Dankbarkeit

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solana

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Re: Dankbarkeit

von solana am 05.10.2015 11:13

Cleo schrieb:

ich denke, das verändert unser Herz, wenn wir nicht mehr auf das Leid sehen wollen sondern auf das Gute, auf Gott.


Ja, Cleo, stimmt - sowohl wenn es um positive Dinge geht, wie auch um negative.

Beim Positiven, das als Geschenk angenommen wird, steigert sich die Freude ganz erheblich.
So wie es auch im zwischenmenschlichen Bereich ist.
Wenn man etwas als Geschenk bekommt, ist die Freude darüber viel grösser, als wenn man es sich einfach selbst gekauft hätte.
Das kann auch eine Kleinigkeit sein, die gar nicht viel Wert hat oder sogar eine unbeholfene Bastelarbeit oder ein krakeliges Bild eines Kindes, das einem damit eine Freude machen möchte ... schon allein der Blick in die freudig erwartungsvollen Kinderaugen beim Überreichen des Geschenks....

Die Freude wird so gesteigert, weil es eben nicht nur die Freue über das Objekt selbst ist. Sondern weil man im Geschenkt die Liebe des Schenkenden erfährt, die viel kostbarer ist.

Ebenso wird viel Unangenehmes leichter ertragbar, wenn es "im Blick auf jemanden" erträgt. So zB die Beschwerden einer Schwangerschaft und die Schmerzen einer Geburt. Oder wenn man einem geliebten Menschen eine unangenehme Aufgabe abnimmt oder viel Mühe und Arbeit in ein schönes Festessen steckt, um den Gästen eine Freude zu machen usw.

Paulus bringt auch das Bild eines Wettkämpfers, der alle Strapazen des harten Trainings gerne aushält im Blick auf den Siegespreis und sich aller Dinge gerne enthält, die ihn hindern und stören könnten.
Jemand, der keinen Ehrgeiz hätte, als Läufer einen Siegeskranz zu gewinnen, der würde bei den Strapazen vermutlich nur jammern und stöhnen, ganz viel leiden....

So verändert auch im Negativen der Blick auf Gott die Leiderfahrung.
Das Vertrauen darauf, dass er alles in seiner Hand hat und dass er alles mit "Sinn" erfüllt und uns zum Besten dienen lässt - auch da, wo wir das noch nicht erkennen können. Die Erwartung, auch im Leid - und hier gerade in besonderem Masse - seine Liebe zu erfahren und dadurch "weit zu überwinden" (Röm 8, 37, 38) lässt einen nicht hilflos ausgeliefert gegenüber der Situation, sondern öffnet für das Gute, was daraus erwachsen kann.

Auf der anderen Seite leidet man dagegen wohl am schlimmsten unter einer Situation, wenn der Blick nur auf das Schwere und Schlimme fokussiert ist und man im Bedauern sich sagt: "Hätte ich doch nur dieses oder jenes anders gemacht, dann wäre mir das erspart geblieben, jetzt muss ich es auslöffeln bis zum bitteren Ende.....". Durch den Blick auf das, was man stattdessen gerne hätte und die "eigene Schuld", die man nun nicht mehr rückgängig machen kann, wird der Schmerz um ein Vielfaches gesteigert.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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christ90

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Re: Dankbarkeit

von christ90 am 06.10.2015 02:36

solana: Auf der anderen Seite leidet man dagegen wohl am schlimmsten unter einer Situation, wenn der Blick nur auf das Schwere und Schlimme fokussiert ist und man im Bedauern sich sagt: "Hätte ich doch nur dieses oder jenes anders gemacht, dann wäre mir das erspart geblieben, jetzt muss ich es auslöffeln bis zum bitteren Ende.....". Durch den Blick auf das, was man stattdessen gerne hätte und die "eigene Schuld", die man nun nicht mehr rückgängig machen kann, wird der Schmerz um ein Vielfaches gesteigert.

Gerade hierin erblicke ich ein weiteres, vielleicht das stärkste Motiv für Dankbarkeit: Das der Vergebung.

Lk 7,47b: Wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. d.h.: entwickelt auch wenig Dankbarkeit.

