Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

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pray

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von pray am 29.10.2017 20:33

Angel121 schrieb:

Deren wachsende Einhaltung durch einen individuell dauernden Läuterungsprozess..

Hallo Angel121.

wenn es dir nicht zu persönlich wird, würde ich gern wissen, was du unter dem "Läuterungsprozess" verstehst.

Als Nicht-Christ würde ich mich bei dem Wort fürchten.

Als Christ habe ich allerdings schon Gottes Korrektur in Liebe und vor allem Seiner Geduld und sogar durch Humor oder schlichtweg eine Bibelstelle oder eine Andacht, die ich las, erlebt. Aber das hätte ich jetzt nicht als Läuterung bezeichnet. Vielleicht sagst du mal, was du damit meinst.

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angel121

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von angel121 am 29.10.2017 19:02

@nobse

Lieber nobse, ich kann von Herzen bejahen, was du schreibst. Jesus sagte ja, Matthäus 7.21 Nicht alle die zu mir sagen werden Herr, Herr werden in das Himmelreich kommen, sondern die TUN den Willen meines Vaters im Himmel= Liebe leben.

Die Liebe zu Gott geht bei mir, nebst der von Jesus ebenfalls gelehrten und vorgelebten Liebe zum Nächsten und zu mir Hand in Hand mit der Erkenntnis, dass die Gebote zu unserem Schutz zu unserem Wohl, Seelenheil entstanden sind. Schutz vor den Einflüssen des Bösen. Deren wachsende Einhaltung durch einen individuell dauernden Läuterungsprozess..

Also der Weg zum Wandeln in den Guten  Werken gem Eph 2. 10   sehe ich so:.1. Schritt = Erkenntnis der Sünde, des falschen Handelns 2.Bereuung von gottlosem Handeln - 3. Bitte und Glaube bez. Vergebung - 4. Gesinnungswandel, Wandeln im Geist, 5. Sich Gott als MitarbeiterIn in seinem Weinberg anbieten, und dann  = Eph. 2.10

Je mehr ich mich von den von Jesus aufgezählten unrein machenden Gedanken distanzierte um so lichter, heller wurde es in mir. Wer sich von Gott uneingeschränkt geliebt weiss hat doch keinen Grund neidisch, eifersüchtig zu sein. Ich muss nicht alles können was andere können es gibt keinen Leistungsdruck. Gott weiss was und wieviel er mir zutrauen kann. Wenn ich Gott von ganzem Herzen liebe wird mein Leben fruchtbar und keineswegs furchtbar, kein Krampf. Das sind meine Erfahrungen und Empfindungen

Gby angel


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nobse

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von nobse am 29.10.2017 17:10

Liebe Solana,

du schreibst:

Mir ging es darum, dass die "Besserung" in Nächstenliebe nicht Vorbedingung für die Aufnahme ins Vaterhaus war - anknüpfend an deine Aussage:

Nein, um Nächstenliebe geht es auch nicht. Es geht um Liebe im Allgemeinen und im Speziellen um die Liebe zu Gott! (Und das stand in meiner darauffolgenden Aussage, die du auch zitiert hast, drin.)

Die Liebe zu Gott erwachte in dem verlorenen Sohn, er erkannte und bereute, dass er gegen Gott gesündigt hatte.
Und das ist nun mal die Voraussetzung dafür, ins Himmelreich eintreten zu können.

Ein Geschöpf das zum Vater zurückwill, muss ihn mit seinem Herzen lieben und sein gottloses Leben bereuen - das ist beides jeweils nur eine Seite derselben Medaille.

Es bleibt dabei. Der Mensch, oder ein anderes gefallenes Geschöpf, muss aus eigenem Entschluss zum Vater gehen und sagen: Vater, ich habe gesündigt, bitte vergib mir. Das ist die Eintrittskarte zum Himmelreich. Und das ist der erste Schritt zu einer umfassenden Besserung, also Buße.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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geli
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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von geli am 29.10.2017 14:47

Ich glaube, Gott, der "Vater" hat den Sohn deshalb sofort in die Arme genommen, weil er dessen Herz gesehen hat und wußte, dass er seine Sünde eingesehen hat.
Der Sohn hat ja auch seiner Reue dann gleichzeitig Ausdruck gegeben, indem er sagte: "Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt; ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn genannt zu werden."

