Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 27.09.2018 00:52

Mein persönlicher Glaube ist der, dass alles gut wird. Gott ist da und Jesus ist bei mir und ich bin in ihm. Das ist eine tolle Zuversicht, an die ich mich auch tagsüber erinnere, wenn es vielleicht mal kompliziert werden sollte.
Und dann habe ich gelernt ein Stoßgebet an Jesus zu richten und mir auch die rechten Worte zu schenken, wenn es eng wird.

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 26.09.2018 20:38

Noch ein Punkt, der mir dazu einfällt: Gefühle können ein wichtiger Indikator sein und sollten deshalb ernst genommen werden. Es lohnt sich sehr oft, nachzuhaken und zu überlegen, woher genau ein Gefühl kommt, besonders wenn es sich um ein negatives handelt.
Da sind wir eher geneigt, das einfach wegzuschieben, zu verdrängen, an etwas anderes denken, sich ablenken usw.

Doch wenn man negativen Gefühlen auf den Grund geht, kann man viel entdecken.

Als einfachstes Beispiel: die Enttäuschung.
Das bedeutet doch im Grunde nichts anderes, als dass man sich vorher getäuscht hatte, von falschen Voraussetzungen ausgegangen war, aufs falsche Pferd gesetzt hatte und nun ist die Täuschung aufgeflogen und man ist ent"täuscht".
Also eigentlich doch eine gute Sache, dass die Täuschung jetzt weg ist ...
Aber dennoch fühlt man sich mies. Weil man sich so auf etwas Bestimmtes versteift hatte und damit gerechnet hatte, dass einem ohne dieses etwas fehlt.
Man kann auf diese Weise sehr viel über sich selbst erfahren, vor allem, wenn man dann weiter fragt: warum war mir das jetzt so unheimlich wichtig, dass ich mich dermassen davon runterziehen lasse, nur weil ich es nicht bekommen habe? Oder weil etwas anders gelaufen ist als gewünscht?

Gefühle kommen ja nicht einfach so.
Auch nicht der Schmerz oder eine Verletzung, wenn jemand anderes etwas tut oder sagt.
Auch so ein Gefühl sollte man nicht verdrängen oder von sich wegschieben und sagen:"Als guter Christ darf ich nicht beleidigt oder eingeschnappt sein!"
Lieber dem auf den Grund gehen und fragen: Was genau ist es, das mir da so weh tut, was ist mir unerträglich und warum ist das so schlimm für mich? Wenn bspw andere Menschen mir die Anerkennung nicht geben, von der ich meine, dass sie mir zusteht? Warum ist mir diese Anerkennung so wichtig? Warum ist es mir überhaupt wichtig, was andere über mich denken - eigentlich hatte ich doch gedacht, ich bin da so weit "fortgeschritten", dass ich da drüber stehen kann ....

Und das dann vor Gott bringen.
Ihn bitten, zu zeigen, was noch unklar ist und zu helfen, die innere Einstellung zu verändern, frei zu werden ....
So dass der Schmerz, die Enttäuschung oder was auch immer weicht und der Friede wieder einkehrt und die Freude.
In Freiheit durch die Erkenntnis, nicht durch Verdrängung und Kampf/Krampf.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 25.09.2018 09:36

Liebe Burgen, das finde ich ganz wichtig: Uns vom Heiligen Geist zeigen lassen, wo in uns die Scherben liegen, die noch darauf warten, vor Gott gebracht zu werden, ihm übergeben, damit er sie einfügt und ein Gesamtkunstwerk daraus macht, wie ein Mosaik, bei dem die einzelnen Teilchen zu einem grossartigen Ganzen verbunden werden oder wie in einem Schmuckstück die Splitter edler Steine in einer Goldfassung vereinigt ...



Solange sie als Scherben in unserer Seele liegen, als Überbleibsel von dem, was wir erlebt haben an schlimmen Dingen, was uns andere angetan haben und auch wir selbst, indem wir und nach falschem ausgerichtet haben und damit "zu Bruch" gegangen sind, Schiffbruch erlitten haben .... diese Scherben können "unbearbeitet" immer wieder Schmerzen auslösen und blockieren.

Und davon sind dann auch unsere Gefühle stark betroffen.



Ja, die Heilung und Befreiung geht über die Erkenntnis durch den Heiligen Geist - wenn wir seinem Wirken in uns Raum geben. Und uns dann damit an die richtige Adresse wenden.



Gruss

Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 25.09.2018 09:38.

Burgen
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 24.09.2018 22:37

Vielleicht braucht es das, das der Heilige Geist uns den inneren buchstäblichen Zerbruch zeigt?

