Gesetz versu Gnade

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Merciful

53, Männlich

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Beiträge: 2131

Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 22:25

geli schrieb: Ja, da hast Du recht - aber ich seh darin, dass ich mich für mein Leben entscheide, mich an bestimmte Gebote oder Regeln zu halten, keine Gesetzlichkeit.

Das Leben aus der Gnade in den Geboten Gottes ist freilich keine Gesetzlichkeit.

Aber ich fand deine Formulierung ein wenig unglücklich, missverständlich.

Insbesondere deine Aussage, es komme auf die (zeitliche) Reihenfolge an, schien mir die eigentliche Problematik nicht ganz zu erfassen.

Aber ich möchte dies nun nicht weiter vertiefen.

Ich wüsste momentan aus meinem Umfeld auch keinen Menschen zu nennen, dessen Einstellung oder Verhalten ich als gesetzlich empfinden würde.

Die Geschwister, die ich kenne, leben, soweit ich sehe und beurteilen kann, aus der Gnade.

Auch denke ich, dass in der heutigen Zeit eher liberale Tendenzen ein Problem sind als die Gesetzlichkeit.

Etwa wenn der Gedanke der Freiheit so interpretiert wird, als ob deswegen die Gebote Gottes nicht mehr gelten würden.

Aber ob diese Einschätzung der Realität gerecht wird, bin ich mir nun auch nicht sicher.

Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von geli am 03.10.2016 20:38

Gesetzlichkeit ist eher ein grundsätzliches Problem, sowohl vor der Wiedergeburt als auch nach der Wiedergeburt.

Ja, da hast Du recht - aber ich seh darin, dass ich mich für mein Leben entscheide, mich an bestimmte Gebote oder Regeln zu halten, keine Gesetzlichkeit.

Bin ich nicht frei, so zu leben, wie ich es gerne möchte? Bin ich nicht frei, mein Leben so zu gestalten, wie ich es für gut halte? Bin ich nicht frei, mich auch ans Gesetz zu halten, meinentwegen "koscher" zu kochen etc.?

Das Problem der "Gesetzlichkeit" entsteht meiner Meinung nach erst dann, wenn ich versuche, meine Lebensführung auch anderen "aufs Auge zu drücken"
- d. h. wenn ich anfange, andere zu verurteilen, weil sie nicht ebenso wie ich lebe und sich nicht ebenso an die gleichen Grundsätze halten wie ich es für mich für gut befunden habe.

Hier beginnt nämlich dann die Lieblosigkeit, das Verurteilen, das Richten, die Überheblichkeit, dass ich meine, ich wäre nun "besser" als die anderen, die nicht so leben wie ich. Und hier lauert dann auch die Sünde... und hier fängt dann die "Gesetzlichkeit" an.

Denn es ist einfach so im natürlichen Denken verhaftet: Durch Leistung kann ich mir etwas selbst verdienen.

Ja, Pal - diese Gefahr besteht natürlich, dass man meint, man könnte sich bei Gott etwas "verdienen".

Aber wie ich schon vorher geschrieben habe: Das Motiv ist entscheidend.

Wenn ich begriffen habe, dass ich durch Gnade gerettet und wiedergeboren bin, dann weiß ich auch, dass ich mir nichts verdienen kann und es auch nicht muss. Aber dann begreife ich auch, dass Gottes Gebote gut sind und bin gerne bereit, danach zu leben!

Nicht deshalb, weil ich mir etwas verdienen will, oder weil ich meine, nun etwas "Besseres" zu sein, sondern einfach nur deshalb, weil ich erkannt habe, wie gut Gottes Gebote sind 

Ich finde es manchmal schlimm, wenn man jemandem, der sich "für" die Gebote und das Gesetz ausspricht, gleich "Gesetzlichkeit" unterstellt.

Gottes Ordnungen sind einfach gut - warum also sollte man sich nicht daran halten?

Lg, geli



Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2016 20:51.

Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Gesetz versu Gnade

von Pal am 03.10.2016 20:24

@Merci, das hast du sehr gut bemerkt:

Merci:
Gesetzlichkeit ist eher ein grundsätzliches Problem, sowohl vor der Wiedergeburt als auch nach der Wiedergeburt.

Genauso sehe ich das auch. Und deshalb habe ich auch diesen Thread gestartet!
Ich denke mir, ich selbst muß mich auch vor dieser Gefahr beständig hüten.

Denn es ist einfach so im natürlichen Denken verhaftet: Durch Leistung kann ich mir etwas selbst verdienen.
Doch bei Gnade wird geschenkt und nicht verdient ... das Grundverständnis ist ein völlig anderes.

