Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

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Salvato

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Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Salvato am 10.03.2016 10:08

Guten Tag

Sicher sind nicht alle Pharisäer Feinde Jesus Christus Lehren gewesen, Nikodemus war ja auch Pharisäer aber offen für die Worte Jesus Christus.

Es ist ja nicht so, dass sie ihn nur verfolgten weil er freimütig gestand, Sohn des wahren Gottes zu sein. Immer wieder traten sie ihm argwöhnisch gegenüber mit der Hoffnung etwas an ihm so aussetzen zu können, damit sie sozusagen gesetzlich Grund gehabt hätten ihn töten zu können.

Wie hier bezüglich Sabbat. Sie lernten, dass schon Holz auflesen am Sabbat zur Steinigung führen musste. Jesus Jünger zupften Aehren aus, weil sie Hunger hatten. Dies empfanden die Pharisäer als strafbare Handlung, der Jesus Christus widersprach. Jesus selber heilte an einem Sabbat, was wieder argwöhnisch mitangesehen wurde.

Matthäus 12. 4 Da gingen die Pharisäer hinaus und hielten einen Rat über ihn, wie sie ihn umbrächten

Und es gab noch weitere Versuche ihn zum Schweigen zu bringen. Was oder wer trieb sie dazu? Jesus Christus war mit den Pharisäern vollkommen uneins.

Johannes 8.39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so tätet ihr Abrahams Werke. 40 Nun aber sucht ihr mich zu töten, einen solchen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe. Das hat Abraham nicht getan. 41 Ihr tut eures Vaters Werke. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren, wir haben einen Vater, Gott. 42 Jesus sprach zu ihnen: Wäre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin ausgegangen und komme von Gott; denn ich bin nicht von mir selber gekommen, sondern er hat mich gesandt. 43 Warum kennet ihr denn meine Sprache nicht? Denn ihr könnt ja mein Wort nicht hören. 44 Ihr seid von dem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang und ist nicht bestanden in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er von seinem Eigenen; denn er ist ein Lügner und ein Vater derselben.  45 Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.

Ich habe mich schon öfters gefragt, wie Jesus zu dieser Aussage gekommen sein könnte. Wen meinte er damit, findet man da eine Antwort in der Bibel?

Gby Salvato


Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.03.2016 10:09.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Henoch am 10.03.2016 10:25

Hallo Salvato,

nun, die Antworten findest Du in der Bibel, wenn Du mal alle Gespräche zwischen Christus und den Pharisäern, Sadduzäern und Schriftgelehrten heraussuchst.

Ich würde das so zusammenfassen: Jesus wusste, was in Ihrem Herzen war.

Dabei deckt Jesus ihre Heuchelei auf. Sie waren religiös der eigenen Ehre wegen, eine Ehre, die sie Gott nicht geben wollten. Sie wollten "Lohn" von Gott für ihre Mühe, "Anerkennung" von ihm für ihre Werke und "Lob" für ihre Schriftkenntnisse. Das bekamen sie nicht, denn Jesus wollte ihr Herz und nicht ihre Werke.

Sie liebten nicht Gott, sondern ihr Ansehen. Deshalb konnten sie den armseligen und demütigen Jesus nicht als Gott und König annehmen.

Irgendwann sagte Jesus ihnen dann, dass sie nicht ins Himmelreich kommen können. Wie man sieht, Religion ist nicht der Weg.

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.03.2016 10:26.

pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von pausenclown am 10.03.2016 10:47

Hallo Salvato,

der Konflikt zwischen Jesus und den Pharisäer, liegt ein mal an der Theologie der Pharisäer und dann an die Erwartung, wer und wie und was der Messias ist.

Die Pharisäer dachten das der Messias einer von ihnen sein wird, war er aber nicht. Du musst den Unterschied zwischen der Torah ( die Gebote aus Mose)
un er Mischna (der Zaun um das Gesetz) vrstehen.
Jesus hielt jedes dieser Gebote der Thora ein, aber keins der Mischna. Die Mischna ist die mündliche überleiferung von tausenden von Geboten.
Den Unterschied findest du da: Jesus sagte, es steht geschrieben und oder ihr habt gehört (Mischna, auch die Überlieferung der Väter). Die Pharisäer stellten die Mischna über das Gesetz Mose.

Nach damaliger Vorstellung sitzt Abraham an der Pforte der Hölle, damit falls ein Jude (Pharisäer) aus versehen darein kommt, ihn davor rettet. Für die Theologie der Zeit reichte um errettet zu werden aus, aus dem Wasser geboren zu sein, also Jude.