Dabei denke ich tatsächlich an zB zerschmetterten Teller, der zu Boden gefallen war, und jemand die einzelnen Teile dann anschließend wieder zusammensetzte. Unsere Seele kann genau so aussehen. Die Frage ist dann, wie damit umzugehen ist.
Die Seele soll ja nicht zerbrochen bleiben. Sie soll auch nicht mit einer Folie überzogen werden. Und damit in gewisser Weise unangreifbar.

In einem Buch war zu lesen, dass es multiple Persönlichkeiten gibt. Also in einer einzigen Person. Sie sind unterschiedlich alt und habenunterschiedliche Begabungen sowie Interessen. Das ist also bekannt. Und in diesem Buch, in dem es um Heilung geht, wird gesagt, dass, unabhängig von einer Therapie, einer Traumatherapie, jede einzelne Persönlichkeit in einem Menschen, durch und von Jesus gerettet werden „muss“.
Einmal geht es darum, heil zu werden. Und dann geht es darum, die Persönlichkeiten zu vereinigen.

Vielleicht bleiben zwei oder drei Persönlichkeiten nach. Jedoch wenn sie gelernt haben, miteinander zu kommunizieren, sich zu erkennen und anzunehmen, bekommt die ganze Person Heilung, Vergebung und wird in der Lage sein, selber zu vergeben. Vergebung bewirkt auch Heilung, ganzheitliche Heilung.
Der Mensch wirkt dann auch für andere heil, ganz. Und er lernt sich voll und ganz anzunehmen.

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 22:30

Ja, Chestnut, Dankbarkeit ist ein ganz wichtiger Punkt. Und es steht ja auch in dem zitierten Vers mit der Aufforderung zum Fröhlichsein zusammen: 1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen.

Dankbarkeit verändert die Einstellung.
Wenn man etwas mit Dankbarkeit empfängt, fühlt man sich völlig anders, als wenn man sich etwas nimmt, weil man meint, dass es einem zusteht oder wenn man sich etwas kauft, weil man es sich leisten kann usw.

Dankbares Empfangen bedeutet auch: ich vertraue Gott, dass er mir das Beste für mich gibt, dass er mir nichts Gutes vorenthalten wird, das gut für mich ist. Und wenn er etwas anderes gibt als gewünscht, dann muss das wohl besser für mich sein ....
Dankbar empfangen kann ich in manchen Situationen nur dann, wenn ich Gott mehr verrtaue als meiner Einschätzung.

Also beinhaltet die Aufforderung zur Freude "allezeit und allewege" auch eine Aufforderung zum Vertrauen auf Gott, auf seine Liebe und das er in jedem Fall das Beste für mich will und mir alles zum Besten dienen lässt. Sonst wäre das gar nicht möglich

Danksagung verändert viel, in einem Vers spricht Paulus davon, dass sie "heiligt":

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

Wenn wir mit Danksagung empfangen, nehmen wir nicht nur etwas in Empfang, wir werden beschenkt und gesegnet und erfahren in dem Geschenk Gottes Liebe. Wie sollte das keine Freude hervorrufen?

Ein anderer Punkt wurde oben schon angesprochen, mit dem Frieden, der die Voraussetzung für die Freude ist und der durch Sünde oder fehlendes Vertrauen gestört sein kann .... auch hier wieder Vertrauen ....

Und beides, Frieden und Freude, werden durch Unzufriedenheit verhindert.
"Murren" ist eine schlimmere Sünde, als uns oft bewusst ist (1Kor 10,10 Murrt auch nicht, wie etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber.11 Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.)
Murren beinhaltet Undankbarkeit und fehlendes Vertrauen, gibt Gott nicht die Ehre, verweigert sie ihm und setzt die eigene Einschätzung über Gottes Geschenk, zweifelt an seiner Liebe ....

Und beides Frieden und Freude stehen ganz weit vorn in der Aufzählung der "Frucht des Geistes" (Gal 5,22).
Also beinhaltet die Aufforderung des Paulus: Gal 5,16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, (und anderen Stellen) auch: Freuet euch und habt Frieden - durch den Heiligen Geist.
Und wenn dieser Friede und die Freude nicht da sind und stattdessen etwas anderes, andere Gefühle, in uns mehr Raum haben, dann hat auch der Heilige Geist in uns zu wenig Raum ....

So ein paar Gedankensplitter noch dazu ....

Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 22:31.

chestnut
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von chestnut am 24.09.2018 21:36

Was ist, wenn ich gerade mies drauf bin und keinen Anlass zur Freude habe? Kann man Freude einfach so befehlen, dazu aufforden: "freut euch, seid fröhlich", wie Paulus es macht?

