Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Pal am 24.09.2018 13:57

Ja, Solana, du hast völlig recht, davon zu reden, wie Menschen auch das Göttlichste zum Negativen verbiegen können.
Ja, das sollte nicht so sein und dennoch geschieht es, das bekannterweiser auch Paulus sich wegen seiner überaus erstaunlichen Offenbarungen überheben konnte. - Man stelle sich das vor! -
Und gerade deshalb mit Fäusten geschlagen wurde...
So sehe ich, das Gott das Gaspedal und die Bremse, beide zu betätigen weiß...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 24.09.2018 13:58.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 24.09.2018 13:19

Danke Solana für deinen Beitrag gerade.

Und ja, das Brennen hatte ich auch schon als Kind. Immer dann, wenn Kindergottesdienst war zuerst. Es hat mich derart gezogen damals, dass ich als Kind ganz allein mich hinten sonntags in die Bank gesetzt hatte. Leider „tuschelten“ und sahen mich etliche Augenpaare der Erwachsenen an, sodass ich mir ganzkomisch vorkam und nicht mehr alleine hinging.
Zum Glück war das Brennen , verbunden mit Sehnsucht aber damit nicht vorbei.
In der Schule und dann im Konfirmationsunterricht sowie die Konfirmation selbst usw.
Viele Etappen gingen einher, sogar laufende Augen, bis heute. Jedoch sind sie nun besser unter Kontrolle.

Jedoch am allerliebsten und besten ist immer noch die Emmaus-Begebenheit.
Das andere, von dem pal hier schreibt ist mir auch nicht unbekannt. Es hatte sogar Autounfälle mit bewirkt. Nun fahre ich nicht mehr, schon lange.
Der Führerschein ist mir jedoch immer noch lieb.

Gestern erst ist mir innerhalb einer Begegnung wieder mal bewusst geworden, dass Gottes Geist zeigt, ggf. aufdeckt und korrigiert oder auch heilt.
Ohne „Hype“, eher das Gegenteil. Machte mich im Nachhinein dann auch froh. Es kommt eben darauf an, wie es einzuordnen ist für einen selbst.

Und ja, andere sollten gut haben, davon auch essen können. Vielleicht nicht sofort, jedoch bald, so denn die eigene Wachstumsebene abgeschlossen scheint.

Gruß
Burgen

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 13:00

Ja, Pal, mag sein, dass einige Menschen spektakulärere Erfahrungen und Gefühlserlebnisse haben als andere.

In dem Thread sollte es eigentlich darum gehen, wie das im Alltag ist mit dem Glauben und den Gefühlen.
Wie man damit umgeht, was man - zB gerade aus solchen aussergewöhnlichen - Erlebnissen mitnehmen kann in den "grauen" Alltagstrott, in "Durststrecken" usw und wie es sich dort auswirken kann.

Solche Erlebnisse sind ja nicht etwas, das man um ihrer selbst willen sucht, um einen "Gefühlshype" zu haben und sich als etwas Besonderes zu fühlen und im Erzählen davon, andere dazu bringen, dass sie sich klein fühlen und ihr Glaubensleben als "minderwertig" empfinden.
Besondere Erlebnisse sind immer ein besonderes Geschenk, nichts, was man sich verdient hat und nichts, womit man sich rühmen könnte.
Wir bekommen von Gott das, was wir brauchen fur das, was wir tun sollen.
Manche brauchen auch Besonderes, besondere Gaben und Begabungen für einen speziellen Dienst, in dem sie Gott gebrauchen will.
Und es gibt auch Situationen, in denen man ohne das spürbare Erleben von Gottes Anwesenheit und dass er einen hält und trägt, total aufgeschmissen wäre .... wie ich bspw als kleines Kind in einer Familie und Umgebung, die nicht gläubig ist ... und es gibt bestimmt noch viele andere Gründe ....

Was wir nun damit machen, darauf kommt es an.

Ich denke, es ist wichtig, so damit umzugehen, dass auch andere davon ermutigt und "auferbaut" werden. Nicht sich minderwertiger fühlen und eher entmutigt werden oder gar angegriffen, dass sie halt zu "verklemmt" seien, nicht wirklich offen für Gott.

Das war ja auch die Kritik des Paulus an den Korinthern.
Dass sie mit den Gaben selbstsüchtig umgingen und nicht so, dass die anderen auch etwas davon hatten, zB indem die Zungenrede in der Gemeinde auch ausgelegt würde zur Erbauung aller, nicht dass nur der Redner selbst etwas davon habe.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

65, Männlich

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Pal am 24.09.2018 12:10

Solana: Ja, dieses Brennen ....

...ist meiner Meinung nach nur die Vorstufe für die Zündung einer Rakete, die abgeht, wenn man dem Auferstandenen in der Kraft seiner Auferstehung begenet. Und die letzte "Rakete", wird eine Begegnung in den Wolken sein, bei der Entrückung...

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solana

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von solana am 24.09.2018 09:30

Ja, dieses Brennen ....

Ich erinnere mich da besonders an ein Ereignis, als ich nach längerer Zeit ohne Gemeinde zu Beginn meines Studiums dann doch nach einer Gemeinde gesucht habe, in der ich regelmässig sein kann und dazu gehöre.
Die fand ich dann und habe mich dort sehr wohl gefühlt. Ich ging dann zum ersten Mal in ein regelmässiges Gebetstreffen und mitten drin spürte ich auf einmal dieses ganz heftige Brennen - ein sehr schönes Gefühl verbunden mit einer innere Gewissheit: hier bist du richtig, wie ein zu Hause ankommen, aber viel tiefer und noch viel mehr enthaltend.
Und es regte sich dazu eine Erinnerung fief in mir drin, dass ich das Gefühl eigentlich gut kannte...
Und ich erinnerte mich an meine Kindheit, als ich damals in einer christlichen Kindergruppe viel über Gott, Jesus und die Bibel erfahren habe. Ich habe das zu jener Zeit gar nicht bewusst wahrgenommen, sondern erlebt, wie ein Kind es nun mal erlebt, das ist einfach so und gehört dazu ...
Und dieses Brennen habe ich auch später oft erlebt.
Als ob tief in mir drin eine Saite angeschlagen wurde, durch eine Berührung, und die dann mitschwingt mit dem, der sie berührt hat und antwortet und eins ist.

Und diese innere Gewissheit, die dieses Brennen begleitet, ist etwas, das über die Gefühlsebene hinaus geht und die auch bleibt, wenn Gefühle und Ereignisse weggehen.
Diese Gewissheit, die aus dem Erleben mit Gott kommt, in dem er einen tief angerührt hat, ist etwas ganz anderes als das Wissen, das man sich irgendwie von aussen angeeignet hat oder weil man etwas "ganz fest glaubt".
Man weiss es einfach, dass es so ist und diese Gewissheit kann durch nichts Äusseres erschüttert und in Frage gestellt werden.

Diese Gewissheit spüre ich auch so oft aus den Paulustexten heraus, wenn er schreibt: "ich bin gewiss /ich weiss/wir wissen aber ...." usw.
Bei solchen Versen kommt in mir eine Resonanz und ich spüre diese Gewissheit und weiss, dass das so ist - nicht einfach irgendetwas dahin gesagt oder gar Wunschdenken.

Gott selbst ist es, der diese Gewissheit schenken muss, damit sie da ist, er muss die Saite anschlagen und zu schwingen bringen.
Wir selbst können das nicht machen, nur bereit und offen dafür sein, wie es Kinder noch am ehesten sind.

Und diese Gewissheit, die bleibt, wenn Gefühle und Ereignisse gehen, diese Gewissheit trägt auch in Durststrecken. Und sie führt immer wieder hin zur Quelle, an der der Durst gelöscht wird.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 24.09.2018 08:06

Der Wochenspruch passt hier sehr gut mit hinein: 1.Johannes 5,4

„Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ dies ist ein total starker Satz, und ein kraftvolles Wort, an das wir uns ständig erinnern dürfen.

Gerade auch im Rückblick , wenn alles über uns zu hereinbrechen droht, wir keine Kraft meinen zu haben, uns der Durchblick fehlt das nächstliegende zu tun.

Denn alle, die an Gott, den Allmächtigen, den Schöpfergott, den Vater Jesus Christus und damit auch unser Vater, glauben, dürfen uns vertrauensvoll auf diese Aussage stellen. Es ist Gott in Jesus Christus, der alles zuende bringen wird. Ganz gleich welchen Strömungen und Einflüsterungen jeder Christ und Gottesknecht ausgesetzt sind. Ich denke da an sein Volk und an seine Braut. Er lädt immer noch ein zum Feiern.

Gruss Burgen

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Burgen am 24.09.2018 07:35

Ist der Glaube doch ein für wahr halten. Wir glauben, dass Gott wahr ist. Und was er sagt(e) auch wahr ist und geschieht. Auch wenn wir nichts (erstmal) sehen können.

So wie der Vater sagte: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben!“ Er sagte es nicht nur, sondern verzweifelt und voller Angst (denke ich mir) rief er diesen Satz aus.

Und erst im nächsten Schritt kommt das Vertrauen wollen hinzu. Vertrauen ist entweder zu haben, also vorhanden. So wie ein kleines Kind seinen Eltern vertraut, dass sie es gut mit ihm meinen und es die Erfahrung sammelt, die Eltern stillen meine Bedürfnisse.

