Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von geli am 16.11.2020 12:23

Jonas: Du liest hier zB: Gen 1,5 Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag! Wobei aber erst am vierten Tag die Gestirne erschaffen wurden. Versuche das ganze einmal ohne Bilder vor Deinem geistigen Auge zu lesen. Das Bilderverbot steht ja immerhin schon weit am Anfang der Gebote. Du müßtest Dich jetzt auf die Suche machen, was Abend, Morgen, Tag usw in Wahrheit bedeutet.

Gerade habe ich den Schöpfungsbericht nochmal gelesen.
Ja, die Gestirne wurden erst am 4. Tag erschaffen - aber gleich am ersten Tag steht da: "...die Erde war wüst und leer... Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis, und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag." - 1. Mose 1,3

Bevor die Gestirne erschaffen wurde, gab es also schon Tag und Nacht - hell und dunkel.

Eigentlich wären die Gestirne gar nicht unbedingt nötig gewesen - Licht war ja schon da. Aber Gott sagte dazu: "Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht (die Sonne sollte den Tag "regieren", der Mond und die Sterne die Nacht) und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre." - 1. Mose 1,14

Mir scheinen die Gestirne also nicht dazu zu dienen, Licht und Finsternis zu erschaffen - das gab es ja schon. Sondern die Gestirne sollten den Menschen Orientierung über die Zeit geben, über "Zeiten, Tage und Jahre". Und sie sollten uns Zeichen geben - vielleicht eine Vorhersage über den "Stern", der die Weisen aus dem Morgenland zum Geburtsort Jesu führen sollte?

. Das Bilderverbot steht ja immerhin schon weit am Anfang der Gebote.

Nun ist aber die Schöpfung gerade sichtbar - ein wunderbares "Bild", das Gott für uns gemalt hat.

Dazu sagt Paulus etwas sehr Interessantes:
"Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart.
Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt., so dass sie keine Entschuldigung haben." - Rö. 1,19

Gerade aus dem sichtbaren "Bild" der Schöpfung soll erkannt werden, wer Gott ist.Natürlich stimmt es, dass wir uns kein Bild machen sollen - es geht darum, dass wir uns kein eigenes Bild von Gott zurechtlegen sollen. 
Er selbst allerdings hat uns ein sichtbares "Bild" gegeben, durch das wir ihn erkennen sollten, wie er ist: Nämlich als "unsichtbares Wesen mit ewiger Kraft und als ewige Gottheit".

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pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 971

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von pray am 16.11.2020 17:57

Geli schrieb: Gerade habe ich den Schöpfungsbericht nochmal gelesen. Ja, die Gestirne wurden erst am 4. Tag erschaffen - aber gleich am ersten Tag steht da: "...die Erde war wüst und leer... Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis, und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag." - 1. Mose 1,3


 

Liebe Geli,
ich weiß nicht, ob das dazu passt, aber mir fiel bei diesem Schöpfungstag die Stelle ein, in der es heißt, dass Gott in einem Licht wohnt zu dem niemand kommen kann (1. Tim. 6,16), kann vielleicht dieses Licht gemeint sein?

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BibleDictio...

35, Männlich

  Neuling

Beiträge: 52

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von BibleDictionary am 16.11.2020 18:59

Hallo, geli!

 

Der vermeintliche Gegensatz von 1. Mose 1,3.14, über den sich schon viele Bibelleser den Kopf zerbrochen haben, ist vom hebräischen Grundtext her ganz einfach aufzulösen. Weder muss man annehmen, dass das Licht in Vers 3 auf mysteriöse Weise den Tag ausmachte, ohne die Sonne dafür zu benötigen, noch ist es notwendig anzunehmen, die Sonne sei erst am vierten Tag erschaffen worden. Die Sonne wurde mit allen anderen Himmelskörpern am ersten Tag erschaffen. Das Licht kam von der Sonne. Der Sachverhalt ist folgender:

