Glaube leben in der Arbeit

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Angie
Gelöschter Benutzer

Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 02.02.2018 14:03

Viele der Frauen in meiner Gemeinde arbeiten entweder garnicht oder machen etwas soziales und haben teilweise auch christliche Kollegen. Ich dagegen arbeite in einem großen Industrie-Betrieb als Hilfskraft, meine Kollegen sind eher die Art von Leuten die sich in ihrer Freizeit hauptsächlich mit TV und facebook etc. beschäftigen und beim Thema Religion als erstes auf die Zeugen Jehovas schimpfen, die sie aber auch nur von den Haustürgesprächen kennen. Ich fühle mich da manchmal ziemlich anders, irgendwie wie in der falschen Welt. Die Themen um die es in den Pausen geht sind für mich so oberflächlich und oft von einer so weltlichen Sichtweise geprägt daß ich mich nur ganz selten beteilige, einfach weil das, was ich dazu zu sagen hätte, von den anderen als total durchgeknallt abgestempelt werden würde. Manchmal finde ich das belastend, aber generell sehe ich es als eine Herausforderung, Gottes Licht irgendwie weiterzugeben. Ich denke solange ich keine andere Arbeitsstelle finde ist das wohl der Platz, an den Gott mich hingestellt hat, der Platz an dem ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Gelegentlich ergeben sich mittlerweile auch kleine Senfkorn-Gespräche, und ich bete und halte die Sinne offen um mehr solcher Gelegenheiten zu erkennen und zu nutzen, weil es mir auch Freude macht, die Freude an Gott weiterzugeben. Nur bin ich eher vorsichtig und dränge mich nicht auf, weil die Leute sobald sie das Gefühl haben jemand will sie "bekehren" sofort dicht machen.

Wie ist das bei euch? In welchem Umfeld arbeitet ihr und wie geht ihr damit um? Aber bitte jetzt keine gut gemeinten Ratschläge, die mir anhand von zig Versen theoretisch erklären, was die Bibel uns dazu sagt, sondern eure ganz persönlichen, praktischen Erfahrungen, so wie ihr das im Alltag tatsächlich erlebt, wie ihr jeden Tag mehr als 8 Stunden in einem so gottlosen Umfeld zurechtkommt, und wie ihr auf Unverständnis und Zurückweisung reagiert. Ich bin gespannt!

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von nennmichdu am 02.02.2018 17:11

eure ganz persönlichen, praktischen Erfahrungen, so wie ihr das im Alltag tatsächlich erlebt, wie ihr jeden Tag mehr als 8 Stunden in einem so gottlosen Umfeld zurechtkommt, und wie ihr auf Unverständnis und Zurückweisung reagiert.


Hallo Angie,

vor so rund 28 Jahren als ich mich bekehrt hatte, empfand ich ähnlich wie du, erlebte die nicht erlösten Menschen in ihrem alten Adam und in ihren ungezügelten Begierden als bedrohlich und fremd und suchte nach jeder Möglichkeit Menschen zu bekehren. Ihnen Gott näher zu bringen. 

Im Nachhinein mit wenig Erfolg und auf eine Art und Weise, die anderen wohl nur schräg vorkommen musste. Lagen wohl auch bei mir noch Worte und Lebensstil weit auseinander.


Heute sehe ich meine Arbeitskollegen in ihren ganz individuellen Anliegen, Bedürfnissen, Hoffnungen, Themen. Beurteile sie aber nicht mehr, indem ich sage, du bist so und so und musst so und so werden und ich zeige dir jetzt mal den Weg dahin. Ich habe sie einfach lieb und tue selbst das, was ich für richtig und gut empfinde. Naja - und darin errege ich zur Zeit immerhin keinen Anstoß. 

Für mich ist es dann auch ein (Fern)Ziel, das durch mein Leben und Tun, Denken und Reden, Menschen Gott in meinem Leben erkennen mögen. Das sie an den Punkt geführt werden, wo sie sich im Lichte Gottes erkennen und nach Gott fragen.

Allerdings mache ich mir hier weder selbst - noch anderen- Druck. Und von daher leide ich scheinbar nicht so, wie du, unter meiner Umgebung.

