Die Perle

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pausenclown

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Die Perle

von pausenclown am 07.11.2025 09:38

Hallo Burgen.

Da ich deinen Thread und deine Frage nicht sprengen will, antworte ich hier darauf, was die Bibel für mich ist.
Für mich als schreibfauler Mensch eine Herausforderung.

Für mich ist die Bibel wie in den Gleichnissen über den Acker, Schatz und Perle.
Ab hier wird es allerdings kompliziert, vielleicht ahnt man es, die jüdische Brille.
Eine kurze Zusammenfassung ist: Bibel ist für mich eine praktische Anweisung, wie ich Jüngerschaft lebe, eine Nachfolge, die sich nicht nur Gott hinwendet, sondern auch zum nächsten, zu denen die nicht glauben.

Jetzt kommt blablabla, falls es nicht von Interesse ist, wie Jüngerschaft zur Zeit Jesu gelebt wurde, unter jüdischen Vorzeichen oder jüdischen Gleichnissen, wird es uninteressant.
Ein paar Zeilen habe ich bei Nikodemus schon geschrieben und hier möchte ich etwas ausführen.
Hätte man ein Kind gefragt, hey Shaul, was willst du mal werden, wenn du groß bist?
Rabbiner, wäre keine Seltenheit als Antwort.
Die Chance, Rabbiner zu werden, erhielten nur die Besten, die Elite.
Natürlich konnte man sich quasi bewerben, ein Bewerbungsschreiben ist in der Bibel abgedruckt mit der Frage: Rabbi wo wohnst du, ich glaube Johannes 1 um Vers 30.

Die zweite Option, ein Rabbi, beruft einen Jünger.
Petrus und Andreas, vielleicht ist das ihre zweite Chance, jünger zu werden, ihre große Chance, vielleicht der Anfang eines Traumes.
Was haben sich ihre Eltern dabei gedacht?
Die kommen nicht mehr und auf der anderen Seite haben unsere Jungs es geschafft.

Um das einzuordnen, gewiss ein Höhepunkt im damaligen Leben.
Da heute Shabbes ist und ich ein paar Sachen erledigen muss, schreibe ich bei Gelegenheit weiter.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.11.2025 09:38.

Burgen

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Re: Die Perle

von Burgen am 07.11.2025 19:54


Hallo Pausenclown,  

verstehe dich. Fühl dich ganz frei. 

Ich glaube, diese 'zwitschen' könnte man auch vergleichen - mal ist die Fernbrille und mal die Lesebrille auf der Nase oder sogar die Sonnenbrille ;) 

Wir sollten natürlich alle uns hinwenden zum Nächsten, ihm Gutes tun usw. Das ist eigentlich sogar unabhängig von Jesus oder Jahweh und die jeweiligen Glaubensbekenntnisse. Ich möchte einfach das Wort 'Religion' vermeiden. Religion trennt mehr oder weniger. Gott Jesus verbindet, heilt, schenkt Weisheit - so man ihn bittet - und lebt ja in denen, die zu ihm gehören. Wie die Schrift sagt, von Anbeginn, schon bevor wir geboren, ja vor der Zeugung sogar wir erwählt worden waren ..., wer sich zu ihm bekennt, ihm nachfolgt, ihn anbetet und mehr, diejenigen verlässt er nicht. Jedoch wartet er ... , 

Es ist interessant deine schriftlichen Beiträge zu lesen auf dem Hintergrund des ersten Teils des Buches.  
Ich lese gerade ein kleines Buch ... ach da will ich mich mal hier verziehen. ;). 

Gott segne dich!  

Gruß 
Burgen 



Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 
2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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pausenclown

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Re: Die Perle

von pausenclown am 08.11.2025 06:13

Sodele.

Zur Zeit Jesu, war die Nachfolge sprichwörtlich, also folgen.
Der zweite Aspekt ist, nachahmen, ging ein Rabbi hinter den Busch, ging der Jünger mit, kratzte sich der Rabbi am Kopf, kratzte sich der Jünger am Kopf usw usw.

Zusammengefasst, ein Jünger, tat dasselbe wie der Rabbi und eine Ruf zur Nachfolge war der Höhepunkt eines Lebens.
Natürlich ist eine heutige Jüngerschaft nicht zu vergleichen der damaligen, blöd bin ich ja nicht, aber die Prinzipien sind bestimmt auf unsere Zeit heute übertragbar.

Bevor ich zu dem Gleichnis komme, sorry, eine kurze Einführung aus jüdischer Sicht.
Die Gleichnisse zur Zeit waren allgemein beliebt und als Stilmittel weit verbreitet.
Jesus hat es nicht erfunden, sondern sie aufgegriffen, um biblische Inhalte erzählerisch zu vermitteln.
Gleichnisse sind eingebunden in eine Rahmenerzählung und in der mit einer Pointe oder der Moral der Geschichte. Der Zuhörer wurde und wird aufgefordert , diese Pointe zu finden und zu verstehen.

Immer wieder kehrende Synonyme wurden verwendet: König, Acker, Weinberg, Knecht usw und jeder wusste, was diese Begriffe, Synonyme, bedeuten.
Ein kleines Experiment und zwar kann ich mit einem Satz, Bilder, Erinnerungen, Stimmungen, vielleicht Gerüche in Euch hervorholen.

Alle Jahre wieder… 

Shabbat Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.11.2025 06:14.

pausenclown

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Re: Die Perle

von pausenclown am 08.11.2025 10:24

Aber jetzt:

Matthäus 13, 44-46
Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker. 45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, 46 und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Da ich nicht blöd bin und mir bewusst bin, dass ich vielen gängigen christlichen Auslegung ab hier nicht zustimme werde.
Die übliche Aussage ist, Jesu ist die Perle, da die meisten Gleichnisse christozentrisch ausgelegt werden.
Die jüdische Perspektive ist eine andere.

Natürlich geht es darum, wie wir Juden uns den Himmel verdienen wollen, Spaß, natürlich nicht.
Hier würde Titus seinen Freund Nikodemus fragen, warte mal: Ein Mann findet einen Schatz auf dem Acker und versteckt ihn, seltsam, warum nimmt er ihn nicht mit?
Und weshalb gehört der Schatz dann nicht dem Eigentümer des Ackers?
Das damalige jüdische Recht war so.

Zitat:
Dies basiert auf der Annahme, dass der ursprüngliche Eigentümer des Schatzes nicht mehr feststellbar ist (der Schatz also als "herrenlos" gilt) und der Finder das Eigentum daran erwirbt, indem er ihn entdeckt und an sich nimmt. Der Landbesitzer hat keinen automatischen Anspruch darauf, nur weil er der Eigentümer des Bodens ist. 
Da ich bezweifle das Jesus sich selbst mit einem Schatz oder Perle vergleicht und in der Jüdischen Tradition man generell was anderes verstanden hat, ist die jüdische Sicht das:
Es geht um die Torah/Bibel und ihre Kostbarkeit, es geht um eine Erkenntnis aus der Torah, die eine praktische Erfahrung im Leben wird, weit mehr als eine Erkenntnis von Aha und Achso.
Zitat: 
Verlorene Weisheit/Tora: Ein weiteres Bild verwendet die Perle als etwas, das verloren gegangen ist, aber wiedergefunden werden kann. Wenn eine Perle in den Schlamm fällt, bleibt ihr innerer Wert unversehrt, auch wenn sie gereinigt werden muss. Dies symbolisiert, dass die Essenz der Tora oder der Seele unvergänglich ist, selbst wenn sie durch Sünden oder weltliche Umstände verdeckt wird.
Es geht um die richtige Lehre, es geht um Nachfolge, es geht um die richtige Jüngerschaft und Bereitschaft.
Um meine Vorrede mit der Nachfolge der Rabbiner aufzugreifen.
Es ist mit verbunden die Frage der Kosten.

Petrus und Andreas haben nicht lange überlegt und waren bereit, alles hinter sich zu lassen, die Berufung in die Nachfolge ist größer als das, was sie hatten.
Die Perle ist genau das.
Bestimmt hat jeder genug Fantasie, sich das auszumalen, der Rabbi Jesus ruft mich und ich folge ihm nach…. Dahin wo er ging zu den?

Ich habe einen christlichen Freund, er hat hier Namen Titus bekommen und ein Konflikt, den wir haben, ist der: Warum willst du eigentlich die jüdische Perspektive kennen? Die übliche Antwort ist, damit ich es besser verstehe…
Ja und dann Titus? Wirst du am Ende barmherziger , gnädiger, liebevoller oder geht es ums kognitive verstehen ?

Oder aus dem Gesetz:
5 Mose 15, 7 ff
7 Wenn es einen Armen bei dir geben wird, irgendeinen deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschließen. 8 Sondern du sollst ihm deine Hand weit öffnen und ihm willig ausleihen, was für den Mangel ausreicht, den er hat. 

Das ist die Bibel für mich.


Shabbat Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.11.2025 10:26.

Argo

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Re: Die Perle

von Argo am 08.11.2025 22:25


   Diese Schätze über die Christus im Matthäus Evangelium berichtet, sind uns allen von Gott bei unserer Geburt mit gegeben. Das war von Adam und Eva immer so. So konnten Anfangs Adam und Eva im Paradies paradiesisch leben. Alles hat in Ihrem Leben perfekt funktioniert. Bis der Teufel kam und der Eva sagte sie soll  den Schatz Gottes in Ihrem Körper verstecken. Gott war damit nicht einverstanden und hat Ihr Plagen für Ihr weiteres Leben mitgegeben. Gott hat aber seinen Schatz aus Ihrem Körper nicht entfernt.
   So wie Adam und Eva werden wir als Menschen auch geboren. Mit dem Schatz Gottes. Unterwegs aber in unserem Leben verstecken wir diesen Schatz in unserem Körper, weil dieser Schatz für uns nicht so wertvoll scheint. So allmählich werden wir Träger nicht mehr eines Schatzes sondern einer Plage die unser Leben zerstört. Das ist die Realität die jeder von uns irgendwann im Leben spürt.
   Wenn wir uns eines Tages entschließen von den Plagen die in unserem Körper sind zu befreien, dann merken wir, dass der versteckte Schatz Gottes der in uns ist, hilft uns die Plagen los zu werden und so wollen wir diesen Schatz wieder lebendig machen und geben wir dafür vieles im Leben auf. Für unseren Entschluss von den Plagen uns zu befreien, hilft uns die Bibel oder die Tora die auf den Schatz Gottes uns verweisen.
So erkläre ich das Kapitel Matthäus 13, 44-45.

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pausenclown

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Re: Die Perle

von pausenclown am 09.11.2025 08:28

Hallo Argo.

Vielleicht hörst du das zum ersten mal, vielleicht ist es schwer für dich zu akzeptieren.

Aber wir Juden lehren in Gleichnisseen, Tausende von Jahren. 
Dabei werden Synonyme verwendet, die allgemein bekannt waren unter uns.
Die jüdische Literatur ist voll von Gleichnissen und sie sind ja kein Ratespiel, sondern der Zuhörer ist aufgefordert, nicht eine Bedeutung zu raten, sondern sich in dem Gleichnis zu finden und sein Tun und Handeln zu reflektieren und es geht ums praktische Leben, nicht um tausendmal um die Ecke denken, lustige Gedankenspiele.

Wie schon einmal erwähnt, ich bin mir bewusst, dass es Tausende Auslegungen zu diesem Gleichnis gibt, das Ding ist halt, aus meiner Sicht bleibt es ohne Hintergrundwissen ein Ratespiel, was für mich kein Problem ist.
Damit möchte ich jetzt keine religiösen Gefühle verletzen.

Shalom 


Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.11.2025 08:29.

pausenclown

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Re: Die Perle

von pausenclown am 09.11.2025 09:23

Ein Nachtrag bzw ein sachdienlicher Hinweis.

Habt ihr schon mal den Vorwurf von Theologen gehört: Jesus hatte doch gar keine Theologie verkündet usw?
Schon zur Zeit Jesus gab es grob gesagt zwei Richtungen der Verkündigung, des Lehrens.
Diese heißen Midrash Halacha und gegenüber Midrash Aggada.

Aggada ist die Erzählform einer Auslegung, erzählerisch und praktisch, um den Zuhörer abzuholen, mitten in seinem Leben.
Ein Stilmittel sind die Gleichnisse.

Halacha konzentriert sich auf die Gesetzesauslegung, die berühmte Haarspalterei, Buchstaben für Buchstaben usw.


Jeshua und gegenüber Rav Shaul, oder zu deutsch Jesus und Paulus. 
In welcher Spalte verortet ihr die beiden?
                         Midrash 
Aggada.                             Halacha.





Shalom 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.11.2025 09:25.

nusskeks

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Re: Die Perle

von nusskeks am 09.11.2025 11:01

Jesus und Shaul sind hauptsächlich Aggada, wobei bei beiden auch Halacha (etwas mehr bei Shaul) hinzukommt. Sie mischen es, perfekt. 

gruß
nk

Hoditai, Mensch des Weges 
One of Israel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.11.2025 11:02.

Argo

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Re: Die Perle

von Argo am 09.11.2025 19:22

Hallo pausenclown.


    Obwohl ich die Jüdische Religion nicht kenne, nehme ich an, dass sie genau auf das Konzept Gottes: wie erkläre ich den Menschen was sie machen müssen um meinen Himmelsreich zu erreichen, ausgelegt ist. Ob das durch Propheten oder durch Jesus Christus erfolgt ist, war es Gottes Wunsch.


    Gott hat uns eine Seele auf dem Weg zum Leben mitgegeben und uns verantwortlich gemacht für das was unsere Seele tut. Sie ist verantwortlich für unser Leben auf der Erde.

    Propheten und Jesus sind die Lehrmeister einer gut funktionierenden Seele. Die Propheten waren anders als Jesus war. Das Ziel beiden war das gleiche. Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit sollte die Menschheit erreichen.

    Die Religion ist hier nicht die Tür zum Königreich Gottes, viel mehr ist das was wir selber machen um dieses Ziel zu erreichen.

    Diese Aussagen haben Gültigkeit wenn man glaubt, dass wir einen geistigen Teil – die Seele – haben die uns Gott mit unserer Geburt mitgegeben hat und einen Körper den wir von unseren Eltern bekommen haben, besitzen.

    Übrigens Rattenspiel sind die Aussagen von Jesus Christus sicher nicht. Sie wären nicht notwendig – auch diese von jüdischen Propheten nicht - wenn wir alle auch die Juden wie Jesus wären, oder gleich wie Gott.

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pausenclown

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Re: Die Perle

von pausenclown am 09.11.2025 20:12

Hallo Argo.

Um ehrlich zu sein, ist mir das etwas unangenehm zu schreiben. Argo, ich habe keine Ahnung was du mir sagen wolltest in deinem letzten Posting.
Sind wir jetzt wieder bei deinem “Lebensthema Seele" oder bei Malchut HaShamayim, zu deutsch Reich Gottes und dem biblischen Verständnis zur Zeit Jesu?
LG 

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