Habsucht
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Habsucht
von Cleopatra am 26.11.2021 07:37Guten Morgen,
in unserer Gemeinde gehen wir zur Zeit ein Kursbuch durch, in dem unterschiedliche Themen des christlichen Lebens besprochen werden.
Letzte Woche hatten wir das Thema "ein reines Gewissen".
Als wir im Hauskreis über das Thema sprachen, kamen wir auf das Thema Habsucht zu sprechen.
Einem Teilnehmer fiel auf, dass über dieses Thema sehr wenig gepredigt wird, dabei wird Habsucht sogar mit Götzendienst gleichgestellt, das war mir so ganz neu.
Natürlich- als Christ sollst du teilen, da ist Habsucht nicht gut, aber dass es so schlimm ist...?
Ich würde mich gerne mit euch darüber austauschen.
Was versteht ihr unter "Habsucht", was meint ihr, was damit genau in der Bibel gemeint ist?
Und wieso ist Habsucht in Gottes Augen so schlimm?
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Habsucht
von Cleopatra am 26.11.2021 07:49Ich habe hierzu mal geschaut, wann die Habsucht in der Bibel thematisiert wird:
Jes 57,17: Wegen der Sünde seiner Habsucht zürnte ich und schlug es, indem ich mich verbarg und erzürnt war; doch es ging abtrünnig auf dem Weg seines Herzens.
Mk 7,21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord, 22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit; 23 alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen.
Lk 12,15 Er sprach aber zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habsucht! Denn ⟨auch⟩ wenn jemand Überfluss hat, besteht sein Leben nicht aus seiner Habe.
Röm 1,28 Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott anzuerkennen, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn, zu tun, was sich nicht gebührt: 29 erfüllt mit aller Ungerechtigkeit, Bosheit, Habsucht, Schlechtigkeit, voll von Neid, Mord, Streit, List, Tücke; Verbreiter übler Nachrede, 30 Verleumder, Gotteshasser, Gewalttäter, Hochmütige, Prahler, Erfinder böser Dinge, den Eltern Ungehorsame, 31 Unverständige, Treulose, ohne natürliche Liebe, Unbarmherzige.
Eph 5,3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden, wie es Heiligen entspricht;
Kol 3,5 Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist!
1Thess 2,5 Denn weder sind wir jemals mit schmeichelnder Rede aufgetreten, wie ihr wisst, noch mit einem Vorwand für Habsucht – Gott ist Zeuge –,
2.Petrus 2 zitiere ich mal als Ganzes, weil es mir auch nochmal ganz genau zeigt, wie bitterernst es Gott ist.
Es geht um die Irrlehrer:
1 Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch falsche Lehrer sein werden, die Verderben bringende Parteiungen heimlich einführen werden, indem sie auch den Gebieter, der sie erkauft hat, verleugnen. Die ziehen sich selbst schnelles Verderben zu.
2 Und viele werden ihren Ausschweifungen nachfolgen, um derentwillen der Weg der Wahrheit verlästert werden wird.
3 Und aus Habsucht werden sie euch mit betrügerischen Worten kaufen; denen das Gericht seit Langem schon nicht zögert, und ihr Verderben schlummert nicht.
4 Denn wenn Gott Engel, die gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern sie in finsteren Höhlen des Abgrundes gehalten und zur Aufbewahrung für das Gericht überliefert hat;
5 und ⟨wenn⟩ er die alte Welt nicht verschonte, sondern ⟨nur⟩ Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, als achten ⟨neben sieben anderen⟩ bewahrte, als er die Flut über die Welt der Gottlosen brachte;
6 und ⟨wenn⟩ er die Städte Sodom und Gomorra einäscherte und zur Zerstörung verurteilte und denen ein Beispiel setzte, die künftig gottlos sein würden;
7 und ⟨wenn⟩ er den gerechten Lot rettete, der von dem ausschweifenden Wandel der Ruchlosen gequält wurde
8 – denn der unter ihnen wohnende Gerechte quälte durch das, was er sah und hörte, Tag für Tag ⟨seine⟩ gerechte Seele mit ⟨ihren⟩ gesetzlosen Werken –, ⟨so wird deutlich:⟩
9 der Herr weiß die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu retten, die Ungerechten aber aufzubewahren für den Tag des Gerichts, wenn sie bestraft werden;
10 besonders aber die, die in befleckender Begierde dem Fleisch nachlaufen und Herrschaft verachten, Verwegene, Eigenmächtige; sie schrecken nicht davor zurück, Herrlichkeiten zu lästern,
11 wo Engel, die an Stärke und Macht größer sind, nicht ein lästerndes Urteil gegen sie beim Herrn vorbringen.
