Gedicht zu hart für eine Andacht?
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Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Cleopatra am 31.03.2022 11:08Hallo,
ich habe für morgen ein Gedicht geschrieben, ich "darf" die Andacht machen in der Suppenküche.
Mein Gedanke dabei ist: Wir sprechen viel von Hoffnung, Liebe Gottes und so weiter. Gerade das Thema "Gott dankbar sein" habe ich oft gehabt.
Und das ist auch gut und richtig so. Wir wollen die Menschen unter anderem auch aufbauen und auf Gott aufmerksam machen.
Aber in den letzten Tagen hat mal jemand erwähnt, dass wir auch die Verantwortung haben, nicht nur die eine Seite der Medaillie zu benennen.
Es wäre schrecklich, wenn ein Gast eines tages vor Gott stehen würde und sagen würde "Oh- das habe ich aber gar nicht gewusst, dass man nur so in den Himmel kommt." Das fänd ich sooooo schlimm!
So habe ich das Gedicht geschrieben, ja, auch ein wenig mit meiner Art Humor, wie ihr vielleicht sehen werdet.
Könnt ihr mir kurz eure Gedanken zu nennen?
Eine Freundin meinte eben heute zu mir, dass es so die Stimmung total kaputt machen würde und sicher niemand an seinen Tod erinnert werden möchte, außerdem sei es viel zu hart.
Und ja- das stimmt ja auch. Aber irgendwie habe ich eben das Gefühl, dass es nicht verschwiegen werden darf.
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Cleopatra am 31.03.2022 11:09Dort auf dem Berg, im oberberger Land
eine kleine Herde von Milchkühen stand.
Jeden Tag genossen sie die Ruhe und die Sonne,
auch der Duft der Blumen- welch eine Wonne!
Sie grasten, sie spielten, sie genossen den Tag,
kaum zu glauben, dass der Tag mal zu enden vermag.
Doch kam der Abend- das war kein Problem,
im Sommer kann man ja nachts noch gut sehn.
Und so lebte die kleine Herde der Kühe, tagein und tagaus
Mit guter Laune und vollen Bauch in Saus und Braus.
Wäre das nicht ein schönes, kleines und nettes Gedicht....?
So schön mit Musik beim Grillen im Abendlicht...?
Doch dafür steh ich nicht auf, denn ausgerechnet heute
mache ich die Andacht, und es bereute
hoffentlich niemanden, den Weg hierher zu nehmen
und sich Gedanken zu machen über viele Themen.
Zum Beispiel geht die Geschichte hier auch noch weiter,
und vielleicht werden wir dadurch auch ein wenig gescheiter,
wenn wir daraus lernen, aus dem Kern der Geschichte,
drum hört mir noch zu, was ich euch noch berichte:
Denn eines Tages- es wurde schon bald Herbst
kam der Bauer vorbei und er blickte recht ernst.
„Hört mir gut zu, ihr lieben Kühe all,
bald wird's zu kalt, dann müsst ihr in den Stall."
Noch merkwürdiger wurde der Bauer, als er aus der Tasche
Halsbänder rausholte. Befestigt an der Lasche
war eine Art Glocke- so kennt man es zum Beispiel aus der Schweiz
doch hier war diese Glocke in der Form eines Schlüssels in Höhe des Hals.
Wieder sprach der Bauer, die Kühe hörten ihm zu:
„Nur dieser Schlüssel hilft euch zu eurer Ruh!
Noch habt ihr Wärme und Schutz vorm wilden Tier
Doch geht bald zum Stall, es wird ungemütlich hier!"
Natürlich konnten die Kühe nicht wissen, was der Bauer schon kannte:
Nämlich, dass bald der Frost die Wiese sein Eigen nannte.
Die Kühe kannten nur den Sommer, gerade deshalb
kamen sie jetzt in einen ziemlichen Zwiespalt.
Einige glauben den Bauern und zogen sich dann
die Glocke mit dem Schlüssel um ihren Halse an.
Sie gingen den Weg hinunter und folgten sogleich
dem Bauern bis zum Ziel im Stallbereich.