Ja, "wohin hätte er auch sonst gehen können"?
Ja, er hatte keine andere Alternative - außer der, bei den "Schweinen" zu bleiben.
Aber er hätte auch sehr wohl mit einer falschen Herzenshaltung heimkommen können - und ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vater ihn dann wieder in seine alte Stellung als Sohn eingesetzt hätte.
Denn das würde - auch wenn es hier nur ein Gleichnis ist - den anderen Aussagen der Bibel widersprechen.
Nur durch Umkehr und Buße können wir Vergebung erlangen und haben Eintritt ins Reich Gottes.

Allerdings glaube ich, dass der Sohn in Zukunft - trotz der positiven Haltung des Vaters - trotzdem eine schwere Stellung gehabt hat. Denn der "ältere" Sohn, sofern er seine Einstellung nicht geändert hat, wird ihm sicherlich das Leben etwas schwer gemacht haben.

Aber so geht es uns ja auch als Christen, die Jesus nachfolgen wollen und von Gott als "Sohn/Tochter" eingesetzt werden: Nicht jeder findet das gut und freut sich darüber...

LG, geli

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von Burgen am 28.10.2017 23:51

Liebe pray, 

Wohin hätte er denn sonst gehen sollen?
Rein menschlich gesehen ...

Seine Gedanken und Gefühle waren sicherlich "richtig", schuldbewusst und auf Annahme hoffend.
Nicht um Vorteil bedacht, sondern um Hilfe und väterliche Hilfe bittend.

Aber stellen wir uns mal vor, der Vater hätte nicht so gehandelt sie er gehandelt hat, was wäre das für ein Leben in Zukunft geworden?  
Rein menschlich gesehen. Es wäre ein sehr schweres Leben für ihn geworden.
Allein schon wegen dem Bruder und seinen verachtenden Gefühle für seinen jüngeren Bruder.

Gottes Liebe und Gnade waren lebenspendend und wiederherstellend.
Seine Sohnschaft wurde wiederhergestellt und sein Inneres geheilt.  
Er war frei sein neues Leben zu leben.

Grüsse
Burgen


 

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pray

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von pray am 28.10.2017 21:44

Burgen schrieb: Der "verlorene " Sohn war pleite, hungrig, ohne angemessene Kleidung, zerknirscht. Ja, er verglich sich sogar mit den Angestellten seines Vaters. Denn die hatten immer zu essen, eine warme Stube, Gemeinschaft mit ihresgleichen. Er hatte buchstäblich nichts. Jedoch, bevor er überhaupt um Vergebung bitten konnte wurde er in die Arme genommen und überschüttet mit väterlicher Liebe.

Liebe Burgen,
Ich glaube, der "Knackpunkt" war aber dies: "Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. "

Meinst du, der Vater (also Gott) hätte ihn genauso in die Arme genommen, wenn er nur des Vorteils wegen gekommen wäre?

Also ohne Erkenntnis seiner Schuld?
So viele versuchen zu Gott zu "kommen", bzw ich will sagen, sie beten um einen Vorteil...und dann manchmal....nix.

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solana

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von solana am 28.10.2017 18:35

Lieber Nobse

Nobse:

Wir sollten nicht vergessen, dass der verlorene Sohn sich aus eigenem Antrieb dazu entschlossen hat, zum Vater zurückzukehren:

Ja, das schrieb ich ja auch:

Solana:

Und der kann und muss umkehren; der Vater läuft ihm nicht nach ....

Mir ging es darum, dass die "Besserung" in Nächstenliebe nicht Vorbedingung für die Aufnahme ins Vaterhaus war - anknüpfend an deine Aussage:

Worin diese Buße (= Besserung) besteht, das hat Jesus uns klar gesagt: Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.

Die Vorbedingung war nur, dass er einsah, wie falsch sein Weg gewesen war, der ihn vom Vater fort geführt hatte.
Und dass er sich wieder aufmachte, um den Vater zu bitten, ihm Gnade zu gewähren und ihn wenigstens als Knecht zu beschäftigen - den Rang eines Sohnes hatte er "verspielt", das war ihm bewusst.

Und der Vater kommt ihm entgegen, fragt nicht nach "Besserung" und "würdig erweisen" - er überschüttet ihn mit Liebe und veranstaltet ein Freudenfest. Er geht dabei so weit, dasser den Neid und das Missfallen des treuen, älteren Bruders erregt ....