Wo Vergebung wirklich erfahren wird, erwächst daraus Dankbarkeit, Hochachtung, Loyalität und Vertrauen. Letztlich ist jeder Mensch darauf angewiesen und Gott will uns vergeben wo es nur geht; ist bereit über Fehler hinwegzusehen, wo wir uns nicht mit ihnen identifizieren. Die Geduld, mit der er sich auch seiner „Sorgenkinder" annimmt, sich ihnen bezeugt, seine Güte, Langmut und Nachsicht sind beispiellos.

Jes. 42,3: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (vielmehr alles daran setzen, dass dieser eben nicht ausgelöscht werde)
 
Gleich dem Hirten, der dem verlorenen Schaf nachgeht, kämpft Gott um jeden Menschen und tut sein möglichstes, auf das er zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt. (kämpfen: nicht i. S. v. „verzweifelt mit allen Mitteln darum ringen"). Mit größter Souveränität setzt er da an, wo es am wirkungsvollsten ist, um Menschen wirklich zu treffen und zur (Selbst)Einsicht zu führen. Behutsam zieht er die Fäden im Hintergrund, in der Absicht selbst Menschen, die noch kein Bewusstsein für ihn, den wahren Gott, entwickelt haben, allmählich zu läutern und innerlich zu wandeln. Sein Umgang mit einem jedem von uns ist meisterhaft, in höchstem Maße zielgerichtet, auch wenn wir dies kaum zu erfassen vermögen. -

Gleich einem liebenden Vater hat er für seine Kinder nur das Beste im Sinn. Wir können es uns gar nicht vorstellen wie sehr er uns liebt und wie sehr ihm daran gelegen ist uns zu vollem Glück zu führen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.10.2015 02:52.

solana

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Re: Dankbarkeit

von solana am 06.10.2015 11:04

Christ90 schrieb:

Gerade hierin erblicke ich ein weiteres, vielleicht das stärkste Motiv für Dankbarkeit: Das der Vergebung.

Ja, Christ, daran haben sich viele Christen schon so "gewöhnt", dass ihnen gar nicht mehr bewusst ist, wie die Vergebung unser ganzes Leben und Erleben befreit.
Vergebung beinhaltet nicht "nur" das überwältigende Geschenk, dass wir die Ewigkeit bei Gott verbringen dürfen.
Sie befreit auch unser Leben hier schon von der ganzen Last der Vergangenheit und ermöglicht, dass wir uns selbst auch unsere Fehler vergeben können. Gott wird auch das, was wir selbst verbockt haben, uns zum Besten dienen lassen.
Das erlaubt uns auch, dazu zu stehen, ohne es beschönigen oder vertuschen zu müssen, ohne uns rechtfertigen zu müssen (indem wir auf die Hauptschuld oder Mitschuld anderer Menschen hinweisen oder und als Opfer "unglücklicher Umstände" hinstellen).

Dadurch wird unsere Zukunft offen, unbelastet von der Vergangenheit.
Wie ein Kind unbeschwert in den neuen Tag geht, ohne über das zu grübeln, es aus der Vergangenheit mit sich herum schleppt.

Gottes Liebe macht uns zu dem, was wir sind, das, was unsere wahre Identität ausmacht, das, was wirklich zählt.
Da ist nicht "der xy, der diesen und jenen Fehler hat, der schon dieses und jenes Schlechte getan hat, dem man deshalb nicht zurauen kann, dass er etwas anderes besser macht" usw 
Da ist "Der xy, Gottes geliebtes Kind, erlöst und befreit, dem die ganze Zukunft offen steht, als hätte er nie auch nur den kleinsten Fehler gemacht".

Woran wir Menschen oft scheitern ist, diese Sicht Gottes für uns selbst - im Blick auf unsere Selbsteinschätzung - und auch im Blick auf unsere Geschwister  zu übernehmen und unser Denken, Fühlen und Tun wirklich ganz davon bestimmen zu lassen.
Zu oft räumen wir "der Einschätzung der Welt" einen viel zu grossen Einfluss ein und lassen uns davon einschränken, "festnageln" ....
Zumindest bei mir sehe ich immer wieder diese Gefahr ..... 
Gruss
Solana 

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Flauschi

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Re: Dankbarkeit

von Flauschi am 13.02.2016 18:42

Hallo

 

Einerseits drücke ich meine Dankbarkeit gegenüber Gott aus, indem ich Jesus ganz bewusst meine Dankbarkeit formuliere. Dankgebet ist mir enorm wichtig.

