Friede mit Gott - Römer 5

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solana

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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von solana am 04.10.2017 10:08

Geli schrieb: 

Ich denke mir, dass das "Murren" und das "goldene Kalb" und all diese Dinge die Folgen ihres mangelnden Vertrauens waren.
Wenn sie Gott wirklich vertraut hätten, dann wäre all das nicht nötig gewesen.


Hallo Geli
Ich denke auch, dass dieses Murren ein viel grösseres Hindernis ist als wir oft denken.

"Friede" hat ja auch etwas mit Zu"frieden"heit zu tun; ohne diese Zufriedenheit kann kein wirklicher Frieden im Herzen sein.
Und diese Zufriedenheit kann nur da sein, wenn wir aus vollem Herzen "ja" sagen können zu dem, wie Gott uns führt und unsere Lebensumstände fügt.

Es gibt immer Dinge in unserem Leben, die nach unserer Wunschvorstellung "schöner und angenehmer" sein könnten ..... und wenn wir von dieser Wunschvorstellung her auf das schauen, was in Wirklichkeit da ist, dann steigt unweigerlich Unzufriedenheit auf.
Dann können wir uns an Gott wenden und ihn bitten, die Lebensumstände zu verändern, unseren Wünschen anzupassen .... und wenn er das nicht tut, dann steigert sich die Unzufriedenheit bis hin zum "Murren" und der Abwendung von Gott ... und wir nehmen die Sache selbst in die Hand, werden dadurch aber nicht zufriedener, bekommen schon gar keinen inneren Frieden (auch dann nicht, wenn wir es schaffen, unsere Wünsche selbst durchzusetzen, denn dann entstehen gleich schon wieder neue Wünsche ...).

Friede setzt voraus, dass das "Sehnen des Herzens" zur Ruhe kommt und seine wahre Heimat in Gott findet.

In unserer heutigen Zeit wird diese Sehnsucht so sehr fehlgeleitet durch die vielen Werbeversprechen, mit denen wir bombardiert werden und die uns suggerieren: "Wenn du dieses oder jenes kaufst, dann wirst du so glücklich und zufrieden wie der strahlende Mann/Frau in dem Werbespot."

Aber wirklichen Frieden findet die Seele nur bei Gott, so ist sie ausgerichtet, so sind wir geschaffen .... und sie "schreit" so lange in uns (wie "der Hirsch nach frischem Wasser"), bis sie diese Bestimmung erreicht. Erst dann findet sie Frieden.


Wenn sie Gott wirklich vertraut hätten, dann wäre all das nicht nötig gewesen.

Ja, das ist die Voraussetzung.
Das Vertrauen, dass Gott uns alles, wirklich alles, zum Besten dienen lassen kann und dass er es zu 100% gut mit uns meint.

Ohne den Hintergedanken im Kopf dass wir uns sein Wohlwollen erst noch verdienen müssen und vor Strafe zittern: 1Joh 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus. Denn die Furcht rechnet mit Strafe; wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.

Das wäre ein Zweifel an Gottes vollkommener Liebe und dieser Zweifel und diese Furcht ist auch ein Hindernis für den Frieden mit Gott ....

Und wo kein Friede mit Gott, das fällt es auch schwer, mit den Mitmenschen Frieden zu haben.
Unzufriedeheit macht mürrisch und aggressiv, ungeduldig und fordernd gegenüber unseren Mitmenschen, führt in Streit um Kleinigkeiten, die nicht ertragen werden können ....

Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Cleopatra
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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von Cleopatra am 04.10.2017 07:46

Also ich komme am Besten in die Ruhe mit Gott in der Natur.

Wenn ich diese ganz bewusst genieße und Gott in Gedanken dafür lobe.

Manchmal muss ich dabei garnicht so viel sagen.

Oder wenn ich eine Dokumentation über die Schöpfung sehe, dann staune ich total und bin mit Gott glücklich.

Ansonsten habe ich keine bestimmten Arten, um in den Frieden mit Gott zu kommen. Oft geschieht das im Gebet ganz automatisch oder Gott schenkt mir das tiefe Gefühl des Friedens.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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nobse

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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von nobse am 03.10.2017 17:49

Liebe Burgen,

danke für deine Ergänzungen und Hinweise auf die Möglichkeiten, die im Rahmen christlicher Spiritualität geboten werden.