Leiden tue ich ansonsten mehr unter der geistlichen Situation von Geschwistern. Aber das ist dann ein anderes Thema.


liebe Grüße,
Thomas

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jovetodimama

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von jovetodimama am 02.02.2018 20:13

Ich habe da vergleichsweise eine schöne Situation. Mein Leben als "Nur"-Hausfrau und Mutter bewegt sich zwischen Zuhause, Kirchengemeinde und Musikschule. (Da lerne ich Gitarre, Blockflöte und Cello.) Für mich ist es eine Herausforderung, dass ich mich traue, offen über meine Erfahrungen mit Gott zu erzählen, wo ich, wollte ich sie verschweigen, ausweichend antworten oder "um den Brei herumreden" müsste. Ich habe damit aber noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Die Menschen hier in Tirol sind in der Regel katholisch und, wo sie nicht gläubig sind, doch so aufgewachsen, dass religiöses Leben und kirchliches Engagement durchaus dazugehört.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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pray

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 02.02.2018 21:32

Liebe Angie,

ja, das kann ich gut verstehen. Mit Gott haben wir ganz andere Sichtweisen und Wichtigkeiten und was der "Welt" so wichtig ist, ist (uns ) einfach nichts mehr wert. Dagegen verstehen die anderen uns nicht mehr, dass uns manche Dinge so gar nicht interessieren und uns Gott so wichtig ist. Vielleicht verstehen manche Kollegen nicht einmal, dass wir auch am Arbeitsplatz irgendwie "anders" sind - das führt zu Konflikten. Nimm z.B. mal den Krankenpfleger. Da gibt es andere Kollegen, die bedienen sich schon mal privat an manchen Hilfsmitteln und da gibts den Christen, der nimmt nicht mal ein Wattestäbchen mit nach Hause. Ohne jede weitern Worte fühlen sich die anderen dann natürlich schon verurteilt.

Genauso ist es mit schlüpfrigen Witzen. Mit Gott findet man manche Sachen einfach nicht mehr witzig und in der Bibel steht auch von "Witzeleien, die sich nicht geziemen".

Du hast gefragt, wie andere Christen dem begegnen. Also, als ich noch kein Christ war, war mir wichtig, was Andere über mich denken. Ich war total ängstlich und hatte für jedes Gegenüber die passende "Maskerade" - um bloß nicht anzuecken, um zu "überleben".
Seit ich Christ bin, ist das schönste Geschenk, was Gott mir machte, dies, dass es mir egal ist, was Andere über mich denken, sondern wichtig ist mir, was Gott über mich denkt. Also lebe ich auch im Job mein Christsein, alle meine Kollegen wissen, dass ich Christ bin. Am Anfang fanden sie das komisch und konnten mich kaum "einsortieren". Aber ich mache es SO, dass ich kein Moralapostel bin. Ich mache alles so, wie ICH es vor Gott als richtig erachte und sage den Kollegen dann immer, dass ICH gern GESEGNET sein möchte, aber JEDER muss ja selber wissen, was er tut und wie es richtig ist.
Über fiese Witze brauche ich Gott sei Dank nicht mehr aus Höflichkeit mitlachen. Und in den vielen Jahren, die meine Kollegen mich kennen - finden sie mich wahrscheinlich immer noch was "komisch" mit meinen Ansichten, mit meinem beklebtem Auto und was ich sonst noch so alles habe, aber sie haben sich dran gewöhnt. Ebenso, dass ich Karneval und Co nicht mitmache. Und ebenso, dass ich zu vielen Themen eine ganz andere Meinung habe - das wo du schreibst, dass man uns für durchgeknallt hält. Ist das schlimm? Das ist dann nicht schlimm, wenn du ihnen DEINE Meinung aus Sicht der Bibel, nicht aufzwingen willst oder sie verurteilst für ihre Meinung - aber deine dennoch tapfer vertrittst.
Viele Gesprächsgemeinsamkeiten haben wir nicht, aber ich kann mich auch mal unterhalten über Urlaub, auch über Kleidung und Kosmetikkram (wenigstens ein kleines bisschen),  Haustiere, Trödel, Neuerungen usw...also ein bisschen...aber in meinem Herz ist bestimmt, wir bei dir, nur eines: GOTT! - und davon erzähle ich ihnen auch. Ich mag meine Kollegen, wir sitzen schließlich alle in einem (Arbeits-)Boot.

