Warum ausgerechnet wir?
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emil
Gelöschter Benutzer
Re: Warum ausgerechnet wir?
von emil am 03.05.2015 23:12Wer seinen eigenen Willen einer anderen Macht untergeordnet hat, dem wird es vielleicht schwerer sein, an seine Errettung zu glauben.
Kennst Du einen Raucher? Die meisten von ihnen sind sich sicher, dass sie mit dem Rauchen aufhören könnten, wenn sie es sich ernsthaft vornehmen würden, aber zur Zeit sind sie so im Stress, dass es Wichtigeres gibt, zum Beispiel. Wer es dann wirklich ernshaft in Angrff nimmt wird häufig feststellen, dass die Zigaretten seinen Willen weit mehr mit Beschlag belegt haben, als er selbst sich das vorstellen könnte. Manche schaffen den Schritt und fassen nie mehr eine Zigarette an. Sie haben begriffen und halten sich fern. Andere "probieren" zwischendurch mal "ein Zigarettchen", und geraten wieder an die Sucht. Der wirklich ernste Wille fehlte. Ich weiß das, weil ich lange und viel geraucht habe und den Kampf kenne. Da helfen auch keine Nikotinpflaster und Kaugummis und dergleichen. Erst, wer wirklich den Willen aufbringt, sich endgültig von der Droge zu lösen, kann es schaffen.
So ähnlich ist das mit dem Glauben, denke ich. Der Heilige Geist ist noch auf der Erde und schenkt Erkenntnis dem, der sie wirklich und ernsthaft sucht. Doch gerade in unserer Zeit wird überall Wert auf Gefühle gelegt. Werbung, TV, Filme, Shows - überall müssen Gefühle zu erkennen sein, Tränen fließen, vor Freude oder vor Trauer, das ist egal. Aber der Glaube hat mit Gefühlen nur bedingt etwas zu tun und längst nicht jeder, der das "Ja" zum Angebot Jesu sagt, erlebt dabei "große Gefühle". Glaube ist wie die Liebe in der Ehe eine Entscheidung. Die will klaren Verstandes und überlegt getroffen sein.
So und auf mancherlei andere Weise sorgt der "Zeitgeist" namens Satan dafür, dass Menschen immer wirrer werden und in Hast und Eile und der Jagd nach dem Diesseitigen bleiben, anstatt einmal stille zu werden und zu horchen, was da zu ihnen gesprochen wird. Manchmal wird einer in die Stille gezwungen und kann ihr nicht mehr entkommen. Dann kommt es vor, dass er den Ruf hört, der an ihn ergeht.
Doch jeder hat heute noch die Möglichkeit, seiner Erwählung zu folgen und seiner Errettung "zuzustimmen". Und das war ja, soweit ich mich erinnere, die Frage des Fadens: Ob (und warum) bestimmte Menschen von Gott zur Errettung ausgewählt worden. Und nicht, warum der eine oder andere diese rettende Hand nicht annimmt.
Re: Warum ausgerechnet wir?
von alles.durch.ihn am 03.05.2015 23:38Danke für deine bedenkenswerten Antworten, emil!
Entschuldige, wenn ich mich "vergaloppoiert" habe. Ich bezog mich auf die von dir
zitierten Bibelstellen, die mich haben den Faden etwas weiterspinnen lassen.
Es gibt eben immer unterschiedliche Perspektiven, bzw. kommt es darauf an,
worauf man den Fokus richtet.
Ich verstehe aber, wie du es meinst und hab kein Problem dazuzulernen.. :- )
Bis die Tage herzliche Grüße
alles.durch.ihn
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
Re: Warum ausgerechnet wir?
von christ90 am 04.05.2015 03:09@ Pal,
Das „ausgerechnet" kann man an dieser Stelle denke ich weglassen, zumal sich Gottes Liebe ja auf alle Menschen gleichermaßen bezieht; „...welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." 1 Tim 2,4.
# Habe ich einen Vorzug? - Ich erkenne keinen!
# War es mein Verdienst? - Die Bibel sagt, Gnade ist unverdient!
Völlig korrekt.
Der Grund, wie gesagt, liegt in Gott, ja ist Gott selbst.
Gott liebt alle Menschen gleichermaßen dadurch, dass er ihren Willen akzeptiert. D. h. die einen liebt er dadurch, dass er ihnen den Himmel-, die anderen dadurch, dass er ihnen die Gottesferne („Hölle") gewährt.
Ich hoffe, ich konnte hiermit etwas Klarheit in dein denken bringen, das vermeintliche Dilemma ein Stück weit auflösen.
Falls noch Fragen offen sind kannst du sie gerne an mich richten.
Re: Warum ausgerechnet wir?
von Pal am 04.05.2015 07:28Wenn laut Bibel alle Menschen gleich sind ... Darum sind alle, darum ist jeder auserwählt. Aber nicht jeder wird die Antwort geben, die ihn retten kann. Ob jemand gerettet wird, hängt davon ab, ob er glauben will oder ob er nicht glauben will.
