Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
Erste Seite | « | 1 ... 12 | 13 | 14 | 15
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von geli am 17.06.2018 14:06Obwohl ZJ - gibt es hier manchmal auch Schnittmengen. Ich spreche gern über biblische Themen und halte das gut aus, wenn jemand anderer Meinung ist und bedränge
hoffentlich niemand.
Keine Angst - ich persönlich habe mich von Dir noch nie "bedrängt" gefühlt - im Gegenteil, Du bist einer von denen, die respektvoll und höflich schreiben, und ich lese Deine Beiträge gern!
Und ja - es gibt mit den ZJ tatsächlich viele Schnittmengen - vor vielen Jahren habe ich einmal ZJ eingeladen, weil ich wissen wollte, was die Unterschiede in unserem Glauben sind und weil ich wissen wollte, warum man sie meist als "Irrlehrer" bezeichnet.
Wir hatten uns fast ein Jahr lang regelmäßig ausgetauscht, ich war auch dort und fand die Gemeinschaft sehr schön.
Aber natürlich gibt es auch wesentliche Dinge, die wir unterschiedlich sehen, deshalb bin ich dann damals nicht zu ihnen "übergetreten"
LG, geli
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Cleopatra am 18.06.2018 07:32Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Beroeer am 23.06.2018 07:47Liebe geli,
danke für Deine nette Rückmeldung!
Du zählst hier sicher auch zu denen, die eine so wohltuende Eigenschaft hervorbringen:
Die Sanftmut.
Leider (oder zum Glück - je nach dem, wie man das sieht )
bin ich im Moment ziemlich gestresst und habe wenig Zeit
mich zu beteiligen.
Mal schaun, das Thema Seele wäre ja überaus interessant...
Liebe Grüße auch @all
Beroeer
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Leah am 07.08.2018 21:48Hallo Pray,
ich hab diesse Frage von Dir entdeckt:
Deine Frage lautete, warum wandte Gott das Geschick Hiobs, als er für seine Freunde Fürbitte tat.
Am Anfang sagt Gott, dass Hiob der Gerechteste auf ERDEN ist und er war sehr eifrig, alles zu tun, was nötig war, um Gott zu gefallen, er opferte sogar für seine Kinder. Hiob hatte Eifer für Gott aber ohne Einsicht, - noch. Er war erlöst, aber noch unreif. Er versuchte Gott im Fleisch zu gefallen. Der Herr sah die Not des Hiob und segnete ihn durch Leid. Ziel des Herrn war, dass Hiob nicht weiterhin versucht, Gott durch Religion zu gefallen, statt sich ihm von Herzen anzuvertrauen und in der Gnade zu wandeln. Dazu musste Hiob etwas wichtiges lernen. Gott will nicht unsere Taten, sondern unser Vertrauen und unser Herz. Und niemand vertraut sich Gott an, wenn das Fleisch regiert, das etwas gelten will. So kommt man nicht zur Ruhe.
Im Hebräerbrief heißt es, dass eine Wurzel der Bitterkeit aufsprosst, wenn man die Gnade versäumt und im Galaterbrief heißt es, dass man aus der Gnade fallen kann, wenn man gesetzlich Gott naht. Das hat immer zur Folge, dass das Herz ständig richtig und falsch sortiert, gut und böse, bei sich selbst und beim anderen. Man wandelt fleischlich. Sich Gott anzuvertrauen bedeutet, dass man ihm alles zutraut, alles Sorge zu ihm bringt und vertraut in seine und nicht in die eigene Kraft. Die Freunde Hiobs versuchten Hiob gegen Gottt, indem sie allerlei Gründe vorbrachten, warum Hiob die Strafe Gottes erleiden würde. Das ist natürlich auch gesetzlich. Erst als Hiob verstand, dass Gott allein weise und allmächtig ist und schon weiß, was er tut, da "sah er ihn mit den Augen". Er erkannte sein wahres Wesen. Er verstand, dass es nicht darauf ankommt, was Hiob kann oder ist, sondern darauf ankommt, was Gott kann und ist. Wenn man von sich wegschaut und in Gottvertrauen lebt, dann erfüllt Gott auch das Herz mit Liebe und Fürsorge zum Nächsten. Das kommt daher, weil man sich in Gott geborgen weiß und damit entfällt die Sorge "mache ich alles richtig FÜR Gott DAMIT er mich liebt" und es ist Raum für das Wirken Gottes im Herzen, der uns gibt zu wollen und zu vollbringen, was ihm gefällt.
Und daher opferte Hiob für die Freunde, statt sie weiter zu verurteilen, dass sie leidige Tröster wären. Er hatte die Freiheit Gott zu nahen und so aus Gottes Kraft zu leben. Er lernte, was es heißt: Wandelt in der Gnade und ihr werdet die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.
