Gesetz versu Gnade

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Lila

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Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 13:42

Liebe Solana!

 

Nach meiner Meinung wird der Galaterbrief oft falsch interpretiert. Ganz eindeutig schreibt Paulus, dass es hier um falsche Brüder handelt.

Diese hatten die Meinung, dass nur dann können Heiden gerettet werden, wenn die den Judaismus annehmen. Das ist nicht von Gott! Damit verwerfen sie Jesus erlösendes Blut. Wie schon erwähnt, die Heiden sollen nicht judaisiert werden. Sie haben auch Erleichterungen im Bezug des Gesetzes. Die falschen Brüder bestrebten eine Gerechtfertigung durch das Gesetz.

Wenn wir Gal 4 verstehen wollen, können wir die Begründung im Vers 3 nicht außer Acht lassen:

So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt.
Gal 4,1

Also wann waren wir unter der Knechtschaft der Welt? Als wir noch in den Sünden lebten.

Darum kam Jesus, befreite uns von der Knechtschaft der Sünde, von der Knechschaft der Welt.

Darum sagte Jesus:

Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken; 32 ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder zur Buße!
Luk 5,31-32

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Pal

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Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 13:19

Wigrü:
Die 10 Jungfrauen haben auch alle geglaubt , das ist wohl offensichtlich. Die Gnade galt für ALLE.. Und Christus hat auch für alle 10 sein Blut vergossen.. Dennoch schickte er 5 davon weg ... weil sie das Werk nicht getan haben.. Also kann man hier schlecht sagen , wer glaubt wird aus Gnade gerettet . Nein, denn das reicht auf keinen Fall...Das Werk , bzw. das Gesetz zu halten ist eine Folge des Glaubens und das man gerettet werden möchte. Wenn die Rettung der Seele nicht in den Vordergrund steht
Liebe Wigrü, um bei deiner Darstellung einzuhaken, würde ich das ganz anders vermuten. - Aber bitte, jeder ist frei seiner Meinung! -
Ich meine, die Törichten haben IHN selbst, Christus nicht wirklich gekannt / geliebt.

Wer ist es, der Christus nicht wirklich lieb hat, wenn nicht derjenige, der in sich "selbst" verharrt? (In seinem alten, fetten Egowesen.)
Ja, dem kann die Errettung noch so sehr im Vordergrund stehen, wenn er nur seine eigene Haut retten will, wird das einfach nichts werden.

Ich meine da eher, das die Törichten nichts von der echt unverdienten Gnade begriffen haben. Denn darin offenbart sich eine solche Kraft der Liebe, die mich befähigt Christus über mich selbst zu lieben. Und darum gehts mE schlußendlich.
1Jo 3:14 ...Wer nicht liebt, bleibt im Tode.

lG

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solana

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Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 26.09.2016 13:08

Lila schrieb:

Auch im AT galt durch Glaube und Gehorsam. Weder der eine noch der andere führt alleine zum Ziel.

Auch im AT derjenigen die in Glauben und Gehorsam wandelten, wurde auch durch Jesus Blut gerechtfertigt. 
...
Sohn- Kindschaft Verhältnis existierte bereits in den AT...

 

Liebe Lila

Du zählst hier einerseits auf, was gleich geblieben ist.

Und die Unterschiede auf der anderen Seite - so weit ich sehe:

Den Opferdienst hat er geändert in dem Er Selber das Opferlamm ist. Auch das Priestertum hat sich geändert, denn Jesus ist der Hohepriester nach der König der Gerechtigkeit (Melki Zedek). Und in diesem erneuerten Bund können auch die Heiden Erbteil haben durch Jesus. Da werden sie in Jesus ein Volk.

...

Jesus in die Bergpredigt verschärft noch die Gottes Gebote des AT.

...

Für die Heidenchristen wurden „Erleichterungen" zugesprochen durch den Heiliger Geist.

 

Dies gilt auch schon immer:

Ja die Gnade kann man nicht verdienen, sein Preis ist das Blut Jesu!