Dort am Stall, die Türe gut schloss
damit der Frost nicht heimlich hineinkroch
Doch dank des Schlüssels am Halse nun
mussten die Kühe nichts weiter tun
als hineinzugehen und sich darüber zu freuen
dass es sich lohnt, dem Bauern zu trauen.........
Schon wieder ein schönes Ende, hach, na dann ist ja gut!
Da kann ich ja drüber reden, da verlässt mich nicht der Mut.
Schnell setze ich mich hin, bevor ich noch erwähnen muss,
dass nicht alle Kühe kamen zu diesem Genuss.
Doch wäre es nicht fair, die halbe Wahrheit zu verschweigen,
drum muss ich nochmal in der Szene mit dem Zwiespalt einsteigen...
Einige Kühe lachten nämlich- sie glaubten ihm nicht!
Noch nie wars kalt gewesen- was der da so spricht!
Nein, sie wussten es besser, sie lebten doch jeden Tag hier!
Als ob an so einem Gerücht etwas Wahres dran wär!
So blieben sie auf der Wiese und gingen nicht mit
den Weg runter zum Stall- sie fühlten sich fit.
Gesund, glücklich und mit vollem Bauch
machten sie sich keine Gedanken- wieso denn auch?
Die Glocke mit dem Schlüssel ihnen unsinnig erschien-
selbst wenn es kalt werden würd- da gibt's doch noch Kopien!
Die kann man dann im Falle der Kälte noch nutzen
Vor was sollte man sich denn jetzt auch groß schützen?
Und so grasten sie weiter und merkten doch nicht
Dass es kühler wurde, der Nebel wurde dicht.
Später sah man nicht mehr viel und es wurde langsam klar
dass an den Worten des Bauern doch Wahres dran war.
Einige fanden den Weg hinunter zum Stall,
dort fanden sie geschlossene Türen überall.
Der Schlüssel um den Hals- jetzt erinnerten sie sich daran
-der hätte ihnen die Türe aufgetan....
Hier- im ach so sonnigen Oberberg
fragt sich der ein oder andere- ist es noch Wert
sich Gedanken um das Leben nach dem Sommer zu machen?
Oder sind wir nur beschäftigt mit anderen Sachen...?
Wer wird dann weinen, und wer kann dann lachen....?
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Cleopatra am 31.03.2022 13:06Ich habe jetzt folgenden Nachreim hinterhergeschoben, damit es nicht zu hart oder traurig endet:
"Umso mehr wollen wir uns doch freuen wie die Kühe im Stall
wenn wir den Schlüssel genommen und dann überall
im Warmen und Sicheren Heim mit köstlichem Trank-
den er hat bereitet- dem Bauern sei Dank!"
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Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Leah am 31.03.2022 13:13Also Du kannst ja richtig gut dichten...und 👍
Nun muss ich Dir sagen,
Kann ich es wagen,
So schön das Gedicht,
Es fehlt Sünde und Gericht!
Drum ist es zwar wonnig,
Und sicher bereichernd,
Und jeder hört es gern,
Aber leider fehlt des Pudels Kern.
Ist doch unsere grösste Not,
Der Sünde Lohn, der Höllentod,
Die Trennung von Gott als unser ewiges Ende,
Nur Christus schafft die große Wende
Er, der mit Leiden gekrönt die Versöhnung vollbracht,
Hat für uns alles gut gemacht,
Und kam um Sünder zu erretten,
und nicht die guten und die netten.
Leah
PS
Die Sünde zu erwähnen ist schwer,
Keinen anderen Hinweis hasst man mehr,
Doch nur, wer das für sich sehen mag,
Sieht dereinst Christi hellen Tag
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Cleopatra am 31.03.2022 13:36Oh- vielen Dank Leah, für die ehrlichen Zeilen!
Wir können nicht nur im Schönen verweilen!
So sehe ich es auch- ganz ohne Frage,
weshalb ich mich eben mit diesen Gedanken plage!
Vergraulen wollen wir ja sicherlich niemanden- wer will das denn?
doch Halbwahrheiten oder Wichtiges verschweigen- für den Falle, dass wenn
es jemanden nicht gefällt- nein, dies sei Ferne!
Wie du schon schreibst- dadurch sehen wir gerne
das besonders große und wunderbare Geschenk!
