Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

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Pal

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von Pal am 05.10.2015 19:49

Als Solana schrieb:

Die Kampferfahrung beginnt wohl dann, wenn man entdeckt, dass der "alte Mensch", den man abgelegt hat und gedacht, er wäre "ersäuft" - doch schwimmen kann und einem immer noch "an der Backe klebt" .....

mußte ich an eine Szene in dem Luther-Film denken.
Da gab es ein sehr bemerkenswerten Dialog zwischen Luther und seinem Seelsorger, so ab der Minute 4:00.
Ich habe diesen Dialog einmal aufgeschrieben, weil er sehr gut widerspiegelt, was da bei dem jungen Luther falsch aufgefaßt wurde, und wie er mit gutmeinender, eigener Kraft gegen den Teufel kämpfen wollte.
Hier der Dialog:

Luther (zum Teufel): Laß mich in Ruhe, ich trampel auf deinen verlogenen Zauber! Ich habe nie behauptet gut zu sein. Sie kennen ja meine Fehler, meinen Stolz, meine verfluchte Lästerei. Ich beichte sie alle, nur laß mich! Laß mich in Ruhe! - (weint verzweifelt)
Seelsorger (spricht durch die Tür der Kloserzelle): Du bist zu streng zu dir selbst, Br. Martin! Mit dem Teufel zu streiten hat noch keinem von uns etwas genützt. Er hat 5000 Jahre Erfahrung! Er kennt alle unsere Schwachpunkte.
Luther: Das mit Heute tut mir leid!
Seelsorger: Ich bin nicht hier um dich zu schelten, Martin.
Luther: Ich bin zu voll von Sünde um Priester zu werden!
Seelsorger: (tritt in die Klosterzelle hinein) Weißt du, in diesen zwei Jahren hast du mir nie etwas gebeichtet, was auch nur im mindesten interessant war!
Luther: Ich lebe im Schrecken vor dem jüngsten Gericht.
Seelsorger: Und du glaubst, das dein Selbsthaß dich rettet?
Luther (flüsternd vor Scham): Ich habe mir vorzustellen gewagt, das Gott nicht gerecht ist!
ER setzt uns befleckt von Sünde in die Welt. Und dann zürnt er mit uns unser ganzes Leben lang, weil wir fehlerhaft sind. Dieser (höhnisch) "gerechte Richter"! ER verdammt uns und ER droht uns ständig mit den Feuern der Hölle.

Ich weiß, ich weiß, ich bin böse so etwas zu denken!
Seelsorger: Du bist durchaus nicht böse. Du bist nur nicht aufrichtig! Gott hegt keinen Zorn gegen dich. Aber du hegst einen Zorn gegen Gott.
Luther: Ich wünschte es gäbe keinen Gott!
Seelsorger: Martin, - sag´ - was suchst du?
Luther (weinend): Einen barmherzigen Gott! Einen Gott den ich lieben kann und einen Gott, der mich liebt!
Seelsorger (nimmt ein Kreuz von seinem Hals): Dann schau auf Christus! Vertrau dich Jesus Christus an und du wirst Gottes Liebe erfahren! (Und drückt das Kruzifix in Luthers Hand.) Sage zu IHM: Ich bin dein, erlöse mich! - Ich bin dein, erlöse mich!
Luther: Ich bin dein, erlöse mich! (Und Luther umgreift das Kruzifix sowie die Hand des Seelsorgers.)

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von Rapp am 05.10.2015 21:18

Ja, zu Beginn meines Weges mit Jesus war ich voller Tatendrang: die Menschen sollten doch begreifen, dass  ich durch Jesus ein neuer Mensch geworden bin. Da stand wohl Absturz im Programm... Mit den Jahren lernte ich einige Lektionen. Da war jene Schlange in der Wüste, die Moses aufrichten musste. Es ging nicht darum die Schlange vom Galgen zu holen. Es ging einzig darum die Schlange anzuschauen. Ist doch unlogisch: der Biss einer Giftschlange sollte beim anschauen des Schlangenbilds unschädlich werden!! Aber genau da beginnen Glauben und Vertrauen zu spielen. Ich darf ruhen, weil Jesus alles im Griff hat. Es geht dabei absolut nicht darum, Jesus was in die Schuhe zu schieben, was ich anpacken sollte. Nein, es geht darum den Sieg Jesu als Realität in meinem Leben zuzulassen. Zu viele Menschen kämpfen selbst einen sinnlosen Streit. Selbst kann ich Satan niemals bezwingen. Aber ich kann den Sieg Jesu für mich in Anspruch nehmenr. Wie? Denke an den König, dem Gott sagen ließ, er soll zwar sein Heer aufstellen, dann aber zuschauen wie Gott selbst mit der feindlichen Übermacht abrechnete. Er erfasste die Situation und stellte vor sein Heer die Priester, die Gott lobsingen und anbeten sollten. Das ist mein Weg zur Ruhe: ich sehe immer mehr, wie Gott alles im Griff hat und so wird der Kampf Gottes, und nicht meine Sache. Mein Teil ist Dank und Anbetung, denn Gott streitet für mich.