Leah
PS: Ach ja, Deine Frage: Im AT hat der Herr Segen versprochen, wenn der Mensch die Gebote hält. Nun war Hiob im Vertrauen zu Gott und daher hielt er sie aus dem Herzen und unter Gnade. Er war nicht mehr bitter gegen die Wege des Herrn oder gegen die Freunde. So segnete ihn der Herr.
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Leah am 08.08.2018 09:02Hallo Burgen,
ich habe das von Dir entdeckt:
Ja, diese Verbindung ist der Schlüssel. Wir wandeln in der Gnade, im Geist und in der Kraft Gottes, wenn wir bei (in) ihm bleiben und so werden wir die Begierden des Fleisches nicht vollbringen.
Das ist manchmal gar nicht einfach, weil wir lieber weglaufen würden, wenn wir auf unsere Schwachheit schauen und sehen, wir verdoprben wir sind.
Und dann schreibst Du noch das einige Post später.
Das ist der Schlüssel zu dem Buch Hiob. Er musste Gott vertrauen lernen, egal was kommt. Ihn als fürsorglichen Vater erkennen und Gott alleine begehren und in seiner Liebe ruhen, nicht seinen Segen oder so etwas. Dann konnte er auch mit seiner Religiosität brechen, bei der er immer seine Eigene Leistung im Sinn hatte.
Durch diesen Prozess müssen wir alle, damit wir stets bei ihm bleiben können ohne Angst und aus ganzem Herzen sagen können, Abba, lieber Vater. Gehorsam und Unterodnung geht nur im Vertrauen darin, dass Gott nur Gedanken der Liebe und des Friedens für uns hat in allem, was er tut.
Leah
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von pray am 08.08.2018 20:48Als Hiob letztendlich Gott erkannte, wie Gott w i r k l i c h ist - also, er da auf dem ängstlichen Holzweg war, durch Werke seine Gerechtigkeit fest zu machen, übertrug sich das von ihm auch auf seine Freunde, wo er nun erkannte, dass sie ihn fälschlich der Sünde "verklagt" hatten.
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Leah am 08.08.2018 21:17Hallo Pray,
nein, so habe ich es nicht gemeint.
Ich denke, Hiob hatte einfach ein Hindernis im Herzen, sich ganz auf Gott zu verlassen. Diese Hindernis bestand aus drei Elementen: Erstens, dass er für Gott Opferte, DAMIT er gesegnet und angenommen ist, statt zu opfern WEIL er angenommen ist. Zweitens, dass er in seinem Vertrauen zu Gott erschüttert wurde, weil er nicht verstand, warum ihm das passierte statt zu vertrauen und drittens, weil er in seinem "Wissen, wie Gott ist und wie der Hiob ist" irrte.
So konnte er nicht vertrauen. Der Herr korrigierte das..Und so konnte er nicht lieben, weil er sich in der Liebe Gottes nicht geborgen fühlen konnte. Und so konnte er nicht zur Ruhe kommen, weil er meinte, sich Gottes Zuneigung erarbeiten zu müssen.
Wenn wir unsicher sind, ob uns Gott angenommen hat, also der Gnade nicht 100% trauen, führt das zu Bitterkeiten im Herzen, gegen Gott und gegen Menschen. Das musste ebenso korrigiert werden und hängt zusammen mit dem oben genannten.
Hiob lernte etwas darüber, dass Gott väterlich und barmherzig ist und das auch in so einer entsetzlichen Anfechtung. Es iost für das Herz wichtiger zu einem tiefen Vertrauen zu Gott zu finden (glauben und vertrauen), als alles richtig machen zu wollen (glaube und gesetzlicher Eifer für Gott).
Auch die gläubigen im AT wurden immer mehr ins Vertrauen gezogen. Auch für sie war das Gesetz nicht die basis für die Gottesbeziehung, sondern ein Zuchtmeister zu Gott hin. Natürlich mussten sie versuchen es zu halten, aber auch für sie galt, dass Gande die Basis für eine rechte Gottesbeziehung ist.
Gott ändert sich nicht.
Leah
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von pray am 09.08.2018 20:48Hiob hatte bis dahin ein falsches Gottesbild: Fromm leben = nur Wohlergehen. Aber nun, wo Hiob nichts mehr hatte an Wohlergehen, und dennoch an Gott hängt, ist er "umsonst" gläubig geworden, genau das, was der Teufel ja anzweifelte. (Hiob 1,9-11 stehts)
Leah
Gelöschter Benutzer
Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...
von Leah am 10.08.2018 01:17Hallo pray,
ich denke, dass es eben so ist, dass wir Gott vertrauen sollen, weil er Gott ist, und nicht, weil wir ihn verstehen.
Leah