Wie prüft man seinen Glauben?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von cipher am 20.06.2014 13:06

Solana schrieb: Ich habe eher, den Eindruck, dass wir ein wenig aneinander vorbeireden.
Wär ja nicht das erste Mal.    Aber nachtdem ich Deine Zeilen jetzt gelesen habe, wird mir das Problem an sich vielleicht etwas klarer. Für mich betrachte ich den Glauben wie in Hebr. 11,1. Enttäuschungen - wenn etwas anders klappt, als ich gehofft hatte, wenn ein Unternehmen fehlschlägt, ein lieber Mensch stirbt, wenn ich plötzlich schwer krank werde - das sind Gelegenheiten, bei denen ich mit Gott hadere, mich mit ihm zanke und ihm auch meinen Frust entgegenhalte. Aber das kann ich nur, weil ich die Gewissheit habe, dass ER mich hält, wenn ich es mal nicht kann. Müsste ich Sorge haben, er würde mich bei solch einer Gelegenheit von sich stoßen, würde ich mir das nicht erlauben. Ich kann auch nich finden, dass die Trauer oder die Enttäuschung einen Mangel im Glauben darstellen. Oder Angst. Jesus hatte so fürchterliche Angst vom dem Kommenden, dass er seinen Papa fragte, ob's nicht doch auch anders ginge. Er blieb dennoch gehorsam.

Ach ... es fällt mir gerade schwer, das in die richtigen Worte zu kleiden, ich hoffe, dass Du dennoch verstehst, was ich meine.

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von Merciful am 20.06.2014 13:23

Ich sehe hier folgende Gefahr:

Wer war es denn, der den Glauben der Korinther damals in Frage stellte und bestritt?

Meines Erachtens nicht Paulus, sondern jene Überapostel.

Diese meinten, der Glaube der Korinther sei irgendwie nicht richtig; das, was sie von Paulus empfangen hatten, sei nicht gut genug, ihr ganzer Christenstand sei nicht vollwertig.

Dem hält Paulus gerade entgegen, dass die Korinther durch ihn das Evangelium von Jesus Christus empfangen hatten; der Glaube der Korinther war Glaube an Christus, durch den sie doch 'neue Kreaturen' (2. Kor. 5, 17) geworden waren.

So ist es aber noch heute. Unser Glaube an Christus ist richtiger Glaube, Glaube, der durch das Evangelium von Jesus Christus geweckt worden ist, Glaube, der der Sieg ist über die Welt (1. Joh. 5, 4), Glaube, der Gottes Werk in uns ist, welches er begann und welches er auch vollenden wird.

Daher sollten wir nicht den Fehler machen, gleich jenen Überaposteln, sei es wissentlich oder unwissentlich, die Wahrheit des Evangeliums zu bestreiten, welches wir durch die Apostel empfingen.

Wer an Christus glaubt, der hinterfragt sich selbst, seine Gesinnung, sein Verhalten, dies ist selbstverständlich, hierüber hat keiner, der an Christus glaubt, Belehrung nötig. Wer aber so an Christus glaubt, muss seinen Glauben nicht in Frage stellen lassen, sondern darf gewiss sein, dass sein Glaube rechter Glaube ist.

Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von geli am 20.06.2014 14:14

Merciful schrieb:
Die Frage des Paulus war ja nicht, worauf deren Glaube gründe, sondern, ob sie im Glauben (an Christus) seien; dies aber in der Erwartung, dass die Korinther sich selbst prüfend merken: Ja, wir haben Glauben an Christus. Wir haben durch die Botschaft des Paulus den Glauben an Christus empfangen und haben somit keinen Grund, uns von Paulus wegziehen zu lassen.

Ja, so verstehe ich das auch - sie waren durch die Botschaft des Paulus zum Glauben gekommen - und nun wollte Paulus nachfragen, ob sie denn nun durch eine andere Botschaft auch einen anderen Glauben angenommen hätten.

Vielleicht wollte er die Korinther dazu auffordern, doch einmal die beiden "Botschaften" zu vergleichen, um zu sehen, ob da Unterschiede zu finden seien - um einmal ganz konkret prüfen zu können, welche Botschaft die Wahrheit beinhaltete.

