Lukas 19, 11-27: Talente

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Henoch am 18.12.2014 17:44

Ihr Lieben,

ich denke, es war das Evangelium, das da anvertraut werden sollte.

Wann spielt die Szene? Jesus hatte erkannt, dass sie (sein Volk, die Juden) ihn als Ihren König verwerfen würden ("wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche"). Deshalb wollte er Ihnen erklären, dass das von den Propheten angekündigte Friedensreich zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht kommt und er erst einmal in ein "fernes Land" (den Himmel) reist.

Er würde Ihnen etwas anvertrauen und sie sollten es treu verwalten. Und das war, meine ich das Evangelium, was er ihnen anvertraute, bevor er ging.

Das Evangelium verspricht uns ja, dass wir gute Frucht bringen und er sagte ihnen, dass sie es treu verwalten sollen. Der böse Knecht hatte das Evangelium nicht angenommen, sondern vergraben und er hatte Angst statt Vertrauen zum König, weshalb er keine Frucht brachte und eine Ausrede vortrug, an der man sah, dass er das Evangelium gar nicht kannte und deshalb auch das Wesen seines Königs nicht...Das entlarfte ihn dann auch als einen bösen Knecht.

So verstehe ich das Gleichnis.

Henoch

Nachtrag: Aber ich denke, das Gleichnis gibt viel her, wenn man mal einfach die Talente untersucht und wie man sie vermehren könnte und da stimme ich Wintergrün zu, die sagt: ehrlich gesagt habe ich hierbei nie an Geld gedacht.. sondern an Geduld, Barmherzigkeit, Sanftmut Güte , Hilfsberetschaft , Begabung usw....

und sehr gut gefällt mir auch, was Inyanel schreibt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 17:57.

solana

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 17:54

Henoch schrieb:

ich denke, es war das Evangelium, das da anvertraut werden sollte.

Ja, genau so sehe ich das auch.

Und daraus sollen wir leben, damit "wuchern".

Während der "faule" Knecht dachte, er hat damit "seine Schäfchen auf dem Trockenen", der Herr kann ja nicht mehr von ihm verlangen, als er ihm anvertraute. Also sicher eingegraben und dann munter drauf los so weitergelebt wie vorher, als hätte man nie etwas anvertraut bekommen. Das Geld ist ja sicher aufgehoben und kann nicht verloren gehen - was will der Herr den mehr? 

Da hat er sich wohl aber getäuscht....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Wintergruen am 18.12.2014 18:04

Liebe Henoch 

ich denke, es war das Evangelium, das da anvertraut werden sollte.

wenn Jeder nur Ein Talent bekäme dann könnte man das evtl. so verstehen ,, aber im Matth. z.b. steht : Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten

Gibt es also 8 verschiedene Evangelien ???

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solana

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 18:14

Hallo Wintergruen
Nein, das Evangelium ist nicht unterschiedlich, aber bspw das Mass der Erkenntnis und anderer Gaben, die wir in seinem Dienst einsetzen sollen.
Das ist nicht unser "Privatbesitz", mit dem wir machen können, was uns beliebt.
Und ich denke sogar, dass auch materielle Dinge, die uns zur Verfügung stehen, eigentlich "anvertraute Gaben" sind.
Gruss
Solana

Vielleicht so ähnlich zu sehen wie in diesen Aussagen:
1Kor 4,1 Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse.

1Petr 4,10 Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes:
11 Wenn jemand predigt, dass er's rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, dass er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 18:31.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Wintergruen am 18.12.2014 18:31

Ich denke jedenfalls nicht das es sich um das Evangelium handelt..
sondern das jeder Talente und Fähigkeiten   mit unterschiedlichen Potenzialen und Kräften in die Wiege gelegt bekommt mit denen er später bewusst umgehen soll und große Verantwortung tragen muss. Etwas angeborenes also was man später verstärken sollte 

es fällt beispielsweise auf das bei den Aktiven , die beiden , einmal der mit den 5 Talenten und der anderen mit den 2Talenten hervorgehoben werden , beide aufgrund ihres Einsatzes belohnt werden  .Auch der , mit den wenigern Talenten, der mindergebate  minderbegabte also . Und ich bin überzeugt davon das Gott Menschen unterschiedlich ausgestattet hat damit man Demut voneinander lernt.. ..

sodass sich keiner das Recht herausnimmt , die Schwächeren wegen ihres Mangels zu verurteilen und auf seine Begabung sich etwas einzubilden sich rühmt, das sie ja  nur eine  göttliche Leihgabe ist ,  und mit einer großen Verantwortung verbunden ist.

