Sensible Menschen

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melanie

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Re: Sensible Menschen

von melanie am 26.07.2016 12:29

Ich möchte gerne eine Verständnisfrage stellen.

Wird in den ersten Postings die pathologische Hypersensibilität abgehandelt?

Wenn ja, wie kann eine "Krankheit" als Segen bezeichnet werden?

Die Menschen, die ich kenne leiden so unter ihrer "Hoch- bzw. Hypersensibilität", dass sie deswegen Wege suchen
um diese bewusst zu lenken.

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Lila

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Beiträge: 731

Re: Sensible Menschen

von Lila am 26.07.2016 12:52

Liebe Melanie!

 

Das ist nach m.E. ein absolut Berechtigte Frage. Bestimmten Arten von Sensibilität haben alle Menschen, ob sie das zugeben, sei momentan dahingestellt. Es gibt aber, wie Du es trefflich benannt hast, eine Hypersensibilität, eine übersteigerte Reaktion auf normale Vorkommnisse. Darunter leidet nicht nur der Betroffene, sondern auch seine Umgebung.

Diese Hypersensibilität kann ich nicht als Segen betrachten, eher brauchen solche Menschen Hilfe. Denn sie tragen mit sich alte Verletzungen und reißen sie immer wieder auf. Jesus kann sie auch heilen, bei Ihm ist nichts unmöglich.

LG

Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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solana

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Re: Sensible Menschen

von solana am 26.07.2016 15:17

Hallo Melanie
Ich denke nicht, dass es dem Threadsteller um ein Krankheitsbild ging.
Sondern darum, dass es eben Menschen gibt, die ihre Umgebung sensibler wahrnehmen als andere und die Empfindungen tiefer an sich heranlassen. Schon im Kindesalter kann man das feststellen, ohne dass das als "pathologisch" oder behandlungsbedürftig eingestuft wird.

Aber es gibt sicher auch solche Extremfälle, sich Menschen von der Reizüberflutung durch die Umwelt, gegen die sie sich nicht abschirmen können, dermasse überfordert fühlen, so dass ein normales Leben kaum noch möglich ist.
Wie bei vielem anderen auch, das an sich gut und nützlich ist, zB Gesundheits- und Hygienebewusstsein, das aber, wenn es eine gewisse Grenze überschreitet, zu Waschzwang  oder ener Essstörung werden kann.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Bithya85

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Re: Sensible Menschen

von Bithya85 am 05.08.2016 21:34

aber auch mit dieser Gabe kann man lernen, ein dickeres Fell zu entwickeln und sich nicht alles zu Herzen zu nehmen, auch wenn man vieles wahrnimmt. Ich denke, das ist auch wichtig, denn es hilft einem, die Gabe einzusetzen und anderen damit zu helfen. Indem man selbst verletzt wird, ist keinem geholfen.

Beispiel: Ich habe eine gute Freundin, sehr hochsensibel, die mit einem Mann zusammen war, der sie misshandelt und betrogen hat. Sie hatte immer das Gefühl sie müsse ihm helfen. Konnte es natürlich nicht, dafür hatte sie zu dünne Haut. End vom Lied war nur, dass sie immer wieder sehr verletzt wurde und nicht nur sich, sondern auch ihr ungeborenes Kind der Gefahr eines gewaltsamen Todes ausgesetzt hat.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von geli am 05.08.2016 21:55

Ja, das stimmt und ist auch meine Erfahrung, Bithya: Als sensibler Mensch, oder hochsensibler Mensch, nimmt man viele Dinge wahr, die andere übergehen. Man muss, und da hilft uns Gott dabei, einfach (obwohl es nicht "einfach" ist), nur lernen, wie man mit den Dingen, die man wahrnimmt, umgehen kann.
Mir hilft es immer, über alles mit Gott zu reden. Wenn ich überfordert bin, bringe ich ihm die Dinge und vertraue, dass er es macht. Oder dass er mir Lösungen zeigt. So lerne ich, Dinge ihm zu überlassen und Dinge in seine Hände zu legen.
Für mich ist dabei wichtig, dass ich mir nicht zu viel vornehme, sondern dass ich mir Zeit lasse, die Dinge mit Gott zu besprechen.
Erst dann, wenn in meinem Inneren wieder "aufgeräumt" ist, kann ich weitergehen.

Lg, geli

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Bithya85

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Re: Sensible Menschen

von Bithya85 am 05.08.2016 22:04

ähnlich hab ich es auch erlebt. Es war noch gar nicht lange her, da konnte ich mit meiner Hochsensibilität nicht umgehen, weil ich sie auch nicht wirklich als solche gekannt hab. Aber wenn ich mit Gott in Kontakt bleibe, zeigt er mir sehr genau und konkret, wie ich mit dem Erlebten umgehen kann. Ohne meine Sensibilität zu verraten, denn inzwischen sehe ich sie wirklich als Gabe an.
Das kann dann zum Beispiel sein, dass ich das, was andere sagen, nicht immer auf mich beziehe. Oder dass ich manchmal einfach denke, wenn du mich schlecht behandelst, gehe ich eben und wir können ja ein anderes mal weiter reden, wenn du dich abgeregt hast. Oder auch, dass ich mich mit anderen austausche, denn manchmal bin ich dann so in meiner Wahrnehmung gefangen, dass ich alles andere gar nicht mehr bemerke und dann kann es mir helfen, mal die Sicht von anderen zu hören. So verschieden, wie die Situationen sind, sind dann auch die Möglichkeiten, konstruktiv damit umzugehen. Und man lernt immer neu dazu. Das finde ich schon spannend

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.08.2016 22:05.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von geli am 05.08.2016 22:32

Es war noch gar nicht lange her, da konnte ich mit meiner Hochsensibilität nicht umgehen, weil ich sie auch nicht wirklich als solche gekannt hab.