Damals gab es noch nicht, so wie heute, eine gedruckte Bibel - ich denke, so war es schwieriger, die echte von einer falschen Botschaft zu unterscheiden.
Wir heute können unsere Überzeugungen anhand der Bibel überprüfen.

Dennoch sind unsere innersten Überzeugungen für uns selbst oft nicht sichtbar - schon Jeremia sagte, dass unser Herz ein trotzig und verzagtes Ding sei, das nur Gott imstande ist, zu ergründen.

Deshalb denke ich, dass der Initiator, wenn es um Prüfung geht, Gott selbst ist. Er läßt Umstände in unserem Leben zu, durch die wir uns selbst erkennen können. Prüfungen dienen ja nicht dazu, damit Gott unser Herz kennenlernt (er kennt es ja sowieso in- und auswendig), sondern der läßt Prüfungen zu, damit wir darin unsere Herzen erkennen können, damit wir selbst erkennen können, wo wir im Glauben stehen.

Hiob, der ja schon genannt ist, und 5. Mose 8,1ff sind dazu gute Beispiele.

Lg, geli

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von Burgen am 20.06.2014 16:28

Hallöchen,
es gab ja das AT in Schriftform sowie die Paulusbriefe.
Auch viele andere Schriften, die nicht in den Kanon aufgenommen wurden,
machten die Runde.

Doch zum Thema,
ich denke, dass die Christen untereinander viel dichteren Kontakt hatten
als wir teilweise heute. Und da konnten sie sich sicherlich auch viel eher
gegenseitig durch die anderen selbst erkennen.
Gerade die Judenchristen waren ja durch die Synagogenlesungen
zumindest im AT geschärft. Und Petrus, Paulus, Titus, u.a.
legten ihnen sehr bildlich die neue Lehre aus.

Mir selbst ergeht es z.B. manchmal so, wenn ich gute Vorträge höre, z.B. gerade
die von Roger Liebig, dann werde ich im Glauben an Jesus sozusagen zurechtgerückt.
Doch nicht nur er als Mann, sondern auch glaubende Frauen und ihre Biblischen
Aussagen und Erlebnisse zeigen mir auf, wo ich Gott um Hilfe bitten muss.

Besonders aber durch das Lesen in der Schrift geschieht das Wasserbad der Reinigung bei mir.

Das alles ist auch Prüfung des Glaubens.
Grüsse
Burgen

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von tefila am 20.06.2014 19:53

Liebe alle,

ich habe das Thema durchgelesen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass vielleicht die von Pal angegebene Bibelstelle nicht die geeigneste war für die Frage nach einem praktischen Beispiel, wie man seinen Glauben prüft.

Finde ich gut, dass Merciful sie im Kontext gelesen hat. (Off toppic an merci: Das selbe ist auch, als Paulus sagte, dass die Korinther sein Brief waren und er also kein anderes Empfehlungsschreiben mehr brauchte, als ihren Glauben als Empfehlungs"brief" 2. Kor, 3,2-3)) Cypher ist aber drauf eingegangen merci, was du schriebst und die anderen folgten auch. War doch okeeeee!

Und so gab es 2 Richtungen, die hier schrieben und dann aufeinanderprallten irgendwie. Pals und die Merci und der anderen.

Ich sage dann auch noch eine Idee, wie ich meine, meinen Glauben prüfen zu können:

Ich gucke darauf, ob ich wirklich das tun will, was GOTT sagt...was ich aus der Bibel gelernt habe! Vorgestern z.B. gab es eine "Disharmonie" und meine ganze Gottesfreude war dadurch weg, wenn ich mit Menschen nicht im Frieden bin. Da stehe ich dann vor der Frage, ob ich weiter "bockig" sein will und mir überlege, waaaarum Gott es nur zulässt, dass mir "Ach so ein großes Unrecht getan wird"....ob ich dann an Gott verzagen möchte oder ob ich TUN will, was ich weiß, was Sein Wille ist, die Hand zum Frieden reichen, kleine Brötchen backen, vergeben...

