Achtung Wohlstandsevangelium

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marjo
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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von marjo am 03.03.2016 10:22

habe noch ergänzt, wie ich die Aussage "des Höchsten" verstehe.

Danke.

Wenn Du im Bibleserver auch "höchste" und "Gott" eingibst, wirst Du auch die anderen Stellen finden. Dann verstehst Du, weshalb Deine Meinung nicht haltbar ist.

Was die Frau angeht, so liegt ihr Fehlverhalten meiner Ansicht nach nicht in dem Inhalt ihrer Aussagen.

Gruß, marjo

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jonas.sw

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von jonas.sw am 03.03.2016 10:36

Danke Marjo für die Korrektur. Es kommt wohl auf die Übersetzung an. Bei den einen steht es in Aufzählung, also Gottes, des Höchsten und bei anderen steht des höchsten Gottes. Aber vielleicht habe ich mich da verrant, da einen Unterschied zu sehen.

Was kann dann noch ein Problem dieser Wahrsagefrau sein? Das sie sich selbst als Quelle der Wahrheit präsentiert hat. Das die Menschen immer zu ihr kommen sollten, um die sogenannte Wahrheit zu erfahren. Dabei geht es doch darum, das die Menschen zu Jesus finden.

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marjo
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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von marjo am 03.03.2016 10:47

Hm, gute Frage. Vielleicht ist die Antwort ganz einfach darin zu finden, dass die Frau mit ihren Ausrufen nicht mehr aufhören wollte und seine Arbeit für Gottes Reich störte. Man stelle sich diese Situation mal vor. Sie lief dem Apostel ja viele Tage schlicht hinterher und schrie diese Wahrheit raus.  Das ist kaum zum Aushalten.

Gruß, marjo

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jonas.sw

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von jonas.sw am 03.03.2016 10:52

Also so im Sinne von dazwischenquaseln. Hilfreiches Mittel gegen Kopfschmerzen wurde von Paulus angewendet.

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solana

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von solana am 03.03.2016 11:03

Ist das eigentliche Thema ("Wohlstandsevangelium") jetzt ausdiskutiert und klar oder gibt es dazu noch Diskussionsbedarf?

Was ich noch wichtig finde, ist der Umgang mit Lehrern bzw deren Lehren, die vom Wohlstandsevangelium irgendwie beeinflusst sind.
Bei denen es aber nicht im Vordergrund steht und die sich selbst auch von dem typischen Denkmuster distanzieren und das auch kritisch reflekteren. Aber selbst eben doch nicht alles ganz abstreifen können, und es dann halt doch immer wieder in einzelnen Aussagen erkennbar wird.

So wird es ja wohl bei den meisten Predigern "der 2. Generation" sein, dass sie nicht mehr die plumpe Reinform vertreten, sondern sich damit auseinander gesetzt haben und Irrtümer erkannt bzw sich von Gott ein Stück weit haben korrigieren lassen.

Ich kenne nicht so viele dieser Prediger (eigentlich nur die besagte Amerikanerin genauer).
Von dem, was ich kenne, gibt es auch sehr viel Gutes, das nicht mit dem Wohlstandsevangelium zu tun hat oder das direkt aus einer kritischen Auseinandersetzung damit hervorgegangen ist. Nur dass diese kritische Auseinandersetzung noch nicht überall "zu Ende gedacht" und konsequent durchgezogen wurde. 

Wenn ich dich recht verstehe, Marjo, lehnst du so etwas trotzdem "komplett" ab, wenn eben doch an gewissen Stellen noch irrtümliches Denken erkennbar ist.
Wäre dann nicht jeder Lehrer komplett abzulehnen - denn keiner ist komplett irrtumlos .
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von marjo am 03.03.2016 11:09

Meine Ausführung zum "Prüfet alles..." sollte generell verdeutlichen, dass ein Prüfungsvorgang sich nicht nur an Einzelaussagen erschöpfen kann.

Das "Wohlstandsevangelium" lehne ich komplett ab, ja. Es ist nicht das Evangelium, welches wir in der Bibel vorfinden. Andere Evangelien werden in der Schrift auch stets komplett abgelehnt. Paulus ist da zum Beispiel im Galaterbrief ein Vorbild für mich.

Gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.03.2016 11:19.

solana

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von solana am 03.03.2016 13:16

Marjo schrieb:

Das "Wohlstandsevangelium" lehne ich komplett ab, ja.

Ja, keine Frage, habe ich ja auch geschrieben und begründet.

Selbst moderate Verkündiger dieser Lehre könnten wohl niemals folgenden Versen zustimmen:

Ps 73,25 Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.

1Kor 15,19 Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen.

Röm 8,36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.«

2Kor 11,30 Wenn ich mich denn rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen.

Röm 5,3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, 

1; Kor 7, 29 Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz. Fortan sollen auch die, die Frauen haben, sein, als hätten sie keine; und die weinen, als weinten sie nicht;
30 und die sich freuen, als freuten sie sich nicht; und die kaufen, als behielten sie es nicht;
31 und die diese Welt gebrauchen, als brauchten sie sie nicht. Denn das Wesen dieser Welt vergeht. 
usw

Aber einzelne der Denkmuster sind eben in vielen Köpfen vorhanden, auch bei Menschen, die noch nie etwas vom Wohlstandsevangelium gehort haben.
Dieses "Anspruchsdenken": Anspruch auf Gottes Segen in jeglicher Form, weil man ja gläubig ist. Wie kann Gott also zulassen, dass ausgerechnet mir so viel Schlechtes passiert und meinem Nachbarn, der ungläubig und viel schlechter ist als ich, dem geht es so gut? .... Warum erhört Gott ein bestimmtes Gebet nicht, wo er doch zugesagt hat, dass wir alles von ihm erbitten dürfen? .... usw usw

Auch hinter solchen Fragen steckt dasselbe Anspruchsdenken.
Und es gibt bestimmt wenige Christen, die ganz frei davon sind.

Da finde ich es gut, dass uns das mit der "auf die Spitze getriebenen Form" in der ursprünglichen, radikalen Form des Wohlstandsevangeliums so deutlich vor Augen geführt wird, was daraus wird, wenn man es konsequent zu Ende denkt.
Ich meine aber, dass wir uns nicht damit begnügen sollten, andere zu verurteilen, bei denen wir "offensichtlich" auf solches Denken stossen.
Sondern lieber uns selbst dran prüfen (lassen), in wie weit auch bei uns noch Veränderungsbedarf besteht. 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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jonas.sw

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von jonas.sw am 03.03.2016 13:42

Hallo,

was wäre eigentlich das andere Extrem im Bezug zum Wohlstandsevangelium? Nur wenn ich leide, dann bin ich ein guter Christ, also ich muss möglichst dem Leid in die Arme laufen, dann kann ich zeigen, wie sehr ich Jesus liebe. Das wäre dann das andere Extrem.

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marjo
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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von marjo am 03.03.2016 13:46

Hm, wo ich Ansprüche gegen Gott erhebe müsste ich erstmal überlegen. Vielleicht ist da etwas. Im Grunde bin ich damals zu Gott gekommen, ohne irgendwas in den Taschen. Da gab es nichts, was ich ihm hätte bringen können und wollen. Ich bin buchstäblich mittellos in diese Beziehung gegangen. Weshalb Gott mich wollte, weiß ich bis heute nicht. Es scheint schlicht und einfach sein Wille gewesen zu sein. Diesem Willen beuge ich mich, auich wenn ich oftmals nicht verstehe weshalb er Dinge tut oder zulässt. Aber auch mein Verständnis und auf meine Zustimmung kann es auch gar nicht ankommen. Hätte ich etwas zu bestimmen, die Welt wäre ein ärmerer Ort.

Aber mir bereiten Menschen mit Anspruchsdenken Kopfzerbrechen. Nicht, weil ich keine Ansprüche stelle und deshalb irgendwie neidisch wäre, sondern weil ich nicht nachvollziehen kann wie man dazu kommt vor Gott irgendwelche Ansprüche geltend machen zu können. Bei all meinen Gedanken und Streben zur Liebe Gottes habe ich nie vergessen, dass er zu fürchten ist. Das nur er zu fürchten ist, sonst niemand und nichts.

Gruß, marjo

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solana

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Re: Achtung Wohlstandsevangelium

von solana am 03.03.2016 14:12

Jonas schrieb:

was wäre eigentlich das andere Extrem im Bezug zum Wohlstandsevangelium? Nur wenn ich leide, dann bin ich ein guter Christ, 

Ja, Jonas, so sehe ich das auch.
Und dazu "passiver Fatalismus", nach dem Motto: wenn Gott mir keinen Reichtum in den Schoss fallen lässt, dann will er wohl, dass ich arm bleibe .... oder wenn Gott mich nicht gesund macht, wozu sollte ich mich dann darum bemühen, gegen seinen Willen etwas gegen meine Krankheit zu unternehmen .... 

Sehr schön finde ich, was Paulus den Sklaven rät:

1. Kor 7, 21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.

Die Extreme wären hier:
1) Setze alles dran, frei zu kommen, mit Gottes Hilfe kannst du alles schaffen und Gott will das Beste für dich und Freisein ist immer besser als Knechtschaft
2) Gott hat zugelassen, dass du Sklave geworden bist, also ist das offensichtlich sein Wille, nimm dieses Kreuz gehorsam auf dich und leide daran, fühle dich arm und elend, das gefällt Gott 

Ich denke, dass wir immer das Beste von Gott erwarten dürfen, seinen reichen Segen.
Und dass er uns alles zum Besten dienen lässt.

Um diesen Segen zu erfahren, müssen wir offen dafür sein - im jetzigen Augenblick. Nicht in der Erwartung zukünftiger Wunscherfüllungen.
Gott ist für uns da, auch in "miesen" Situationen, kann uns auch da genauso viel Frieden und Freude schenken, wie in Momenten, wo alles glatt läuft. Statt im (Selbstmit)Leid zu "baden", sind wir aufgefordert:

1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich,
17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch. 

Und wenn sich kein Ausweg aus der miesen Situation bietet, seid trotzdem fröhlich und seht zu, wie Gott euch auch die zum Besten dienen lassen wird. 
Bietet sich aber ein Ausweg, dann ergreift ihn lieber ....
Gruss
Solana 

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