Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
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Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von jonas.sw am 17.11.2014 14:57Hallo,
wie weist man auf Sünde hin ohne dabei den Menschen zu brandmarken?
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von Henoch am 17.11.2014 14:59Hallo Jonas,
indem man von den eigenen erzählt... und davon, dass sie vergeben wurden.
Henoch
Andersdenkende
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von Andersdenkende am 17.11.2014 15:49Ein toller Ansatz - aber was ist mit dem, was Jesus zu der Ehebrecherin sagte...Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr! ???
Wenn ich doch um meine Sünde weiß, dann müßte ich sie doch lassen....aber das kann ich alleine nicht, und nun?
Ande
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von Henoch am 17.11.2014 15:54Nun wird die Ehebrecherin versuchen die Sünde zu lassen; dann feststellen, dass sie es nicht kann; und dann kommt sie vieleicht auf die Idee, Gott um Hilfe zu bitten? Ein segensreicher Schritt, oder?
Henoch
Re: Das Dilemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von Maike am 17.11.2014 16:18Hallo Andersdenkende,
für mich als Betroffene war es anfangs sehr wichtig, erst mal Gott kennen und lieben zu lernen. Ich habe Christinnen kennengelernt, die sich um mich bemüht haben, sich mehrmals pro Woche mit mir getroffen haben, um zusammen mit mir in der Bibel zu lesen und mir den Heilsplan Gottes zu erklären. Ich habe ihnen gleich zu verstehen gegeben, dass ich auf Frauen stehe, unter anderem auch um ihre Reaktion zu testen. Sie haben es zur Kenntnis genommen, kein großes Ding daraus gemacht und sich weiterhin auf das Wesentliche konzentriert: die Errettung meiner Seele.
Ich habe mich durch diese Frauen sehr geliebt gefühlt und zwar einfach um meiner selbst willen und nicht, weil sie irgendwas von mir wollten. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich und hat, neben dem Bibelstudium, auch dazu beigetragen, dass ich mich entschieden habe, Jesus nachfolgen zu wollen. Ich habe erkannt, dass sie etwas haben, was mir fehlt.
Erst dann kam das Thema HS wieder auf den Tisch (und natürlich auch andere Sünden). Es war für mich sehr schwer, Gottes Urteil anzunehmen, denn ich habe mir immer eine Partnerschaft gewünscht und fand es keine schöne Aussicht, für den Rest meines Lebens auf Zweisamkeit, Zärtlichkeit, Sex etc. zu verzichten. Aber für mich gab es an dem Punkt kein Zurück mehr, denn meine Beziehung mit Gott wollte ich ganz bestimmt nicht wieder aufgeben.
Mir hat es geholfen zu sehen, dass Nachfolge nicht nur mich etwas kostet, sondern dass andere auch ihre Kosten haben. Und mir hilft es zu wissen, dass ich aus diesem Leben nicht alles herauspressen muss, was mir maximale Befriedigung verschafft, sondern dass das Eigentliche noch kommt. In der Ewigkeit fallen die paar Jahre oder Jahrzehnte, die ich hier auf eine Beziehung verzichte, nicht mehr ins Gewicht und das gibt mir einen Frieden darüber.
Und was mir in letzter Zeit wichtig geworden ist, ist die Tatsache, dass ich auch als Single nicht einsam und allein alt werden muss. Ich versuche, verbindliche Beziehungen aufzubauen, die mich im Alltag tragen. Das bewahrt mich auch davor, all meine Wünsche und Sehnsüchte auf eine Zweierbeziehung zu projizieren.
LG Maike
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von Henoch am 17.11.2014 16:26Danke Maike,
Dein Beitrag und auch die von Hannalotti haben mir sehr viel geholfen.
Henoch
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von tefila am 17.11.2014 16:29Boah, welch ein Zeugnis deines Glaubens, liebe Schwester Maike!!
Als ich das las, dass du dich ja quasi von einer möglichen Lebenspartnerschaft verabschiedet hast, fielen mit diese Verse ein:
Mk. 10,29-30:
Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder oder Äcker verlässt um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der nicht hundertfach empfange: jetzt in dieser Zeit Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker mitten unter Verfolgungen - und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.
Und Lk 18.28-30:
Da sprach Petrus: Siehe, wir haben, was wir hatten, verlassen und sind dir nachgefolgt.
Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlässt um des Reiches Gottes willen, der es nicht vielfach wieder empfange in dieser Zeit und in der zukünftigen Welt das ewige Leben.
Gottes Segen und danke für deinen Bericht.
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von chestnut am 17.11.2014 17:20Da ist ja wieder echtes Leben in diesen Thread gekommen, nachdem Plueschmors sich zurückgezogen hat...
Danke Andersdenkende, dass du auf meinen und andere Kommentare hier dir nochmals über die Sache mit dem Wort "Toleranz" Gedanken gemacht hast und dich auch wieder fragend und nicht mehr anklagend eingibst - ich weiss das zu schätzen!
Danke auch Maike für ihren Bericht!
Text von Andersdenkende
Ja ich habe auch eine Freundin, die in Lesbie "abgerutscht" ist - als Christin.
Leider wurde sie von sooo vielen Christen einfach nur verurteilt, was mich echt traurig macht. Dies hat dazu geführt, dass sie völlig verwirrt ist, und infolge von absolut krassen Erlebnissen in zwei völlig verschiedenen Gemeinden nun nichts mehr mit Gott am Hut haben will. Sie lehnt ihn nicht ab, aber sie will auch nichts mehr mehr mit ihm aktiv zu tun haben.
Inzwischen bin ich wohl noch die einzige Freundin von "damals", mit der sie noch in Kontakt ist.
Ist ihre Lebensweise nun ein Grund sie abzulehnen? Nein, wieso auch! Für mich bleibt sie Freundin, auch wenn ich ihren Lebensweg nicht teilen kann und will. Wir haben genug Themen und Alltägliches, das wir miteinander teilen können. Und wenn der Glaube Thema wird, dann darf das auch sein. Sie respektiert meine Haltung und meine Überzeugung und ich spreche ihr ihre Lebensweise nicht ab, die muss sie selbst verantworten. Ich sehe in ihr einfach eine Person, die besonders von Christen extrem tief verletzt wurde.
Ja und sie ist Mensch wie wir alle, und Jesus liebt sie, so wie sie ist, wie mich ja auch.
Habe ich, haben wir einen Grund, auf so jemanden eiinen Stein zu werfen? Sind wir besser? - Keineswegs.
Liebe Grüsse
Chestnut
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von MichaR am 17.11.2014 17:39hallo Chestnut, denke es geht dabei nicht um Steinewerfen, weil das immer gleich ganz schnell kommt.
Wenn etwa eine Gemeinde Gemeindezucht verübt - in Liebe natürlich (und sag nicht das die Liebe so was nicht tut!) - dann sollte man sich hier unterordnen und dies nicht unterminieren, mal als Gedanken!
Dies wäre falsch verstandene Liebe auf Kosten der Wahrheit und Zucht, die dann ausgehebelt würde. das wäre dann mE. eine nette "Blümchenwiese" - aber leider nicht biblisch.
Mag mal wieder hart klingen, ist aber in Liebe und Gebet geschrieben und Evangelium.
Wenn wir wirklich so sehr viel Liebe zu den jeweiligen Personen haben, sollten wir herzlich auf die Knie gehen und um sie weinen vor dem HERRn und uns Zeit nehmen für sie, zunächst mal im Gebet!
Re: Das Dielemma mit der gleichgeschlechtlichen Liebe
von solana am 17.11.2014 17:49Hallo Micha
Wenn ich die beiden Geschichten vergleiche - die von Chestnuts Freundin und die von Maike - dann kann ich nur zu dem Schluss kommen, dann "vorbehaltloses Annehmen" besser hilft als Gemeindeausschluss.
Denn Maike hat durch die Annahme zum Glauben gefunden und konnte sogar frei davon werden, nur in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung ein erfülltezs Leben finden zu können.
Chestnuts Freundin wurde durch die Ablehnung vom Glauben weg getrieben.
Wie siehst du das?
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver