Vertrauen

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solana

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Re: Vertrauen

von solana am 21.09.2015 23:06

Liebe Adi, freut mich sehr, dass du mit meinen Gedanken dazu etwas anfangen kannst und auch zu diesen Erkenntnissen gekommen bist!
Vertrauen ist immer wieder ein neues Wagnis und bleibt dadurch immer lebendig.

Lieber Willy, das erinnert mich an die Geschichte, die du mal erzählt hast, von dem Mann, der auf einem hohen Seil balancierte und von der Zuschauermenge dazu angefeuert wurde, jemanden in einer Schubkarre über das Seil zu schieben. Und niemand "traute" sich, in die Schubkarre zu steigen - bis auf einen kleinen Jungen. Der liess sich ohne erkennbare Angst über das hohe Seil schieben und antwortete den verwunderten Zuschauern, die ihn fragten, wie er denn so mutig sein konnte: "Aber das ist doch mein Vater, der die Schubkarre schiebt!"

Das Vertrauen zu seinem Vater war so gross, dass ihm Angst gar nicht in den Sinn kam; die Möglichkeit, dass sein Vater ihn ihn die Tiefe stürzen lassen könnte, war für ihn ausgeschlossen.
Das Wissen "das ist mein Vater" war "alles bestimmend".
Ein so schön anschauliches Beispiel für Vertrauen!
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Vertrauen

von Pal am 23.09.2015 12:19

Um noch einmal auf das "sich-den-Mitmenschen-nicht-anvertrauen" von Jesus zurückzukommen.
Die Ursache dafür sehe ich in seinem übermenschlichen Wissen: denn ER wußte wohl, was im Menschen war!
Dieses göttliche Wissen machte Jesus so vorsichtig, um sich ihnen eben nicht anzuvertrauen.

Dazu fand ich drei interessante Sprüche:
Jedem Menschen, dem du dein Vertrauen schenkst, drückst du eine Waffe in die Hand, mit der er dich töten oder verteidigen kann!

Und dann:
Willst du den wahren Charakter eines Menschen entdecken, so schenke ihm dein Vertrauen und sieh, wie er mit deinem Geschenk umgeht!

Jemandem 100% zu Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung!

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Cleopatra
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Re: Vertrauen

von Cleopatra am 23.09.2015 15:11

Hallo Pal,

Um noch einmal auf das "sich-den-Mitmenschen-nicht-anvertrauen" von Jesus zurückzukommen. Die Ursache dafür sehe ich in seinem übermenschlichen Wissen: denn ER wußte wohl, was im Menschen war!

Klar, Jesus wusste ja auch in genau dem Moment, ob der Mensch gerade lügt, welche Motive er hatte und die Zukunft kanne er sicher auch.

Jemandem 100% zu Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung!

Also den Satz würde ich nicht unterstreichen...
Wenn wir das auf Gott beziehen ja, denn wenn wir Gott 100 % vertrauen, dann überlassen wir ihm die Führung. Das ist doch das, was du mit Selbstopferung meinst oder...?
Aber bei Menschen hm, da denke ich wohl was anderes.
Wenn ich jemanden so ganz arg vertraue, zB bei einem Geheimnis, bei einer Aufgabe, egal wo, dann opfere ich mich ja nicht selbst, oder...?

Vertrauen muss immer wachsen, vor allem, wenn Vertrauen mal zerstört wurde.

Lg Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Pal

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Re: Vertrauen

von Pal am 23.09.2015 15:51

Jemandem 100% zu Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung!
Cleo:
 Also den Satz würde ich nicht unterstreichen... Wenn wir das auf Gott beziehen ja, denn wenn wir Gott 100 % vertrauen, dann überlassen wir ihm die Führung. Das ist doch das, was du mit Selbstopferung meinst oder...?
Aber bei Menschen hm, da denke ich wohl was anderes. Wenn ich jemanden so ganz arg vertraue, zB bei einem Geheimnis, bei einer Aufgabe, egal wo, dann opfere ich mich ja nicht selbst, oder...?
Ich denke mir, dieser Spruch paßt insofern sehr gut, weil ich ja mit dem Austausch über etwas ganz Vertrauensvolles, meinem Nächsten die Möglichkeit gebe gerade damit Mißbrauch zu treiben und mich zutiefst zu verletzen.
Gerade dieses Risiko einzugehen, und mir demnach selbst solch eine Blöße zu geben, ist nur möglich, wenn ich mich selbst hingebe/aufopfere.
Zumindest verstehe ich diese Zusammenhänge so.

lG

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Pal

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Re: Vertrauen

von Pal am 23.09.2015 16:24

Cleo:
Klar
, Jesus wusste ja auch in genau dem Moment, ob der Mensch gerade lügt, welche Motive er hatte und die Zukunft kanne er sicher auch.

Dies ist für uns klar, die wir unsere Bibeln kennen. Aber anundfürsich war es gar nicht so "klar". Denn als "wahrer Mensch" hätte Jesus diese Kenntnis nicht haben können, wohl aber als "wahrer Gott".
Und genau hier sehe ich, wie Jesus Beidem "ausgesetzt war". Als wahrer Gott hatte ER ein übermenschliches Wissen, aus der Offenbarung des Geistes.
Aber als wahrer Mensch, der verletzbar war, ließ ER es nicht zu, das diese Personen IHM zu nahe treten konnten, indem ER sie eben nicht in seinen Vertrauensbereich mit hineinnahm.

Das tat er mE nur später in Gethsemane, mit 3 Auserwählten unter den Jüngern. Ihnen vertraute Jesus sich an, indem Er sie an seinem inneren Zustand teilnehmen ließ:
Mat 26:37 Und er nahm zu sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an, betrübt zu werden, und ihm graute sehr. Mat 26:38 Da spricht er zu ihnen: Meine Seele ist tiefbetrübt bis zum Tod! Bleibet hier und wachet mit mir!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.09.2015 16:26.

Cleopatra
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Re: Vertrauen

von Cleopatra am 24.09.2015 07:22

Guten morgen,

also wenn ich weiß, dass mein gegenüber ganz andere Pläne hat, mich versucht, zu überlisten und mich anlügt, dann misstraue ich demjenigen.
Und so sehe ich es eben auch bei Jesus. Ja er war auch mensch, aber ja,er war auch Gott und daher (das lesen wir ja oft) kannte Jesus die Herzen der Menschen und konnte daher ganz genau wissen, wer ihn anlog und so weiter. Das lesen wir ja in ganz vielen Begebenheiten, wie Jesus das Herz sah.

Vielleicht Pal,n benutzen wir auch nur wieder andere Worte für das Gleiche.
Denn du beschreibst ja die "Selbstaufgabe" und "Selbstopferung" als ein "sich verletzbar machen".
Klar, wenn ich ein geheimnis erzähle zB und meinem Gegenüber in der Hinsicht vertraue, dann mache ich mich verletzbar.
Aber ich gebe mich ja selbst als Person nicht auf.
Das ist dann wieder so extrem, finde ich.
Eine völlige Aufgabe ist Resignation, Aufgabe, nicht mehr hochkommen, wie eben zB Burn out.

Aber ich fürchte, so ein bisschen kommen wir vom Thema weg.

Ich finde Verteauen zu Menschen eben anders als das Vertrauen zu Gott.
Bei Gott können wir uns sicher gehen, dass alles zum Besten wird und dass er mit den geheimnissen nichts falsches anstellt.
Bei ihm sind wir sicher geborgen.
Und ihm können wir hundertprozentig vertrauen.
Und dieses Vertrauen wächst eben mit der Erfahrung mit Gott, denke ich.
Wobei mir eben auch noch eingefallen ist- irgendwann muss die Erfahrung ja anfangen... also irgendwann muss man sich auch mal aktiv dazu entschlossen haben, oder...? (so war es bei mir, oft kommt es ja gerade in schweren Situationen vor, wenn man nicht mehr weiterweiß)

Lg Cleo

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Cleopatra
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Re: Vertrauen

von Cleopatra am 24.09.2015 07:24

Oh ja und ich ergänze noch, nachdem ich Rapps Beitrag nochmal gelesen habe:

Vertrauen ohne Glaube ist nicht möglich.