derjenige der sein Talent vergräbt ,oder nicht einsetzt , handelt egoistisch .. und ist faul.. Um seine Talente und Fähigkeiten zu erforschen und auch vernünftig einzusetzen ,  muss man an seine Grenzen gehen , sich mühen daran arbeiten damit diese in ihrem Rahmen auch wirken können.. da können durchaus auch Niderlagen und Enttäuschungen mit verbunden sein .Man   lernt mit Kritik  anderer umzugehen  , man ist bereit zu lernen um seinen Weg zu gehen ..
Der Faule will am Ende tadellos da stehen ohne diese Wege zuvor gegangen zu sein , keine Niederlagen erleiden,,keine Enttäuschungen,, usw..  er möchte den bequemen Weg gehen wodurch natürlich sein Talent verkümmert..und letztendlich wird ihm das genommen was ihm in die Wiege gelegt worden ist.. 

Letztendlich sollen alle Früchte des Heiligen Geistes erwerben und anderen den Weg zum Himmel zu zeigen ..

Der Tadel des Herrn.. er hätte sein Talent wenigstens auf die Bank bringen und auf diese Weise Zinsen erwirtschaften können, scheint mir darauf hinzuweisen, dass er dieses eine Talent in den Dienst anderer hätte stellen können  und dabei wenigstens einen kleinen Zugewinn erarbeiten ...
Ich denke  ein passiver Umgang mit den Gaben führt zu einer Schuld...

aber was in der Bibel nicht erwähnt wird , ist m. E.  auch die Gruppe der Aktiven die ihre Talente nicht für Gott einsetzen sondern für Satan .. z.b.  
die  Menschen, die ihre Begabungen zum Schaden anderer verwenden ... die vielen Verbrecher und Gauner oder auch okkulte Praktiken betreiben, wie etwa in Geheimbünden. Wenn schon den Passiven eine so große Strafe angedroht wird...wie geschrieben :
Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen ..
was wird dann erst solche Menschen erwarten?

LG
das unterstrichene habe ich nachträglich eingefügt..

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 21:54.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Henoch am 18.12.2014 18:56

Hallo Wintergrün,

das was Du schreibst ist auch richtig, das eine schließt das andere nicht aus, solange man bedenkt, wie Du ja schreibst, dass uns die Talente von Gott gegeben werden.

Die Kinder Gottes bauen mit Ihren Talenten, bildlich gesprochen, am Tempel Gottes mit, die anderen bauen ihre eigenen Häuser.

 

@ all, eine schöne Parallelstelle:

1 Kor 3, von den Mitarbeitern Gottes

1 Kor. 4, 1-5... und über die treue Haushaltung der Gaben

Henoch

Edit: Link hinzugefügt

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 19:39.

Pal

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Pal am 18.12.2014 20:11

Ich habe nun euren Thread nicht gelesen- also ev. is es schon erwähnt worden?  - Aber was mir dazu einfiel:

Mat 25:24 Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wußte, das du ein harter Mann bist: du schneidest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht gestreut hast;
Mat 25:25 und fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in die Erde. Siehe, da hast du das Deine.
Mat 25:26 Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du Schalk und fauler Knecht! wußtest du, daß ich schneide, da ich nicht gesät habe, und sammle, da ich nicht gestreut habe?....
Mat 25:30 Und den unnützen Knecht werft hinaus in die Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappen.

Hier kommt jemand in die Hölle, der tatsächlich einmal etwas überaus kostbares von Gott empfangen hatte! Wow!
Doch was war die enorme Lüge, die große Sünde, weshalb er einer solchen Strafe zuteil wurde? -

Er bekommt, in seinem Urteilsspruch: "Faulheit" - sprich Tatenlosigkeit - Untätigkeit zu hören. (Oh weh, das Thema hat ja schon Wallungen genug gegeben!)

Doch ich denke mir, es war nicht allein diese Trägheit, die ihm solch eine Strafe einbrachte, sondern das er ein solches verlogenes Bild von Gott hatte, das es ihm vorkam, er müsse alles unabhängig, - faktisch in seiner eigenen Kraft - zuwege bringen. Da müßte man etwas göttliches aus menschlichem Potential hervorbringen.
Dann bekommt man ganz klar Angst vor den gottgegbenen Anforderungen! Dann achtet man Gott als den Härtesten, der seine Kinder nur überfordert. Dann ist Gott kein Vater sondern ein Sklaventreiber!

Dabei hatte dieser Knecht den Vater der Lüge gelaubt.
Die Wahrheit ist, das Gott nur das schneidet, was ER selbst sät und sammelt, was ER ausgestreut hat. Denn Gottes "Lebens-austausch-prinzip" läuft immer nach dem Motto: 1Ch 29:14 Denn was bin ich? Was ist mein Volk, daß wir sollten vermögen, freiwillig so viel zu geben? Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir's gegeben.

