Gesetz versu Gnade

1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  24  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


Pal

66, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 05:27

Liebe Burgen, erlaube mir einen neuen Thread zu öffnen, damit wir im anderen nicht zu weit vom Thema abkommen.
Du schreibst da etwas, was für mich sehr wichtig ist.

Burgen:
Hallo ihr Lieben, gerade frage ich mich, inwieweit Fleisch einerseits Sünde ist? Wir sind ja aus Fleisch, Haut, Organe usw.
Manchmal denke ich, dass wir zu schnell darüber hinweggehen, weil wir wissen, dass wir in der Freiheit Christi frei sind.
Aber dabei kam mir gerade der Gedanke, ob die Freiheit, aus der wir leben, nicht eigentlich an die Gesetze Gottes und seine Gebote gekoppelt sind.
Das würde bedeuten, wir sind frei, ja. Aber die Freiheit ist die Rückseite der Münze, die Gesetze, Gebote, Propheten usw.
Was ich meine, ist ein anderer Blick auf den Gehorsam, der ja, trotz Freiheit, geboten ist.
Versteht ihr?

Ja, Liebe, ich denke zu verstehen, was du meinst!

Das Kern-Problem wird vielleicht hier ganz deutlich:

Mat 23:2 und  (Jesus) sprach: Auf Mose's Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und Pharisäer. Mat 23:3 Alles nun, was sie euch sagen, daß ihr halten sollt, das haltet und tut's; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht tun: sie sagen's wohl, und tun's nicht.

Menschlich möchte man meinen, Jesus hätte doch lieber sagen sollen:

"Schafft die Gesetze ab! Widersteht dem Übel durch Ungehorsam! Keiner soll mehr der Knute unterworfen sein! Zeigt offene Rebellion! Das bringt doch alles nur Verderben! Schaut, welche Heuchler das Gesetz aus den Phariäsern macht!"

Doch genau das tut Jesus nicht! Nein, er befiehlt die Unterordnung und den Gehorsam. Aber nicht in der Weise und Art der Pharisäer, von denen er ferner sagte:

Joh 7:19 Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? und niemand unter euch tut das Gesetz!

Wow! Hier entlarvt er die ganze brutale Scheinheiligkeit. Die Pharisäer belügten sich selbst, und ihre Mitmenschen, mit dem Anschein, das sie die Gesetzesvollbringer wären. In Wirklichkeit, in Gottes Augen, war ihr gesamte Einbildung/Selbstbetrug schon so eine Sünde, das außgerechnet ihr "geliebtes Gesetz" ihnen nichts anderes als Verwerfung und Verfluchung einbrachte!

Dennoch wird nicht das Gesetz selbst in Grund und Boden gestampft und vernichtet, sondern die Bosheit des Menschen kommt gerade dadurch zum Vorschein.

===============================

Nun, was für einen Bezug hat das alles zu mir, in meinem modernen Christenleben? -

Die vielgelobte Freiheit in Christus, das Gesetz der Freiheit (Jak.1,25 Jak. 2,12) wird leider auch von Christen manchma,l als ein Freibrief für allerhand Losbandigkeit, mißverstanden. Dabei ist dieses Gesetz (der Freiheit Christi) auch den anderen Gesetzen untertan und zwar mit LIEBE! Hat also gar kein Problem mit dem Gehorsam, sondern ist (sozusagen) aus einem "Geist des Gehorsams"!

Hier ist die An-Kopplung!

Was jedoch Gottes Gerechtigkeit betrifft, so muß ich unbedingt begreifen, das mir da keinerlei Reglementierung, keinerlei Werksgerechtigkeit auch nur jemals einen Funken Gerechtigkeit einbringen wird. Hierbei ist das Buchstaben-Gesetz der Feind und Widersacher!

Denn die Gnade muß in ihrer UNVERDIENBARKEIT begriffen werden und darf keinesfalls als menschlicher Verdienst mißbraucht / mißdeutet werden!!! Dann geht nämlich der "Schuß nach hinten los" und wir vernichten uns Christi Wunderwerk! Ja, wir verlieren Christus, um wieder unser eigener Erlöser zu werden!

 

 














Antworten

Merciful

53, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2286

Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 26.09.2016 08:47

Ich möchte feststellen und festhalten, dass die Gebote Gottes und die Gnade Gottes von dem einen Gott und Vater Jesu herkommen.

Für einen Christen ist daher beides wichtig, sowohl aus der Gnade zu leben als auch in den Geboten zu leben.

