1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
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geli
Gelöschter Benutzer
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von geli am 03.10.2019 19:16Ja, ich denke schon, dass das Motiv mehr zählt als das "Werk" selbst.
Man kann ja auch sehr gut aus einem bösen Motiv heraus etwas tun, das vordergründig "gut" ausschaut - wo man sogar noch Ehre bei Menschen einheimst.
Ich denke nur an die Pharisäer - und nicht nur an die:
Sie haben die Gebote bis ins Kleinste gehalten, "verzehnteten sogar Dill und Kümmel" - so genau nahmen sie es.
Dabei ging es ihnen aber vor allem darum, Ansehen bei Menschen zu bekommen. Oder auch um ihren Machterhalt.
Nein - nicht die vordergründige Tat ist es, die zählt, sondern das Motiv dahinter. Wenn etwas nicht aus echter Liebe heraus getan wurde, wird es unter die Werke fallen, die "verbrennen" werden, die keinen Bestand vor Gott haben.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von geli am 03.10.2019 20:13Derweil war ich in meiner Wohnung am Aufräumen - hatte nämlich heute den ganzen Tag Besuch, meine Enkelin zum Übernachten, Nachbarskinder dabei... - dabei kam mir zu dem Thema:
noch der Gedanke an 1. Kor. 13,1-3 - hier nur mal Vers 3:
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen (hier gibt es anderes Textzeugen, da heißt es: ... "und meinem Leib hingäbe um Ruhm zu gewinnen"), und hätte die Liebe nicht, so wäre mirs nichts nütze.
Also wäre bei Gott das Haupt-Kriterium, das wichtigste Motiv für unsere "Werke" die Liebe.
Alles, was also ohne die Liebe getan wurde, wird dann "verbrennen"
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von Cleopatra am 04.10.2019 07:43Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von Burgen am 04.10.2019 08:34
Guten Morgen ;), zu den "Werken"
gestern war eine "Geschichte" aus dem Raum Texas zu sehen und hören.
Ein Bauunternehmer hat eine Tochter. Als diese noch klein war, sah er, wie die anderen Kinder mit seiner Tochter spielten. Dabei fiel ihm wirklich schmerzahft auf, dass das Gesicht seiner Tochter sich schmerzvoll veränderte als sie ihren Kopf abwandte. Seine Tochter Morgan war nämlich geistig beeinträchtigt. Und dieses ließ den Mann und Vater nie mehr los.
Er plante und kümmerte sich darum Investoren zu finden, die ihm helfen würden, seinen Plan als eine Stiftung umzusetzen. Er wollte einen riesigen Park bauen, ähnlich Disneyland oder Legoland, in dem nur Kinder mit ihren Eltern sein würden, die geistig und körperliche Beeinträchtigungen haben würden.
Es brauchte etwa 10 Jahre dafür bis das Geld in Millionenhöhe zusammen war und dann konnte er damit beginnen, seinen wunderbaren Plan konkret umzusetzen. Er verkaufte seine Baufirma und Stück für Stück entstand ein riesiger Spielraumpark für körperlich und geistig behinderte Menschen, die freudig und fröhlich spielen können und nicht gemobbt werden.
Die Tochter ist inzwischen erwachsen und erfreut sich ihres Lebens. Auf den Bildern ist zu sehen, wie dankbar Eltern und Kinder sind, dass es endlich einen wunderschönen Garten zum Toben und Spielen für ihre "behinderten" Kinder gibt.
Diese Lebensgeschichte von Vater und Tochter hat mich sehr berührt.
Einerseits wird deutlich, was Sünde - Mobbing - für Leid verursacht, verursachen kann.
Andererseits hier der Vater, der sich vom Leid seiner Tochter, seines einzigen Kindes, bewegen lässt und einen Plan entwickelt, seinem Kind zu helfen und dabei einer großen Gruppe ähnlich beeinträchtigter Menschen zum Segen wird.
Für mich ist da das Bild und der Gedanke, dass ein einziger "Stein" ins Wasser geworfen seine Kreise zieht.
Wir kennen das irgendwie alle. Früher nannte man das "ditschen", indem man Kieselsteine über die Wasserffläche geschickt warf.