Peter Dyckhoff kannte ich noch gar nicht und den Begriff "Ruhegebet" auch nicht. Ich habe ein wenig auf seiner Internet-Seite recherchiert und dabei festgestellt, dass das Ruhegebet wohl dasselbe ist wie das Jesus-Gebet, von dem ich sprach und mit dem ich selbst tiefe Erfahrung habe.

Ja, es gibt doch unterschiedliche Möglichkeiten, in Gott zur Ruhe zu kommen. Du sprachst auch von den rosa Frauen, die sich im Schweigen üben. Wenn man weiss, dass das Schweigen das zentrale Attribut der Mutter Maria ist, dann finde ich es sehr passend, dass sich Frauen hiermit der Gottesmutter nähern. Die Anrufung Gottes ist eben noch mal etwas Anderes als das Schweigen, aber beides gehört eben zu Gottes Natur und unterstreicht jeweils andere Attribute Gottes.

Die Veränderung problematischer Gedankengewohnheiten und Angewohnheiten
verändert das Innere durch den Heiligen Geist.
Das geschieht aus Jesu Gnade.

Die Gnade Gottes ist bei der Sündenvergebung sicher ein wesentlicher Punkt. Doch es kommt auch darauf an, was wir selbst wollen. Erkennen wir, dass wir in unguten Gedankenmustern gefangen sind? Wünschen wir Befreiung davon? Wenn ja, dann haben wir auch selbst eine Anstrengung zu leisten, damit Gott einen Ansatzpunkt in uns finden kann, an dem er anknüpfen kann und mit seiner großen Kraft der Liebe wirken kann.

So geht es tatsächlich darum, unser Denken auf die himmlischen Dinge auszurichten und von irdischem Konkurrenzdenken abzulassen. Ein Schritt in diese Richtung ist, dass wir anfangen, selbst etwas Positives zu denken. Und da ist das Ruhegebet (oder Jesus-Gebet) ein absoluter Rettungsanker.

Doch viele Menschen erkennen die Not ihrer Seelen nicht und machen in diese Richtung keinerlei Anstrengungen. Das ist schade, aber es ist nun mal so, wie es ist.

Ich wünsche euch allen noch einen gesegneten Feiertag,
Herzlichst,
Nobse

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Burgen
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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von Burgen am 01.10.2017 20:36

Hallo nobse, pray und alle, 

Ja, es gibt etliche Gebetshilfen um in die Ruhe Gottes eintreten zu können.

Das Atmen lernte ich auch, dabei war der Gebetsschemel hilfreich ...

Peter Dykhoff hat sich sehr mit dem Ruhegebet beschäftigt, wendet es schon viele Jahre an.
Er hat mal im Sender bibeltv dieses vorgestellt. Buch und CD gibt es natürlich.

Von der Michaelisbruderschaft lernte ich mal das Tagzeitenbuch kennen.
Der kath. Neutestamentler Prof. Berger lernte dieses umzusetzen.

Ja, für mich ist es einfach am schönsten, mich in die Heilige Schrift zu vertiefen.
Besonders die Psalmgebete und viele von Gott zugesprochene Worte verinnerlichen,
in ihnen zur Ruhe kommen.
Da kann schon eine einzige Zeile mein Inneres in den Frieden Gottes führen.

Da kann jeder am besten seinen Weg finden.
Viele Christen wenden auch das Sprachengebet an.
Das verbindet sehr mit Jesus und Gott, unserem Vater.

.....
Die Veränderung problematischer Gedankengewohnheiten und Angewohnheiten
verändert das Innere durch den Heiligen Geist.
Das geschieht aus Jesu Gnade.

Das Wasserbad des Wortes ist heilsam.
Der Heilige Geist schenkt dann die heilsame, friedenbringende
Verbindung mit Jesus.