Wenn ich dieses Zitat von solana lese, dann muss ich mindestens sagen, ich kann nicht auf Befehl "mich freuen". Ich mich zwar bis zu einem rechten Grad entscheiden, ob ich mieser Laune bleiben will oder nicht. Aber damit freue ich mich ja noch nicht.


Ein Mittel um zu dieser Freude zu kommen ist die Dankbarkeit. Vielleicht schliesst das Wort der Dankbarkeit deswegen an den Vers zur Aufforderung an die Freude an.
Wenn ich mich umsehe und frage, wofür ich alles dankbar sein kann, dann wende ich den Blick weg von dem, was grad nicht gut ist. Da gibt es doch so vieles: Wir haben fliessendes Wasser, Seife, Waschmaschine. Wir haben eine funktionierende Stromversorgung, dies funktioniert zB in Afrika längst nicht immer über den ganzen Tag, oder es gibt gar keine. Wir haben nicht nur einen Arzt auf 10'000 Leute, unsere Strassen strotzen nicht vor Schlaglöcher usw.

Dankbarkeit macht froh.
Aber Dankbarkeit als Lebenshaltung zu leben, ist gar nicht so einfach; wie oft vergesse ich das wieder und sehe nur noch das, was grad nicht läuft oder was mir eine schlechte Laune beschehrt.

Chestnut

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 21:08

Noch ein anderer Aspekt: Gefühle gehören nun mal elementar mit zu unserem Leben.

Und wenn sich unser Leben verändert, neu wird durch den Glauben, dann verändert sich nicht nur unser Lebenswandel, und wir haben nicht nur neue Ziele und Prioritäten und es ändert sich nicht nur unser Denken - sondern auch unser Fühlen.

Paulus fordert im Philipperbrief auf: Phil 4,4 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!
Und das nicht nur einmal: Phil 3,1 Weiter, meine Brüder und Schwestern: Freut euch in dem Herrn! Dass ich euch immer dasselbe schreibe, verdrießt mich nicht und macht euch umso gewisser.

Also ist diese Freude etwas, zu der wir aufgefordert werden können. 

Oder auch: 1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich, 17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

"denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch." Dass wir fröhlich sind und Freude haben.

Und wie erfüllen wir diesen Willen?
Was ist, wenn ich gerade mies drauf bin und keinen Anlass zur Freude habe?
Kann man Freude einfach so befehlen, dazu aufforden: "freut euch, seid fröhlich", wie Paulus es macht? Und nicht nur zu einem besonderes Anlass, zB bei einem Fest, auf dem aufgefordert wird: greift zu, amüsiert, euch seid fröhlich ... sondern "allezeit", "allewege"?

Was meint ihr dazu?

Gruss
Solana

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Cleopatra
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Cleopatra am 24.09.2018 16:33

Danke, jetzt verstehe ich das besser.
LG Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Pal

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Pal am 24.09.2018 16:28

Liebe Cleo, ich meine folgendes:
2Ko 12:7 Und auf daß ich mich nicht der hohen Offenbarung überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe.

Hätte Paulus nie göttliche Besonderheiten erhalten, dann wäre er auch nie in der Gefahr gestanden, sich deshalb besonders vorzukommen.
Doch nun erhielt er dies Außergewöhnliche, also einen Schatz in sein "irdenes Gefäß" - und weil er eben noch so "irdisch" war, mußte ihm gleichsam eine "Handbremse angezogen" werden. Und das tat weh!
Genau von diesen Negativ-Möglichkeiten schreibt Solana hier=>
Solana: Solche Erlebnisse sind ja nicht etwas, das man um ihrer selbst willen sucht, um einen "Gefühlshype" zu haben und sich als etwas Besonderes zu fühlen und im Erzählen davon, andere dazu bringen, dass sie sich klein fühlen und ihr Glaubensleben als "minderwertig" empfinden.

Geistliches für fleischliches zu mißbrauchen liegt mE immer im Bereich unserer Menschlichkeit. -
Da gilt es also niemals: "Weil ich so tiefgeistliche Erlebnisse habe / hatte bin ich vor jeglichem Unheil gefeit!"
Nein, nein! Sonder da gilt immer noch Wer da stehe, der sehe zu, das er nicht falle!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 16:29.

Cleopatra
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Cleopatra am 24.09.2018 16:01

Pal: Ja, Solana, du hast völlig recht, davon zu reden, wie Menschen auch das Göttlichste zum Negativen verbiegen können.

Lieber Pal, was meinst du genau damit?
Solana hat sowas garnicht geschrieben.
Wo wird denn sowas deiner Meinung nach gemacht?
Lg Cleo

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 16:04.
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