Jesus klärt Nikodämus in dem Gespräch auf, dass es nicht reicht nur aus dem Wasser geboren zu sein.
Die weitere Geschichte und das Ende von Nikodämus kannst du im Talmud lesen.

Pausenclown

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Salvato

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Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Salvato am 10.03.2016 11:50

Guten Tag Pausenclown

Deine Ausführungen finde ich sehr interessant, vielen Dank. Jesus Christus und auch Paulus erwähnen immer eigentlich die 10 Gebote, wenn sie Gesetzeseinhaltung Gottes appelieren.

Es scheint auch im Zusammenhang mit Nichteinhaltung der Sabbatsruhe gegensätzliche Auffassungen zu geben. Jesus lehnt Strafe ab, wenn man heilt, aus Hunger heraus Aehren ausrauft. Die Pharisäer fordern aber Strafe. Ist das, weil im AT mal stand, dass die Todesstrafe für das Holzauflesen am Sabbat angeordnet war?

So auch beim durch Jesus vereitelten Steinigungsversuch gegenüber der Ehebrecherin. Da waren die Phaisäer dafür, Jesus aber dagegen. Es wurde mal vermutet, dass Jesus in den Sand geschrieben habe "Du sollst nicht töten".

Wie bekommt man Zugang zur Mischna? Umfasst die Torah nicht alle in den Mosebüchern angeordneten Gesetze? Wie gesagt, echt interessant und umso mehr begreiflich dass Jesus immer wieder sagte, Wehe Ihr Pharisäer, ihr Otternbrut und was auch noch immer. Er sagte ja, sie würden Menschen Lasten aufbürden, die sie selbst nicht einhalten würden.

Gby Salvato

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von pausenclown am 10.03.2016 12:07

Hallo nur kurz,

aus dem Sabbatgesetz also 1, machten sie über 1200 Vorschriften die nichts mit dem Gesetz Thora zu tun hatte.
Die Steinigung: Die Troah verlangte die Steinigung, aber auch verlangte sie das Zeugen den ersten Stein werfen, aber die Torah sagt auch, wer diese Sünde nicht beging.

Die Mündlicheüberliefrung wurde schriftlich zum Talmud.

Pausenclown

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Zoe
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Zoe am 10.03.2016 13:58

Sehr interessanter Einblick.

Vielen Dank, Pausenclown.

Lg Zoe 

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Sonnenkind

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Beiträge: 240

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Sonnenkind am 10.03.2016 15:43

Hallo,

in 5. Mose 5,28-33 heißt es:

28 Als aber der HERR eure Worte hörte, die ihr mit mir redetet, sprach er zu mir: Ich habe gehört die Worte dieses Volks, die sie mit dir geredet haben; es ist alles gut, was sie geredet haben. 29 Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich! 30 Geh hin und sage ihnen: Geht heim in eure Zelte! 31 Du aber sollst hier vor mir stehen bleiben, damit ich dir verkündige das ganze Gesetz, die Gebote und Rechte, die du sie lehren sollst, dass sie danach tun in dem Lande, das ich ihnen geben werde, um es einzunehmen. 32 So habt nun Acht, dass ihr tut, wie euch der HERR, euer Gott, geboten hat, und weicht nicht, weder zur Rechten noch zur Linken, 33 sondern wandelt in allen Wegen, die euch der HERR, euer Gott, geboten hat, damit ihr leben könnt und es euch wohlgeht und ihr lange lebt in dem Lande, das ihr einnehmen werdet.

Für mich heißt das: Die zehn Gebote haben nicht ausgereicht, denn die Israeliten haben ihren Sinn nicht verstanden. Deshalb hat Gott Mose zusätzlich die Einzelvorschriften mitgeteilt, an denen sich die Pharisäer dann festhielten.
Wer aber erlöst ist und den heiligen Geist hat, der braucht die Einzelvorschriften nicht, denn sie sind gewissermaßen nur "Krücken", wenn man die umfassenden Gebote Gottes nicht einhalten kann. Das ist aber das neue umfassende Gesetz:
Lukas 10, 25-27
25 Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe?
26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?
27 Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst«

Wer das lebt, braucht keine Einzelvorschriften mehr.

Gruß
Sonnenkind

. . . Ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde (1. Mos. 1,29)

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von pausenclown am 10.03.2016 16:29

Hallo und ein altes Dings von mir.
Hi, erst einmal eine Einführung zum dem Stichwort was ist der Kern des Konfliktes zwischen Jesus und den Pharisäern.

