelvers haben wir heute im Hauskreis nachgedacht. Angeregt durch einen Teilnehmer mache ich hier ein Thema auf, um über diese Freude im Herrn nachzudenken.


Ich bin gespannt auf den Austausch

Liebe Grüsse
Chestnut

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chestnut
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Beiträge: 607

Re: Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von chestnut am 16.11.2014 23:31

Dazu ein Erlebnis von mir:

 

Die letzten Wochen kam ich nicht los von einem Erlebnis, das im Zusammenhang mit meiner Arbeitsstelle steht. Immer wieder bat ich Gott, dass ich doch loslassen könne und ich nicht dauernd mit meinen Gedanken darin verhängt bin und bleibe.

Da war ein echter Freudenräuber am Werk - und wie!

Nach einem Gottesdienst, in dem ich wirklich Gottes Nähe erlebt habe, dachte ich: So jetzt ist es geschehen. Erleichtert ging ich nach Hause. Die Erleichterung dauerte grad mal 3 Tage: In meinem Briefkasten lag ein Brief, dessen Inhalt im direktem Zusammenhang mit dem Erlebten ist - und die ganze Sache war wieder in der vollen Macht da.

Wieder schrie ich zu Gott: Ich wollte nicht mehr in diesen negativen Gedanken gefangen sein. Aber ich schaffte es nicht, diese Gedanken so wegzuschicken, dass sie auch wirklich weg blieben.

Dann hörte ich letzte Woche eine Predigt zum Thema "Freude im Herrn". Ich weiss nicht mehr viel davon, aber ein Satz des Redners blieb mir:
"Zuerst bin ich Gotteskind, erst dann Pastor, Arbeiter, Familienvater, etc. Diese Freude muss die tragende Kraft sein, nicht mein Pastorat, meine Arbeitsstelle, meine Firma, meine Familie etc."
Es ging dann weiter, was diese Freude auch alles beinhaltet. Aber daran erinnere ich mich nicht mehr.


Mir war aber eines klargeworden: Bei mir waren die "Prioritäten" verschoben.
An erster Stelle standen diese schlimmen Erlebnisse, aber diesen Platz dürfen sie nicht haben, auch wenn sie sich mit aller Macht dorthin drängen. Nein, der erste Platz soll Jesus haben!

Seine Freude ist stärker als alle schwierigen Erlebnisse, die mich herunterdrücken, als alle Sorgen und was weiss ich. Durch die Kraft seiner Freude kann ich über den Dingen stehen. Diese Kraft ist unabhängig von allem äusseren.

Wiedermal ist da ein neuer Lernprozess, nein eigentlich nicht neu, aber neu in Erinnerung gerufen: DIE FREUDE AM HERRN IST UNSERE KRAFT!

 

Liebe Grüsse

Chestnut

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Cleopatra
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Re: Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von Cleopatra am 17.11.2014 07:19

Hallo liebe chestnut,

vielen Dank für deine Aufmunterung.
Ja, wie oft vertausche auch ich die Prioritäten falsch....
Erst Gott, dann der Alltag, die Sorgen, die Arbeit, und und und...

Der Blick auf Gott, unserer ersten Priorität hilft uns ganz oft.

Danke für deine Erinnerung

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von Rapp am 12.05.2015 10:55

Ja, und gerade weil sich so vieles zwischen Vater und mich hineinschiebt, wird Freude nicht selten ein Fremdwort.  Die Aufforderung, das Feuer des Geistes zu heller Flamme anzufachen, wird in Chinesischen sehr bildhaft beschrieben: Verfahre mit dem Geist, wie du es mit dem Feuer machst: alte Asche wegräumen, damit die Flamme frei lodern kann! Also heißt das für mich: weg mit altem Mist zum Kreuz. Dann kann die Freude wieder frei brennen!

Willy

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von marjo am 12.05.2015 11:56

Gedanken von mir:

Freude im HERRN entsteht bei mir, wenn ich seine Gnade und seinen Segen in meinem Alltag sehen kann. Dafür brauche ich sehende Augen, sehende Ohren und ein "weiches" Herz. Ganz praktisch. Meine Augen sehen Gottes Handeln, oder eben nicht. Meine Ohren hören Gottes Worte oder eben nicht. Mein Herz bewegt das was ich gesehen und gehört habe, oder eben nicht. Daher besteht ein Teil meiner Gebete aus eben diesenm Wunsch. Gottes Handeln mit meinen Sinnen wahrzunehmen. Daraus entstand und entsteht in mir die Freude, die über den Augenblick hinausragt und damit ohne zu heucheln oder zu beschönigen mit "allezeit" bezeichnet werden kann. Freude, die mich aufrichtet, auch wenn der Tag gerade mies läuft. Freude, die mir ein Lächeln auf das Gesicht setzt, auch wenn es gerade keinen Grund zum Lachen gibt.