Genau - so gings mir auch.
Ich habe erst vor einigen Monaten zwei Bücher in die Hände bekommen - über Hochsensibilität. Vorher wußte ich nicht, dass es so etwas gibt.
Fast so lange ich jetzt lebe - und ich bin mittlerweile 60 Jahre alt - dachte ich (und so wurde es mir auch immer vermittelt), dass mit mir irgendwas "nicht in Ordnung ist". Dass ich mir Sachen einbilde. Dass ich spinne.

Gott hat mich allerdings sehr oft darin bestätigt, oft erst lange hinterher, dass ich mich eben nicht getäuscht habe.

Oder dass ich manchmal einfach denke, wenn du mich schlecht behandelst, gehe ich eben und wir können ja ein anderes mal weiter reden, wenn du dich abgeregt hast.

Ja, genau - zu manchen Menschen halte ich einfach Distanz - auch wenn man mir dann (in christlichen Kreisen) gerne unterstellt, ich hatte "nicht vergeben".
Aber das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Ich kann vergeben, muss aber nicht eine dicke Freundschaft mit jedem haben. Muss auch nicht wieder zum anderen hingehen, um mir dann wieder "auf die Füße treten" zu lasse, vor allem dann nicht, wenn der andere keine Einsicht zeigt und ihm nichts leid tut.
Auch als Christ darf man Grenzen ziehen, um sich selbst zu schützen.

Das hätte Deine Freundin (ich hab Deinen Blog gelesen) unbedingt beherzigen müssen!

Leider haben viele Christen eine völlig falsche Vorstellung von der christlichen "Liebe".
Liebe heißt nicht, dass man alles hinnehmen und dulden muss - Liebe muss auch Grenzen ziehen können.
Oft hilft es dem anderen mehr, wenn man Grenzen zieht, als wenn man sich dauernd alles gefallen läßt und noch meint, freundlich dazu lächeln zu müssen.

Lg, geli

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Bithya85

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Re: Sensible Menschen

von Bithya85 am 05.08.2016 22:44

Du sprichst mir aus der Seele!

Fast so lange ich jetzt lebe - und ich bin mittlerweile 60 Jahre alt - dachte ich (und so wurde es mir auch immer vermittelt), dass mit mir irgendwas "nicht in Ordnung ist". Dass ich mir Sachen einbilde. Dass ich spinne.

wie gut ich DAS kenne! Und ich hab es doch tatsächlich geglaubt. Wenn auch nur halb so lange wie du, bin halt erst knapp über 30 :-D
Mich haben Freunde darauf aufmerksam gemacht, unter Anderem auch die Kat und Maren aus dem Blog. Das hier habe ich ihr auch immer wieder gesagt, aber sie hört ja nicht... :

Leider haben viele Christen eine völlig falsche Vorstellung von der christlichen "Liebe".
Liebe heißt nicht, dass man alles hinnehmen und dulden muss - Liebe muss auch Grenzen ziehen können.
Oft hilft es dem anderen mehr, wenn man Grenzen zieht, als wenn man sich dauernd alles gefallen läßt und noch meint, freundlich dazu lächeln zu müssen.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Sensible Menschen

von geli am 05.08.2016 23:06

Und ich hab es doch tatsächlich geglaubt.

Du auch?    Und ohne Gott hätte ich es glatt bis zum Lebensende geglaubt...    Danke, Jesus, Du führst die Gefangenen in die Freiheit 

Lg, geli

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Cleopatra
Administrator

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Re: Sensible Menschen

von Cleopatra am 06.08.2016 08:50

Ich finde auch, dass man unterscheiden sollte.

Ich zB habe immer sehr schnell gemerkt, wenn etwas nicht stimmte.
An den Augen einer Frau habe ich sofort gemerkt, dass sie ein Alkoholproblem hat.
Wenn es einer Freundin nicht gut geht, merke ich es sofort (selbst auf Distanz, dann schreibe ich eine SMS und werde bestätigt).
Das ist quasi die Sensibilität, die Gott einen schenken kann, um für andere da zu sein, zu beten und so weiter.

Aber es gibt auch eine Sensibilität die das eigene Ego angeht.
Wenn man sich eben schnell angegriffen fühlt und so weiter.
Das ist etwas anderes.
Mir sagte mal jemand kürzlich "du musst unbedingt abspecken", ein anderer "du hast zugenommen".
Als Frau hört man das garnicht gerne aber ja- es ist nunmal Fakt und Tatsache, dass ich vor allem nach den drei Brüchen innerhalb eines halben Jahres zugenommen habe.
Ich finde es total doof, aber es ist ja nunmal Fakt und deshalb muss ich mich nicht gekränkt fühlen.

Es gibt hier eben zwei unterschiedliche Dinge. Ich denke, diese angesprochene krankhafte Hochsensibilität bezieht sich vor allem eben auf das eigene Ego, oder...?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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