 

Die Juden zur Zeit Jesus glaubten an die Tora (613) Gebote und einer Mündlichenüberlieferung von weiteren zig Tausend Gebote und Verbote, diese nennt man ihm Judentum die Mischna.
Du findest den Unterschied in der Bibel einmal wird gesagt, es steht geschrieben oder Mose hat geboten usw. damit ist die Tora gemeint. Steht aber, ihr habt gehört oder ihr sagt usw., ist die Mischna gemeint. Aus der Mischna und der Gemorra wurde dann schriftlich der Talmud verfasst.

Die Geschichte der Mischna.

Als Israel unter Esra wieder aus dem Exil heimkehrte, fanden sie heraus weil sie die Tora gebrochen haben, sind sie ins Exil gekommen.
Nach Esra fing man mit einer Gesetzesschule an die hatte den Namen die Schule der Sopherim. Der Grundgedanke dahinter war, wir studieren das Gesetz und schuen wie wir es nicht mehr brechen und es halten.
Als die erste Generation der Sopherim gestorben ist, beschloss die nächste wir müssen nicht nur das Gestez auslegen sondern wir bauen einen Zaun um die 613 Gebote.
Dieser Zaun bestand aus weiteren Gebote um die 613 Gebote zu schützen, besser man bricht ein gebot aus dem Zaun, wie eins der Tora, Soweot so gut,
Die nächste Schule kam als die Schule der Sopherin zu Ende ging, die Schule der Tannaim, diese erklärten die Gebote, Vorschriften der Sopherin als Heilig und von jeh her von Gott zu am Berg Sinai verkündigt.
Sie sagten auch das man diese Gebote, die Mischna im zweifel höher anzusiedeln habe wie die Tora.
Ein kleines Beispiel aus dem Shabbtgebot haben sie über die Jahre mehr als 1500 Gebote gemacht usw. usw. usw.
Sie haben den Juden ein Joch auferlegt das es nicht mehr lustig war und in dieser Zeit beritt Jesus die Bühne

Pausenclown

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saschaw
Gelöschter Benutzer

Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von saschaw am 12.03.2016 08:41

Die Kritik Jesu an die Pharisäher kennen wir gut aus der Bibel, wurde aber auch hier angedeutet.
Ich möchte auf einen weiteren Aspekt aufmerksam machen. Als die Pharisäher und Saduzäher... darüber beraten haben, was nun mit Jesus geschehen soll, sprach Kajaphas prophetischen Worte: Es ist besser, ein einzelner stirbt für das Volk als das ganze Volk zugrunde geht. Und es ist ja tatsächlich so, Jesus stirbt für uns, für das Volk.
Benedikt XVI hat in seinem Jesusbuch gute Ausführungen dazu, wen das interessiert kann ich empfehlen.

mfg

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Cleopatra
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Re: Pharisäer, die Feinde Jesus Christus

von Cleopatra am 12.03.2016 08:54

Danke für deine ausführliche Erklärung pausenclown.

Also ist es ja eeeeeeeigentlich positiv gemeint gewesen damals.
Um bloß kein Gesetz der Tora zu verletzen, hat man es quasi noch strenger gemacht, damit man wenn, dann nur die Mischna verletzt...?

Ich finde, dass wir selbst auch aufpassen müssen.
Denn so "böse", wie wir die Pharisäer sehen, so müssen wir auch aufpassen, dass wir selbst nicht irgendwann in die Richtung steuern.

Ich erinner mich, ich war jugendlich.
Ich hatte meinen Führerschein noch ganz frisch.
Ich fuhr strickt 50 km/h in der Ortschaft.
Ich sagte mir "ich darf keine 52 fahren, sonst würde es so in den Vorschriften stehen. Auch, wenn die Polizei etwas abzieht, das Gesetz sagt 50 km/h, nicht 52 km/h"
Damals war ich wohl ein bisschen Gesetzlich

Auch erinner ich mich, das war zu ähnlicher Zeit, dass ich mich mal besser gefühlt habe als eine junge Frau meines Alters, die ein Kind bekam, weil sie vor der Ehe mit einem Mann geschlafen hatte. Ich war der Meinung, dass es unfair war, dass es mir in der Zeit schlechter ging als ihr, obwohl ich doch so ein braves Mädchen war und so lieb die Gesetze einhielt und viel betete.

Ist das nicht ähnlich...?
Heute denke ich etwas weiter.
Ich bin ja nicht auf diesem Standpunkt geblieben.

Aber so kleine Gedanken, die in diese Richtung gehen, kleine Vorschriften, die wir uns zusätzlich machen, zuerst nett gedacht, aber später doch sehr gesetzlich... ist uns das nicht auch eine kleine Warnung....?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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