Lg Cleo

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solana

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Re: Vertrauen

von solana am 24.09.2015 11:15

Hallo Pal
Ich denke, bei dem Thema müssen wir schon unterscheiden, ob es um Vertrauen gegenüber Gott oder gegenüber Menschen geht.

 

Wie du sehr treffend geschrieben hast: wenn man einem Menschen vertraut, liefert man sich ihm ein Stück weit aus, öffnet ihm eine Angriffsfläche, die er auch missbrauchen könnte.
Bspw wenn ich jemandem meinen Wohnungsschlüssel gebe (zur Aufbewahrung falls ich meinen verliere) - dann könnte derjenige in meine Wohnung und mich bestehlen. Diese Möglichkeit eröffne ich ihm, und ich werde daher nur einer Person diesen Schlüssel anvertrauen, von der ich überzeugt bin, dass sie das nicht tun wird.
Oder wenn ich mich jemandem anvertraue, wenn ich ein Problem habe und mich in meiner Schwäche und Verletzlichkeit ihm offenbare. Dann zeige ich ihm zugleich, wo ich "angreifbar" bin, zeige ihm, wie er mich seelisch fertig machen könnte (oder auch nur ausnutzen oder quälen), wenn er diese Informationen missbraucht. Oder gar anderen weitererzählt ....

Da muss man schon vorsichtig sein.

Bei Gott ist das ganz anders. Er wird nie Vertrauen ausnutzen, um einem Menschen zu schaden.
Aber unser menschliches Vertrauen Gott gegenüber ist oft getrübt durch schlechte Erfahrungen, die wir mit Menschen gemacht haben.
Und daher suchen wir immer nach "Sicherheiten", "Beweisen" dafür, dass unser Vertrauen auch gerechtfertigt ist. Damit wir die "Kontrolle" behalten (nach dem Motto: "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser") Und wenn Gott dann anders handelt als wir erwünscht und erwartet haben, kommen Zweifel auf.
Und müssen uns mahnen lassen:

Hebr 10,35 Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Gott wirklich vertrauen heisst, ihm die Kontrolle ganz zu übergeben, sich ihm ganz auszuliefern.
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2015 11:16.

StefanS

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Re: Vertrauen

von StefanS am 24.09.2015 13:09

Vor vielen Jahren hat eine große Bank einen Spruch geprägt:

"Vertrauen ist der Anfang von allem"

Darin steckt eine Menge Wahrheit.

Niemand öffnet Gott sein Herz, wenn er nicht Gott vertrauen will.
Niemand öffnet einem anderen Menschen sein Herz, wenn man diesem Menschen nicht vertrauen will.

Am Anfang steht Gottes Aufforderung an den Menschen "Gib mir, mein Sohn, dein Herz" (Spr.23,26) bzw "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt" (Matth.22,37).

Ohne den Willen, Gott zu vertrauen, ginge das nicht.
Vertrauen ist in der Tat der Anfang von allem!

Ebenso gilt aber auch:
"Misstrauen ist der Anfang vom Ende"

Misstraue ich Gott oder misstraue ich einem Menschen, dann kann ich mich nicht öffnen.

Vertrauen ist eine offene Tür.
Durch diese Tür fließt Segen und Liebe.


So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Cleopatra
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Re: Vertrauen

von Cleopatra am 24.09.2015 15:26

Schön gesagt Stefan, dem kann ich nur zustimmen.

Solana, du hast geschrieben:

Aber unser menschliches Vertrauen Gott gegenüber ist oft getrübt durch schlechte Erfahrungen, die wir mit Menschen gemacht haben.

das war mir vorher zu diesem Thema noch nicht so bewusst gewesen, ja das stimmt.

Lg Cleo

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