Aber jeder eigene "Verdienst-mechanismus" (schon im Gedanken) bringt meine eigene Fähigkeit mir in den Vordergrund und die Betonung Christi verliert sich!

alles nur mM

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Merciful

53, Männlich

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Beiträge: 2131

Re: Gesetz versu Gnade

von Merciful am 03.10.2016 19:19

geli schrieb: Leben gibt es nur durch die Wiedergeburt und die Vergebung - danach kann man sich ruhig an die Gebote oder Gesetze halten.

Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?

(Brief des Paulus an die Galater 3, 3; Luther '84)

Gesetzlichkeit ist eher ein grundsätzliches Problem, sowohl vor der Wiedergeburt als auch nach der Wiedergeburt.

Eben dies war doch die Aussage des Paulus, sein Anliegen, diejenigen, die im Glauben angefangen hatten aufgrund der Botschaft des Evangeliums, davor zu bewahren, (erneut) in eine Gesetzlichkeit oder Werkgerechtigkeit hinein zu geraten.

Wer aber aus der Gnade lebt und in den Geboten wandelt, der ist nicht 'gesetzlich', sondern die Gebote bedeuten für ihn Freude und Frieden.

Merciful

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von geli am 03.10.2016 19:18

aber warum brauchen die Heiden dann noch Jesus, wenn sie doch schon ihr Gewissen haben? Warum brauchen sie dann noch den Heiligen Geist, der sie leitet? Ist das Gewissen das gleiche, wie das, was Gott mit dem Gesetz ins Herz geben meint?

Das Gewissen der Heiden zeigt ihnen ja nur, dass sie vor Gott nicht bestehen könnten.
Deshalb brauchen sie Jesus - weil nur er uns unsere Übertretungen vergeben kann.

Ich glaube, das Gewissen ist zwar das gleiche, wie das, was uns Gott mit dem Gesetz ins Herz gegeben hat - aber es kann durch vielerlei Umstände im Leben, oder auch durch Erziehung, "verbogen" worden sein.

So war es auch bei mir: Ich hatte Schuldgefühle für Dinge, die vor Gott gar keine Schuld darstellten, dagegen fehlten mir aber völlig die Schuldgefühle für Dinge, die vor Gott echte Sünde waren.

So denke ich, dass der Heilige Geist dieses "verbogene" Gewissen wieder "ins Lot bringt" - es wieder mit Gottes Gesetz in Einklang bringt.
So heißt es in Rö. 12,2 ja auch: "...sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes".

Ich hoffe, dass das so verständlich ist und Dir die Frage beantwortet?

Lg, geli

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Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 03.10.2016 19:00

Liebe Geli!

 

Dann bitte um Verzeihung, ich hab da was falsch interpretiert. Danke für die Korrektur.

Lg Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von geli am 03.10.2016 18:50

Wobei die große Täuschung der Pharisäer und Galater darin bestand, das sie meinten das nackte Gesetz selbst würde ihnen die Möglichkeit beiten, daraus das Leben zu erhalten.

@Pal: Ja, genau  das war der Fehler der Galater.
Nicht, dass sie nach dem Gesetz leben wollten, war der Fehler, sondern dass sie meinten, dadurch Leben zu haben.
Leben gibt es nur durch die Wiedergeburt und die Vergebung - danach kann man sich ruhig an die Gebote oder Gesetze halten.

Danach wird man sich sogar an die Gebote halten, weil diese nämlich von Gott kommen und gut sind.

Man muss nur die richtige Reihenfolge beachten

Solana hat das gut ausgedrückt:

Denn, wenn uns der Geist wirklich regiert, können wir nicht gegen das Gesetz verstossen.

Lg, geli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.10.2016 18:54.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von geli am 03.10.2016 18:45

Hier hat noch niemand behauptet, dass wir durch Gesetz gerettet werden können.

Liebe Lila, auch ich habe nicht behauptet, dass das hier behauptet worden wäre.

Darum ging es mir in meinem Beitrag ja auch gar nicht - vielleicht magst Du ihn noch einmal genauer lesen? 

Lg, geli

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Lila

-, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 731

Re: Gesetz versu Gnade

von Lila am 03.10.2016 18:30

Das verstehe ich nicht, wieso ab da?

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

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Tagwandler
Gelöschter Benutzer

Re: Gesetz versu Gnade

von Tagwandler am 03.10.2016 18:20


"Ab da (...)"

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