Also habe ich das getan, was ich weiß, was Gott will....und juchuuu, konnte wieder schön ruhig schlafen, beten, und in Gott glücklich sein.

Und ich denke, dass ich glaube, wenn ich ein Beter bin...also nicht nur ein Abend- und Morgengebet, sondern wirklich in Verbindung und Gedanken an Gott.

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von Merciful am 20.06.2014 20:25

Prüfen, hinterfragen, kritisch betrachten kann ich mein Denken, mein Reden, mein Tun - nicht aber meinen Glauben.

Würde ich meinen Glauben anzweifeln, so würde ich mir den Boden unter den Füßen wegziehen.

Ich muss doch Gewissheit haben können, dass, wenn ich zu dem Gott und Vater Jesu bete, ich wirklich und tatsächlich zu dem Gott und Vater Jesu bete.

Wenn ich dies bezweifeln müsste, so wäre Leben nicht mehr denkbar, ich würde mich selbst zerstören.

Nein, ich will Gott nicht zum Lügner machen. Dem Zeugnis des Geistes in mir kann ich nicht widersprechen.

So kann ich gar nicht anders, als dass ich annehme und daran festhalte, dass ich Gott angehöre.

Denn nur so kann ich doch glauben und dann auch lieben, glauben und dann auch mein Denken, Reden und Tun prüfen.

So, wie der Körper angewiesen ist auf ein intaktes Immunsystem, so ist die Seele angewiesen auf den Glauben an Jesus.

Darum mag ich an meinem Glauben nicht zweifeln. Das Bezweifeln des Glaubens ist meines Erachtens schon Unglaube.

Nicht anders ist es in der Bibel überliefert. Die Christen in der Bibel wissen, dass sie Gottes Kinder sind. Sie bezweifeln dies nicht.

Wohl aber bedurften sie der Mahnung, in der Liebe Jesu zu bleiben, weil Gott ihnen seine Liebe erzeigt hatte.

Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von geli am 20.06.2014 20:45

Merciful schrieb:
Darum mag ich an meinem Glauben nicht zweifeln. Das Bezweifeln des Glaubens ist meines Erachtens schon Unglaube.

Ja, das stimmt - DASS ich glaube, das kann ich nicht anzweifeln.

Aber ich kann den Inhalt dessen, WAS ich glaube, überprüfen. Der Heilige Geist, der einem Gläubigen gegeben ist, der wird mich dann in alle (Glaubens)-Wahrheit führen, auch ggf. falsche Glaubensinhalte korrigieren.

Lg, geli

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von Merciful am 20.06.2014 20:58

geli schrieb: Aber ich kann den Inhalt dessen, WAS ich glaube, überprüfen.

Nun, dies ist doch nicht schwer.

Was glauben wir denn?

Wir glauben, dass wir in Christus die Vergebung der Sünden haben, weil Christus für uns starb.

Wir glauben, dass wir Gottes Kinder geworden sind.

Ja, Jesus Christus selbst ist als Person der Inhalt unseres Glaubens.

Merciful

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StefanS

65, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 441

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von StefanS am 20.06.2014 21:52

Ich persönlich finde es wichtig, mich und meinen Glauben immer wieder auf den Prüfstand zu stellen bzw stellen zu lassen. 
Da ist für mich auch nichts Verwerfliches dran. Eher im Gegenteil. 
Ich bete sehr oft, dass Gott mich vor eigenen Wegen bewahrt. 
ER soll mich prüfen, wie ich es meine.
Es geht aber nicht darum, ob ich errettet bin oder nicht. Das bin ich!
Sehr wohl kann ich aber schnell auf dem falschen Weg sein.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von cipher am 20.06.2014 21:58

merciful schrieb: Würde ich meinen Glauben anzweifeln, so würde ich mir den Boden unter den Füßen wegziehen.

Da kann ich nur zustimmen - und es gut finden, dass die Frage auf diese klare Antwort geführt werden kann. Es gibt einen, der unseren Glauben prüft, dessen Stärke und Zuverlässigkeit. Das ist der Herr. Er trainiert uns auch und erzieht uns.

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