12 Diese aber, wie unvernünftige Tiere, von Natur aus zum Eingefangenwerden und Verderben geboren, lästern über das, was sie nicht kennen, und werden auch in ihrem Verderben umkommen,
13 wobei sie um den Lohn der Ungerechtigkeit gebracht werden. Sie halten ⟨sogar⟩ die Schwelgerei bei Tage für ein Vergnügen, Schmutz- und Schandflecke, die in ihren Betrügereien schwelgen und es sich zusammen mit euch gut gehen lassen;
14 sie haben Augen voller ⟨Begier nach⟩ einer Ehebrecherin und lassen von der Sünde nicht ab, indem sie ungefestigte Seelen anlocken; sie haben ein in der Habsucht geübtes Herz, Kinder des Fluches;
15 sie sind abgeirrt, da sie den geraden Weg verlassen haben, und sind nachgefolgt dem Weg Bileams, des ⟨Sohnes⟩ Beors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte,
16 aber eine Zurechtweisung der eigenen Gesetzlosigkeit empfing: Ein stummes Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten.
17 Diese sind Brunnen ohne Wasser und Nebel, vom Sturmwind getrieben; und ihnen ist das Dunkel der Finsternis aufbewahrt.
18 Denn sie führen geschwollene, nichtige Reden und locken mit fleischlichen Begierden durch Ausschweifungen diejenigen an, die kaum denen entflohen sind, die im Irrtum wandeln;
19 sie versprechen ihnen Freiheit, während sie selbst Sklaven des Verderbens sind; denn von wem jemand überwältigt ist, dem ist er auch als Sklave unterworfen.
20 Denn wenn sie den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis unseres Herrn und Retters Jesus Christus entflohen sind, aber wieder in diese verwickelt und überwältigt werden, so ist für sie das Letzte schlimmer geworden als das Erste.
21 Denn es wäre ihnen besser, den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt zu haben, als sich, nachdem sie ⟨ihn⟩ erkannt haben, wieder abzuwenden von dem ihnen überlieferten heiligen Gebot.
22 Es ist ihnen aber nach dem wahren Sprichwort ergangen: Der Hund kehrt wieder um zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot.
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Habsucht
von Burgen am 26.11.2021 09:25
Liebe Cleo, das traf mich auch mal mitten ins Herz, wie man so sagt.
Es gibt unterschiedliche Motive dafür, alles haben meinen zu müssen. (Habgier)
Auch die Unterschiede sind vielfältig, was es ist, was man haben möchte.
Ich meine, sogar kleine Kinder, oder sogar die Kinder, die noch nicht selbsständig essen können,
fallen darunter.
Man könnte also sagen, dieses Haben wollen, ist uns bereits mit in die Wiege gelegt worden.
Der Knackepunkt dürfte sein, sich mal die Frage zu stellen:
Warum und wozu will ich dies oder das haben. Wieso ist mir das gerade so wichtig.
Kann ich diesen Gegenstand bezahlen, ohne dass jemand anderes zu Schaden käme.
Die Frage dahinter ist dann:
Wer ist mir derart wichtig? Ist Gott mir wichtiger, als dies oder das?
Ist es etwas was meine Augen gesehen haben, oder kommt dies haben wollen tief aus meinem Inneren?
Die Erfahrung ist ja vielfach:
zB. das Buch, weswegen ich extra in die Stadt fuhr. Ich kaufe es, dann sehe ich noch einen kleinen
Weihnachtsengel, trinke eine Tasse Tee irgendwo und fahre nach Hause.
Dann lege ich den Beutel erst mal ab, später lege ich alles irgendwohin und vergesse ...
Oder als Messi:
Was sammelt sich da nicht alles an. Der eigentliche Platz im Zimmer wird immer weniger begehbar.
Staub, Papier, Pappe, Plastiktüten, Kleidung, Spielzeug usw. - alles liegt herum und wird zu einem Berg.
Zur Zeit, im Moment ist gerade eine Welle des Minimalismus unterwegs.
Alles was nicht niet- und nagelfest ist wird aus dem eigenen Umfeld verband.
Wer es geschafft hat auf diese Weise sein Leben neu zu ordnen fühlt sich oft wie befreit.
Allerdings, der Weg dahin ist nicht so einfach für die meisten Menschen.
Egal ob Christ oder nicht.
Jedoch mit Gottes Hilfe ist dieses zu schaffen.
Es ist jedoch auch eine Tatsache, dass die menschliche Kraft nach und nach weniger wird.
Und Gott selber erinnert oft sanft daran, am Ball zu bleiben.
Wenn dies erst einem Menschen bewusst wird, fällt es vermutlich leichter, nach und nach
zu lernen, sich beim Haben wollen, zunächst zu fragen: Brauche ich das überhaupt?
Was wird sein, was für positive oder negative Folgen wird es geben, wenn ich dem
Haben wollen den allerersten Platz geben werde, obwohl ich weiß, dass das gerade
Gott vom Thron schiebt?
Ich glaube, das Thema innerhalb der Bibel und dem Leben als freien Christen dürfen
wir sehr gerne Dank und Aufmerksamkeit schulden.
Wieviel lieber 'identifizieren' sich die meisten Menschen mit den 'guten' Eigenschaften,
aus zum Beispiel dem Galaterbrief.
Vielleicht gibt es auch deshalb soviele Süchtige, scheinbar Verlorenen und Kranke in der
Gesellschaft.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Habsucht
von Burgen am 26.11.2021 10:01wie es Heiligen entspricht;
Kol 3,5 Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind:
Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist!
Diese beiden Verse lassen ein besonderes Licht auf die Gemeinde fallen.
Ich denke daran, dass tausende Kinder von ua Würdenträger, die zur Kirche und Gemeinde gehören missbraucht wurden und es hat dieses auch ausserhalb der Braut Christi kein Ende.
Immer, bei der obigen Aufzählung ist dieses auch mit Machtmißbrauch zu sehen.
Jesus selbst sagt: was ihr eines dieser Kinder tut, ein Mühlstein soll um ihren Hals gebunden werden ... so ähnlich.
Jetzt, nach zig (tausenden) Jahren beginnt eine 'Aufarbeitung', gerade muss ein mann für drei Jahre ins Gefängnis.
Viele andere sind gestorben und ob sie selbst sogar Gott/Jesus um Vergebung gebeten haben - keiner weiß es.
Gerad jetzt in Coronazeiten bricht diese Wut, Gier und Mißhalndlung usw. mit aller Wucht auf.
Und wie oben beschrieben - es soll nicht einmal in den Mund genommen werden.
In der heutigen Zeit gibt es fast keine Geheimnisse mehr. alles wird bloß und aufgedeckt, analysiert und
teilweise heruntergespielt. Es mangelt vermutlich daran, zuzugeben, Verantwortung zu übernehmen.
Vor Gott und den Menschen.
Und es bezieht sich ja nicht nur auf ein Land. Wir alle stammen von Noah ab...
Re: Habsucht
von pray am 26.11.2021 23:11Wenn ich z.b. Lukas 12 Vers 16 bis 19 lese von dem reichen Kornbauer:
Dort heißt es: Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle, ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und will da einsammeln all mein Korn und meine Vorräte und ich will sagen zu meiner Seele...... Alles m e i n s!
Vielleicht ist derjenige habsüchtig, der immer nur für sich selbst sammelt ohne den Armen und Bedürftigen oder das Reich Gottes zu sehen. So jemand hat die Liebe Gottes nicht in sich.
Das hatte ich mir mal von irgendwoher in der Bibel notiert. Vielleicht ist so jemand dann sein eigener Götze sozusagen?
Sonst kann ich mir nicht so richtig erklären warum Habsucht auch als Götzendienst bezeichnet wird. Das würde mich jetzt auch sehr interessieren.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Habsucht
von Burgen am 26.11.2021 23:29
Ja, auf der einen Steintafel steht ja schon Gottes Anspruch. Du sollst keine andern Götter neben mir haben.
Und auch im NT können wir es ähnlich lesen.
Habgier, Habsucht - ja, wo bleibt denn da der Blick auf Gott/Jesus?
Und dann auch noch die begehrlichen, aufgestachelten habenwollenden Gefühle dazu.
Eigentlich ganz einfach, wenn es nicht so schwierig manchmal wäre.
Re: Habsucht
von Merciful am 27.11.2021 07:02Re: Habsucht
von Cleopatra am 27.11.2021 09:22Vielen Dank für eure Antworten, sie helfen mir wirklich sehr.
Tatsächlich habe ich mir so genau noch nie die Gedanken gemacht.
Gestern beim Spaziergang mit meiner Schwester habe ich sie auch mal gefragt. Man möchte ja Themen vor allem besprechen, um sich selbst auch zu hinterfragen: "Bin ich vielleicht irgendwo habsüchtig? Möchte mich Gott hier korrigieren?" Jedenfalls möchte ich dafür offen sein.
Meine Schwester interpretiert die Habsucht so, dass man vor allem etwas von einem anderen haben will.
Das ist auch interessant, das muss ich mal weiter durchdenken.
Ich habe mir nochmal die Verse durchgelesen, dazu das Beispiel aus Lukas 1: Ja, eines scheint klar zu sein: Es geht um das gesteigerte Verlangen, etwas für sich zu haben. Dieses "Ich" wird die ganze Zeit mit Aufmerksamkeit gefüttert, oder?
Das wurde mir vor allem beim Gleichnis aus Lukas 12 klar.
Worum ging es denn bei dem Gleichnis? Zuvor war ein Mann zu Jesus gekommen, in seinem Verständnis hatte er ein Anrecht auf einen Teil eines Erbes. Das ist ja zuerst garnicht so verwerflich, oder....? Er wollte von Jesus, dass er ihm dabei hilft.
Und daraufhin hat Jesus dieses Gleichnis erzählt.
Gut- Jesus kannte das Herz, er wusste, ob ihm das Erbe tatsächlich zusteht, oder nicht.
Aber wollen wir nicht auch manchmal etwas, und sind der Meinung, dass es uns zusteht?
Keine Ahnung, vielleicht bei der Lohnsteuer oder so..?
Und setzt man bei Habgier/Habsucht nicht immer sich selbst als Maßstab, nicht Gott? Ist das vielleicht der Grund, wieso es mit Götzendienst gleich gestellt wird...?
Liebe Grüße, Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Habsucht
von pray am 04.12.2021 17:38Jetzt habe ich noch ein Bibelvers in dem Habsucht gut erklärt wird. Es ist, wenn man nicht zufrieden ist mit dem was man hat.
Hebr. 13,5:
Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist...