Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
1 | 2 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Toasti am 17.11.2019 16:46geli
Gelöschter Benutzer
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von geli am 17.11.2019 17:46Also ich schreibe jetzt einfach mal ganz spontan:
Ich würde diesen Christen überhaupt nicht als "Einzelgänger" bezeichnen.
Er hat klar abgesteckte Prioritäten, erkennt, wann er "Ruhe" braucht, und er erkennt seine eigenen Grenzen.
Auch als Christ muss man nicht überall "dabeisein", man muss nicht an allen Gemeinde-Aktivitäten teilnehmen und sozusgen "Nonstop" im Einsatz für die Gemeinde sein.
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Merciful am 17.11.2019 18:07Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Cleopatra am 18.11.2019 07:30Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von nusskeks am 18.11.2019 10:53Grundsätzliches:
Generell kann man sagen, dass ein Christ kein Einzelgänger sein kann. Christen sind durch den Heiligen Geist als Leib des Messias zusammengestellt. Wir bilden einen geistlichen Tempel und sind alle lebendige Steine dieses Tempels.
ALLE Beschreibungen der Jesusnachfolger heben die Verbindung zwischen ihnen hervor, welche durch den Heiligen Geist initiiert wurde. Egal wie man es auch erklären möchte, kann man diese Verbindung nicht leugnen, es sei, man wäre kein Christ und hätte keinen Heiligen Geist.
Hinzu kommt, dass man sich der Gemeinschaft auch gar nicht entziehen kann, ohne das es Auswirkungen hat. "Leidet ein Glied, leiden die anderen mit..." ist eben nicht nur eine fromme Floskel. Sowohl dem Einzelnen als auch der Gemeinschaft gehen darüber hinaus noch die Fähigkeiten, die Kraft, die Liebe, die Fürsorge etc. verloren, beschließt sich ein Glied abzusondern.
One of Israel
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Toasti am 18.11.2019 13:26Vielen Dank für eure zahlreiches Engagement!
Ich sehe es grundsätzlich auch so wie die Meisten hier. Solange man sich nicht völlig abkapselt, ist das doch alles gesund.
Wenn nun hinzu kommt, dass Tom seit Monaten aufgrund Umzug oder veränderte Arbeitsverhältnisse keinen Hauskreis mehr besucht, ändert dies eure Meinung?
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von geli am 18.11.2019 18:43Nein, das würde meine Meinung nicht ändern.
So wie Du es am Anfang beschrieben hast, gehört "Tom" zu einer Gemeinde, hat wohl auch Freundschaften zu anderen Christen, die er pflegt.
Er ist also eingebunden in den Leib Christi.
Es gibt im Christenleben immer wieder Zeiten, wo man auf der Suche ist, oder wo Veränderungen, so wie bei diesem Mann, durch Umzug oder andere Umstände angesagt sind.
Wenn er eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus hat, so wird er sicherlich mit der neuen Situation im "Gespräch" mit ihm sein, und wenn er einen Hauskreis besuchen soll, wird Gott es ihm sicherlich zeigen.
Man ist ja nicht "Christ", weil man einen Hauskreis besucht, und in meinen Augen ist es auch nicht unbedingt nötig.
Man ist auch kein "Einzelgänger", nur weil man keinen Hauskreis hat.
Unter einem "Einzelgänger" würde ich verstehen, dass es eine Person ist, die keiner Gemeinde oder einer christlichen Gemeinschaft angehört und auch sonst keine Kontakte zu Christen pflegt, und das auch gar nicht will.
Das kann es grundsätzlich nicht geben - so wie es ja Nusskeks ausführlich beschrieben hat.
Aber das ist bei Deinem "Tom" ja nicht der Fall.
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von JeanS am 18.11.2019 19:23Hallo Toasti, also gehen wir davon aus, dass Tom seit Monaten aufgrund von Umzug UND veränderten Arbeitsverhältnissen keinen Hauskreis mehr besucht.
Ich wüsste nicht weshalb es überhaupt auf unsere Meinung ankommt. Ich persönlich würde mir erst einmal Zeit lassen, mich an die neue Umgebung zuhause und bei der Arbeit zu gewöhnen.
Die folgenden Worte von geli finde ich natürlich sehr hilfreich.
Gruss Hans
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Cleopatra am 19.11.2019 07:43Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Einzelgänger als Christ -> Paradoxon?
von Burgen am 20.11.2019 08:50
Bei uns in der Gegend gibt es eine freikirchliche Gemeinde. Das ist ein Gebäude, das früher mal eine Stadtwäscherei war und lange leer stand. Dieses Gebäude kam dann zur Ausschreibung und die Kirche erhielt die Erlaubnis, dies Gebäude zu renovieren und umzubauen. Letzten Sommer war die Gelegenheit, einige Stunden darin sich aufzuhalten. Alles sauber, schön weiß und zweckdienlich, zum sich wohlfühlen darin. Von aussen ist ein ein recht großer Glaskomplex.
Vor kurzem war schon die Umwelt recht dunkel und dort Licht an. Interessanterweise war ein Fitness-Studio zu sehen, indem sich einige Männer der Gemeinde dort betätigten. Das erfreute das Herz und mir wurde wiedermal klar, dass Jesus vielfältig gegenwärtig ist. Selbst im Fitniss-Studio innerhalb einer Gemeinde.
Dieser ganze Kirchkomplex beschränkt sich also nicht nur auf 1 oder 2 Gottesdienste am Sonntag. Geht man auch wochentags dort vorbei, es ist der Weg zum Bäcker oder auch zum Spaziergng in den Wald, sind dort immer Menschen und Autos. Freitags finden Kinder- und Jugendspiele draußen statt. Pfadfindergruppe ebenfalls. Und eine Musikgruppe ist zu hören. Allerdings finde ich die Musik für mich nicht gut, zumal der Bass zu laut und dominant ist. Naja, es sind eben keine Liebhaber der Klassiker.
So, das waren nun meine einleitenden Gedanken zu dem Gebäude am Weg.
Obwohl es für viele Menschen sicherlich bereichernd wäre sich dem Gemeindeleben anzuschließen, fehlt mir der Friede dazu.
Am einfachsten ist es eben sonntags in den Gottesdienst zu gehen und anschließend wieder nach Hause. Der Heilige Geist erfrischt meist den ganzen Menschen, wie auch nach einem GD mit Abendmahl. Das erinnert daran, wie es Mose erging, wenn er aus der Zeltbegegnung mit Gott zurückkam.
Sein Gesicht strahlte, sein ganzer Körper wurde voller Energie und er war total mit Gott verbunden. Er hatte Kraft für seinen Umgang mit den Menschen bekommen.
Aber, ich denke, dass es trotz allem gut ist, auch Zeiten ganz allein mit Gott/Jesus zu verbringen.
Das kann das Glaubensband stärken, erneuern und neu ausrichten.
Alles hat seine Zeit - wir lernen auch in solchen Zeiten Gott zu vertrauen, denn er lässt uns nicht.