Merciful

Antworten

Pavle

45, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 392

Re: Gesetz versu Gnade

von Pavle am 26.09.2016 09:10

Wenn ihr mich liebt, dann haltet meine Gebote! (Johnannes 14,15)

Kann man noch klarer sein? 
Für diejenigen, die immer noch zweifeln:

Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn aber ein Bruder oder eine Schwester nichts anzuziehen und Mangel an der täglichen Nahrung hätte und jemand unter euch sagte zu ihnen: »Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!«, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat: Was würde ihnen das helfen? So ist auch der Glaube, wenn er keine Werke hat, in sich selber tot. Aber es möchte jemand sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke.« Zeige mir deinen Glauben ohne deine Werke, dann werde ich dir meinen Glauben aus meinen Werken zeigen. Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust gut daran; die Dämonen glauben es auch und zittern. Willst du aber begreifen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke tot ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerechtfertigt worden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, dass der Glaube mit seinen Werken zusammengewirkt hat, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; und die Schrift ist erfüllt, die sagt: Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden, und er wurde Freund Gottes genannt. (Jakobus 2,14-26)

Das ist keine Werkgerechtigkeit. Jakobus redet von der logischen Folge. 
Hier sagt Johnannes gleiches:

Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote haltenWer sagt: »Ich kenne ihn«, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in diesem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollendet. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch so leben, wie er gelebt hat. Brüder, ich schreibe euch nicht ein neues Gebot, sondern das alte Gebot, das ihr von Anfang an gehabt habt. Das alte Gebot ist das Wort, das ihr von Anfang an gehört habt. (1. Johannes 2,3-7)

Also jeder der denkt er wird erettet ohne die Gebote zu halten - "ist ein Lügner" (1. Johannes 2,4) und "denn er [Satan] ist ein Lügner und der Vater derselben." (Johannes 8,44).
Also entweder man hält alle Gebote oder man hat Satans Seite gewählt.

Fazit: Gesetz vs. Gnade geht nicht. Richtigerweise heißt es:

Der Glaube -kann führen zur> Liebe zu Jesus -, die führt zum> halten des Gesetz -, das führt zur unverdienten> Gnade -und das Ergebnis ist die> Errettung

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.09.2016 09:32.

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 10:00

Danke, Merciful und Pavel!

 

Fazit: Gesetz vs. Gnade geht nicht.

Genau darum geht es! Gnade und Gesetz kann man nicht gegeneinander ausspielen. Die beide gehören zusammen, wie Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit, Beide sind Gottes Eigenschaften.

Schauen wir mal was Jesus sagte:

Was heißet ihr mich aber HERR, HERR, und tut nicht, was ich euch sage?
Luk 6,46

Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte. 14 Selig sind, die seine Gebote halten, auf daß sie Macht haben an dem Holz des Lebens und zu den Toren eingehen in die Stadt.
Offb 22,13-14

Die Frage bleibt noch offen über welchem Tor wir in der Himmlischer Jerusalem eingehen möchten... 

 

LG

Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von NorderMole am 26.09.2016 10:00

Gottes Antwort zu diesem Titel:

Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. (Römer 4.5.)

Denn das Gesetz richtet nur Zorn an; wo aber das Gesetz nicht ist, da ist auch keine Übertretung. (Römer 4.15.)

Antworten

Pal

66, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 10:07

Pavle:
Der Glaube -kann führen zur> Liebe zu Jesus -, die führt zum> halten des Gesetz -, das führt zur unverdienten> Gnade -und das Ergebnis ist die> Errettung.

Lieber Pavle, meine Reihenfolge sieht wie folgt aus:

Die unverdiente Gnade steht zu allererst (!), die wirkt in mir den Glaube - der führt dann zur> Liebe zu Jesus -, die führt zum> Halten des Gesetzes -, und das End-Ergebnis ist die> Errettung/Himmel.
Die Reihenfolge ist immens wichtig. Ich behaupte ja mit keinem Wort, das man das Gesetz in den Mülleimer hauen darf! - Das Gesetz ist schließlich so heilig und göttlich, wie eben nur Gott selbst (!), schließlich kommt es ja auch nur von IHM!
Aber das Gesetz hat eben in sich keinerlei Kraft um geistlich lebendig zu machen oder gar zu erlösen! Null Power! - Ganz im Gegenteil! In dem Moment wenn ich die Gesetzeserfüllung als meine Seligkeit betrachte, wird es tödlich, weil es mir nur beweist was für ein ekelhafter Sünder ich bin! (2Ko 3:6)
Und völlig unbrauchbar hinsichtlich der Gerechtsprechung vor dem allwissenden Herzenskenner!
Das zu beachten, ist soo wichtig!