Sicher würde es uns immens schmeicheln, wenn wir sagen könnten, dass wir auserwählt wurden. Aber jeder von uns ist nur einer von Milliarden, die auserwählt worden sind, aber leider nur einer von vielleicht wenigen, die glauben wollen und darum wirklich gerettet sind.
Hallo emi, du meinst also das Heil/Unheil hängt vom menschlichem Willen ab.
Diese Ansicht wird von allerhand Bibelstellen gekontert.
Wie zB:
Phi 2:13 denn Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen.
(auch an @Christ90)
Wie gefällt dir eigentlich der Gedankengang von der Demut, die dann alles weitere (Glauben etc) in Gang setzt?
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Warum ausgerechnet wir?
von marjo am 04.05.2015 07:40Genau das denke ich nicht. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Menschen die Möglichkeit haben der Errettung zuzustimmen. Wobei es natürlich drauf ankommt, was man alles unter "Zustimmung" versteht. Es bleibt alles Gnade. Wir können die Errettung ablehnen aber nicht aktiv verfolgen. Deshalb bleibt Joh 6,44 auch so wichtig. Dem Ziehen des Vaters hin zum Sohn nicht widerstehen, uns also nicht dagegen zu sträuben, ist das, was wir tun können.
Vielleicht als Beispiel das "Bodyflying" oder wie man das sonst nennt. Man legt sich in den vertikalen Luftstrom und schwebt so über dem Boden. Bei optimaler Haltung ist das recht Kraftschonend und über einige Minuten machbar. Auch wenn dieses Beispiel an vielen Ecken klemmt zu dem, was unsere Erlösung ausmacht. Wichtig ist hier nur, dass die Schwebeposition beim "Bodyflying" nicht ohne den Luftstrom machbar ist. Ebenso ist die Erlösung nicht ohne des Vaters Zug zum Sohn hin machbar. Sich gegen den "Strom" zu wehren ist dagegen sehr wohl machbar. Sowohl beim Bodyflying als auch bei der Erlösung.
gruß, marjo
emil
Gelöschter Benutzer
Re: Warum ausgerechnet wir?
von emil am 04.05.2015 08:10Es ging zunächst um die Auserwählung.
Selbstverständlich bleibt alles Gnade. Doch kurz nach Joh. 6,44 kommt Joh. 6,47: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. Abgesehen davon, dass auch das selbstverständlich "unter der Gnade" liegt, gilt diese Gnade Joh. 3,16 Denn so [sehr]so, auf diese Weise.> hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
Wählt Gott alle Menschen aus, schenkt aber nur wenigen diese Gnade der Glaubens? Nein, die Gnade gilt jedem. Warum jemand diese "Rückmeldung an die Gnade" nicht geben kann, ist aber ein anderes Thema und hat m.E. mit der Auserwählung selbst nichts zu tun.
Re: Warum ausgerechnet wir?
von Cleopatra am 04.05.2015 08:17Das sagte ich nicht, lieber Pal.
Es gibt einen Grund. Wir haben eine Aufgabe.
Glaube ich nämlich auch nicht.
Wer ist das Auserwählte Volk? Du? Nein? Wieso bist du dann trotzdem errettet?
Für wen ist Jesus gekommen? Für dich? Nein? Wieso bist du dann trotzdem errettet?
Was sagte jesus zur Samariterin am Brunnen?
Wäre es ein einzelnes Prinzip-Dingen, dann hätten auch wir keine Chance.
Aber Gott ist auch gnädig.
Also- lieben tut Gott alle. Den einen mehr oder den anderen weniger lieben- das glaube ich nicht, habe es auch noch nicht irgendwo in der Bibel herauslesen können.
Aber wenn Gott etwas vorhat, lässt er sich sogar von einem Abraham dazu überreden, Städte noch nicht zu zerstören, sondern erstmal nach der Anzahl der "Guten" zu schauen.
Dann lässt Gott auch bei Nicht-Israeliten die Chance zur Errettung.
Also grundlos findeich hier garnichts.
Ich finde nur eben auch keinen Hinweis in der Bibel nach einem festen Kriterium.
Vielleicht ist es ja eben wirklich einfach so, dass Gott uns am Besten kennt und weiß, wer wie in welcher Situation reagieren wird oder würde.
Seine Sicht ist doch so extrem anders und weiter als unsere.
Fakt ist- er wählt. Und er weiß, wieso.
Zufall oder grundlos ist es aber nicht.
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Warum ausgerechnet wir?
von Pal am 04.05.2015 09:42Liebe Cleo, das bei Gott nichts grundlos geschieht, ist mir klar. Obendrein bei Dingen die über die Unendlichkeit entscheiden. Da hat alles Grund und Ursache, und zwar kolossal wichtig.
Also- lieben tut Gott alle. Den einen mehr oder den anderen weniger lieben- das glaube ich nicht, habe es auch noch nicht irgendwo in der Bibel herauslesen können.
Meinst du Gott hat die "Gefäße des Zornes" - die für die Hölle bestimmt sind - wirklich irgendwann einmal geliebt?
Sie haben SEINE vollen Widerwillen! - Sie sind nur dafür da, Gottes Geduld zu fordern, bis sie dem gerechten Gericht anheim fallen.