Klar ich bin Uhu im obersten viertel, hatte ja über sechzig Jahre Zeit zu lernen. Glaubt nur nicht, dass ich einen einfachen Weg ging um zu dieser Ruhe zu finden. Und wenn wir schon mal dabei sind: es kann immer noch mal vorkommen, dass ich neu nach dieser Ruhe suchen muss. Trockene Feststellung: kommt sie mir abhanden, wollte ich sicher wieder mal in Eigenregie hochfahren...

Noch ein Wort, das mir beim lesen hier in den Ohren klingelt: Durch stillesein... würdet ihr stark sein. Aber ihr sprecht: Nein, auf Rossen wollen wir reiten. So werdet ihr auf Rossen fliehen...

K(r)ampf mit Pferdestärken, statt in der Kraft des Geistes, der uns zur Seite steht, in uns wohnt...

Willy, sehr nachdenklich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.10.2015 14:55.

StefanS

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von StefanS am 06.10.2015 11:07

Tja, ein bisschen musste ich schon schmunzeln ...

Cleo schrieb: Witzigerweise sind mir nämlich genau die Älteren Geschwister darin ein Vorbild, weil sie gelernt haben, Geduld zu zeigen und Gott zu vertrauen. Auf mich wirken diese Menschen in meinem Umfeld mehr sanft und innerlich ruhig, als so mancher hibbelige, gestresste Christ im Arbeitsalltag
Das kann natürlich auch daran liegen, dass man einfach älter und weiser wird ...  

Tief drinnen sehe ich auch (und gerade) bei älteren Christen eine Menge Defizite.
Viele haben aufgegeben, weil sie am Anfang eines Kampfes dachten oder suggeriert bekamen, Gott hört nicht, danach, ihre Bitte wäre falsch und schlussendlich, sie wären für eine Gebetserhörung nicht gut genug.
Ich fühle mich ehrlich gesagt von diesen "gescheiterten" Christen umgeben, die einfach ihre Strategien entwickelt haben, ihren (Klein)Glauben zu behalten, weil der zum Himmel reicht, sie aber kein Stück in ihrem Glaubensleben weiterbringt. Überspitzt formuliert haben sich viele irgendwann vom Kampf verabschiedet, weil sie den Kampf verloren haben. Übriggeblieben sind Glaubensformeln, die sie sich und ihrer Umgebung vordiktieren.

Ich persönlich muss mich natürlich auch (und gerade mich) hinterfragen, ob ich die von Gott verordnete Ruhe durch meine eigene Ruhe ersetzt habe, weil ich Kämpfe nicht mehr ausfechte, sei es aus Bequemlichkeit oder Feigheit. 

Rapp schrieb: Das ist mein Weg zur Ruhe: ich sehe immer mehr, wie Gott alles im Griff hat und so wird der Kampf Gottes, und nicht meine Sache. Mein Teil ist Dank und Anbetung, denn Gott streitet für mich.
Ich weiß wie du es meinst, lieber Willi, aber genau das ist das Argument, das ich gerade hinterfrage. Ich weiß ja schon alles und hab 30 Jahre Glaubenserfahrung (bin selbst schon ein Uhu), da greifen die Glaubensmechanismen. 

Versteht ihr, was ich sagen will?







  

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Pal

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von Pal am 06.10.2015 11:29

Stefan:
Ich fühle mich ehrlich gesagt von diesen "gescheiterten" Christen umgeben, die einfach ihre Strategien entwickelt haben, ihren (Klein)Glauben zu behalten, weil der zum Himmel reicht, sie aber kein Stück in ihrem Glaubensleben weiterbringt. Überspitzt formuliert haben sich viele irgendwann vom Kampf verabschiedet, weil sie den Kampf verloren haben. Übriggeblieben sind Glaubensformeln, die sie sich und ihrer Umgebung vordiktieren.
..., ob ich die von Gott verordnete Ruhe durch meine eigene Ruhe ersetzt habe, weil ich Kämpfe nicht mehr ausfechte, sei es aus Bequemlichkeit oder Feigheit
...
Versteht ihr, was ich sagen will?
Lieber Stefan,
wenn ich dich so recht verstehe, ist es ja gerade jenes Problem, was mir auch in der Luther-Darstellung deutlich wurde.
Man versucht irgendetwas eigenes, mit falschen Vorgaben, verkehrten Gottesbildern, und landet deshalb geregelt in der Frustration, das nichts klappt.
Wenn man dann keine "neue Welle" zum "weiter Surfen" erwicht, bleibt man irgendwo apatisch stehen.
Dann kann es so weit kommen, das man sich um "geistige" Dinge gar nicht mehr schert und sie eher meidet.

Da gibts dann nichts mehr von der impulsiven 1.Liebe mit ihrer Risikobereitschaft. Da ist alles nur noch das "schachmatt" einer eigenen Zurruhegestellheit.

M.E. hilft einem Christen da dann eh nur die erneute, lebendige Begegnung mit Gott. - Eben so kräftig, so belebend, so inspirierend, - was sich der Mensch aber nicht selbst suggerieren kann. -

Eine echte, neue Offenbarung, so wie sie ein alter Isaak erfuhr, als man ihm sagte, das Josef doch noch lebt. Da wollte er es anfangs gar nicht glauben - eben durch die Jahrzehnte lange Frust-Trauer.
Doch dann wurde sein kaltes Herz wieder warm.

1Mo 45:26 und sie verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist Herrscher über ganz Ägyptenland! Aber sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht.
1Mo 45:27 Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen geredet hatte; und als er die Wagen sah, die Joseph gesandt hatte, ihn zu führen, ward der Geist ihres Vaters Jakob lebendig -

das, denke ich mir, ist dann so notwendig.... lG

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solana

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von solana am 06.10.2015 11:42

StefanS schrieb:

Ich persönlich muss mich natürlich auch (und gerade mich) hinterfragen, ob ich die von Gott verordnete Ruhe durch meine eigene Ruhe ersetzt habe, weil ich Kämpfe nicht mehr ausfechte, sei es aus Bequemlichkeit oder Feigheit.

Hallo Stefan
Ich habe eher die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Gottes tiefer Friede ist mir so wichtig und wertvoll geworden, dass ich Beeinträchtigungen dieses Friedens nicht "einfach so" hinnehmen kann und mich bequem zurücklehnen.  
Gerade das treibt mich dazu, den "Misstönen" auf den Grund zu gehen und darum zu "kämpfen", dass alles Störende ausgeräumt wird und genau das bringt mich weiter im Glauben.

Ich finde es so schön, das dieser Friede und die Erfüllung nicht ein fernes Ziel am Ende unseres Weges mit Gott sind, sondern die reichlich sprudelnde Quelle jetzt schon erfahrbar ist. Dass uns Gott zu sich zieht, indem er zuerst schenkt, uns "schmecken" lässt und wir dann unseren ganzen Lebensdurst bei ihm stillen können, aus vollen Zügen.

Aber ich kenne auch Bequemlichkeitszeiten.
Da war es dann Gott, der mich aufgerüttelt hat, meist durch äusere Umstände, in denen ich bestimmte Dinge hinterfragen musste und nicht einfach so weiter"trotten" konnte. Und ich vertraue darauf, dass er auch wieder eingreifen wird, wenn ich wieder einmal in solchen Trott verfallen sollte .... 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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StefanS

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von StefanS am 06.10.2015 14:31

Lieber Pal,

wenn ich dich so recht verstehe, ist es ja gerade jenes Problem, was mir auch in der Luther-Darstellung deutlich wurde.
ja, in etwa.

Wobei Luther ja kämpfte. Er hat doch "gemotzt", aufbegehrt und fühlte sich schuldig, abgehängt.
Für mich ist das ein schönes Bild von Kampf.

LG Stefan
 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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StefanS

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von StefanS am 06.10.2015 14:42

Liebe solana,

Ich habe eher die gegenteilige Erfahrung gemacht.

wäre auch noch schöner, wenn du die gleiche Erfahrung wie ich gemacht hättest.

LG Stefan 

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Cleopatra
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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von Cleopatra am 07.10.2015 07:38

Hm Stefan...

wenn ich das so lese, wie du deine älteren Mitmenschen wahrnimmst- das ist ja wirklich traurig, so möchte ich nicht werden.
Schade, wenn Menschen so aufgeben, ganz wirklich.
Ich kenne da nicht viele in meinem Umfeld, ich bin froh, anderes zu sehen.

Aber eines fällt mir auf:
Du stellst ja die Ruhe und Sanftmut nicht gleich mit "ruhig sein, weil aufgegeben", oder..?
Denn das sind ja zwei Paar Schuhe.

Wenn ich ruhig bin, weil ich Gott vertraue und ihm alles überlasse, ist es etwas ganz anderes, als wenn ich vom kämpfen müde und enttäuscht bin und daher aufhöre, oder...?

"Falsche Kämpfe" mit den falschen Erwartungen können ja nur zur Enttäuschung führen.
Aber dann sollte man ja eben das hinterfragen, nicht gleich den Glauben an Gott.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Rapp
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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von Rapp am 07.10.2015 09:23

Von bequem zurücklehnen kann bei mir keine Rede sein! Nein, es kostet mich oft sehr viel nicht in eigener Kraft zu kämpfen... Damit habe ich früher sicher viel Schaden angerichtet... Da muss ich mich durchbeißen um wieder alles in Gottes Hand zu legen und nicht mein Mächtchen auszuspielen. Das wäre für mich weit einfacher und leichter. Und da drin noch anbeten?! Das ist mein Kampf...

Wie ich zu dieser Haltung kam? Durch sehr schwere Zeiten, in denen ich nichts, aber auch gar nichts mehr selbst machen konnte. Davon rede ich kaum, denn ich mag die Erinnerung daran nicht wieder aufleben lassen.

Schau, in meinem Leben mag es so aussehen wie auf einer Bergwanderung: Bist du mal oben angelangt siehst du Ketten von Berggipfeln, wunderschön. Aber die Tiefe der Täler, die dazwischen liegen, kannst du nicht erkennen. Die wirst du aber kennen lernen, wenn du mehrere Gipfel nacheinander besteigen willst: ohne Abstieg erklimmst du keinen neuen Berg...

So mag mein geistlicher Kampf meist aussehen. Nun aber will ich mich an meinem Herrn und seiner Gnade freuen.

Willy

 

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solana

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Re: Kampf des Glaubens vs. Ruhe im Herrn

von solana am 07.10.2015 10:40

StefanS schrieb:

Viele haben aufgegeben, weil sie am Anfang eines Kampfes dachten oder suggeriert bekamen, Gott hört nicht, danach, ihre Bitte wäre falsch und schlussendlich, sie wären für eine Gebetserhörung nicht gut genug.

Hallo Stefan

Der Unterschied kommt vielleicht daher, dass wir "Kampf" unterschiedlich sehen.
Für mich hört sich der zitierte Satz so an, als ob dein Augenmerk auf der Gebetserhörung liegt. Meinst du damit in der Hauptsache ein "Ringen im Gebet"? Und mit "Ruhe" ein "Aufgeben der Hoffnung", nichts mehr von Gott erwarten?

Für mich ist die Ruhe ein "zur Ruhe kommen der Seele, die ihren Lebensdurst bei Gott stillt".
Und der der Kampf geht nicht darum, etwas bestimmtes zu erlangen, was zur Ruhe noch fehlt. Sondern ein Kampf gegen das, was diesen Frieden rauben will. Diesen Frieden, der aus der engen Gemeinschaft mit Gott entspringt - also Kampf gegen alles, was mich von ihm wegzieht.
Und das sind nicht in erster Linie andere Menschen oder das, was mir passiert - sondern ich selbst: die Art und Weise, wie ich darauf reagiere. Wenn ich diesen Frieden unter bestimmten Umständen verliere, dann zeigt mir das Abhängigkeiten auf, wo ich nicht frei bin oder wo ich Gott nicht ganz vertrauen kann usw. Und der "Kampf", der dann folgt, ist ein Ringen mit diesen inneren Widerständen - das in mehr Erkenntnis, mehr Freiheit und mehr Frieden führt.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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