Das Licht, von dem in 1. Mose 1,3-5 berichtet wird, stammte von der Sonne. In Vers 14 wird nicht von einem ursprünglichen Schöpfungsakt berichtet – für einen solchen verwendet der hebräische Bibeltext das Wort BĀ·RĀ, das z. B. in Vers 1 (der Himmel und die Erde), in den Versen 20 und 21 (tierisches Leben) sowie in den Versen 26 und 27 (menschliches Leben) gebraucht wird. Das Wort, das in Vers 16 benutzt wird ('Ā·ŚĀH, meist mit »machte« wiedergegeben), bedeutet, dass etwas in Erscheinung tritt oder sichtbar wird, was (vom Standpunkt eines irdischen Beobachters aus) vorher zwar vorhanden, aber verborgen oder nur unklar zu sehen war bzw. gewesen wäre, wenn es einen irdischen Beobachter gegeben hätte. (Besonders kommunikative Übersetzungen haben hier »schuf« für 'Ā·ŚĀH, was sachlich nicht korrekt ist).

Dementsprechend ist das Wort für »Licht« in Vers 3 ein anderes als in Vers 14: In Vers 3 wird das Wort 'Ō·WR gebraucht, das Licht im allgemeinen Sinne meint, wohingegen sich das Wort MĀ·'Ō·WR in Vers 14 auf die Quelle des Lichts bezieht, die am »vierten Tag« in der Atmosphäre sichtbar wurde. Möglicherweise verstreuten die Dämpfe über der Erdoberfläche das Licht so, dass die Lichtquelle vom irdischen Standpunkt aus nicht hätte gesehen werden können, weil am »zweiten Tag« Wassermassen in die Atmosphäre gehoben wurden, sodass eine Art Wasserdampfgewölbe entstand, das die Erde umgab und für einen Treibhauseffekt sorgte, sodass überall auf der Erde ein relativ einheitliches Klima herrschte. Als diese Dämpfe nicht mehr direkt über dem Erdboden waren, sondern sich ganz oben in der Atsmophäre verteilt hatten, da wurden dann (am vierten Tag) die Himmelskörper von der Erde aus sichtbar. An diesem Tag wies Gott diesen Himmelskörpern hinsichtlich der Erde dann auch ihre Bestimmung zu. Das Wasserdampfgewölbe regnete übrigens ab, als die Sintflut über die Erde hereinbrach. Seither kennzeichnen »Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter« (1. Mose 8,22) kontinuierlich die Jahreszeiten auf der Erde.

Es ist nicht immer so geheimnisvoll, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

Liebe Grüße

Christian

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von geli am 16.11.2020 20:35

Pray: ich weiß nicht, ob das dazu passt, aber mir fiel bei diesem Schöpfungstag die Stelle ein, in der es heißt, dass Gott in einem Licht wohnt zu dem niemand kommen kann (1. Tim. 6,16), kann vielleicht dieses Licht gemeint sein?

Ja, ich denke schon dass das passt
Das, was BibleDictionary schrieb, klingt sehr einleuchtend - aber ich denke auch daran, dass Jesus ja sagte: "Ich bin das Licht der Welt". Er ist das Licht, und im Zusammenhang damit denke ich an Off. 21,23:

"Und die stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. Und die Völker werden in ihrem Licht wandeln..."

Also hier ist auch "Licht", es ist hell - ohne dass es eine Sonne oder sonstige Gestirne gibt. Und es gibt dann auch keine Nacht mehr, es ist immer nur hell.

Ich denke hier daran, dass auf der neuen Erde, die Gott schaffen wird, nichts Böses mehr existiert. Deshalb gibt es keine Nacht mehr.
In unserer jetztigen Weltzeit gibt es noch Beides nebeneinander: Licht und Finsternis, Gutes und Böses. 
Denn Gott will ja auch immer in seiner sichtbaren Schöpfung Zusammenhänge zeigen, die auch in der unsichtbaren Welt Geltung haben.