Ich sage ihnen manchmal, dass jeder davon erzählt, was er am liebsten hat: Der eine redet über Fußball, der andere über Frauen, und ich eben über Gott - so einfach ist das! ...eigentlich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.02.2018 21:45.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von nennmichdu am 02.02.2018 22:18

Mir fiel zum Eröffnungsbeitrag bezüglich des Leidens eines Christen in einer von Menschen geprägten Umgebung, die Gott nicht kennen, noch folgende Bibelstelle ein:


2. Petrus 2
7 und wenn er den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält wurde
8 - denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag seine gerechte Seele mit ihren gesetzlosen Werken -, 


Ich denke jeder kann hier an ganz unterschiedlichen Stellen im Leben stehen, wo er vielleicht auch diese Erfahrung einmal macht, gemacht hat.

Weiterhin kann ich bezüglich des letzten Beitrages nur beipflichten, das wir natürlich als Christen entsprechend unserem Gewissen leben und nur das tun wollen, was wir auch in Einklang mit Gottes Geboten sehen.
Hier kann es dann durchaus mal vorkommen, das wir allein deswegen auffallen, weil wir bestimmte Sachen nicht tun.
Ich sollte mal am Telefon einen Kollegen entschuldigen, weil der gerade nicht zu sprechen sein wollte und mir sagte, ich solle sagen, er wäre krank. Daraufhin sagte ich, tut mir leid, ich kann nicht lügen und würde soetwas nicht am Telefon sagen - nun ja, daraufhin war dann erstmal dicke Luft...

Heute kann ich darüber lächeln.

Mir wurde auch einmal ein Vers aus dem Buch Prediger wichtig:


Pred 7,16 Sei nicht allzu gerecht und erzeige dich nicht übermäßig weise! Warum willst du dich selbst verderben?

Heute würde man hier umgangssprachlich sagen, das man auch mal 5 Gerade sein lässt. Aber jeder dürfte hier ganz individuell immer von Gott geführt sein.


einen schönen Abend wünsche ich noch,
Gruß
Thomas

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pray

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 02.02.2018 22:37

Thomas schrieb: Pred 7,16 Sei nicht allzu gerecht und erzeige dich nicht übermäßig weise! Warum willst du dich selbst verderben? Heute würde man hier umgangssprachlich sagen, das man auch mal 5 Gerade sein lässt.

Lieber Thomas,

wie meinst du das denn mit den "Fünfen"? Kannst du vielleicht ein Beispiel sagen, wo ein Christ die 5 gerade sein lassen sollte? - ohne ""seinen Heiligenschein vor Gott und den Menschen zu verfinstern""?

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Angie
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 03.02.2018 06:40

@pray: Danke, du hast genau verstanden was ich meine! Genau so ging es mir früher auch, ich wollte es jedem recht machen und bloß nicht anecken oder auffallen. Inzwischen ist mir aber Gottes Freude an mir wesentlich wichtiger als die Meinung anderer Leute über mich. Manchmal denke ich mir auch daß es völlig egal ist ob sie mich komisch finden, weil doch jeder irgendeinen Spleen hat, und jeder wird trotz seiner Spinnereien irgendwie akzeptiert. Wenn ich mir die anderen so ansehe denke ich fast, ich könnte ruhig noch ein bisschen mehr "spinnen", ich bin noch viel zu normal  Selbst wenn ich jemandem mit meinem Glauben so gegen den Strich gehen sollte daß er/sie mich komplett ablehnt, was wäre das schlimmste das passieren könnte? Jemand verachtet mich und redet nicht mehr mit mir? Ok, damit kann ich leben, denn die Freude am Herrn ist meine Stärke (Neh 8,10).


wenn du ihnen DEINE Meinung aus Sicht der Bibel, nicht aufzwingen willst oder sie verurteilst für ihre Meinung - aber deine dennoch tapfer vertrittst.

Das versuche ich, und es gelingt mir immer besser. Und mit jedem kleinen Erfolg werde ich mutiger  Ich war nie ein Moralapostel, und ich hoffe ich werde auch nie einer. Und ich gebe mir Mühe die Menschen so zu akzeptieren wie sie sind, ohne über sie zu urteilen, in der Hoffnung daß ein kleiner Same auf fruchtbaren Boden fällt. Ich wünsche mir, daß mein Verhalten dazu führt daß ihr Interesse geweckt wird an dem, was mich so gelassen und zufrieden macht.



