Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 24.05.2017 10:29

Gutmenschen, Bösmenschen, Törichte, Kluge.

Ich habe mal nachgesehen, der Begriff 'Gutmensch' steht tatsächlich im Duden, der Begriff 'Bösmensch' hingegen nicht.

Soweit ich sehe, wurde der Begriff 'Gutmensch' in diesem Thread aber nicht so verwendet, wie im Duden definiert.

Insofern ist es ohnehin schwierig über solche Begriffe im Gespräch zu sein, weil es diese Begriffe eigentlich gar nicht gibt.

Und was hat es nun mit den Törichten und Klugen auf sich?

Sind die Törichten die Bösmenschen?

Sind die Klugen die Gutmenschen?

Sind jene, die ihre Sünden bereuen, Gutmenschen?

Sind jene, die ihre Sünden nicht bereuen, Bösmenschen?

In der Bibel sehe ich Begriffe wie 'Sünder', 'Gottlose', 'Frevler', 'Spötter' einerseits, 'Gläubige', 'Heilige' andererseits.

Jesus sprach von Guten und Bösen, von Gerechten und Ungerechten.

Über diese lässt der Vater im Himmel die Sonne aufgehen, aber auch regnen.

In finde es insofern problematisch, sich selbst als 'Gutmensch' oder 'Bösmensch' zu sehen oder zu definieren.

Würde ich gefragt werden, wer bist du, was bist du?

Dann würde ich ohnehin mit anderen Begriffen antworten.

Man stelle sich vor, einer wird im Alltag gefragt: Wer bist du, was bist du?

Und der würde antworten: Ich bin ein Gutmensch. Oder: Ich bin ein Bösmensch.

Der, der die Frage gestellt hat, würde doch sicher die Stirn runzeln.

Merciful

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 24.05.2017 23:05

Auf jede der 4 Fragen hast du mein "Ja, so sehe ich das!"

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Burgen am 25.05.2017 00:44

Ich denke, dass es im Reich Gottes keine bösen Menschen gibt.

Auch denke ich, dass es an der Verkündigung liegt, wenn jemand sich im Kreis der bösen Menschen befindet.

Die Gemeinde wird nicht unerheblich von seinem Prediger geprägt.

..............................................

Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.

Wer darin Christus dient, der ist Gott wohlgefällig und bei den Menschen geachtet (geschätzt).

(Römer 14, 17.18)

Wir leben aus der Gnade Gottes, Glauben wir doch, dass wir Geliebte Gottes sind...

Gruss
Burgen 

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Cleopatra am 25.05.2017 07:42

Oh, also jetzt wird es mir aber was kompliziert.

Ich habe den Thread so verstanden, als er begann, wie wir uns als Christen fühlen.
Mehr in Richtung heilig oder mehr in Richtung Sünder.

Nun kommen die Törichten und Klugen Jungfrauen hinzu, bei denen aber geht es nicht um unterschiedliche Christen, sondern ob Christen und ob nicht Christen.

Wir müssen aufpassen, dass wir hier nicht zu viel durcheinander bringen.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 25.05.2017 09:22

...also ich finde, die Törichten bzw. Klugen sind ein super passendes Paradebeispiel fü "Gutmensch" - "Bösmensch".

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von angel121 am 25.05.2017 09:41

@pal, das sehe ich nicht so. Was taten die Törichten denn Böses? Die Klugen hätten ja die Törichten vorab  informieren können, dass sie sicherheitshalber auch Ölvorrat mitnehmen sollten.

@Cleopatra
Mit deiner Definition bezüglich der Törichten (nicht Christen) oder Klugen (Christen) unter den 10 Jungfrauen, die allesamt dem Bräutigam entgegen gingen bin ich persönlich nicht einverstanden, glaube ich, bin ich sogar überzeugt, dass das Gleichnis nicht so gemeint war.

Es gibt zudem unter uns Christen Beides, töricht und klug Handelnde. Wobei die törichten Jungfrauen keine Bösmenschen waren sondern einfach zuwenig vorausschauend. Sie habend sich an niemandem versündigt, keine Gebote verletzt. Man könnte sie eher als laue Christen bezeichnen.

@merciful

Wie du siehst, sehe ich keine Kombination, Törichten/Bösmenschen, Klugen/Gutmenschen.  Generell gibt es ja bezüglich Klugheit unterschiedliche Arten von Weisheit.1. Kor. 1.20 -24.

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Cleopatra am 25.05.2017 09:52

Lieber Pal, kannst du das vielleicht nochwas ausweiten?
Vielleicht verstehe ich den Zusammenhang dann besser.

