Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von geli am 21.03.2018 20:09

pray: Ich verstehe es so, dass Gott für etwas einen bestimmten Plan hat. Und dann komm ich daher und rede etwas von Gottes Wesen und Absichten, dass überhaupt nicht stimmt. Ist es das?

Ja, genau so verstehe ich es auch. 
Leider stelle ich fest, dass ich das auch schon oft gemacht habe... Es passiert irgendetwas, jemand erzählt mir ein Problem... und schon versucht man, zu erklären, wie "Gott ist", wie er handelt, welche Absichten er hat usw. 
Das Ganze kann man sehr gut auch mit Bibelstellen unterlegen  , um seine Sicht, sein eigenes "Bild" von Gott zu beweisen.

Genau das haben ja auch die Freunde von Hiob gemacht - sie versuchten, "Schuld" in Hiobs Leben hineinzuinterpretieren, um ihr Bild von Gott bestätigt zu finden. Aber Gott sagt dazu: "Mein Zorn ist entbrannt über dich und deine beiden Freunde; denn ihr habt nicht recht von mir geredet wie mein Knecht Hiob".

Aber in Hiobs Leben war nun mal keine Schuld... Das Leid, das er erleben musste, hatte einen ganz anderen Grund.

LG, geli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.03.2018 20:12.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Burgen am 21.03.2018 22:27

Hallöchen

bei Wiki ist sehr wenig über Ego zu lesen.

wissenschaftssprachlich = das Ich

in der Psychologie = das Selbst

umgangssprachlich = das Selbstwertgefühl

Die Bibel spricht durchgehend von und über :
Körper
Seele
Geist

Satan weiß, dass Gott : K 1,10 Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher bewahrt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet,
und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande.
K 2,4 Haut für Haut! Und alles, was ein Mann hat, lässt er für sein Leben.

Gott spricht über Hiob: Einleitung K 1,1 Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob.
V 1b Der war fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und mied das Böse.
V8 Der HERR sprach zu Satan:
Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob?
Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse.
K 2,3 Hast du acht gehabt auf meinen Knecht Hiob?
Denn es ist seinesgleichen auf Erden nicht, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse
und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber hast mich bewogen, ihn ohne Grund zu verderben.
Hiob spricht zu seiner Frau den bekannten Satz:
Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?
In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen.

*** wer von uns kennt jemanden, dessen Namen wir anstelle Hiob schreiben könnten? Gottes Gunst ist fast unfassbar.
Da ist nirgends ein Vorwurf Gottes herauszulesen. Auch nicht dass Hiob selbstgerecht ist. Auch nicht egoistisch, nach heutigem Sprachgebrauch.
Hiob ist fest verankert in seiner Gottesfurcht und Rechtschaffenheit.
Zu so einem Mann könnten wir auch heute voll Vertrauen stehen?

*** K 3 Erst nachdem seine drei Freunde ihn beklagten, beweinten und trösteten traute sich Hiob zu klagen.

Hiobs erste Antwort auf die erste Rede erklingt und er selbst sagt V3, dass seine Worte noch unbedacht sind.
V 14 gefällt mir gerade gut:
Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert, der gibt die Furcht vor dem Allmächtigen auf.
V28 Nun aber hebt doch an und seht auf mich, ob ich euch ins Angesicht Lüge.
V29 Kehrt doch um, damit nicht Unrecht geschehe! Kehrt um! Noch habe ich recht darin!

K 7,19 Hiob spricht zu Gott: Warum blickst du nicht einmal von mir weg und lässt mir keinen Atemzug Ruhe?

*** Wir kennen doch die Rede, wen Gott liebt, den züchtet er.
Dasselbe erfährt das Kind von seinem irdischen Vater. Erziehung und Lernen ist oft mit gewissen Schmerzen verbunden.

Körper - Seele - Geist, das alles wird angesprochen im Buch Hiob. Wunderschön.

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Cleopatra
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Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Cleopatra am 22.03.2018 07:52

Bei euren Beiträgen musste ich irgendwie an Sprüche denken. Da geht es ja auch ganz viel darum, dass der Gute Mensch Segen erhällt und der Böse Mensch eben Fluch.
Ich kann Hiobs Verzweiflung auch toal gut verstehen, denn er war meiner Meinung nicht egositisch, nein, er wusste einfach, dass er gottesfürchtig lebte.

Das baucht man dann ja auch nicht kleinzureden, finde ich.

Und ja- Gott selbst hat es ja bestätigt.

Das ganze Hiob Buch zeigt mir eben, dass es unterschiedliche Gründe von Leid gibt, eben nicht nur die Strafe, wie eben die Freunde es auch so glaubten.

Gott hätte auch nie zugelassen, dass Hiob dieses Leid erfährt, wenn er nicht schon die ganze Zeit das Ende gewusst hätte.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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nusskeks

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Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von nusskeks am 26.03.2018 14:58

Der "Witz" an Hiob ist ja, dass er sich zu Recht keiner Schuld bewusst ist. Denn von den Argumenten der Freunde (bis auf Elihu), nämlich das zwischen Lebensglück und Lebensunglück stets ein Zusammenhang mit sündigem oder gerechtem Lebenswandel steckt, will uns das Buch Hiob kurieren. Natürlich haben wir im Buch Hiob eine fast einmalige Gelegenheit hinter die "Kulissen" zu schauen, wofür ich wirklich dankbar bin.

-nk

One of Israel

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Pal

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Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Pal am 26.03.2018 18:13

@nusskeks, die Folgefrage, ist aber ob Hiob schlußendlich, nach seinen Aufbegehren gegen Gott schuldig war oder nicht? -

Und da sehe ich ihn eindeutig als schuldig! Und bin der Meinung, das Hiob gerade durch seine Schuldbewußtsein zu weit tieferem Gottes-bewußtsein kam.

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nusskeks

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Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von nusskeks am 26.03.2018 18:28

Mir stellt sich eine viel interessantere Folgefrage. Das Buch Hiob klärt die wichtige Frage nach der Kausalität von Schuld und Strafe, bzw. gerechtem Handeln und Segen / Wohlstand.

Die gelieferte Antwort ist so deutlich, dass man sich fragt, weshalb noch so lange darüber gestritten wird und in so vielen Gemeinden das Gegenteil von dem behauptet wird, was Gott in Hiob lehrt?

DAS ist total spannend.

Die Frage, ob jemand generell schuldig ist, stellt sich mir nicht.

- nk

One of Israel

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.03.2018 18:29.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Burgen am 26.03.2018 20:32

Danke für eure Gedanken.
Sie alle sind bedenkenswert, ist ja klar

Und ja, nusskeks, dir stimmt mein Herz zu. Denn obwohl Hiob so antwortete wie er antwortete und zum Schluss
das Fazit aus dem ganzen Dilemma - Drama zieht in den Worten, bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, nun kenne ich dich
persönlich, finde ich nicht den Schuldspruch.

Andererseits denke und empfinde ich die Freiheit in der Betrachtungsweise.
Jeder wird da abgeholt, wo er gerade steht. Das ist eben die Ganzheitlichkeit im lesenden Betrachten der Worte, der Briefaussagen der
jeweiligen Schreiber, und die emotionale Seite der Gefühle.

Mich begeistert das Hiobuch. Eine Auslegung las ich in meinem ganzen Leben noch nicht.
Das ist ähnlich, wie wenn ich vorher ein Buch las und später im Kino die Geschichte sehe oder umgekehrt.

Vermutlich habe ich mich nicht gut ausdrücken können.
LG
Burgen



Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.03.2018 20:33.

nusskeks

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Beiträge: 354

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von nusskeks am 26.03.2018 21:19

Hallo Burgen,

es gibt es ganz tolles Arbeitsheft zu Hiob. Recht leicht zu verstehen und weniger als 70 Seiten dick. Wenn Du magst, kann ich Dir über PM schreiben wie es heißt und wo man es bekommt.

- nk 

One of Israel

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Burgen am 26.03.2018 21:39


Ja gerne nusskeks. 

Gruss
Burgen 

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Pal

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Beiträge: 2513

Re: Hiob: ... ich bin mir keiner Schuld bewusst ...

von Pal am 27.03.2018 08:10

Wer Zeit u Interesse hat, ich habe folgendes über Hiobs Schuld gesagt =>

Die Gnade des Leidens 3.Teil

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