Denn nicht ich habe Christus gesucht oder geliebt, sondern ER hat mich zuerst gesucht und geliebt! Und das ohne einen Funken von meiner (Verdienst-) Seite.
Und das ist das entscheidende von der GNADE Gottes!
Dabei spielt Gesetz-halten oder Nichthalten überhaupt keine Rolle!
Kern und Startpunkt ist absolute "Unverdientheit" von meiner Seite.
Diesen Punkt darf man nie aus den Augen verlieren, wie es die Galater (durch falsche Gesetzeslehrer) zustande brachten. Und da wurde Paulus unheimlich "sauer"!

Um den verwirrten Galatern klar zu machen, das sie mit ihrem Mißdeutung (zuerst müssen wir das Gesetz halten, dann wird Gott uns daraufhin begnadigen) sie aus der echten Gottes Gnade fallen, Christus ihnen gar nichts mehr nützt (Gal.5,2 / Gal.2,21), ja, sie sind und bleiben unter dem Fluch / Zorn.(Gal 3,10), unterwerfen sich nicht der göttlichen (Gnaden-)Gerechtigkeit, sondern bleiben in ihrer Selbstgerechtigkeit verstrickt (Röm.10,3-5) und können gar nicht begreifen, das UNVERDIENTHEIT herrscht! So stöß sich der eigenstarke Mensch, und nimmt Antoß an dem wahren Christus! (Röm 9,31-32).

Das ist die GEFAHR, die auch heute unter uns Christen wütet!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.09.2016 10:19.

Pal

66, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 10:10

Ja, lieber @NorderMole, deine Zitate geben zu Denken!

Antworten

Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 10:13

Lieber NorderMole!

 

Hier geht es darum, dass jemand meint nur durch das Halten die Gebote gerechtfertigt zu werden. Nur durch die Gnade Gottes in Jesus sind wir dazu befähigt!

In den Sendeschreiben in der Offenbarung beurteilt Jesus die Werke die Gemeinden.

Und noch etwas, ein Glaube ohne Werke ist tot!

Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit ein jeglicher empfange, was er vermittels des Leibes gewirkt hat, es sei gut oder böse.
2Kor 5,10

Darum ist es nicht gut, die beide Begriffe gegenseitig ausspielen.

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Antworten

NorderMole
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von NorderMole am 26.09.2016 10:24

Burgen: Und dennoch; das Gesetz ist nicht aufgehoben, wie Paulus schreiben ließ.
Überhaupt geschah alles aus Gnade und Barmherzigkeit Jesu. Das läßt sich
unmittelbar ableiten: ...Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und nicht
am Opfer. ... .(Matth. 9.13.).

Antworten

Pal

66, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 10:30

Gal 3:21 Wie? Ist denn das Gesetz wider Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre, das da könnte lebendig machen, so käme die Gerechtigkeit wahrhaftig aus dem Gesetz. Gal 3:22 Aber die Schrift hat alles beschlossen unter die Sünde

Da ist der Knackpunkt!
Das Gesetz bringt nur Fluch, Zorn, Sünde, Tod und Verderben für den Menschen aus Fleisch und Blut.

Deshalb geht es gar nicht darum Gesetz und Gnade gegen einander "auszuspielen", sondern vielmehr darum das richtige Verständnis zu erlangen.

Wir brauchen deshalb zuallererst die verdienstlose GNADE! - Nur sie macht mir die bedingungslose Jesuliebe stark und lebendig. Und erst dann fällt es mir auch nicht mehr schwer, die hochheiligen (Gesetzes-)Forderungen Gottes zu erfüllen. Nein, dann vollbringe ich sie aus Liebe gerne und ganz automatisch, so wie es mir, durch den Geist, geschenkt wird. Und nicht so, wie ich es mir in meiner eigenen Kraft selbst aneigne... ächzt, stöhn...

Darum geht es mir.
Oder, wie es die Bibel sagt:
Gal 5:1 So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen.

Dieses unerträglich, harte Joch ist die "Werksgerechtigkeit" wo ich mir vormache, ich könnte das Göttliche aus mir selbst heraus produzieren.

Hey, probiere doch einfach mal das absolute Gesetz Jesu zu erfüllen =>
Mat 5:48 Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer himmlischer Vater vollkommen ist!
Komm, lieber Mensch, streng dich doch mal nur etwas mehr an! Dann wirst du bald deine Bankrotterklärung einreichen!
Und gerade dafür ist das Gesetz gegeben.
Und erst dann kann die GNADE begriffen werden!

Antworten
1  |  2  |  3  |  4  |  5  |  6  ...  24  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum