Hexenhäuschen

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pray

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Hexenhäuschen

von pray am 29.12.2019 22:00

Ich überdenke gerade meine Art Christ-zu-sein in den Punkten, die vielleicht eher nebensächlich sind, aber weiß heute nicht mehr, ob ein "Zurückrudern" oder "Nicht-so-wichtig-nehmen" tatsächlich richtig ist, oder nicht.

 

Daher möchte ich mir gern die Meinung anderer Christen anhören, die ihren Weg auch mit Jesus gehen.

Also...

Als Kind, das damals wenig Spielsachen hatte, war ich ganz fasziniert von meinem einzigen Märchenbuch der Brüder Grimm und fand auch ein Hexenhäuschen vom Bäcker ganz toll, weil ich es mit Hänsel und Gretel in Verbindung brachte. Wir konnten uns das damals gar nicht leisten, aber ich weiß noch, wie spannend ich das fand, als ich mit meiner Mutter mit mir eins aus Lebkuchen und Plätzchen baute.

Als ich dann im späten Erwachsenenalter Christ wurde, hat sich meine Sichtweise auf viele Dinge der Welt wirklich von einem Moment auf den anderen sehr KRASS geändert. Auf einmal fand ich das Hexenhäuschen echt widerlich, Hexe, Zauberer, Aladin und die Wunderlampe mit dem "guten Geist" und ähnliches, alles was die dunkle Welt eben so zu bieten hat, auch wenns nur im Märchen oder Zeichentrick-Film vorkommt...mochte ich absolut nicht mehr! - und verbanne sowas auch aus meiner Wohnung.

Kürzlich sprach ich aber mit einer Christin, die erzählte, sie habe mit ihrem Enkelkind ein Hexenhäuschen gebacken. Ich will nun auch nicht immer anecken mit meiner Meinung und war diesmal erstmal still dazu. Aber dann dachte ich, ich sollte vielleicht doch mal sagen, dass die Hexe ja eigentlich was Böses ist, was nicht so wirklich für einen Christen in Ordnung ist...also ich weiß nicht, was ich nun genau gesagt habe, ich habe das mal ganz vorsichtig formuliert, - aber es kam nicht an.

Jemand sagte mir mal, dass die Märchen von damals gar nicht sooo schlimm sind, denn schließlich hat das Böse sich auch als böse dargestellt und das Gute hat über das Böse gesiegt. Wie es bei den Märchen aus 1001 Nacht ist, weiß ich leider nicht.

Aber jetzt hier soll es auch eigentlich nur um das sogenannte Hexenhäuschen gehen, ob so eine eigentlich "Kleinigkeit" für einen Christen fürs Enkelkind akzeptabel ist oder nicht. Zu Weihnachten hatte zudem eine Freundin eins geschenkt bekommen, ein ganz kleines....zeigte mir das, wie nett das doch wäre...*urgs* hm, ich hab nur gesagt, dass ich Hexenhäuschen nicht so schön finde. Wie gesagt, ich wäre bereit zurückzurudern...

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Burgen
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Re: Hexenhäuschen

von Burgen am 29.12.2019 23:13


Hallo liebe pray, 

für mich sehe ich in dem Hexenhäuschen von Hensel und Grete kein Problem. 
Auch nicht für die Märchen und 1001 Nacht. 
Ich weiß aber, dass sehr viele Menschen seit einigen Jahren dies für ihre Kinder nicht gutheißen. 
Und zwar deshalb, weil zB in Märchen gut und böse ziemlich deutlich dargestellt wird. 

Diese ganzen Geschichten sind, so empfinde ich das, sind Bilder, die wir sicherlich in dem Unbewussten schon haben. 
Und somit helfen sie bei der Verarbeitung von Problemen und Unsicherheiten usw. 
Und die besagten Geschichten , wie auch das Häuschen von Hensel und Gretel, münden in ein gutes Ende. 

Meist müssen die Akteure Prüfungen bestehen auf ihrem Weg in das Erwachsenenalter usw. 
Ich empfinde dieses alles so bildreich schön, dass die Zusammenhänge des Lebens viel einfacher zu verstehen ist, 
als zB oft die Texte der Bibel. Oder die Denkanstöße durch manche Gedichte oder philosophische Abhandlungen. 

Es ist doch ein Unterschied darin, ob ein Hexenhäuschen mit Zuckerperlen usw. unser Leben beherrscht 
oder als Keks und Kuchen einfach aufgegessen wird. 


Vermutlich stehe ich hier allein. 

LG 


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nusskeks

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Re: Hexenhäuschen

von nusskeks am 30.12.2019 10:31

Aber jetzt hier soll es auch eigentlich nur um das sogenannte Hexenhäuschen gehen, ob so eine eigentlich "Kleinigkeit" für einen Christen fürs Enkelkind akzeptabel ist oder nicht. Zu Weihnachten hatte zudem eine Freundin eins geschenkt bekommen, ein ganz kleines....zeigte mir das, wie nett das doch wäre...*urgs* hm, ich hab nur gesagt, dass ich Hexenhäuschen nicht so schön finde. Wie gesagt, ich wäre bereit zurückzurudern...

Wir haben mit unseren Kindern Lebkuchenhäuser gebaut. Klar verbinden damit viele Leute automatisch ein "Hexenhaus", aber unsere Kinder nicht. Wir bauen Lebkuchenhäuser.

Als unsere Kinder klein waren, haben wir die Märchen die wir lesen gut aussortiert. In einer späteren Phase, wenn die Kinder Realität von Fiktion unterscheiden können, konnten wir auch die anderen Märchen gucken. Als die Kinder reif genug waren erklärten wir ihnen, dass es Hexerei etc. auch in der Realität gibt und das sie dort gefährlich seien. 

One of Israel

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pray

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Re: Hexenhäuschen

von pray am 30.12.2019 10:41

Juchuuu, ich bin so froh, denn gestern Abend fiel mir aus heiterem Himmel ein Bibelvers ein, den ich heute Morgen nochmal im Zusammenhang gelesen habe und damit habe ich meine Antwort von Gott:

 

Den Glauben, den du hast, behalte dir selbst vor Gott! (Römer 14,22)

Eigentlich ist ja da von der Christlichen Freiheit die Rede, aber auch von einem Gewissen, dass entweder sagt: Das ist nicht gut und tust du es trotzdem, ist es Sünde. Nächstes Beispiel wäre die Haribo-Tüte gewesen, aus der ich die "Teufelchen" nicht essen mag.

Ich kann nun für mich nur das tun, was ich mit meinem Glauben vereinbaren kann und der andere Christ wird es genauso machen. So einfach ist das!


Liebe Burgen,

vielen Dank auf für deinen Hinweis mit dem Märchebuch. Ich glaube, du hast Recht. Jetzt, wo ich darüber nachdenke....dadurch wurde mir schon als Kind ganz deutlich, dass es einen e x t r e m e n Unterschied und überhaupt b e i d e s gibt: Gutes und Böses! Wichtig zu wissen, dass nicht alles weichgespült ist als "mittelgut".

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Cleopatra
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Re: Hexenhäuschen

von Cleopatra am 31.12.2019 08:48

Guten morgen,
also ich habe zuerst gedacht "wow, wie konsequent".
Dann habe ich weiter darüber nachgedacht.
 
Bei einem Geburtstag einer Cousine gab es auch Häuschen aus Butterkeksen und Zuckerguss, aber wir haben nie die Verbindung zum Hexenhäuschen aus Hänsel und Gretel darin gesehen, auch, wenn wir dieses Märchen kannten.
 
Aber dafür fiel mir ein gespräch ein, welches ich die Tage hatte. Früher wurde bei einigen auch kein Silvester gefeiert, weil der Ursprung ja "Böse" ist, die Knaller dienten ja, die bösen Geister fortzutreiben.
 
Was haben die stattdessen (als Kinder) gemacht? Es wurde einfach stattdessen ins neue Jahr gebetet.
 
Für die Kinder vielleicht ziemlich langweilig und sie fanden es vielleicht schade und hätten lieber gefeiert.
 
Aber bevor ich es verurteilen wollte, kam mir eben der Gedanke, dass man es nicht so pauschal sagen kann.
 
Jeder Christ hat seine eigenen Gründe, wieso er etwas tut oder nicht tut.
Jeder Christ muss es auch selbst vor Gott eines Tages verantworten.
 
Wenn etwas nicht so eplizit in der Bibel steht (wie zB Wahrsagerei, Totenbeschwörung, nicht falsch schwören und so weiter) dann würde ich auch nicht über den anderen urteilen wollen, ob das, was er tut, richtig ist oder nicht.
 
Auch ist vielleicht das, was ich nicht gut finde, bei anderen gut.
Oder eben umgekehrt.
 
Ein Beispiel: Ich würde nie in engen schwarzen Klamotten mit Minirock und Leder und so rumlaufen. Ist schon nicht mein kleidungsstil, aber ich fänd sowas auch zu eng und anzüglich.
Aber da gibt es Frauen, die in der Rocker-szene tätig sind und die völlig unglaubhaft wären, ,würden sie sich ganz anders kleiden.
 
Und so würde ich es eben auch in allen bereichen sehen.
 
Wichtig ist für jeden Christen meiner Meinung nach: Wie sollte ich mich verhalten, was ist mein Maßstab?
 
Und diesen eben für sich selbst (du hast es selbst auch geschrieben liebe pray) zu beziehen und anderen eben ihre Verantwortung zuzugestehen.
 
Anders ist es natürlich als Elternpaar, da hat man die Verantwortung vor den Kindern, keine Frage.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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geli
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Re: Hexenhäuschen

von geli am 05.01.2020 20:00

Burgen: Ich weiß aber, dass sehr viele Menschen seit einigen Jahren dies für ihre Kinder nicht gutheißen.
Und zwar deshalb, weil zB in Märchen gut und böse ziemlich deutlich dargestellt wird.

Ja, in den Märchen wird Gut und Böse klar dargestellt - das halte ich persönlich für wesentlich ungefährlicher, als das, was heute den Kindern vermittelt wird:
Gut wird Böse genannt und Böse wird Gut genannt.

Es wird alles vermischt und durcheinandergebracht. Im Märchen ist die Sache immer klar: Gut ist Gut und Böse ist Böse. Und am Ende siegt das Gute    jedenfalls meistens.

Ja, und das "Hexenhaus": Ich würde den Kindern einfach sagen, dass es ein Lebkuchenhaus ist. Denn es steht ja wohl nirgends dran, dass es was mit der Hexe zu tun hat?  

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pray

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Re: Hexenhäuschen

von pray am 05.01.2020 22:21

Geli schreibt: Ja, in den Märchen wird Gut und Böse klar dargestellt - das halte ich persönlich für wesentlich ungefährlicher, als das, was heute den Kindern vermittelt wird: Gut wird Böse genannt und Böse wird Gut genannt.

Ja, das hattest du mir schon mal gesagt und ich habe mir das gemerkt. Als ich Christ wurde habe ich mein sehr gemochtes Kindermärchenbuch "Grimms Märchen" weggeschmissen. Heute sage ich : "Wie blööööd!" , denn wenn ich nun so rückblickend nachdenke, wurde mir schon von klein auf durch diese Märchen klar, dass es gut und böse gibt auf der Welt. Aber das Gute hat immer gesiegt und man mochte das Böse nicht. Heute ist das anders, wie du schon sagtest: Nimm mal Bibi Blocksberg, die kleine nette Hexe - da wird das Böse dann den Kindern als gut dargestellt.

 

 

Geli schreibt: Ja, und das "Hexenhaus": Ich würde den Kindern einfach sagen, dass es ein Lebkuchenhaus ist. Denn es steht ja wohl nirgends dran, dass es was mit der Hexe zu tun hat?

Ich bin scheinbar noch nicht ganz kuriert. Ja Lebkuchenhaus, aber bei denen vom Bäcker ist die Hexe aus Plastik davor. Na ja, aber immerhin sieht die dann richtig böse aus.

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Cleopatra
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Re: Hexenhäuschen

von Cleopatra am 06.01.2020 07:53

Hm, interessant, denn bei uns gibt es diese Höuschen garnichtk, weder als Lebkuchenhaus, noch als Hexenhaus.
 Wenn, dann kenne ich es auch nur eben als Häuschen mit Plätzchen und Zuckerguss hergestellt, wie beim Kindergeburtstag.
 
Vielleicht ist es auch ein wenig Ortsbedingt.....?
 
Auf jeden Fall lerne ich in letzter Zeit immer mehr, dass es wichtig ist, wie man es selbst verantworten würde.
 
 
Und immer nur für sich, nicht für andere.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Hexenhäuschen

von Burgen am 06.01.2020 08:29



Ja, bei uns sagt man auch "Lebkuchenhäuschen". 
"Hexen"-Häuschen weckt tief im inneren ein etwas komisches Gefühl hervor. 
Ähnlich, wenn ein ganz normaler Mensch ebenfalls "Jesus" heißt. 

Das liegt sicherlich auch immer mit daran, was so der jeweilige Name transportieren soll. 
So ähnlich wie "Rosalinde" oder derzeit der Kinotitel "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl." 

LG  


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Hexenhäuschen

von geli am 06.01.2020 11:24

pray: Heute ist das anders, wie du schon sagtest: Nimm mal Bibi Blocksberg, die kleine nette Hexe - da wird das Böse dann den Kindern als gut dargestellt.

Das jetzt nur nebenbei - ich bekomme das ja nun durch meine Enkelkinder so richtig mit, und leider achtet meine Tochter gar nicht auf solche Sachen.
Ja, heute hat jede Prinzessin - ganz vorne im Trend liegen ja immer noch Anna und Elsa - einen Zauberstab, und andere Zauberkräfte. Ganz beliebt ist das Pferd mit dem Einhorn - auch ein Zauberpferd. In fast allen Kindersendungen - Zeichentrick - kommt etwas mit Zaubern und mit Zauberkräften vor. Für die Kinder ist das mittlerweile "ganz normal" - sie finden das toll und super und verbinden das nicht mit "Böse". Denn: Meist wird ja mit dem Zaubern Gutes bewirkt...    

pray: aber bei denen vom Bäcker ist die Hexe aus Plastik davor. Na ja, aber immerhin sieht die dann richtig böse aus.

Na immerhin... wird da eine Hexe mal als das dargestellt, was sie ja eigentlich ist  
Aber vielleicht - wenn sie vor dem Haus sitzt - könnte man sie ja auch einfach wegmachen und da was anderes hinsetzen?  

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