Liebe angel,
ich habe mal deinen Text zitiert und in diesen Thread eingefügt, da wir uns in dem Thread über das Thema unterhalten.
Vielleicht ist dort für dich auch was interessantes dabei.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Burgen am 25.05.2017 09:59

Das Böse (wikipedia)
 
Das Böse (althochdeutsch 'bösi', von germanisch 'bausja', 'gering', 'schlecht', genaue Etymologogie unklar ist Gegenbegriff zum Guten und ein zentraler Gegenstand der Religion, Religionswissenschaft, Kulturwissenschaft, Religionsphilosophie und der philosophischen Ethil.
Dabei wird es als ein Inbegriff des moralisch Falschen verstanden, oder als Kraft, die moralisch falsches Handeln antreibt, gelegentlich auch als mytologische, das Weltgeschehen beeinflussende Grundkraft, die zum Guten in einem dualistischen oder antagonistischen Verhalten steht;
das Böse wurde u.a. als Quelle der "Übel" betrachtet.
Das Substantiv zugrunde liegende Adjektiv 'böse' wird im Sprachgebrauch allgemein etwas Unangenehmem oder sogar Schädigendem beigelegt, insbesondere wird ein Verhalten damit bezeichnet, dessen Absicht eigenwillig und gegen den Willen anderer gerichtet ist oder diesen grundsätzlich nicht berücksichtigt.
Unter diese Gebrauchsregel fällt auch die Bezeichnung von 'sündhaftem' Verhalten als böse, falls es sich religiös begründeten Normen verschließt oder sie bewusst verletzt. / Zitat Ende/

Weiterhin liest sich die 'Philosophiegeschichte' interessant, ebenso die Frage nach dem Ursprung des Bösen....

Gruss
Burgen


 

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 25.05.2017 10:26

Wie siehst du dich?

Ich sehe mich als Methodist.

Als einen Menschen, der an Jesus glaubt und den Weg der Gebote Gottes geht.

Auf diesem Weg widerstehe ich der Macht der Sünde in meiner Natur.

Ich widerstehe ihr, indem ich auf Jesus sehe und Gottes Gebote lerne.

So ich schwach werde, sündige und falle, stehe ich wieder auf.

Ich stehe wieder auf, sehe auf Jesus und gehe den Weg der Gebote Gottes.

Ich sehe mich als Lerntrainer.

Als einen Menschen, der mit Kindern und Jugendlichen Mathematik lernt.

Der diese motiviert, in Bewegung setzt, unterstützt und berät, der deren lebenspraktische Entwicklung begleitet.

So sehe ich mich.

Merciful

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von nennmichdu am 25.05.2017 13:02

Hallo ihr Lieben,


ich würde das Thema noch ein wenig mehr differenzieren wollen und unterscheiden zwischen gut oder böse sein und gutes oder böses tun.

Denn von Natur aus, den alten Adam in uns betrachtend, sind wir alle böse. Und können dann nur gutes tun, wenn Gott uns durch seinen Geist dazu befähigt.


Burgen schrieb hier aus einer gehörten Predigt:


Und auch bei Esau und Jakob, schon im Mutterleib, wird klargestellt, dass die eine Menschengruppe "gut" ist,
die andere "böse".
Und so sagte der Prediger, dass es vor Gott nur diese beiden Völkerschafte bis heute gibt.

 

Also für oder gegen Gott - Jesus.


Dem würde ich widersprechen, denn zu Esau und Jakob heißt es in Römer 9:


11 Ehe die Kinder geboren waren und weder Gutes noch Böses getan hatten, da wurde, damit der Ratschluss Gottes bestehen bliebe und seine freie Wahl - 12 nicht aus Verdienst der Werke, sondern durch die Gnade des Berufenden -, zu ihr gesagt: »Der Ältere soll dienstbar werden dem Jüngeren« (1.Mose 25,23), 13 wie geschrieben steht (Maleachi 1,2-3): »Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.«


Jakob war nicht besser als Esau. Jakob war von Gott dazu erwählt worden, ihm zu dienen. Das zu tun, was vor Gott wohlgefällig ist. Und dieses allein durch Gottes Hilfe. Aufgrund Gottes freier Gnadenwahl. Nicht aus dem Verdienst oder dem "Bessersein" als andere, des Einzelnen heraus.

Gott hat also Jakob geliebt, nicht weil dieser ein "Gutmensch" war, sondern weil Gott ihn dazu befähigt hat, über seine alten böse Adamsnatur hinaus dann gutes Tun zu können.