Und so haben auch die ganz alltäglichen "Werke" unsererseits Auswirkungen auf andere Lebenszusammenhänge, die uU wiederum weitere Kreise ziehen. Gott wird sie, das was dabei herauskommt, seiner Gerechtigkeit und Güte entsprechend beurteilen und evtl durch Feuer verbrennen lassen.
Ich fand, dass diese Lebensgeschichte ein herrliches Bild dafür war und ist, was geschehen kann, wenn ein einzelner Mann, in diesem Fall, sein Herz berühren lässt und Jesus einlädt, ihm zu helfen anderen zu helfen.
Das Bild zeigt mir auch, wie sehr Gott die Menschen liebt und sich für sie hat brauchen lassen, indem Jesus auf die Erde kam und sein bleibendes Werk tat.
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von pray am 04.10.2019 10:41Ich habe mal geguckt, das griech Wort für Werke bedeutet tatsächlich Werke, die etwas weiterführen....fortsetzen....
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von Merciful am 04.10.2019 17:11Durch einen Bibelkommentar (Professor Adolf Schlatter) habe ich nochmal einen anderen Impuls erhalten.
Die Verse auszulegen vor dem historischen Hintergrund.
Ich zitiere (nochmal) die Verse direkt vor jenen Versen, die dieser Diskussion den Anlass gaben.
Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.
Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau.
Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister;
ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.
(1. Brief des Paulus an die Korinther 3, 6+9+10; Lutherbibel 2017)
Insbesondere durch den Apostel Paulus war das Evangelium zu den Völkern (Heiden) gekommen.
Er hatte ihnen das Evangelium, die Botschaft von Jesus Christus, gebracht.
Die zur Gemeinde Hinzukommenden wurden auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft.
So wurde von Beginn an Jesus als Herr und König der Gemeinde Gottes verkündigt.
Durch ihn und in ihm hat Gott die Welt mit sich versöhnt und seine Worte zu bewahren und zu befolgen die Gemeinde beauftragt.
So gibt es im Neuen Testament verschiedene Bilder für die Gemeinde Gottes.
Etwa das Bild des Leibes Christi oder der Herde Christi (Christus als guter Hirte).
Daneben die Bilder vom Ackerfeld und dem Haus (Tempel) Gottes.
Paulus hatte in der Völkerwelt das Fundament dieses Hauses gelegt. Die nachfolgenden Generationen bauten auf diesem weiter.
Natürlich gab es im Verlauf der Jahrhunderte auch Fehlentwicklungen.
Diese entfernten sich von jenem Grund.
Solche Entwicklungen wurden als 'häretisch' gekennzeichnet und aus der (katholischen) Kirche ausgeschieden.
In späteren Jahrhunderten sahen etwa Martin Luther und Johannes Calvin die Notwendigkeit sich auf jenes Fundament zu besinnen.
Die ev. Christenheit berief sich auf die Schrift, die den Christus verkündigte, in dem sie aus Gnaden durch Glauben das Heil empfing.
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, John Wesley und andere setzten deren Arbeit fort.
Am Ende der Zeit wird das Gericht zeigen, was bleiben und was vergehen wird.
Merciful
geli
Gelöschter Benutzer
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von geli am 04.10.2019 20:22Ja, natürlich wird von "Werken" geredet. Aber diese Werke sollen ja beurteilt werden - und mich interessiert, ob man in der Bibel Kriterien findet, nach denen Gott diese Werke beurteilen wird.
Dabei ist meiner Meinung nach das Motiv für etwas, das wir getan haben, eines der Kriterien.
Andere habe ich ja erwähnt - z.B. die Liebe.
Ich denke, man kann in der Bibel noch viele Stellen finden, an denen deutlich wird, was Gott bei all unserem Tun wichtig ist.
Diese Aussage wundert mich nun sehr - denn es ist ja immer wichtig, den Rest der Bibel mit einzubeziehen, und nicht nur einen einzelnen Vers herauszunehmen.
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von Merciful am 04.10.2019 20:37geli
Gelöschter Benutzer
Re: 1. Kor. 3,12 - das Feuer und die Werke
von geli am 04.10.2019 20:45Ja, Demut - das könnte man auch zu den schon genannten Kriterien der Beurteilung hinzufügen!
Denn wer stolze Werke der Selbstgerechtigkeit getan hat - das wird vor Gott sicherlich nicht zu den Werken gehören, die Bestand haben.
Nur dem Demütigen gibt Gott Gnade - dem Stolzen widersteht er.