Gerade stelle ich mir auch den Raum vor, in dem die Bundeslade stand: Das Allerheiligste. Da waren keine Fenster oder so etwas, durch die man Licht hineinbringen könnte. Aber ich glaube, dass der Raum dennoch hell war, weil Gottes Gegenwart, seine "Schechina", dort anwensend war. Und wenn ich versuche, mir diesen Raum vorzustellen, spüre ich eine Art von Stille, die es hier auf dieser Erde nicht gibt, und die ich auch nicht mit Worten beschreiben kann.
Licht und Stille - für mich das Zeichen seiner Gegenwart...

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Merciful

53, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2109

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von Merciful am 16.11.2020 20:44

BibleDictionary schrieb: Das Licht, von dem in 1. Mose 1,3-5 berichtet wird, stammte von der Sonne.

Hm, dies steht aber so nicht in der Bibel.
 
Nach dem Bericht der Genesis wurde das Licht, weil Gott sprach.
 
Die Quelle oder Ursache des Lichts ist hier nicht die Sonne, sondern das Wort Gottes.
 
Merciful

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Merciful

53, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2109

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von Merciful am 17.11.2020 11:41

Nehmen wir einmal Ergebnisse der Astronomie hinzu:
 
Das Alter des Universums beträgt etwa 13,8 Milliarden Jahre.
 
Das Alter unseres Sonnensystems etwa 4,6 Milliarden Jahre.
 
Ich möchte folgende Schlussfolgerung ziehen.
 
Der Sonnenball - als geballte, konzentrierte, verdichtete Energie - wurde nicht bereits am Anfang der Schöpfung ins Dasein gerufen.
 
Vielmehr ist er im Verlauf von Milliarden von Jahren entstanden aufgrund physikalischer Kräfte und Gesetzmäßigkeiten.
 
Die Sonne konnte überhaupt nur entstehen, weil vorher bereits Energie und Materie im Universum vorhanden waren.
 
Energie, Licht und Materie wurden von Gott als Schöpfungsakt ins Dasein gerufen durch sein wirkmächtiges Wort.
 
Unsere Sonne mit ihren Planeten einschließlich der Erde entstand dann in deutlich späterer Zeit.
 
Damit stimmt überein, dass die Genesis die Sonne erst am 4. Tag benennt.
 
Am 4. Tag setzte Gott quasi eine Lampe an das Firmament.
 
Seither verströmt die Sonne ihre Energie durch Umwandlung von Wasserstoff in Helium.
 
Diese Energie der Sonne stammt von jener Energie, von jenem Licht und jener Materie, die Gott am Anfang ins Dasein rief.
 
Die Reihenfolge ist also diese: Gott - Wort - Licht - Sonne - Leben.
 
Interessant freilich und ein wenig irritierend: Bereits am 3. Tag ließ Gott auf Erden Gras, Kraut und Bäume aufgehen.
 
Irritierend deswegen, weil doch das Licht der Sonne für das Wachstum der Pflanzen eine so überragende Bedeutung besitzt.
 
Offenbar dachte sich der Autor der Genesis das Licht (1. Tag) als für das Wachstum der Pflanzen ausreichend.
 
In neutestamentlicher Perspektive ist zu nennen:
 
In Jesus, dem Sohn Gottes, ist das Wort Fleisch geworden.
 
In Jesus erschien das Licht auf Erden.
 
Er war das Licht, welches die Finsternis erleuchtete.
 
Alle die, die ihm nachfolgen, haben das Licht des Lebens.
 
In dieser Perspektive wird noch einmal deutlich, dass Licht mehr ist als Sonnenlicht.
 
Und die Stadt bedarf keiner Sonne noch des Mondes, dass sie ihr scheinen;
denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
 
(Offenbarung an Johannes 21, 23; Lutherbibel 2017)
 
Merciful

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von Burgen am 17.11.2020 16:50

 
Es ist sehr interessant, was du, Merciful, oben geschrieben hast. 

@alle 

Jedoch denke ich, wenn wir beide Schöpfungsberichte, was eigentlich ein schönes anderes Thema sein könnte, 
also wenn wir beide Berichte, Kap 1 und 2, nebeneinander lesen und betrachten, die Aussagen etwas andere 
(Glaubens)-Schwerpunkte aufzeigen. 
Gibt es nicht sogar Ausleger, die in 1,1 sogar den Rauswurf Satans verorten? Der dann das Chaos verursacht hatte. 

Jedenfalls war die Erde nicht einfach nicht(s). Jedoch gibt es auch in anderen Kulturen einen ähnlichen Schöpfungsbericht. 
Ist ja auch nicht verwunderlich, da die Quelle dieselbe ist. 

Im Kap 2 Es hatte noch nicht geregnet, deshalb wuchs die zukünftige Lebensnahrung noch nicht auf Erden. Jedoch war alles 
schon geform und angelegt. Und es gab noch keinen Menschen, der das Feld hätte bebauen können. 
V6 Ein Dunst stieg auf von der Erde und bewässerte die ganze Oberfläche des Erdbodens. Und erst dann, als alles seine Triebe 
und Früchte hervorbrachte, schuf Gott den (die) Menschen aus Staub. Und hauchte ihm den Atem des Lebens in die Nase ein. 
Erst dadurch wurde der Mensch eine lebende Seele. V7 

Interessant finde ich auch, dass der unsrige Darm zum Zentrum des Immunsystems zählt. Deshalb ist es auch so wichtig, nicht nur 
fast food zu essen, und nicht nur Angst vor Bakterien und Co zu haben, denn ich meine, dass in uns Menschen sich über 1 kg Bakterien und Mikroben befinden. Vielleicht ein klitzekleines Spiegelbild der Erde? Muttererde ist ja nur ganz dünn auf der Erde. Und sogar im Wüstensand lebt allerlei Getier. 

K 2,1-4 gibt in wenigen Worten die Entstehungsgeschichte der Erde in ihrer Vollendung dar. Und endet mit dem 7. Tag, dem Ruhetag. 
Interessant ist der Satz V3; denn an ihm ruhte er von all seinem Werk, das Gott geschaffen hatte, indem er es machte.  Dieser Satzteil fasziniert mich. 

K 1,1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Das könnte doch bedeuten, dass vorher das, was wir vielleicht heute als Milchstraßen usw sehen, alles ein mehr oder weniger zusammenhängendes Gebilde gewesen sein könnte.? Eingüllt oder ausgefüllt in Dunkel - dunkle Löcher.? 
V2 Gottes Geist - also der Geist von Gott, der Gott, der schon immer da war, "schwebte" über dem Wasser. Dem Dunst von Kap 2,6 ? 
Und Wassertiefe zeigt ja nur Dunkelheit, je tiefer jemand taucht. Die Dunkelheit ist absolut. Und heute haben Fische trotzdem Markierungen, die meist zur Paarungszeit leuchten können, oder bei Gefahr. V3/4 schaltete Gott schon das Licht an, drehte den Schalter "Licht" auf. V5 Und erst so entstand ein heller Tag und eine dunkle Nacht. 
V 6-11 zeigt den weiteren Verlauf dann an. Die Elberfelder spricht von Wölbung, Scheidung von Wasser und Wasser. Es entstand Erde-Kontinente und Meere. Erst V 12 kam es dann zu den Pflanzen und den Fruchtbäumen. 
Im weiteren Verlauf bekam der Mensch dann seinen scheinbar kostenlosen Supermarkt. Er brauchte nur seine Hand auszustrecken und Früchte, Blätter und Nüsse greifen und essen. 

Aber dann - als er  die verbotene Frucht aß, verspielte er die kostenlose Versorgung. -- die Sünde kam in die heile Welt.
Später gab es Wein und Brot zu essen für den, der ihm glaubt, verkürzt gesagt. -- nun kam das neue Leben, die Vergebung der Sünde, in die Welt. 


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von geli am 18.11.2020 20:55

.Burgen:  V3/4 schaltete Gott schon das Licht an, drehte den Schalter "Licht" auf. V5 Und erst so entstand ein heller Tag und eine dunkle Nacht.

Zum Thema: "Licht" fiel mir gerade die Situation in Gosen ein - die neunte Plage: Finsternis. In Ägypten herrschte eine "dicke" Finsternis über das ganze Land. Aber bei allen Israeliten war es licht in allen ihren Wohnungen.

Hier ist auch von einem "Licht" die Rede, das wohl nicht von der Sonne her kommt - denn wenn es im ganzen Land dunkel war, mußte die Sonne verdeckt gewesen sein. Ich sehe darin auch wieder Jesus als das Licht der Welt - ein Licht, das von Gott her kommt, und nicht von der Sonne, so wie es ja auch im Schöpfungsbericht durchscheint. Zuerst wurde es hell - so wurde dann aus Abend und Morgen der erste Tag. Danach erst wurde wurde die Sonne erschaffen und die anderen Himmelskörper, die uns Orientierung geben und die Zeit bestimmen.

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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Forenleitung

Beiträge: 5158

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von Cleopatra am 19.11.2020 07:40

Guten Morgen,
 
ich gehe al von der Frage des "Lichts" weg, weil ich euch gerne etwas erzählen möchte, was auch mit dem Thema "Bibel beim Wort" nehmen zutun hat:
 
In den letzten Tagen habe ich quasi die Welt nicht mehr verstanden.
Um mich herum gab es so viel Streit (wovon ich nichts Näheres weiß oder wissen will), Ärger, Wut, Zorn, schlechte Nachrichten wir Verlassen werden, schlimme Krankheiten und Tod.
 
Ich fühlte mich so traurig, weil einige Dinge ganz nah bei mir geschehen und ich mich ja eben selbst auch verlassen gefühlt habe.
Kurz- es ging mir schlecht und ich habe so manche Tränchen vergossen.
 
Eines Abends sah ich ein Bild, ich weiß nicht, wer auf diese geniale Idee gekommen war.
Auf diesen Bild ist in Kreuz-Form geschrieben: "He ist risen".
 
Nicht so spektakulär, ich weiß, wir haben ja schon alle mitbekommen, dass Jesus für unsere Sünden gestorben, dann aber auch auferstanden ist.
 
Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen:
 
Er ist auferstanden, ja!
 
Von wegen nicht spektakulär!
 
Und wenn Jesus doch den Tod bewzungen, den Satan überwunden hat und aus der Hölle herauskam- dann ist er doch auch im Stande, sich um meine Befindlichkeiten und meine Problemchen zu kümmern, oder...?
 
Habe ich das so nicht schon sooo oft erlebt?
 
Ca eine Woche später- am Montag Abend war ich online in einem Seminar, in dem es um ein anderes Thema ging, aber als ich im Zusammenhang dieses Seminars Amos 2 las, da wurde mir auch nochmal klar- hey- Gott steht doch über all dem!
Das, was er zulässt, das steht in seiner Souveränität! Er hat doch alles im Blick.
Nicht nur meine kleine Welt, sondern auch die kleinen Welten der anderen, die Zusammenspiele der Treffen, der "Schicksale" und so weiter.
 
Und mir wurde nochmal bewusst- wenn sich etwas anders anfühlt, dann bedeutet dies nicht, dass es anders ist.
 
Paulus, David; Stephanus und viele andere fühlten sich auch nicht besonders gut in manchen Situationen, entschieden sich aber, Gott trotzdem zu loben, anderen Gemeinden lange Briefe zu schreiben und so weiter.
 
Wenn ich also gerade Gott nicht gesehen habe oder ich mich schlecht und mutlos fühle- dann bedeutet dies auch nicht, dass mein Gefühl gerade die Wahrheit sagt (wäre Gott nicht da, dann hätte er mir diese beiden Vergleiche auch nicht gezeigt).
 
 Was also hat es mit diesem Thema hier zutun?
 
Ganz einfach: Gott hat selbst von sich aus versprochen, bei uns zu sein.
Wir sind seine Kinder.
Und Gott hat auch versprochen, dass alles zu unserem Besten dienen soll.
 
Und wenn ich dies gerade nicht so fühle, weil ich mich vielleicht gerade noch auf de Weg zu diesem "Besten" hin befinde, dann habe ich die Möglichkeit, mich zu entscheiden: Folge ich meinem Gefühl, welches sich ständig ändern kann, je nach äußerlichen Bedingungen, oder folge ich hier dem Verstand, dem Glauben an Gottes Wort und halte mich nah an ihn, nehme ihn eben beim Wort?
 
Ich habe mich für Letzteres entschieden.
 
Denn Letzteres hat beständigkeit und mich Letzterem habe ich außerdem die Möglichkeit, durch mein vertrauen Gott die Ehre zu geben.
 
Also nehme ich sein Wort beim Wort, so, wie er es gesagt hat- und ehre ihn bewusst damit.
 
Und so gut kennen wir unseren Herrn- meißtens hat er uns doch schon im Nachhinein (und manchmal sogar schon mitten auf dem Weg) kleine Einblicke in seine Welt gegeben, kleine Hilfen gezeigt und seine Größe und Allmacht als Trost gezeigt, oder..?
 
Liebe Grüße ;Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Jonas

52, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 328

Re: Ist sich als Christ "ausschließlich" an die Bibel zu halten?

von Jonas am 19.11.2020 15:07

Schönen Gruß an alle

Ja, das ist die Frage - kommt das Gericht "einfach nur" als Ernte der Saat des Menschen, oder ist es Gott, der die Strafe anordnet? Im AT lesen wir auf jeden Fall sehr oft, das es Gott ist, der das Gericht herbeiführt - oft dadurch, dass er feindliche Mächte aus Nachbarländern, wie z.B. Babylonien, gebraucht, um Israel zu richten.

Im Grunde sagen die von Dir angeführten Stellen nichts anderes aus als Jesus uns gelehrt hat.Bloß die Form ist anders.

Mt 7,2

Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.

Gal 6,7
Täuscht euch nicht: Gott lässt keinen Spott mit sich treiben; was der Mensch sät, wird er ernten.

Die in den Bibelstellen Angesprochenen, bekommen den ihren Taten entsprechenden Lohn

Wenn Du es so willst, sicher hat Gott die Strafe angeordnet.Bei der Grundlegung der Welt.
Gott hat eine Ordnung geschaffen, die zu Verlassen, eine Strafe, ein straffen des Menschen nach sich zieht.
Eine Zucht die den Menschen wieder in die "richtige Spur" zieht.
"Strafe" ist ja nur bei uns heute negativ besetzt.
Im Grunde bedeutet das nicht mehr und nicht weniger als die Ernte, den Lohn, für eine begangene Handlung.

Wenn jemand seinen Nachbarn beim vorbeigehen ein Bein stellt, dann wird dieser ziemlich sicher reagieren, und das in aller Regel negativ.
Und der Wind der demjenigen dann entgegenbläst, könnte man als Strafe Gottes bezeichnen.

wo hast du das in der Heiligen Schrift gelesen? Ich lese, aus dem Schöpfungsbericht her (Genesis), dass der Tod von Gottes Seite ursprünglich gar nicht vorgesehen ist.

Im Grunde ist alles was ist, von Gott schon so vor-her-gesehen.
Sonst wäre es ja nicht.

Um Gott nicht zu einen Götzen zu machen, dürfen bei der Auslegung der Bibel die Eigenschaften Gottes wie Allmacht, Allwissen, Unendlich, Liebe usw nicht angerührt werden.

Wenn Du sagst, es sei etwas passiert das nicht vorgesehen war, dann negierst Du die Allmacht Gottes.

also zuerst einmal muss ich gerade etwas richtigstellen, du hast da etwas im Zusammenhang zitiert, was ich so garnicht geschrieben habe:

Verzeihung, das kommt daher, das ich auf dem PC schreibe und immer alles hin und her kopiere.
Dabei ist mir vermutlich ein Fehler unterlaufen.

Jonas: Der Herr kann nicht gleichzeitig zur Feinesliebe und Mord seiner Feinde aufrufen.

Diese Aussage wiederholt sich bei dir. Ich selbst habe garkein Problem, den Zusammenhang hier zu sehen, geli hat ihn ja auch schon erklärt. Hm, auch habe ich ja schon als Erklärung zu einem Text hin verlinkt, ich weiß nicht, was man dann noch dazu schreiben soll als Erklärung.