Lange Jahre habe ich mich gefragt, wie man sich "allezeit" freuen kann, ohne zu heucheln oder zu verkrampfen... mit einem gezwungenen Grinsen durch den Tag zu gehen. Bei mir geht das nur, wenn ich die großen Taten Gottes in meinem kleinen Leben, in meinem Unfeld sehe. Ich bin da vielleicht zu schlicht gestrickt. Daraus entstehen bei mir dann sogar Gefühle, zum Beispiel Freude. Es entsteht auch Bekenntnis zum Ewigen. Ich will mit Petrus ausrufen "HERR, wohin sollten wir gehen....?" Es entsteht aber nicht nur Freude. Es entsteht Glaube. Feste Zuversicht, auf den, auf den ich hoffe, aber nicht selbst sehe.

gruß,
marjo

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solana

-, Weiblich

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Re: Freuet euch im Herrn allezeit... (Philipper 4.4)

von solana am 17.05.2015 11:16

Ja, ich denke auch, dass Freude sehr viel mit "sehen und hören" zu tun hat - mit dem, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten und wie wir Dinge wahrnehmen, von welchem "Bezugspunkt" aus.

 

Wenn bspw jemand an einem freien Tag, an dem Freizeitaktivitäten im Freien geplant sind, vor die Tür tritt und sieht strahlenden Sonnenschein, dann wird er hocherfreut sein.
Ganz anders nimmt derselbe Mensch den schönen Sonnenschein wahr, wenn er einen Arbeitstag im Büro vor sich hat und ausgerechnet zum Wochenende ist dann wieder schlechtes Wetter angesagt....dann wird er vielleicht sogar richtig wütend darüber. Oder bspw auch ein Gärtner, der sehnsüchtig auf Regen für seine Pflanzen wartet, wird sich weniger über die Sonnenstrahlen freuen, wenn der Wetterbericht für die nächste Zeit überhaupt keinen Regen verheisst.

In einem anderen Thread haben wir ja über "Perspektiven" gesprochen.
Und auch bei der Freude kommt es ganz entscheidend auf die Perspektive an, von der aus wir die Dinge wahrnehmen, die uns begegnen.

Ist der Mensch mit seinen Befindlichkeiten und "Bedürfnissen" der Dreh- und Angelpunkt, dann ist sein Erleben geprägt vom "Mangel" - und der Frage, wie er diese Bedürfnisse befriedigen und so dem Mangel abhelfen kann. Gelingt das in zufriedenstellender Weise, dann kann Freude darüber aufkommen - solange bis das nächste Bedürfnis in den Blick rückt und nach Erfüllung ruft.....

Wenn dagegen Gott der Bezugspunkt unseres Erlebens ist, dann bekommt alles eine andere Qualität:

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;
5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Wenn Unzufriedenheit aufkommt und ich mich nicht so recht freuen kann, ist mir das ein Anlass, dem nachzugehen, zu hinterfragen, welche Perspektive ich gerade einnehme, von woher ich ich meine Freude erwarte.
Denn die Perspektive macht den Unterschied, ob mein Leben vom "Mangel" (Bedürfnis und Befriedigung) oder von der "Fülle" (dankbares Empfangen im Wissen darum, dass Gott mir alles schenkt, was ich brauche und mir alles zum Besten dienen lässt - und dass ich das, was ich nicht von ihm bekomme, auch nicht brauche) geprägt ist.
"Dankbarkeit" ist hier ein wichtiges Stichwort.
Und "Empfangen". Und auch auch Geduld - auch mit mir selbst, wenn die "Mangelperspektive" sich so sehr aufdrängt, dass es schwer fällt, sie loszulassen. Dann den Blick auf Gott zu behalten, wie bspw im Psalmwort:

Ps 42,6 Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist.

Röm 5, 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt,
4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung,
5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Die Erfahrung dieser Liebe Gottes - inmitten aller "Bedrängnisse" - übertrifft die Freude über kurzfristige "Bedürfnisbefriedigung" bei weitem.
Deshalb kann Paulus so positiv davon sprechen und "sich dessen rühmen" ....
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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