Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

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Cleopatra
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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Cleopatra am 12.06.2015 07:38

Gestern Abend kam jemand aus der Gemeinde.
Um ca acht Uhr war er da. Er fuhr glaube ich so gegen halb zehn Uhr Abends.
Anstatt zusammen mit seiner Familie den Abend zu genießen, war er hier, um mir zu helfen, da seit dem Umzug mein Telefon immer noch nicht funktioniert.
Er hat das Wissen und die Fähigkeiten, um mir zu helfen.

Dieser Mann hat gestern Abend diese genutzt, bewusst und gehorsam.
Er hat ein Werk getan.
Nun darf er das ja auch sagen, wenn jemand fragt, wo er denn gestern Abend war.
Er weiß natürlich, dass das Wissen und Interesse und Zeit und soweiter von Gott vorbereitet sind. Aber er hat für diesen Abend "Ja" gesagt.

Und ich glaube, er hat es völlig selbstlos getan, ohne Motivation der Anerkennung.

Dann habe ich mitbekommen, wie die Gemeinde Zelte gesucht hat für die Jugend. Die Jugend geht dieses Wochenende zelten.
Jeder, der also zuHause ein Zelt hatte, hatte sich gemeldet und dieses ausgeliehen.
Ich glaube nicht, dass jeder Geber anschließend namentlich genannt und geehrt wird. Auch die Hintergrundmenschen, die alles organisieren und für Essen und Getränke sorgen, bleiben wahrscheinlich unerkannt.
Sie tun Werke aus Glauben. Werke für Gott, indem sie anderen dienen und das geben, was sie haben.

Ich finde, diese beiden Beispiele zeigen gut, was gemeint ist, oder?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Pal

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Pal am 12.06.2015 07:59

Solana;
Siehst du das "Sterben" als ein "Werk", Pal? Oder wie genau äussert sich das Sterben beim Tun von Werken?

Ja, das "Sterben" ist ein Werk, wo nirgends eindeutiger zwischen Mark und Bein, zwischen Fleisch und Geist, zwischen Mensch und Gott, getrennt wird!
Denn Sterben ist gewiß Gottes Werk. Denn kein Mensch stirbt sich selbst. So wenig wie sich Münchhausen an den eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen hat.

Gerade in diesem "Sterben an einem hochheiligen Kreuz", verliert das alte Ego seinen Atem. Ihm geht einfach die Luft aus und er hört auf mit seinen "Kreiselbewegungen": Immer nur um die eigene Achse!

Um als Christ herauszufinden, wie viel Egozentrismus noch in mir ist, wird es immer Konflikte geben, weil die Wahrheit über mich selbst eines der bittersten Pillen ist.
Da brauche ich niemandem anderes in der Nase herum zu bohren, sondern kann mir getrost nur allein an meine eigene Nase fassen!

Heb 4:12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer denn kein zweischneidig Schwert, und dringt durch, bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. Heb 4:13 Und keine Kreatur ist vor ihm unsichtbar, es ist aber alles bloß und entdeckt vor seinen Augen.
Gott weiß das, was ich heute womöglich noch gar nicht erkennen kann/will.
ER kommt mit dem Schwert der Wahrheit, um den Weinstock zu beschneiden. Das ist schmerzhaft aber gesund!

Zum Sterben braucht es LIEBE! Nämlich die größte Liebe!
Joh 15:13 Niemand hat größere Liebe denn die, daß er sein Leben läßt für / ... seinen Gott!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2015 09:39.

Cleopatra
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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Cleopatra am 12.06.2015 10:22

Hallo Pal,

also ich habe in meinen Beiträgen unter "Werk" mehr die Dinge gemeint, die wir tun.
Ich glaube, wenn in der Bibel von "Werken" gesprochen wird, dann ist dies auch gemeint.

Das Ego "bearbeiten" und sowas ist doch mehr Veränderung, Charakterschliff und sowas, oder...?

Gibt es da irgendeinen biblischen Nachweis, der dein Verständnis dazu bekräftigt...?

Ich denke, sonst reden wir ja immer mehr aneinander vorbei, wenn jeder das Wort des Themas hier überhaupt anders definiert...?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Pal

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von Pal am 12.06.2015 11:22

Cleo:
also ich habe in meinen Beiträgen unter "Werk" mehr die Dinge gemeint, die wir tun. Ich glaube, wenn in der Bibel von "Werken" gesprochen wird, dann ist dies auch gemeint.
Das Ego "bearbeiten" und sowas ist doch mehr Veränderung, Charakterschliff und sowas, oder...? Gibt es da irgendeinen biblischen Nachweis, der dein Verständnis dazu bekräftigt...?

Hallo Cleo!
Du hast natürlich recht, die Werke sind primär unserer Taten, worauf wir uns nichts einzubilden haben, weil wenn sie gottwohlgefällig sind, dann sind sie auch immer gottgewirkt und nicht "menschengemacht".

Ich meine in dieser Rubrik "Werke" getrost auch solche Dinge wie das Sterben des alten Wesens, die Wiedergeburt etc. miteinbeziehen zu können.
Denn das Prinzip ist faktisch das Gleiche.
Auch meine Wiedergeburt / Sterben etc. ist nie etwas, was ich von mir aus produziere oder worauf ich mir irgendetwas selbst einbilden könnte.

so sehe ich es...
lG

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clausadi

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von clausadi am 12.06.2015 12:39


Pal schrieb:
Du hast natürlich recht, die Werke sind primär unserer Taten, worauf wir uns nichts einzubilden haben, weil wenn sie gottwohlgefällig sind, dann sind sie auch immer gottgewirkt und nicht „menschengemacht“.

So sehe ich es auch, denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Vollbringen für sein Wohlgefallen. 

Pal schrieb: 
Ich meine in dieser Rubrik „Werke“ getrost auch solche Dinge wie das Sterben des alten Wesens, die Wiedergeburt etc. miteinbeziehen zu können.

Klar, denn wir sollten bezüglich unserer Glieder die auf Erden sind, folgendes zum Sterben bringen:

Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, welche Götzendienst ist.
Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.

Jetzt aber legt auch ihr das alles ab — Zorn, Wut, Bosheit, Lästerung, hässliche Redensarten aus eurem Mund.
Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.

So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut;
ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.

LG
clausadi  

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christ90

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Re: Zwischen Werkslosigkeit und Glaubenswerken

von christ90 am 12.06.2015 12:56

@marjo,

Nach wie vor habe ich den Eindruck, dass du Teile meines ursprünglichen Beitrags nicht ausreichend verstanden/überdacht hast, dabei denke ich insbesondere an folgende Stelle:

2. Dein Zitat aus Römer 2,14

(Röm 2,14f Wenn die Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben sind (...))

beschreibt lediglich, dass unser Empfinden von dem, was Gott fordert nicht vollends verloren ist. Niemand hat am Ende eine Ausrede und könnte sagen, von diesen Forderungen nichts gewusst zu haben. Dieses innere Gesetz ist kein Zeichen von einem "guten Kern".
Dem würde ich widersprechen. Das hieße ja, dass Gott den Menschen etwas abverlange, das nicht in ihrem ureigensten Wesen begründet, veranlagt wäre. (…)

Ich denke schon dass man diese Stelle einen als Beleg für einen ursprünglich „guten Kern" in jedem Menschen heranziehen kann. Auch wenn sie natürlich in einen größeren Zusammenhang eingebettet ist, scheint mit diese Ableitung nicht unzulässig. Dies zumal die Stelle m. E. einen kurzen "Exkurs" darstellt: Es geht Paulus hier nicht explizit darum zu betonen, dass diese Menschen (die Heiden) dennoch der Errettung Gottes bedürfen.

Vielleicht störst du dich auch einfach an der Wortwahl, -könnten wir uns auf folgende Ausdrucksweise einigen: Der Mensch ist als Ebenbild Gottes seiner ursprünglichen Natur nach gut. Seit der Ursünde ist dieser gute Kern jedoch mehr oder minder verschüttet. (Weshalb er Gottes Zuwendung unbedingt benötigt, um wieder Heil zu werden)

Meiner persönlichen Ansicht nach ist es nun mal einfach nicht so, dass der Mensch durch und durch verkommen wäre und seit der Ursünde buchstäblich nichts Gutes mehr im ihm verblieben wäre. Dies entspricht einfach nicht meiner Lebenserfahrung, da wäre die Welt wohl auch schon den Bach runtergegangen.

Um noch kurz Bezug zu nehmen auf die von dir zitierte Stelle Gen 8,21: (...) denn das Trachten des Menschen ist böse von Jugend an.

Darin würde ich keinen Widerspruch zu meiner Position erblicken. Die Abwendung vom Guten und einzig unserem wahren Wesen entsprechenden Weg, die „Verdunkelung" unseres Kerns beginnt ja schon in Kindheit und Jugend, bedingt v. a. durch das korrumpierte Umfeld, in das wir hineingeboren werden, die fehlende Präsenz Gottes, wie sie Adam und Eva (m. E. eine tief symbolische, keine historische Erzählung) noch erlebten.

EDIT: Mt 7,11: Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.   

Offensichtlich gesteht sogar Jesus den Menschen zu, dass sie von sich aus Gutes tun können.

Ich habe mich bemüht diese meine Position, auch anhand der Bibel, nachvollziehbar zu machen. Sieh dich hierdurch bitte nicht persönlich angegriffen und werde daher auch bitte nicht polemisch.

- - - - - - - - - - - - - - - - - -   

Im Übrigen weiß nicht ob es Sinn macht, diese Frage hier weiter zu erörtern; vlt. gibt es hierzu ja auch bereits einen eigenen Thread, bzw. könnte man einen eröffnen.

freundl. Grüße




Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.06.2015 12:46.
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