Pred 7,16 Sei nicht allzu gerecht und erzeige dich nicht übermäßig weise! Warum willst du dich selbst verderben? Heute würde man hier umgangssprachlich sagen, das man auch mal 5 Gerade sein lässt. Aber jeder dürfte hier ganz individuell immer von Gott geführt sein.

 
@Thomas: Ich denke ich weiß, was du damit sagen willst. Das geht wohl in die Richtung, nicht den Moralapostel zu spielen, nicht jede Kleinigkeit sofort zu kommentieren und mich damit so unbeliebt zu machen, daß die Leute mir nicht mehr zuhören. Wenn z.B. einer einen schmutzigen Witz macht muß ich das nicht ausdiskutieren, sondern es reicht wenn ich nicht darüber lache bzw. nicht darauf eingehe, so zeige ich auch daß ich das nicht witzig finde. Habe ich das einigermaßen so ausgedrückt wie du es gemeint hast?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2018 06:42.

Cleopatra
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Re: Glaube leben in der Arbeit

von Cleopatra am 03.02.2018 09:12

Manchmal finde ich das belastend, aber generell sehe ich es als eine Herausforderung, Gottes Licht irgendwie weiterzugeben.

Liebe Angie,

du hast einen ganz ganz tollen Job. Du darfst Licht sein in der Dunkelheit.
Und so wie du es selbst beschreibst- du musst dich nicht aufdrängen, das führt meißtens zum Dichtmachen, wie du beschreibst.

Ich finde, das Wichtigste ist wie wir uns geben und wie wir leben.

Ich arbeite in einer kleinen Praxis. Wenn ich mit Patienten im Gespräch bin, kommen wir manchmal ganz ungezwungen auf das Thema. Ohne in Einzelheiten einzugehen.

Meine Kollegin weiß, dass ich bete und meine Cheffin auch. Sie wissen, dass ich in eine Gemeinde gehe und aktiv meinen Glauben lebe.
Das muss ich ihnen nicht immer unter die Nase binden.
Nein, mal bekommen sie mit, dass ich eben Sonntags in die Gemeinde gehe, mal bekommen sie mit, wenn wir den Spendentisch aufstellen (eine Patientin hat mir sogar etwas für den Spendentisch mal mitgegeben) oder wenn wir in der Gemeinde Aktivitäten haben.

Und wenn ich meine Kollegin etwas von einer Freundin aus unserer Gemeinde erzähle, bekommt sie es auch mit.
Einmal hatten wir ein richtig gutes Gespräch über Gott.

Ganz zwanglos.

Ich weiß, es hört sich wieder so fromm an, aber richtig ist es trotzdem: Bete doch einfach für solche Möglichkeiten und für gute Gespräche.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Cleopatra
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Re: Glaube leben in der Arbeit

von Cleopatra am 03.02.2018 09:23

Ich sollte mal am Telefon einen Kollegen entschuldigen, weil der gerade nicht zu sprechen sein wollte und mir sagte, ich solle sagen, er wäre krank. Daraufhin sagte ich, tut mir leid, ich kann nicht lügen und würde soetwas nicht am Telefon sagen - nun ja, daraufhin war dann erstmal dicke Luft...

Das ist ja lustig, diese Situation hatte ich in meiner alten Arbeitsstelle auch, nur dass ich nicht den Kollegen, sondern die Cheffin so immer entschuldigen sollte.
Da war die Geschäftsleitung öfters mal sauer auf mich, weil ich eben korrekt sein wollte und auch nicht lügen wollte und so.

Mir ist noch etwas eingefallen zu diesem Thema, denn in meinem Umfeld, die Nachbarn, Bekannten und so wissen bei mir ja auch, dass ich Christ bin.
Liebe Angie, du sprichst ja selbst davon, dass wir Licht sind.
An gleicher Stelle in der Bibel spricht Jesus auch von Salz.

Hast du mal Salz pur genommen? Oder mal in die Lampe genau hineingeschau?