Woraur es mir ankam, ist nicht "nur" die Rechtfertigung. Sondern das, was "danach" kommt.
Inwiefern verändert das unsere Einstellung zum Gesetz, wenn aus "Knechten"/"unmündigen Kindern" "mündige Erben werden.
Denn in dieser Hinsicht hat sich doch auch etwas entscheidendes verändert - so wie Paulus es beschreibt:

Gal 4, 1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter;
2 sondern er untersteht Vormündern und Pflegern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat.
3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt.
4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan,
5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen.
6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Das bedeutet nicht, dass die Gesetze für die Galater nun auf einmal keine Geltung mehr hätten. Ja, sie sind sogar noch verschärft durch Jesu Gebote. Und ja, es wurden bestimmte Ritual- und Reinheitsgebote für die Heiden weggelassen. Und ja, das Halten der Gebote führt nicht zur Rechtfertigung, ersetzt nicht die Gnade.

Aber das sagt Paulus hier nicht aus.
Er will auf einen anderen Unterschied hinaus. Oder wie verstehst du das?
Gruss
solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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jonas.sw

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Re: Gesetz versu Gnade

von jonas.sw am 26.09.2016 13:02

Sind wir fähig durch die Gnade die Gebote zu halten oder sind wir durch die Gnade und Jesus fähig die Gebote zu halten? Ist es nicht der Heilige Geist, der die gute Frucht vorbringt?



Wenn ich jetzt einfach nur sage, durch die Gnade kann ich die Gebote halten, dann ist der Frust nur noch größer. Denn nur Jesus hat für mich alle Gebote gehalten. Glaube ich daran, das er es für mich schon vollbracht hat. Ein Gebot ist es zu lieben. Wenn ich mit der Einstellung jetzt dahin gehe, das ich jetzt lieben muss, dann ist es ein Krampf. Wenn ich daran glaube, das Jesus schon alles vollbracht hat und es gut ist, sich danach auszustrecken immer mehr zu lieben, dann wird der Geist Gottes einen darin unterstützen.



Vielleicht konnte ich diesen kleinen aber feinen Unterschied erklären.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.09.2016 13:03.

Lila

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Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 26.09.2016 12:40

Liebe Solana!

 

Die beiden Seiten gegeneinander auszuspielen bringt gar nichts.

Genau, das habe ich versucht hier deutlich zu machen... Und betont, dass wir erst durch Gnade fähig sind Gottes Gebote zu halten.

Vielleicht können wir versuchen, diese Veränderung ein bisschen mehr heraus zu arbeiten. In der Abgrenzung gegen den Gehorsam im AT - nicht in der Abgrenzung gegeneinander, indem einer ganz auf die Position "Gesetz" und der andere ganz aus die Position "Gnade" festgenagelt wird, als ob er die jeweis andere Seite gar nicht sehen würde.

Auch im AT galt durch Glaube und Gehorsam. Weder der eine noch der andere führt alleine zum Ziel.

Auch im AT derjenigen die in Glauben und Gehorsam wandelten, wurde auch durch Jesus Blut gerechtfertigt. Davon lesen wir im Hebräerbrief:

Darum ist er auch Mittler eines neuen Bundes, damit (nach Verbüßung des Todes zur Erlösung von den unter dem ersten Bunde begangenen Übertretungen) die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfingen.
Hebr 9,15

In Jesus wurde das Bund mit Israel erneuert und auch erfüllt. Den Opferdienst hat er geändert in dem Er Selber das Opferlamm ist. Auch das Priestertum hat sich geändert, denn Jesus ist der Hohepriester nach der König der Gerechtigkeit (Melki Zedek). Und in diesem erneuerten Bund können auch die Heiden Erbteil haben durch Jesus. Da werden sie in Jesus ein Volk.

Sohn- Kindschaft Verhältnis existierte bereits in den AT...

Ein Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn! Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre?
Mal 1,6
Und du sollst zum Pharao sagen: So spricht der HERR: «Israel ist mein erstgeborener Sohn;
2Mose 4,22

Jesus in die Bergpredigt verschärft noch die Gottes Gebote des AT. Bis dahin wurde man nur zu Rechenschaft gezogen werden, wenn erwischt wurde. Gott aber sieht das Herz, und sieht schon bevor man überhaupt gesündigt die Sünde im Herzen! Darum will Er durch seine Gnade Gottes Gebote in unsren Herzen schreiben, damit wir in Gottes Gebote wandeln können.