Vielleicht werde ich sie noch öfters wiederholen, denn es scheint nicht verstanden zu werden, dass in Gott kein Widerspruch, etwas Unvereinbares, eine Aussage und gleichzeitig ihre Negation sein kann.

 

Welche Erklärung meinst Du genau?

Selbstverständlich zieht die Sünde den Tod nach sich.
Deswegen ist das Sterben ja nur natürlich.

Ich glaube, dass Gott weitaus höher als unsere denklichen Grenzen steht. Hier gilt auch nochmal- wenn wir etwas nicht direkt verstehen, ist dies kein Argument, dass etwas nicht so ist.Gott will aber in seinem Innersten verstanden werden.
Das bezeugt ja Jesus.
Diese Nähe Gottes, die sich in der Anrufung mit Abba bzw Vater ausdrückt, setzt einen Gott voraus, der verstanden werden soll und kann.

Gott will aber in seinem Innersten verstanden werden.
Das bezeugt ja Jesus.
Diese Nähe Gottes, die sich in der Anrufung mit Abba bzw Vater ausdrückt, setzt einen Gott voraus, der verstanden werden soll und kann.
Mit dem was Du meinst;

Jes 55,8
Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege - Spruch des Herrn.

wird etwas anderes ausgedrückt.
Wir können aus Mangel an Übersicht aller Zusammenhänge im Dasein, nicht auf Einzelnes schließen.
Oder anders, wir wissen nicht vollumfänglich warum gewisse Dinge passieren, da wir nicht alle Zusammenhänge die dazu führen einsehen können.

Deswegen ist unser Richten und Urteilen über andere in aller Regel auch immer ungerecht und sollten es auch unterlassen, wie Jesus uns rät.


Wieso begehe ich einen Fehler, wenn ich die Bibel hier beim Wort nehme und es so glaube, wie es da steht? Überhaupt nicht! Du versuchst hier auch gerade, mit der begrenzten "Logik" und dem Denken zu argumentieren,vergisst dabei aber, dass Gott über all diesem steht.

Ich würde den Geist den Gott den Menschen gibt, die ihn suchen und die ihn bitten, nicht unterschätzen

1 Kor 2,10
Denn uns hat es Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die Tiefen Gottes.

Sicher ist meine Logik auch stark begrenzt.
Deswegen stelle ich hier auch meine Gedanken zur Prüfung ein.
Solange diese nicht vernünftig widerlegt werden, werde ich sie für richtig halten.

Du nimmst die Bibel eben gerade nicht beim Wort.
Die Bibel beim Wort zu nehmen heißt auch, ihren Inhalt auf ihre logischen, vernünftigen Aussagen hin zu überprüfen.
Diesen Anspruch erhebt sie ja, meines Dafürhaltens. 

Gott steht nicht über der Logik und dem Denken.
Gott ist laut Johannes des Evangelisten der Logos, das Wort, mithin die folgerichtige Aussage, die Logik selbst.
Gott ist Geist und der Geist ist die Form des Denkens

Ich finde, indem du versuchst, mir nun weiszumachen, dass dieser Glaube ja sooo unlogisch und nicht durchdacht ist, verpasst du enorm viel, zum Beispiel die Erkenntnis von Gottes Größe!
Na, die verpasse ich sicher nicht, da ich jeden Tag darüber staunen kann wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum 
Deswegen kann ich dem Paulus beipflichten, wenn er schreibt;
Röm 1,20
Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit.

Erstens: Wir sollen uns keine Bilder von Gott und den Engeln machen. Nicht irgendwelche Bilder sind verboten.
Zweitens: Die Tatsache, dass die Gestirne am vierten Tag erschaffen wurden, und dass die Gestirne (also Sonne, Sternchen und so weiter) nun de Platz bei einem "Morgen" oder "Abend" bekamen, haben doch absolut garnichts zu bedeuten, ob der Tag oder die Nacht schon dagewesen sind! SIe sahen vermutlich nur ganz anders aus! Demnach ist sowas doch kein Argument, wieso die Bibel hier nicht wörtlich zu nehmen ist!
Naja, das Bilderverbot ist doch etwas ausführlicher.
"Ex 20,4
Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde."