Beides ist ziemlich stark, oder?

Wir sind kein kleines, vorsichtiges Lichtlein, wir sind LICHT. Wir sind SALZ.

Ich denke, wenn wir gannz vorsichtig, schüchtern, unbeholfen von Gott erzählen, dann wirkt das ganz anders, als wenn wir selbstbewusst und stolz von Gott erzählen.

Das ist natürlich auch ein bisschen von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Ich selbst bin die Art von Mensch, die sich auch mal lächerlich machen kann und darüber lacht.
Ich bin draußen eine ganz alberne

Und daher - ich bi Stolz, ein Kind Gottes sein zu dürfen- erzähle ich auch gerne darüber. Beiläufig.
Aber die Leute um mich herum wissen es eben.
Als eine Schülerin mal ganz selbstbewusst gesagt hat "ich glaube nicht an Gott, ich bin überzeugter Atheist", habe ich ihr mal ein paar Erfahrungen mit Gott erzählt, auch Wunder, die ich erlebt habe. Da wurde die Schülerin immer kleinlauter und meinte irgendwann "ich habe sowas eben noch nicht erlebt" und ich "wenn man etwas noch nicht gesehen hat, bedeutet es ja nicht, dass es nicht exestiert."

Eine Nachbarin sagte mir mal ganz am Anfang "ich glaube nicht an Gott und ich will nicht darüber reden." Diese Nachbarin werde ich sicher nicht vollpredigen. Nein, wir verstehen uns aber immernoch super, sie ist eine super hilfsbereite und liebe Frau, ich mag sie total gerne. Ich bete für sie undwerde mich nicht aufdrängen. Ich akzeptiere es und sie weiß, dass sie mich jederzeit drauf ansprechen kann und erfährt in Gesprächen eben auch immeriweder, dass ich zB in die Gemeinde gehe und wer noch in der Gemeinde aus der Nachbarschaft ist und so weiter.

Wir müssen uns nicht scheuen. Im Gegenteil- wir haben ein so geniales Geschenk erhalten, wir können uns total darüber freuen und müssen uns nicht davor verstecken.

Lg Cleo

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jovetodimama

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Re: Glaube leben in der Arbeit

von jovetodimama am 03.02.2018 10:15

Zu der Telefon-Situation: Da könnte man doch dem Anrufer klar sagen, dass ... nicht zu sprechen ist. Ohne Angabe von Gründen. Lieber sagen, wann es voraussichtlich wieder geht. Warum, geht den Anrufer wahrscheinlich nichts an, und wenn doch, kann er das später mit der Person selber klären.

Menschen, die nicht - oder nicht so intensiv wie wir - an Gott glauben und mit Gott leben, gibt es überall. Menschen, die nicht über Gott oder ihre gemachten oder fehlenden Erfahrungen mit Ihm reden wollen, erst recht. Aber ich habe den Eindruck, sobald sie wissen, dass man nicht nur Christ ist, sondern einen lebendigen Glauben hat und mit Gott geht, erwarten sie, dass man sich besonders einwandfrei verhält. Wenn dann im Verhalten wirklich positive Unterschiede sind zum Verhalten von Leuten ohne Glauben, dann fangen die an, nachzudenken. Wenn aber nicht, dann wenden sie sich vielleicht schulterzuckend ab oder lästern sogar.

Als ich jung war, habe ich das Verhalten wichtiger Personen in meiner damaligen Gemeinde ebenso beobachtet. Als ich dann manches sah, von dem ich heute weiß, dass es nicht in Ordnung war, habe ich mich mangels eigener fester Moralvorstellungen nicht abgewandt, sondern dachte irrtümlich, das sei in Ordnung so vor Gott. Ich glaubte einfach, Pfarrer und langjährige Gemeindemitarbeiter müssten "es schon wissen".

Heute weiß ich, dass es in Gemeinden genauso viel Sünde(r) gibt wie außerhalb von Gemeinden, und dass das allgemeine Verhalten noch stärker wirkt als die Predigten, die sonntags gehalten werden.

Deshalb denke ich, wir müssen nicht in erster Linie über Gott reden - wir dürfen es natürlich, wo der Mund übergeht, weil das Herz voll ist - weil unser Verhalten bereits beredte Sprache ist.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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