An @ALLE!
Könntet ihr mir hier weiterhelfen:
Vielleicht ist das die Lösung? -
Jak 4:6 Er gibt aber desto reichlicher Gnade. Darum sagt sie: "Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
Angenommen der Sachverhalt wäre wie folgt:
Gott ist wie ein liebender Bräutigam, der die ganze Welt nach solchen "Bräuten" durchsucht, die in ihren Herzen eine gewisse Demut haben. Eine Demut sich selbst als nichtig und Gott als wichtig zu reflektieren.
So als Beispiel.
Ein Bräutigam, der sozusagen "seinen Typ" sucht. Bei dieser Suche durchforcht der Allwissende die Herzen der Menschen und schaut auf ihr Verhalten bereits, zeitlos, bevor sie überhaupt geboren sind!
Soweit so gut!
Dann hat dieser Bräutigam eine ganz eindeutige Abneigung gegen "Bräute":
Psa 101:5 ... ich mag den nicht, der stolzer Augen und hochmütigen Herzens ist!
Aber eine ausgesprochen Sympathie für
Psa 138:6 Denn der HERR ist hoch und sieht auf das Niedrige!
Hio 22:29 Denn die sich demütigen, die erhöht er; und wer seine Augen niederschlägt, der wird genesen.
Jes 57:15 Denn also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnt, des Name heilig ist: Der ich in der Höhe und im Heiligtum wohne und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.
Möglicherweise ist das ein ganz einfacher "Trudels-Kern" ?
Dabei geht es gar nicht darum das Demut eine menschliche "Leistung" sei, sondern vielmehr eine innere Haltung, die alles gottwohlgefällige anzieht, wie ein Stück Eisen vom Magnet.
Was meint ihr dazu?
Re: Warum ausgerechnet wir?
von Cleopatra am 04.05.2015 10:40Hallo Pal,
du stellst sehr tiefgehende Fragen, das finde ich gut.
Es zeigt, dass du dich sehr intensiv damit befasst.
Du fragst:
Ja. Denn einige Verse wurden auch schon hier zitiert.
Gott liebt alle Menschen und es ist sein Wunsch, dass alle Menschen errettet werden.
Diese Verse exestieren ja eben auch. Und sie sagen die Wahrheit.
Lies mal die Verse kurz vor Römer 9, 21.
Dort wird sogar ein Beispiel genannt nämlich das Beispiel vom Pharao zu Moses Zeiten.
Ja, auch ihn hat Gott geliebt. Doch der Mann war böse, er selbst verhärtete manchmal sein Herz. Und noch vor der Geschichte mit den Plagen hatten die Israeliten ja schon gelitten unter seiner Herrschaft.
Danach verhärtete Gott sein Herz und sorgte dafür, dass alle Welt Gottes Macht sehen konnte zB eben durch die Plagen.
Ich finde auch die Verse sehr interessant, die deine Frage wohl betreffen.
Da ich es nicht besser erklären kann, lasse ich mal die Bibel sprechen:
14 Was sollen wir nun sagen? Ist etwa Ungerechtigkeit bei Gott? Auf keinen Fall!
15 Denn er sagt zu Mose: "Ich werde mich erbarmen, wessen ich mich erbarme, und werde Mitleid haben, mit wem ich Mitleid habe."
16 So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott.
17 Denn die Schrift sagt zum Pharao: "Eben hierzu habe ich dich erweckt, damit ich meine Macht an dir erweise und damit mein Name verkündigt werde auf der ganzen Erde."
18 Also nun: Wen er will, dessen erbarmt er sich, und wen er will, verhärtet er.
Lies mal Vers 16.... es scheint wohl eine Art der Sichtweise zu sein....?
Es geht um das Erbarmen...? Gäbe es denn Erbarmen, wenn alle gleich behandelt wären...?
Das denke ich gerade einfach mal laut, vielleicht lässt du dich ja darauf ein.
Und um deine Frage at all noch mit meinem Beispiel nach der Erkenntnis dieser Verse zu erweitern (meine Gedanken dazu hatte ich ja schon geschrieben):
Wenn ich auf meinen Hund angesprochen werde und seine Vorgeschichte bekannt wird, höre ich eher ein "der Hund hat es jetzt aber gut, dass du ihn aufgenommen und aufgepäppelt hast", weniger ein "die armen Hunde, für die du dich in dem Moment nicht entschieden hast, während du diesen hier genommen hast. Wer weiß, einige leben jetzt vielleicht garnicht mehr.... "
Lg Cleo
Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder
Re: Warum ausgerechnet wir?
von Beroeer am 04.05.2015 10:43
Das verstehe ich nicht:
Wenn ich diese Formulierung beachte:
und der andere nicht, weil er das nicht will.
Das könnte man als "Leistung" bezeichnen, denn das kann weh tun.
Den freien Willen hierzu hat Gott uns gegeben, mit aller Konsequenz.
Auch den freien Willen Willen zum Glauben zu kommen, oder selbigen abzulehen
mit aller Konsequenz.
Kann man biblisch gut belegen. Muss jeztz aber "nebenbei" arbeiten
LG Beroeer