Tut Buße!

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Pal

66, Männlich

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Tut Buße!

von Pal am 28.12.2014 10:44

Ich denke mir, dieses Thema ist eines der menschlich unbeliebtesten aber göttlich wichtigsten Themen der Bibel.
Die Eingangsworte bei Jesus öffentlichem Auftreten waren genau diese Aufforderung: Mat 4:17 Von der Zeit an fing Jesus an, zu predigen und zu sagen: Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!

Wie funktioniert eigentlich Buße? Was ist das? Was habe ich da zu tun? Geht meine Christenleben nicht ohne Buße? Warum gibt es kein "bußfreies Evangelium"?

All diese Fragen möchte ich im Laufe dieses Threads berühren.
Buße ist nicht nur etwas biblisches, was ausnahmslos jedem Menschen abverlangt wurde, - oder kennt ihr eine Bibelstelle, wo es deutlich wird, das Bußfertigkeit - also die Willigkeit zur Buße - unnötig wäre.
Buße hat erstaunlicher Weise auch direkt etwas mit Gottes Güte zu tun.
Röm 2:4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmütigkeit? Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet?
Röm 2:5 Du aber nach deinem verstockten und unbußfertigen Herzen häufest dir selbst den Zorn auf den Tag des Zornes und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,
...wohingegen meine Unbußfertigkeit nur negatives beinhaltet.

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solana

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Re: Tut Buße!

von solana am 28.12.2014 11:01

Weißt du nicht, daß dich Gottes Güte zur Buße leitet?

Hallo Pal
Dieser Versteil war mal Jahreslosung ,vor vielen Jahren, wenn ich mich recht erinnere, wurde ich damals konfirmiert.
Ich habe ihn damals noch nicht richtig verstanden, fand es etwas "ratselhaft" ausgedrückt - von allem, was man über Umkehr und Busse sagen könnte, ausgerechnet so einen Vers in den Vordergrund stellen?

Inzwischen ist er mir sehr wichtig geworden und hat mich vieles erkennen lassen.
Ua dass die Liebe der Schlüssel zu harten Herzen ist, nicht die Brechstange.
Und ich staune immer wieder über die Liebe und Güte, mit der mich Gott aus manch einer Eigensinnigkeit heraus geführt hat und noch immer führt....
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

66, Männlich

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Re: Tut Buße!

von Pal am 28.12.2014 11:39

Ich möchte zu unserer Thematik hier ein sehr lebendiges Beispiel gebrauchen, in dem meine Person scharf angegriffen wurde:

...Einen ganz maßgeblichen User besitzt das Forum, welcher vor allem seinen Namen zuerst gerne liest - möglichst in jedem Beitrag. Seine liebsten Themen sind die, in denen er sich als Lehrer gerieren kann, dazu nutzt er Schmeicheleien und Schmusereien, die beim Publikum besser ankommen, als klares Wasser des Lebens.
Dabei ist sein Wasser verschmutzt und seine Gefäße sind bekleckert und besudelt mit seinem Ego, das an nahezu jeder seiner Zeilen & Beiträge herausquillt. Über nichts schreibt er lieber, als über den Zerbruch seiner Person - da darf die biblische Wahrheit schon mal auf der Strecke bleiben und da ist es ihm auch nichts so wichtig, ob Bibelstellen und im oder nicht im Zusammenhang benutzt werden.
Gottes Wort wird nach Manier des Foristen umgemodelt und überaus invasiv unter die User verbreitet - die dieses süßlichen Brackwasser lieber trinken, als klares, reines und frisches Quellwasser.
...Die Wahrheit steht in der Bibel! Und ich stimme MichaR zu, dass dieses "Ponyhofforum" und die biblischen Wahrheiten nicht gut zusammenpassen. Ein wirklich ausgewogenes und reifes Leitungsteam, welches in erster Linie dem Wort Gottes verpflichtet ist und klare Worte klar ausspricht sowie entsprechend handelt, welches darüber hinaus nicht dem eigenen Geschlecht sondern der Botschaft Jesus und allen Menschen verpflichtet ist, könnte dieses Forum vielleicht zu einem wirklich wirksamen Forum zur Ehre Gottes und Vermehrung seiner Familie machen.
Das sehe ich hier derzeit in den im Forum handelnden Personen nicht!

Wenn ich solche Zeilen über mich selbst lese, kann ich natürlich gleich den Igel-Mechanismus gebrauchen oder gar zum Gegenangriff übergehen.

Aber was sollte mirdas helfen?-

Viel lieber werde ich solche Anschuldigungen gebrauchen, um mich selbst zu überprüfen.

Wie beginne ich mit einer Selbstüberprüfung?
Zuerst muß ich dazu eine grundlegende Gesinnungshaltung einnehmen, nämlich, das ich mir vorstelle: "Ok, laß mich im Unrecht sein und meinen Ankläger im Recht!"
Dann bin ich es, der fauliges Wasser menschlicher Verdrehungen der eindeutigen, biblischen Wahrheit entgegen stellt. Dann bedenke ich meine eigene Beziehung zu dem Gott der absoluten Wahrheit und muß mir eingestehen: "Ich bin doch nur nur ein Mensch! Ich kann mich täuschen! Ich kann immer irgendeinem Selbstbetrug meines "fetten Egos" erliegen. Ohne Zweifel, die Möglichkeit besteht für mich!"
Was bleibt mir dann zu tun übrig? -
Bußfertigkeit bedeutet, die Bereitwilligkeit um Buße zu tun, wo Buße notwendig ist.

Wenn mein Verkläger recht hat, dann würde ich mich von Herzen gerne entschuldigen und ihm lieber meine Rolle hier schenken, um nur das wirklich reine, saubere Quellwasser der Bibel fließen zu lassen. Denn was ist nötiger als die saubere Wahrheit? Sollte ich den Erhalt meiner eigenen Person vor den Erhalt der göttlichen Wahrheit stellen? Nein, niemals! Meine Person ist nicht nur nichtig sondern schwebt auch in der Gefahr des negativen Selbstbetruges.


Aber wo und wie kann ich mir der Wahrheit sicher sein?

Durch all die Jahre meines christlichen Lebens habe ich da etwas erlebt:
1Pe 5:5 ... Allesamt seid untereinander untertan und haltet fest an der Demut. Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.

Bußfertigkeit erfordert von mir immer ein Maß der Demut.

In meinem Hochmut werde ich jegliche Art von Buße abwürgen. Nein, dann bin ich der Selbst-Vollkommene, weiß alles besser und werde meine eigene Person niemals in Frage stellen. Im Gegenteil, werde ich meine Selbstverliebte Person mit allen Mitteln versuchen zu verteidigen. Aber gerade damit hindere ich jegliche positive Veränderung in meinem Leben und ganz besondere den von mir so oft betonten Zerbruch meines "fetten Selbst´s"!

Somit habe ich erfahren, wie Demut, Bußfertigkeit und Gnade zu "einer Familie" gehören, nämlich zu der Familie Gottes!

So gehören Hochmut, Unbußfertigkeit und Ungnade zu der "Anti-familie" des "Anti-vaters".

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.12.2014 11:50.

solana

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Re: Tut Buße!

von solana am 28.12.2014 13:38

Ja, Pal, an solchen Dingen wird einem bewusst, wessen Ehre man sucht.
Je mehr einen so etwas kränkt und je mehr mann sich zu Verteidigung und Rechtfertigung gedrängt sieht, um so mehr steht das eigene Ansehen im Vordergrund, das verletzt wurde 

Und ganz besonders deutlich wird das, wo solche Verletzungen zu Unrecht geschehen sind.
Gerade das ist ein besonderer Prüfstein, um zu erkennen, worum es einem wirklich - im tiefsten Grunde seines Herzens - geht.

Ich muss da an Jesu Vorbild denken, als er vor dem Hohen Rat stand:

Mk 14, 60 Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?
61 Er aber schwieg still und antwortete nichts.


"Busse" bedeutet für mich "ein sich auf Gott ausrichen Lassen".
Und dazu kann alles dienen - ob es nun gut ist oder schlecht, ob ich nun gut dabei dastehe oder schlecht. Hauptsache, ich gebe Gott die Ehre, schaue auf ihn, dann kann mir daraus nur Gutes erwachsen, so wie Paulus es so wunderbar ausdrückt:

Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. 

Das "Gegenteil" von Busse ist, wenn man die Dinge, die einem begegnen, - mögen sie gut oder schlecht sein - als "Anstoss" nimmt, sich um sich selbst zu drehen .... denn dann führen auch an sich sehr gute und wertvolle Dinge weg von Gott.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Tut Buße!

von Pal am 28.12.2014 14:08

Solana:
Gerade das ist ein besonderer Prüfstein, um zu erkennen, worum es einem wirklich - im tiefsten Grunde seines Herzens - geht.
"Busse" bedeutet für mich "ein sich auf Gott ausrichen Lassen".
...
Das "Gegenteil" von Busse ist, wenn man die Dinge, die einem begegnen, - mögen sie gut oder schlecht sein - als "Anstoss" nimmt, sich um sich selbst zu drehen .... denn dann führen auch an sich sehr gute und wertvolle Dinge weg von Gott.

Sehr richtig, liebe Salona!
Die Größe solcher selbstlosen Liebe zeigt uns Paulus indem er sagt:
Röm 9:1 Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, wie mir mein Gewissen bezeugt im heiligen Geist, Röm 9:2 daß ich große Traurigkeit und unablässigen Schmerz in meinem Herzen habe. Röm 9:3 Ich wünschte nämlich, selber von Christus verbannt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch, Röm 9:4 welche Israeliten sind...

Hier ging es Paulus in keiner Weise mehr um seine "eigene Haut".
Er wollte diejenigen gewinnen, die ihm jahrelang Schmerz und Traurigkeit gebracht hatten!

Wenn ich meine Person für derart unwert achte, dann würde ich alles tun, um auch meinen Verkläger zum Heil zu bringen. Das göttliche "Heil" liegt immer in Bußfertigkeit und Demut, nie aber in "meiner Art von Heil", von Überheblichkeit und eigener harter Selbst-Liebe.

Dieser "Prüfstein" liegt vor jeden von uns! Nicht einer wird davon ausgenommen!

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StefanS

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Re: Tut Buße!

von StefanS am 28.12.2014 14:37

Bereitschaft zur Buße steht auch für mich im direkten Zusammenhang mit Demut.
Die Buße eines hochmütigen Menschen ist unecht und zweckbezogen.

Bußbereitschaft bedeutet für mich Selbstreflektion und die ständige Bereitschaft zur Korrektur.

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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solana

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Re: Tut Buße!

von solana am 28.12.2014 14:58

Ja, Stefan, Demut ist überhaupt die Grundvoraussetzung zur Busse.
Alles andere ist nur eine "Flickschusterei" am zerkratzten Image. Eine "Absicherung", ein "Dichtmachen" von Stellen, an denen noch Angriffsmöglichkeiten bestehen.
Dadurch wird wirkliche Busse und Einsicht immer schwieriger, weil man ja immer weniger an sich heran lässt.
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.12.2014 14:58.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Tut Buße!

von Rapp am 28.12.2014 15:15

Vielleicht wäre es gut, das alte Wort Buße mal in heutige Sprache zu übertragen. Das fand ich zum ersten mal in meiner schwedischen Bibel: Sinnesänderung, Umdenken. Und wie das Wort Sinne Gefühl, Verstand und Willen mit einschließt, heißt Buße tun mein Innenleben von Gott durchleuchten und bestimmen zu lassen. Klar, das ist nicht populär, aber absolut notwendig, soll ich eines Tages in Gottes Reich hineinpassen. Nur was im Licht Gottes Bestand hat passt auch in die Herrlichkeit hinein.

Willy

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solana

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Re: Tut Buße!

von solana am 28.12.2014 15:42

Ja, Willy - und gerade darum finde ich es so wichtig, dass dies in der Hinwendung zu Gott geschieht, nicht in erster Linie in der Auseinandersetzung mit dem Stein des Anstosses - woran auch immer man sich gestossen hat.
Denn erst in seinem Licht können wir das richtig einordnen und verstehen, was er uns dadurch sagen will, worauf er uns aufmerksam machen will.
Also, ich meine, auch im Umgang mit Verletzungen durch andere Menschen nicht direkt eine Auseinandersetzung mit dem "Verletzenden" oder der Verletzung suchen. Da steht immer Gott "dazwischen".

Wenn der Fokus auf der Verletzung liegt, dann ist es nur zu "menschlich", seine Stacheln aufzustellen wie ein Igel zur Abwehr und zur Verteidigung.
Dass dadurch wirkliche Ummkehr bewirkt wird, ist eher schwierig. Es führt eher dazu, das Negative in der "verletzenden" Person zu sehen und zu sehen, dass derjenige "auch nicht besser" ist und schon gar kein Recht hat, sich über einen anderen zu erheben und sich zum Richter aufzuschwingen. Dadurch wird der "schwarze Peter" nur weiter gereicht.

Die richtige Adresse kann nur Gott allein sein.
Deshalb schrieb ich das mit dem "Ausrichten".
Es in Gottes Hände legen und für eine Korrektur von ihm aus offen zu sein.
 So wie es der Psalmbeter so schon auqsdrückt:

Ps 139, 23 Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich's meine. 24 Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

Busse ist eine Sache zwischen einem Menschen und Gott. Nicht eine Sache zwischen "Kritiker" und "Kritisiertem". Alles "Äussere" kann nur als Anstoss dienen, als Anstoss zur richtigen Ausrichtung.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Tut Buße!

von tefila am 28.12.2014 19:34

Lk 3,8-13:
Seht zu, bringt rechtschaffene Früchte der Buße
; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.
9 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun?
11 Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso.
12 Es kamen auch die Zöllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun?
13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist!

Aus diesen Versen lese ich, dass einer echten Buße dann auch das neue Handeln folgt. Buße würde ich als "bereuende Sinnesänderung mit Hinwendung zu Gott" erklären.

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