Es gibt die Steyler Mission. Innerhalb derer gibt es den Zweig der rosa Frauen.
Sie arbeiten alle innerhalb der Klostermauern und ihren Gärten.
Es ist die Vorschrift zu schweigen.
Es hat sich so entwickelt, dass die Menschen bis zum Tor kommen um ihre Gebetsanliegen
dort abzugeben.
Das ist eine feste Einrichtung für die Menschen und für die Klosterschwestern geworden.

Will sagen, es gibt viele Formen in die Ruhe Gottes zu kommen,
seinen greifbaren Frieden als Geschenk zu bekommen.

Vielleicht haben andere hier Lesende ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß
Burgen  

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nobse

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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von nobse am 01.10.2017 17:15

Liebe Pray,

Wie geht denn das Jesus-/Herzensgebet??

Im Prinzip geht es darum, den Namen Jesu Christi immer wieder anzurufen. Die traditionelle Form des Gebets lautet meines Wissens:

Herr Jesus Christus, du Sohn Gottes, erbarme dich über mich Sünder.

Diese Form muss man aber nicht unbedingt einhalten. Wenn man mit Jesus in Kontakt treten will, dann reicht es, ganz einfach seinen Namen anzurufen und dabei bewusst zu atmen, z.B. so:

Einatmen - Jesus
Ausatmen - Christus

Manche mögen es für überflüssig halten, dabei auf den Atem zu achten. Aber bedenkt bitte, dass z.B. in Klöstern, wo dieses Gebet auch laut gebetet wird, der Atem automatisch mit den Worten synchron gehalten wird.

Es gibt, soweit ich mich erinnern kann, auch Anleitungen von Geistlichen zu diesem Gebet. Und es gibt ein sehr bekanntes Buch, das einen Erfahrungsbericht eines russischen Pilgers wiedergibt. Dieses Buch heisst: Die aufrichtigen Erzählungen eines russischen Pilgers.

Dieses Buch sollte man unbedingt gelesen haben, wenn man sich ernsthaft für das Jesus-Gebet interessiert.

Man kann natürlich auch einfach damit beginnen. Am Anfang an einem ruhigen Ort zu einer ruhigen Zeit mal mit 10 Minuten am Tag starten. Wichtig zu wissen ist, dass diese Gebetsweise sehr viel Geduld erfordert. Also nicht gleich nach einer Woche wieder aufhören, wenn nichts passiert, . Ich sagte schon, dass es sich hierbei egentlich um einen Lebensstil handelt. Das ist also etwas, was einen ein Leben lang begleiten kann (sobald man damit begonnen hat).

Falls du weitere Fragen hast, gerne auch per PN.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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pray

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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von pray am 01.10.2017 17:02

Nobse: Es ist aber so, dass Jesus und sein Vater, Gott JHWH, in uns Wohnung nehmen werden, wenn wir Jesus vertrauen und uns ihm innerlich zuwenden. Nicht umsonst wird beispielsweise in der Ostkirche das Jesus (oder das Herzens-) Gebet praktiziert und vielfach davon berichtet, dass es seine Wirkung im Herzen des betenden Menschen entfaltet. Es ist der Herr Jesus Christus selbst, der auf die Anrufung seines Namens antwortet und im Herzen lebendig wird, wenn man seinen Namen immer wieder anruft. Hier kann dann eine echte Kommunikation mit dem Herrn stattfinden. Wir richten unsere Gedanken auf IHN, und ER sendet seine Gedanken zu uns und zwar so, dass wir sie wahrnehmen können. Auf diese Weise läßt er uns seine Führung angedeihen.

Oh, das würde ich mir sehr wünschen, dass ich der Führung Gottes einfach folgen kann, in dem ich Jesu' Gedanken klar wahrnehme und auch unterscheiden kann.
Wie geht denn das Jesus-/Herzensgebet??

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nobse

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Re: Friede mit Gott - Römer 5

von nobse am 01.10.2017 16:26

Liebe Burgen,

du fragst:

Was meinst du, oder wie meinst du, dass wir Jesus innerlich begegnen?
Durch Meditation? In der Gebetszeit?