Gebet und Lobpreis ohne auch Gott Dankbar zu sein, wäre für mich geheuchelt.

Erst mit einem dankbaren Herzen erkenne ich, wieviel Jesus in meinem Leben und um mich herum wirkt. In Dankbarkeit will ich Jesus nachfolgen und Ihmdienen.

Dankbarkeit gegenüber meinen Mitmenschen  gehört natürlich auch dazu. Es ist klar auch wichtig, Dankbarkeit gegenüber diesen Menschen auch in Worte zu fassen und in Taten umzusetzen.

 

Gruss

 

Micha

 

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Dankbarkeit

von Rapp am 14.02.2016 08:15

Beten ist für mich nicht mehr bloß eine Tätigkeit, es ist zu meinem Lebensstil geworden. So geht es mir auch mit der Dankbarkeit. Sie durchdringt meinen Alltag und macht mich unendlich reich. Reich an Gnade und Vergebung, reich an Lebensfreude, ganz unabhängig von den Lebensumständen.

Ich bin glücklich, weil ich dankend leben darf.

Willy

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solana

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Re: Dankbarkeit

von solana am 14.02.2016 10:57

Flauschi schrieb:

Erst mit einem dankbaren Herzen erkenne ich, wieviel Jesus in meinem Leben und um mich herum wirkt. In Dankbarkeit will ich Jesus nachfolgen und Ihmdienen.

Hallo Flauschi
Ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt!
Dankbarkeit öffnet die Augen und das Herz für Gottes Wirken. Lenkt den Blick weg von dem, wodurch wir uns in unserem Leben einengen und unter Druck setzen lassen, weg von der Anforderungen, Widrigkeiten, Problemen, weg von unseren Unvollkommenheiten usw - hin zu Gott.
Wir lassen los, was unseren Blick gefangen hält und sprechen Gott unser Vertrauen aus, geben ihm die Ehre und halten daran fest, dass das, was er uns schenkt und das, was er aus den unvollkommenen Bruchstücken unseres Lebens macht, das Beste ist (nicht nur das "Zweitbeste"). 

Und wir selbst werden dadurch reich beschenkt, wie du so treffend shreibst, Willy:

Rapp schrieb:

So geht es mir auch mit der Dankbarkeit. Sie durchdringt meinen Alltag und macht mich unendlich reich. 
...
Ich bin glücklich, weil ich dankend leben darf. 

1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich,
17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.

Gottes Wille ist, dass wir diesen Reichtum in unserem Leben haben!
Gruss
Solana 

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Cleopatra
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Re: Dankbarkeit

von Cleopatra am 15.02.2016 14:30

Oh lustig,
da es so gut passt was ich gerade in der Oase geschrieben habe, wiederhole ich es hier nochmal als einen kleinen Tip für Menschen, die vielleicht gerade in traurigen Zeiten leben:

Überschrift: "Wofür bin ich dankbar?"
Wir begannen beim A, dann kam das B, und so überlegten wir für jeden Buchstaben Dinge, über die wir dankbar waren/sind.

 

Mir hat es sehr geholfen, mir nochmal darüber Gedanken zu machen.
Der Alltag huscht so schnell an uns vorbei, es passiert immer so vieles.
Mir hat dieses Spiel nochmal geholfen, den Blick auf den Dank und den Gründen nach dem Dank zu lenken.

 

Lg Cleo

 

 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Annette

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Re: Dankbarkeit

von Annette am 15.02.2016 23:56

  • Ich bin ja zuhause mit gebrochenem Fuß und kann nicht viel machen.Ich bin für alles dankbar! zB: für Besuch,wenn ich in den Gottesdienst gefahren werde,fürs Essen,für meine 2 Katzen,das ich auf Tolette humpeln kann usw.

Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen!

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