"Besserung" in guten Taten aus einer veränderten Einstellung .... all das kommt danach, nachdem der verlorene Sohn gefunden und aufgenommen wurde und aus dem Tod ins Leben gekommen ist, dh nach der "Wiedergeburt" beim Vater. 

Lk 15, 32: dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.

Die Busse zur Wiedergeburt, die wiederum Voraussetzung für den Eintritt ins Himmelreich ist, besteht also - zumindest nach diesen Gleichnissen - nicht in einer Besserung, sondern in Einsicht, Reue und den Vater suchen - der dem Reuigen entgegen läuft und in die Arme schliesst, noch bevor er sich irgendwie gebessert und fürs Himmelreich qualifiziert und bewährt hat.

Alles andere kommt danach - aus der Kraft des neu geschenkten Lebens.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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nobse

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von nobse am 28.10.2017 18:22

Liebe Burgen,

wie stellst du dir das Himmelreich vor? Was hast du darüber gelernt?

Ich habe darüber eine ganze Menge gelernt. Kurz gesagt, es ist ein Bereich des Lebens, in dem alles aus Licht gemacht ist und alles aus sich selbst heraus leuchtet. Alles ist lebendig, und es ist auch im Wesentlichen das vorhanden, was wir aus dem irdischen Leben kennen (die natürlichen Gegebenheiten, Erde, Wasser, Luft, Feuer, Pflanzen, Tiere usw.).

Die Gedanken der Geschöpfe wirken sich unmittelbar auf das Himmelreich aus. Das Himmelreich kennt eine Hierarchie von Engeln bis hinauf zum Thron Gottes.

Im Himmelreich ist es niemals langweilig, Gott gibt seinen Geschöpfen Aufgaben, an denen sie sich bewähren oder sogar wachsen können.

Im Himmelreich kann jedes Mitglied Kontakt zu jedem anderen Mitglied aufnehmen, alle sind miteinander geistig verbunden mit Christus, dem Herrn der Schöpfung an der Spitze als Gegenüber von Gott dem Vater.

Das sind meine Eindrücke vom Himmelreich.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von Burgen am 28.10.2017 18:04

Der "verlorene " Sohn war pleite, hungrig, ohne angemessene Kleidung, zerknirscht. Ja, er verglich sich sogar mit den Angestellten seines Vaters. 
Denn die hatten immer zu essen, eine warme Stube, Gemeinschaft mit ihresgleichen. Er hatte buchstäblich nichts. 
Jedoch, bevor er überhaupt um Vergebung bitten konnte wurde er in die Arme genommen und überschüttet mit väterlicher Liebe. 

Paulus hatte ein ganz anderes Erlebnis. Jesus selbst stellte sich ihm in den Weg, sodass er zu Boden fiel und drei Tage nichts sehen konnte. 
Die drei hat auch Bedeutung. Bezeichnend ist, dass er Jesus sogleich als Herr ansprach und sofort gehorsam auf ihn hörte. 
Das empfinde ich als eine radikale Bekehrungsgeschichte. 

Da ist sehr schön zu sehen, dass jeder Mensch anders in eine Begegnung und Beziehung mit Jesus kommt. 
Bei Timotheus lesen wir, dass er von seiner Großmutter und Mutter mit Jesus bekannt wurde. 

Gruß 
Burgen 




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nobse

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Re: Busse - Umkehr, wohin? - und dann?

von nobse am 28.10.2017 17:29

Liebe Solana,

Nicht: erst Bewährung in Nächstenliebe und guten Taten und dann, wenn diese Bussleistung erbracht wurde, dann Einlass ins Haus. Nein, zuerst wird der Sohn, der nichts bringen und vorweisen kann, in die Arme geschlossen, geschmückt und in ein Festkleid gehüllt, ein Freudenfest gefeiert, darüber dass der verlorene Sohn "gefunden" wurde.

Wir sollten nicht vergessen, dass der verlorene Sohn sich aus eigenem Antrieb dazu entschlossen hat, zum Vater zurückzukehren:

18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich einem deiner Tagelöhner gleich!

Das ist die Voraussetzung dafür, dass der Vater ihm vergibt und ihn in seine Arme schliesst.

Herzlichen Gruß,
Nobse

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