Ja, ganz genau. Jesus Christus wird sich uns nicht dadurch offenbaren, dass er uns als Nachbar begegnet, oder als Busfahrer oder als Chef oder als Ehemann oder Ehefrau. Solche Menschen können uns sicher großartige Impulse geben, was den Glauben betrifft, aber sie sind nun mal nicht der Herr Jesus Christus.

Es ist aber so, dass Jesus und sein Vater, Gott JHWH, in uns Wohnung nehmen werden, wenn wir Jesus vertrauen und uns ihm innerlich zuwenden. Nicht umsonst wird beispielsweise in der Ostkirche das Jesus (oder das Herzens-) Gebet praktiziert und vielfach davon berichtet, dass es seine Wirkung im Herzen des betenden Menschen entfaltet. Es ist der Herr Jesus Christus selbst, der auf die Anrufung seines Namens antwortet und im Herzen lebendig wird, wenn man seinen Namen immer wieder anruft.

Hier kann dann eine echte Kommunikation mit dem Herrn stattfinden. Wir richten unsere Gedanken auf IHN, und ER sendet seine Gedanken zu uns und zwar so, dass wir sie wahrnehmen können. Auf diese Weise läßt er uns seine Führung angedeihen. Wir stehen mit ihm in einem immerwährenden Kontakt. Klar, wenn man sich im Äusseren auf etwas Anderes konzentrieren muss, ist einem die Verbindung zu Jesus nicht immer 100%ig bewusst, aber man sollte in jeder freien Minute wieder seine Aufmerksamkeit auf Jesus in uns selbst richten. Dies ist ein echter Lebensstil, der Jesus in den Mittelpunkt stellt.

Vielleicht hast du es ja ähnlich gemeint. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Verbindung zu Jesus über unser Inneres verläuft, weshalb man sehr wohl darauf achten sollte. Es ist nämlich auch so, dass wir Gott um so besser kennen lernen können, je besser wir uns selbst kennenlernen. Und das bedeutet, dass wir unsere Seele kennen lernen müssen und auf ihre Regungen achten.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Friede mit Gott - Römer 5

von geli am 01.10.2017 13:39

pray: Ich weiß nicht, ob die Israeliten strafte, weil sie nicht genug vertrauten  (???) . Ich hätte jetzt eher gedacht, weil sie oft murrten und sich an die Fleischtöpfe ihrer Unterdrücker zurückwünschten. Oder sich das goldene Kalb als Gott bauten.

Ich denke mir, dass das "Murren"  und das "goldene Kalb" und all diese Dinge die Folgen ihres mangelnden Vertrauens waren. 
Wenn sie Gott wirklich vertraut hätten, dann wäre all das nicht nötig gewesen.

LG, geli

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Friede mit Gott - Römer 5

von Burgen am 01.10.2017 00:28

Ja, ohne Vertrauen auf oder zu ..., in diesem Fall Gott, der sie aus Ägypten geführt hat, 

kommt man ins Murren und Klagen.

Sie waren nicht glaubend in Gott verwurzelt. Und blickten auf sich und die Umstände, denke ich mir.

Burgen


 

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pray

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Beiträge: 973

Re: Friede mit Gott - Römer 5

von pray am 30.09.2017 22:55

Burgen schrieb: Mir wichtig wurde der folgende Gedanke: Im Lager der Israeliten während ihrer 40jährigen Wanderschaft fehlte den Menschen immer wieder das Vertrauen. Vertrauen in ihren Gott und ihren Führer, dem Diener Gottes. In dem Zusammenhang griff Gott oft ein indem er strafte.

Ich las letztens noch in einem christlichen Buch, dass es manchmal schwerer fallen kann, Gott zu vertrauen, z.B. vor allem, wenn es dann wirklich so weit gekommen ist, dass man selber gar nichts mehr tun kann - außer eben abwarten, ob und wie Gott eingreift.

Ich weiß nicht, ob die Israeliten strafte, weil sie nicht genug vertrauten  (???) . Ich hätte jetzt eher gedacht, weil sie oft murrten und sich an die Fleischtöpfe ihrer Unterdrücker zurückwünschten. Oder sich das goldene Kalb als Gott bauten.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.09.2017 22:55.
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