In dem Glauben erkannte auch Moses den Messias:

Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharao zu heißen. 25 Er wollte lieber mit dem Volke Gottes Ungemach leiden, als zeitliche Ergötzung der Sünde haben, 26 da er die Schmach Christi für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er sah die Belohnung an.
Hebr 11,24-26

Jesus hat genau gezeigt, dass wir darin seine Jünger werden können, wenn wir seine Gebote Halten.

Ja die Gnade kann man nicht verdienen, sein Preis ist das Blut Jesu!

Das Gesetz und die Propheten gehen bis auf Johannes; von da an wird das Reich Gottes durch das Evangelium verkündigt, und jedermann vergreift sich daran. 17 Es ist aber leichter, daß Himmel und Erde vergehen, als daß ein einziges Strichlein des Gesetzes falle.
Luk 16,16-17

Für die Heidenchristen wurden „Erleichterungen" zugesprochen durch den Heiliger Geist.

Warum diese Erleichterungen, wenn Gottes Gesetz ungültig wäre?

Darum halte ich dafür, daß man diejenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht weiter belästigen soll, 20 sondern ihnen nur anbefehle, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten. 21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt Leute, die ihn predigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.
Apg 15,19-21

Vorerst so viel. So verstehe ich den Zusammenhang zwischen Gesetz und Gnade.

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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jonas.sw

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Re: Gesetz versu Gnade

von jonas.sw am 26.09.2016 12:14

Es ist ja nicht so, das es einen plötzlich möglich ist etwas gutes zu machen, wenn einen bewusst ist, das ein anderer einen etwas gutes getan hat. Da ist dann nur Frust dabei, wenn Andere einen das immer wieder sagen, was gutes für einen getan wurde und das man jetzt selber etwas gutes tun muss.

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von Wintergruen am 26.09.2016 12:08

Vielleicht können wir versuchen, diese Veränderung ein bisschen mehr heraus zu arbeiten

die Veränderung die ich erkenne ist  das im AT Jesus Christus noch nicht gekommen war um die Menschheit vom Zorn Gottes zu erlösen.. DAS geschah aus Gnade was im NT offensichtlich wurde  . Das Gesetzt galt sowohl im AT als auch im NT .. Ich erkenne auch keine Widersprüche darin ..Die Gnade kommt von Gott.. Vom Menschen aber kommt der Glaube ,, und dann die Zusammenarbeit....Der Glaube  steht an erster Stelle... denn ohne Glauben wird man wohl kaum an himmlische Dinge denken wollen und schon gar nicht praktizieren . Wenn wir Glauben haben , dann folgen die Werke,,,sowie  Gesetz praktizieren zu wollen . Gott muss keine Werke tun . Er hilft uns , indem wir ihn bitten. Hier ist die Zusammenarbeit des Menschen mit Gott  gefordert..Wir bitten Ihn und mühen uns das gute Werk zu vollbringen .  Und das kostet nun mal Müh  und Drangsal und bringt zunächst auch vieles unangenehmes mit sich, weil wir eben in der gefallenen Welt leben und auch aus Fleisch und Blut sind . Wir leben im irdischen Dasein .. 

Die 10 Jungfrauen haben auch alle geglaubt , das ist wohl offensichtlich . Die Gnade galt für ALLE.. Und Christus hat auch für alle 10 sein Blut vergossen.. Dennoch schickte er 5 davon weg ... weil sie das Werk nicht getan haben.. Also kann man hier  schlecht sagen , wer glaubt wird aus Gnade gerettet . Nein, denn das reicht auf keinen Fall...Das Werk , bzw. das Gesetz zu halten ist eine Folge des Glaubens und das man gerettet werden möchte. Wenn die Rettung der Seele nicht in den Vordergrund steht ,, ja sei es auch aus Angst das man ewig bestraft wird , wird es schwer werden das gute Werk tun zu wollen . 

Auch denke ich nicht und dessen bin ich mir gewiss das die Liebe zu Gott an erster Stelle steht.. Solange man nicht seinen Nächsten lieben kann, umso weniger kann man davon sprechen das wir Gott lieben , zumal wir ihn nicht kennen..und nicht mal gelernt haben was wirklich Liebe ist .. Später im fortgeschrittenem christlichen Glaubensleben ist das sicher anders . Aber im Anfang steht auf keinen Fall die Liebe zu Gott an erster Stelle.. Wie denn auch , wenn man ihn nicht mal kennen gelernt hat..nicht gesehen hat , keinen ´´Kontakt`` zu ihm hat usw..(Seid mir nicht böse ,das ist meine Meinung gemäß der SChrift und davon bin ich auch überzeugt) . 

Natürlich bewegt uns die Kreuzigungsgeschichte,, aber das ist zunächst so wie wenn man einen Film sich anschaut der sehr emotional ist und wir anfangen zu weinen . Aber von Liebe kann man dann gewiss nicht sprechen . 

Wir werden auch nicht durch das Gesetz  gerettet werden .. Nein.. Aber durch das Gesetz , in dem wir uns mühen es zu praktizieren (mit seiner Hilfe) erlangen wir Tugenden .. wie Barmherzigkeit, Sanftmut, Enthaltsamkeit , Demut , kommen zur Reue und Buße usw. und zum Schluss zum wichtigsten aller Wichtigsten zur Liebe ... Ohne Liebe keine Rettung . Diese nahezu vollkommene Liebe erreichen wir nur durch den Glauben ...Wenn wir  sterben , nehmen wir entweder den Hass oder die Liebe mit . Gott gibt jedem die Möglichkeit , dank seiner Gnade das jeder gerettet werden kann .. 

Der Schächer hatte  kein einziges Werk getan .... Aber er hatte Tugenden aufzuweisen . Er glaubte,  sah sich als Sünder an, bereute, wurde demütig und bat um Vergebung. Hätte dieser Mensch die Möglichkeit gehabt weiter zu leben, so hätte er gewiss sein Leben Gottgefällig gelebt. Das wissen wir, weil Gott ihn gerettet hat 
 Gott sah in seinem Herzen. Er sah das sein Herz sich nach den himmlischen Dingen ausgerichtet war, obwohl er ein Sünder  im Fleisch war...

Also kommen wir zum Entschluss das es sehr wichtig ist sich mit Tugenden zu bekleiden ... Ob wir jetzt darum streiten ob das Gesetz wichtig ist, oder weshalb und wie wir gerettet werden oder oder oder .... sehe ich persönlich  als Zeitverschwendung an .. Viel wichtiger ist es, wie  man diese Tugenden erlangen kann ... Ein Mensch der danach strebt, beschäftigt sich nicht soviel mit  Theorie um Ausarbeitungen usw.. Was nützt es viel Wissen zu haben , aber das Wesentliche fehlt.. 


LG  

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solana

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Re: Gesetz versu Gnade

von solana am 26.09.2016 12:08

Burgen schrieb:

Ich denke, wenn Gott nicht Jesus hätte kommen lassen, würde Gott selbst die ganze Menschheit wegen ihrer unverrückbaren Schuld und seiner absoluten Heiligkeit selbst vernichtet haben.


Ja, liebe Burgen, das ist der Aspekt der Rechtfertigung, der Vergebung.

Und was ändert sich nun - auf dieser Grundlage - in unserer Einstellung zum Gesetz und in unserem Umgang damit?
Oder ändert sich doch nichts?

Paulus stellt das einanderr gegenüber im Bild "Knechtschaft/unmündige Kinder/Kinder der Sklavin Hagar" usw <=>  "mündiger Erbe/in Freiheit/Kind der Verheissung" usw.

Wie wirkt sich das beim Befolgen der Gebote aus?

Ich stelle mir bspw vor, wie ein kleines Kind erzogen wird: "Du musst frühzeitig ins Bett gehen, du musst aufstehen, wenn es Zeit für die Schule ist, du musst deine Hausaufgaben machen, du musst auch Gemüse essen, nicht nur Schokoladenpudding, du musst "bitte" und "danke"  sagen ... usw.

Wenn du das alles brav machst, dann bekommst du Lob; Wenn du detwas nicht so machst, dann wirst du ausgeschimpft und vielleicht sogar bestraft" ....

Einem kleinen Kind kann man das noch nicht anders vermitteln.

Wenn es aber älter wird und versteht, dann macht es diese Dinge freiwillig, weil es erkennt, dass es ohne eine gute Schulbildung viel schlechtere Chancen im Berufsleben hat und dass eine ungesunde Lebensführung zu gesundheitlichen Problemen führt, die die Lebensqualität erheblich einschränken und dass man mit seinen Mitmenschen in einer guten Weise umgehen muss, sonst klappt das Miteinander nicht usw

Es "erkennt" und handelt nicht mehr "fremdbestimmt", aus Zwang oder Pflicht, weil die Eltern das so befohlen haben.

Und in dieser Freiheit, entscheidet es auch manchmal selbständig gegen bestimmte Regeln, die es als Kind nicht verletzen durfte, zB entscheidet es sich, eine Aufgabe mal unerledigt zu lassen oder nicht frühzeitig ins Bett zu gehen, weil da jemand ist, der dringend Hilfe braucht und das jetzt im Augenblick wichtiger ist als die Aufgabe oder der Schlaf .... So wie Jesus auch am Sabbat Gutes getan hat und Menschen geheilt.

Das verstehe ich unter "mündigem Umgang".

Und wenn man beim Gehorsam Gott gegenüber ständig das Gefühl hat, unter Pflichtdruck zu sein, auf etwas verzichten zu müssen, um Gott zu gefallen, nicht aus vollem Herzen dahinter stehen und mit Freude "Ja" dazu sagen zu können - dann, finde ich, ist das ein Anlass, sich mal selbst zu prüfen. Und Gott zu bitten, einem so die innere Eintellung zu verändern, dass man "erkennt" und dass einen das Erkennen der Wahrheit frei macht von der knechtischen Form des Gehorsams. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful

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Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 26.09.2016 11:47

Historisch betrachtet war die Gnade Gottes dem Abraham gegeben durch die Verheißungen und die Zusage, dass der Gerechte aus Glauben leben werde.

Das Gesetz (des Mose) kam zwischen hinein. Das Gesetz ist als Weisung für sein Volk sowohl Gnadengabe Gottes als auch ein Zuchtmeister Israels gewesen.

Dann ist die Gnade geworden im Sohn, in welchem das Licht und das Leben erschien.

Daher würde ich auch die Gnade vorordnen. Es ist Gnade, wenn ein Mensch zu glauben vermag.

Und durch den Glauben empfängt und erfährt der Mensch das Gebot als gnadenvolle Weisung für ein Leben mit Gott und Menschen.

Merciful

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Pal

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Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 26.09.2016 11:43

Liebe Salona, da sprichst du mir aus dem Herzen:

Salona:
Die beiden Seiten gegeneinander auszuspielen bringt gar nichts. Und es bringt noch weniger, in einer Diskussion darum dem jeweils anderen, der eine der beiden Seiten betont, zu unterstellen, er sähe die andere Seite nicht. ....
nicht in der Abgrenzung gegeneinander, indem einer ganz auf die Position "Gesetz" und der andere ganz aus die Position "Gnade" festgenagelt wird, als ob er die jeweis andere Seite gar nicht sehen würde.

Ja, das ist so!
Im Endeffekt stehen jeder von uns alleine vor der gesamten Bibel, und versuchen sie ja so gerne "Gesamtheitlich" zu verstehen.
Deshalb sagte Paulus auch:
Apg 20:27 Denn ich habe nichts zurückbehalten, daß ich euch nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt hätte.
Jeder von uns braucht diesen Blick, der versucht alle Perspektiven zu betrachten.
Dabei sind persönliche Angriffe - wie ein Hacken im Hühnerhof - völlig unproduktiv! -



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