Diese Motto muß ich als Christ sehr gut verstehen. Das machte den Unterschied zwischen Himmel und Hölle aus! Das ist mir beachtenswert!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 20:13.

Cleopatra
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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Cleopatra am 18.12.2014 20:25

Also mal als allererstes:
Ich finde es toll, wieviel Teilnahme hier ist bei einem so wichtigen Thema, wie ich finde.

Ich finde Inyanaels Beispiel sehr treffend und auch das, was Wintergrün schrieb, zu dem, wie ich auch dieses Gleichnis verstehe.
Lustig Wintergrün- mit der Anahl der Talente wollte ich genau das Gleiche fragen, du warst nur schneller

Und auch ich finde es sehr beruhigend, dass die Talente unterschiedlich verteilt wurden, eben je nach Fähigkeit.
Ich mit dieser Gesundheit wäre ja völlig überfordert, würde Gott nun von mir Dinge erwarten wie von gesunden Menschen. Dann könnte ich ja nurnoch verlieren und versagen.
Aber Gott kennt mich. Er weiß genau, mit was er mich ausstattet.
Ja, und was mache ich daraus?
Ist ja schön, wenn ich eine Fähigkeit habe, wenn ich diese zB nur für mich nutze? Verstecke? Garnicht erst nutze...?

Wir sollten ja bedenken, dass unsere Zeit hier auf Erden nur sehr sehr kurz ist im Gegenstaz zur Ewigkeit... Aber jetzt sorgen wir ja quasi für die zukünftige Zeit. Dann werden wir sehen, wie wir die Zeit hier investiert und genutzt haben.

Über den Vergleich mit dem Evangelium muss ich noch nachdenken. Der ist mir noch fremd. Meine erste Frage war auch die Anzahl gewesen.

Auch Pals Bemerkung war mir aufgefallen.
Was hat dieser letzte Vers zu bedeuten?
Hat er etwas zutun mit dem "wer aber mich verleugnet hat vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor dem Vater"?
Oder was hat diese "Strafe" zu bedeuten?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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solana

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Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von solana am 18.12.2014 21:45

Cleo schrieb:

Oder was hat diese "Strafe" zu bedeuten? 

Hallo Cleo
Gerade durch den Schluss legt sich mir die Vermutung nahe, dass es hier nicht einfach um irgendwelche angeborenen besonderen Begabungen geht, sondern das es sich um Gaben Gottes handelt, die wir als Haushalter verwalten und mit denen wir Gott und den Menschen, besonders unseren Geschwistern dienen sollen - so wie es in den beiden Stellen gesagt ist, die ich zitiert habe. 

1Kor 4,1 Dafür halte uns jedermann: für Diener Christi und Haushalter über Gottes Geheimnisse.

1Petr 4,10 Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes:
11 Wenn jemand predigt, dass er's rede als Gottes Wort; wenn jemand dient, dass er's tue aus der Kraft, die Gott gewährt, damit in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesus Christus. Sein ist die Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Also ich meine, die Gaben, die wir im Zusammenhang mit unserem neuen Leben erhalten haben, um am Reich Gottes mit zu bauen.
Indem wir sie für unseren Herrn gabrauchen, erweisen wir uns als seine Knechte, stellen uns in seinen Dienst;
Und in Röm 6 wird ja ganz deutlich dargestellt, dass wir nur entweder im Dienst Gottes und seiner Gerechtigkeit stehen oder Knechte der Sünde sind. Wir können unser neues Leben nicht irgendo "sicher vergraben" für die Zeit nach dem Tod und bis dahin weiter die Sünde als unseren Herrn über uns herrschen lassen.

Röm 6,2 Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?
...
16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

Das neue Leben muss "gelebt" werden, sonst ist es "tot", das kann man nicht für später "aufsparen" und erstmal "nach eigenem Gutdünken" leben - weil man meint, das ewige Leben schon sicher in der Tasche zu haben.
So verstehe ich das Gleichnis.
Der "Hinauswurf" ist keine Strafe, sondern die "Konsequenz", dass er nicht Diener Gottes sein wollte und daher unweigerlich Diener der Sünde war bzw blieb - nun wurde er seinem Dienstherrn übergeben.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 21:47.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Lukas 19, 11-27: Talente

von Henoch am 18.12.2014 22:05

Hallo Solana,

 

Du schreibst: Das neue Leben muss "gelebt" werden, sonst ist es "tot", das kann man nicht für später "aufsparen" und erstmal "nach eigenem Gutdünken" leben - weil man meint, das ewige Leben schon sicher in der Tasche zu haben.

Aber warum sollte jemand, der weiß, dass er vom König angenommen und geliebt ist und in seinem Reich willkommen, Angst haben, so dass er sein Talent vergräbt? Das verstehe ich jetzt nicht.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.12.2014 22:15.
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