Und erst in diesem Zusammenhang kann es zu der Gleichung kommen; Glaube ist Vertrauen. Jedoch gehören Gnade - Wahrheit - Vertrauen dann zusammen.
Vertrauen zu, Vertrauen auf ... .Ich vertraue deinem Wort, deiner Wahrheit, ich vertraue, du bist der, du es sagst.

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Cleopatra
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Cleopatra am 24.09.2018 07:34

Im Nachhinein stellen sie fest, dass "ihr Herz gebrannt hat", als Jesus ihnen (da noch unbekannt) die Schriften über die Auferstehung erklärt hatte.

Ich erinnere mich noch, wie mein Herz brannte, als ich die Bibel studierte.
Ich habe sogar meine Freizeit als Teenager lieber im Bibelstudium verbracht, als mit anderen ins Kino zu gehen.
Mein Herz brannte für Gott und sein Wort.
Und so wie du chestnut interpretiere ich auch die Geschichte mit den Emmausjüngern.
Ich habe mich gestern noch mit meinem Vater und meinem Bruder über die Begebenheit unterhalten.
Dass ein solches Ereignis einen bleibenden Eindruck hinterlässt, ist natürlich klar, erinnert euch an die Zeit, als ihr erkannt habt, wie sündig und voller Fehler wir sind und dann, dass es diese Möglichkeit der Errettung gibt.
Bei uns in der Gemeinde hat sich ein Familienvater bleibend so heftig verändert, nachdem er sich bekehrt hat- das vergleiche ich mit dem, was da an Emmaus geschehen ist.
solana: Ich denke, wir beschreiben hier alle etwas, das wir nicht als etwas Alltägliches erleben und empfinden, nicht ein normales, menschliches Gefühl, halt ein bisschen intensiver .... Nur beschreiben wir das mit unterschiedlichen Worten und erleben es wohl auch unterschiedlich, ja nach Temperament und auch noch von anderen Faktoren abhängig.

Das denke ich auch, wir beschreiben und empfinden eben unterschiedlich stark, schließlich ist jeder Mensch da unterschiedlich.
chestnut: Vertrauen ist aber gerade in Zeiten der geistlichen Durststrecken, wo wir Gott nicht "spüren" wichtig. Da helfen uns die Gefühle nicht weiter. Da können vielleicht Erlebnisse herbeigezogen werden, eigene oder auch solche von Menschen aus der Bibel, der Kirchengeschichte oder von Menschen, die wir kennen. Diese Erlebnisse, wie sie Gott in unmöglichen Situationen vertraut und auf ihn gehofft haben, können uns ermutigen und wir können sie selbst als Beispiele nehmen: So wie du Abraham durchgetragen hast, oder David dann und dann, so kannst du auch mich durchtragen

Das finde ich einen sehr wichtigen Aspekt.
Denn manchmal kann eben das besondere Gefühl ausbleiben, zB, wenn jemand trauert.
Und dann haben wir noch das Geschenk der Erinnerung, der Bibel, die wir als wahr annehmen dürfen, in der Jesus sagt, dass er für uns sorgt.
Pal: Ich meine nicht, das Gefühle unseren Glauben bestimmen sollen.

Das finde ich auch.
Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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chestnut
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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von chestnut am 23.09.2018 21:00

Danke burgen, ich habe es im Text oben korrigiert. So machte mein Satz natürlich keinen Sinn.
Chestnut

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Pal

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Re: Glaube und Gefühl - Gott spüren und erleben im Alltag

von Pal am 23.09.2018 20:54

Wenn ich darüber nachdenke, meine ich, das der Glaube auf dem Berg der Verherrlichung und der Glaube auf dem Hügel von Golgatha, unveränderbar der gleiche Glaube war. Aber die Gefühle von dem Berg der Verherrlichung und die Gefühle von Golgatha waren sicher extrem entgegengesetzte.
========
Ich meine nicht, das Gefühle unseren Glauben bestimmen sollen.
Aber ich denke, das (m)ein Glaube ohne (Glücks-)Gefühle auch stabil bleiben muß. -
Paradebeispiel hierzu ist mir immer wieder, als König David so tief in der Patsche saß und dann doch, vermittels seines Glaubens etwas "göttliches" vermochte =>
1Sa 30:6 Und David war sehr geängstet, denn das Volk wollte ihn steinigen; denn des ganzen Volkes Seele war unwillig, ein jeglicher um seine Söhne und Töchter willen. David aber stärkte sich in dem HERRN, seinem Gott,

Alles schien verloren, Frauen gestohlen, Besitz vernichtet, eigene Anhänger wollen David umbringen... kann man da nicht das Handtuch werfen? -
Ja, jeder normale Mensch hätte aufgegeben!
Doch in David herrschte Gott, vermittels des Glaubens, um sich selbst zu stärken -
hoffe nur nicht das David in Zungen gebetet hat 
Und dieser Glaube brachte wieder Resultate, das am Ende sozusagen gefeiert und getanzt wurde...

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