Wenn Du Dir von Gott kein Bild machen sollst, dann auch nicht von seinem Wort.

Ich bringe ja meine Argumente gerade deswegen, um die Bibel beim Wort zu nehmen und nicht bei der Vorstellung, Bildern die wir von Wörtern haben.

Erkläre mir doch bitte:

Warum heißt der Tag nicht Nacht oder umgekehrt?
Was heißt Tag bzw bedeutet es?

Ich gebe Dir ein anderes Beispiel;

Jes 66,1
So spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel für meine Füße. Was wäre das für ein Haus, das ihr mir bauen könntet? Was wäre das für ein Ort, an dem ich ausruhen könnte?
Denn all das hat meine Hand gemacht;..

Kannst Du diese Schriftstelle vernünftig auslegen?
Wenn Du das so machst wie beim Schöpfungsbericht, dass Du auf diese Aussagen hier Deine private Vorstellung projizierst, wird m.M.n. nach nichts Vernünftiges dabei heraus kommen.
Vielleicht könnten wir uns aber vorab schon darin einig sein, das Gott der Geist ist, keine Gliedmaßen hat.

Dementsprechend ist das Wort für »Licht« in Vers 3 ein anderes als in Vers 14: In Vers 3 wird das Wort 'Ō·WR gebraucht, das Licht im allgemeinen Sinne meint, wohingegen sich das Wort MĀ·'Ō·WR in Vers 14 auf die Quelle des Lichts bezieht, die am »vierten Tag« in der Atmosphäre sichtbar wurde. Möglicherweise verstreuten die Dämpfe über der Erdoberfläche das Licht so, dass die Lichtquelle vom irdischen Standpunkt aus nicht hätte gesehen werden können, weil am »zweiten Tag« Wassermassen in die Atmosphäre gehoben wurden, sodass eine Art Wasserdampfgewölbe entstand, das die Erde umgab und für einen Treibhauseffekt sorgte, sodass überall auf der Erde ein relativ einheitliches Klima herrschte...

Sehr phantasievoll 


Ich denke hier daran, dass auf der neuen Erde, die Gott schaffen wird, nichts Böses mehr existiert. Deshalb gibt es keine Nacht mehr. In unserer jetztigen Weltzeit gibt es noch Beides nebeneinander: Licht und Finsternis, Gutes und Böses.

Nach dem Bericht der Genesis wurde das Licht, weil Gott sprach.
Die Quelle oder Ursache des Lichts ist hier nicht die Sonne, sondern das Wort GottesVielen Dank für diese Vorlagen zu denen auch ich aus guten Grund stark tendiere!
Der erste Schöpfungstag zeigt uns die Entstehung der Finsternis, mithin des Bösen.


Vielen Dank für diese Vorlagen zu denen auch ich aus guten Grund stark tendiere!
Der erste Schöpfungstag zeigt uns die Entstehung der Finsternis, mithin des Bösen.

Gen 1,1-5
Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde;
die Erde aber war wüst und wirr, Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist schwebte über dem Wasser.
Gott sprach: Es werde Licht. Und es wurde Licht.
Gott sah, dass das Licht gut war. Gott schied das Licht von der Finsternis
Gund Gott nannte das Licht Tag und die Finsternis nannte er Nacht. Es wurde Abend und es wurde Morgen: erster Tag.

Im Augenblick der Schöpfung entsteht das Böse.
Gott ist einer und sonst war da nichts.
Im Augenblick der Schöpfung entsteht Vielfalt.
Das was zuvor eins bzw Einheit war trennt sich und es entsteht Vielfalt.

Durch die Trennung entsteht das Böse.
Im Falle des Menschen ist es Sünde diese Trennung aufrecht zu erhalten und nicht den Weg zurück zur Einheit, zu Gott, zu gehen.
Soviel einmal grob umrissen.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.11.2020 18:11.
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