Wie hier beschrieben der Schlüssel- dass man daran gedenk-
die Sündenvergebung- ohne die bleibt ja die Stalltür zu!
wäre sie anders zu öffnen- wirds kalt dort im Nu.
Dann hat ein Stall keinen Sinn mehr- das wäre nicht richtig
weshalb die Betonung des Schlüssels ich finde so wichtig.
Vielleicht sollte ich dies am Ende erwähnen?
als Erklärung, ohne es zu sehr zu ausdehnen...?
Oder wie verstehst du den Hinweis auf den Schlüssel zum Stall?
Welche Erlärung wäre er dir in diesem Fall?
Oder ist es zu traurig, und doch zu gewagt?
oder etwa zu lasch- da bin ich überfragt.
Lg Cleo
PS Macht Spaß ;-D
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Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Andreas am 31.03.2022 15:20Mit guter Laune und vollen Bauch in Saus und Braus.
Da flippt wohl der Arme an der Suppenküche aus.
Er frägt sich: Für weh ist das wohl geschrieben?:
"Für Menschen, die uns Arme niemals lieben."
Gesund, glücklich und mit vollem Bauch.
"Ja das wünschen wir uns auch.
Aber das ist leider nicht unser Leben.
Das würden wir sehr gern erstreben.
Kannst Du uns sagen wie das gelingt?
Was uns die wahre Hoffnung bringt."
Ich hät eine Antwort, doch trau ich mir sie kaum zu sagen:
Wir müssen das scheinbar Unmögliche wagen.
Alles was wir tun mit Liebe und Freude.
In jedem Moment- nicht morgen, sondern heute.
Lässt uns das Himmelreich erfahren.
Wird unser Herz für Gott bewahren.
So lassen wir uns nicht verwirren
und werden auf den rechten Weg nicht irren.
Für Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Wo wir am Ende sind, weiß Seine Liebe immer noch einen Weg.
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Leah am 31.03.2022 15:57Für Menschen in der Suppenküche gibt's auch Geschichten,
Ich hoffe, es gelingt mir, sie schön zu dichten.
Sie ist nicht von mir und auch nicht aus Deutschland
Und auch ist sie noch sehr unbekannt.
EIn arme Vieh hat nur spärlich zu fressen und kalt ist es auch.
Oft legt es sich nieder mit leerem Bauch,
Er könnte schon essen aus ewiger Quelle,
Köstlich und reichlich auf alle Fälle.
Der Haken ist der, dass den Schlüssel bekommt,
Wer ehrlich zum Stallbesitzer kommt,
Und reuig bekennt die vielen Boshaftigkeiten,
Das böse Stoßen und lästige Streiten,
Dass man den Wanderer getreten,
Des Nachbarn Wiese hat betreten.
Den Tierarzt gerempelt, die Sennerin auch,
Und die Blumen am Fenster verschwanden im Bauch.
Da sprach die stolze schuldige Kuh,
Ich gebe das nie und nimmer zu,
Da friere ich lieber und bleibe stur
Und hasse des Bauern ehrliche Natur...
Doch eine war ehrlich und wundert sich sehr,
Der Bauer gibt trotzdem den Schlüssel her
Und er freut sich sogar über die sündige Kuh,
Bringt Futter für sie und Stroh im Nu
Und er spricht von ewigen Zeiten,
Herrlichen Auen und grünen Weiden,
Wasserquellen frisch und rein
Und immerwährendem glücklich sein
ma-ba
Gelöschter Benutzer
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von ma-ba am 31.03.2022 16:32Jetzt sündigen schon die Kühe...
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von Andreas am 31.03.2022 17:44Ich stehe vor der Himmelstür und danke unserem Herrn dafür.
Doch der Wächter lässt mich nicht hinein. "ICH HAB EINE EINLADUNG, DAS KANN DOCH NICHT SEIN."
Der Wächter mein: "Wenn ich Dich so ansehen, dann hab ich den Verdacht. Du hast kein Geschenk für Ihn mit gebracht."
"Ein Geschenk?" mein ich "Das ist doch total daneben, was könnte ich unseren Herrn schon geben?"
Doch er hilft alles nichts, auch wenn es mir icht gefällt. Ich muss zurück in diese gottverlassne Welt.
Totz des Lebens Müh und Plag, lob ich den Herren jeden Tag.
Nach einer langen Lebensreise, wurd ich alt und grau, doch etwas weise.
Mein Nachbar meint: "Gott kanns nicht geben. Ich hab Ihn noch nie gesehn in meinem Leben."
Ich sage zu ihm: "Hast Du zu mir Vertraun? Dann gehen wir hin und Du wirst Ihn schauen."
Wir stehen vor der Himmelstür und preisen unseren Herren dafür.
Der Wächter lässt uns sofort weiter gehen: "Jetzt ist alles in Ordnung. Jetzt dürft Ihr in sehen."
Freundlich lächelt der Herr mir zu; "Dein Geschenk ist fein. Allein kommt niemand in den Himmel rein."
Ihr sollt es alle mal probieren, jemanden zum Heil zu führen.
Lieber Vater, lass uns bitte nicht verbittern. Dann brauchen wir niemals zu zittern.
Schenk uns Liebe und Freude für einen sicheren Weg, den Dein Sohn gern mit uns geht.
Wenn wir nie mehr an Bitterkeit erkranken, dann können wir Dir, mit ganzem Herzen, danken.
Für Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle. Wo wir am Ende sind, weiß Seine Liebe immer noch einen Weg.
Re: Gedicht zu hart für eine Andacht?
von pray am 31.03.2022 19:19Liebe Cleo,
du hast einen wunderbaren Ansatz mit dem Gedicht gemacht. Wir verstehen, was der Sommer ist, der auch hier mal zu Ende geht und ob jemand im Stall ist oder draußen - aber ob das die Besucher der Suppenküche verstehen?
Auf jeden Fall sind deine Zeilen ansprechend, sie werden dir also aufmerksam zuhören, vielleicht klatschen einige? und das wäre dann der Moment, wo ich mich Leah anschließen würde und noch einen Schwung zu Gott nachsetzen würde, Gedanken, die sie mit auf den Weg nehmen und im Herzen bewegen können.
z.B so...
Gedicht zu Ende....
Kurze Pause...:
"Es freut mich, dass euch das Gedicht von den Kühen gefallen hat.....
Bitte nehmt noch eine Frage mit nach Hause und beantwortet sie euch selbst:
Der Schlüssel zu Gott ist Jesus. Und den gilt es zu besitzen, nicht erst wenn der Sommer des Lebens zu Ende geht. Daher: Habe ich den Schlüssel - Jesus?
Bitte denkt drüber nach. Wer mag, kann jederzeit eine Frage dazu stellen, aufschreiben, heute oder nächste Woche, würde mich freuen."
Liebe Leah,
habe deinen Gedichtzusatz gelesen und bin jetzt gaaanz doll am lächeln. Ich bin auch so ein "Bußprediger", der den Leuten klar machen will, dass auch sie Sünden haben. Manche wissen es ja schon und leiden drunter. Manche wissen es auch, und wollen davon nicht lassen. Manche denken, sie haben keine Sünden oder verstehen nicht, was Sünden sind. Wie auch immer...ich habe festgestellt, sobald das Thema darauf kommt, geht beim Gegenüber, das bis dahin noch gern zuhört eine Jalousie herunter. In der Bibel steht ja, dass der Heilige Geist die Leute von den Sünden überführt.
Bei mir hat das auch der Geist Gottes vor gut 20 Jahren getan, mir fielen meine Schandtaten "von ganz alleine ein". Aber ich wäre auch offen dafür gewesen, hätte mir mal einer erzählt, dass ich gar nicht so ein "Engelchen" war - und was überhaupt alles Sünden sind.
Will also sagen, dass hier vielleicht der Ansatz reicht: "Wer Jesus hat, hat das Leben, wer Jesus nicht hat, hat das Leben nicht!"
Die Frage, hast du Jesus....den Schlüssel oder hast du ihn nicht?
Jedenfalls war deine 2. Strophe des Gedichts über die "Schandtat-Kuh" very cool.
Lieber Andreas,
du meintest ja auch, dass man auf Gott hinweisen soll. Gut
Liebe Cleo,
Gott geben dir morgen mit Seinem Geist verziertes Gelingen und offene Ohren und Herzen. Amen -Lass uns wissen, wie es gelaufen ist,.