Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

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Cleopatra
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Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Cleopatra am 02.07.2021 07:49

Guten Morgen,

ich denke, dass es vor allem auf die Personen ankommt, sei es nun in einer Gemeinde, in einem Hauskreis oder eine Hausgemeinde (was genau ist das eigentlich...?)

Ich denke, dass die Tendenz der Zeit immer mehr auf das "Ich" geht. Davor sind auch wir Christen nicht verschont, wir werden mehr und mehr angesteckt.

Mir fällt die Frage auf "was gibt mir das?" oder "Wenn ich dann da war, fühlte ich mich dann gleich wieder mehr gestärkt, woanders nicht."

Ist das der richtige Grund, eine Gemeinde zu besuchen...?

Vielleicht ist es ja manchmal die Einstellung.
Logisch- wenn gute Gefühle als "Bonis" kommen, dann geht man ja auch lieber hin.

Aber wieso gibt es die Gemeinde, was ist ihr Grund, ihr Zweck?

Die Gemeinde ist die Braut Jesu. Jesus liebt die Gemeinde.

Die Gemeinde hat Struktur und Ordnung, so ist es von Gott gewollt, deshalb gibt es auch die unterschiedlichen geistigen Gaben (einige sind nur für die Gemeinde da) und Jobs, wie zB die Ältesten.
Gott ist ein Gott der Ordnung, das können wir immer wieder sehen.


Grund der Zusammenkünfte sollte nie das eigene Ich sein, wie gutes Gefühl, Auferbauung udn so.

Grund sollte doch immer die Ehre Gottes sein.

Lobpreisen, Abendmahl, ihm danken, ihn anbeten.

Der Grund, wieso wir uns treffen, ist erstmal ganz allein Gott.

Die Predigt zB ist ein netter Zusatz, den es mitlerweile gibt und den ich auch total wichtig finde. 

Geht mal nach Rumänien in eine Gemeinde, da gibt es mehrere Predigten, da dauert ein Gottesdienst gerne mal 3 Stunden, manche gehen anschließend noch in eine andere, da ist manchmal der ganze Sonntag Gottesdienst. Und das sehr konservativ.

Wir sind glaube ich miterweile ziemlich weichgespült. Es gibt sehr viele Möglichkeiten und Angebote. Das ist natürlich sehr gut, aber da wir auch gemütlich werden, wird es zB nach Corona sicher auch schwer. Viele haben sich daran gewöhnt, gemütlich in Schlafanzug vor dem Fernseher ihre Predigt abzuholen.

Aber wie wünscht sich Gott die Gemeinde?


Damals in der Synagoge gab es auch sehr lange Predigten, stimmt doch, oer pausenclown und nusskeks?

Die Frage ist also- was erwarte ich speziell und was bin ich bereit, unterzuordnen? Muss es so sein, dass ich ein gutes Gefühl immer habe, oder kann das gute gefühl manchmal auch einfach von Gott als Bonus, als Geschekn kommen?


Wir werden in den Sommerferien keinen Gottesdienst haben, das finde ich so mega traurig. Ich werde alle enorm vermissen denn ich genieße auch sehr die Gemeinschaft mit den anderen.

Und Gemeinschaft ist sehr wichtig.

Eines noch kurz zum Thema Hauskreis: Auch hier denke ich, dass es auf die Menschen ankommt.
Wir hatten zB eine Zeitlang die Grundthemen der Bibel durchgegangen, wo jeder die gleichen Fragen beantwortet (was ist dir hier bei Gott aufgefallen? Was ist dir hier wichtig geworden?) Das wird dann sehr persönlich udn wir lernen einander kennen.
Ein andermal, als wir nur wneige waren, haben wir kurz entschlossen garkein Programm gemacht, einfach geplaudert und gelacht.
Es kommt auf die Leute an, wie man sowas macht.
Einen Hauskreis kenne ich aus der Bibel nicht, das ist also auch ganz frei entfaltbar.

Die Hausgemeinde- das ist mir eben noch fremd, da möchte ich dann kein "Urteil" erlauben, mein erster Gedanke, wenn mir etwas fremd ist, ist eben nur- was sagt die Bibel dazu, ist das "biblisch"? Und ist das ein Ersatz zur Gemeinde/Versammlung/Gottesdienst, wie sie in der Bibel beschrieben wird?

Oft hilft mir persönlich, mein eigenes "wieso" zu hinterfragen, um weiterzukommen.
Nicht immer ist das Ergebnis dann so, dass ich meinen Willen bekomme, aber auch hier ist das nicht wichtig, weil wir ja eigentlih mehr Gottes WIllen tun wollen.

Und ich sehe es so wie einige Vorredner, wenn ich an das Beispiel mit dem Körper und den unterschiedlichen Gliedern denke- wir suchen uns das nicht aus. Gott verteilt die Gaben und die Aufgaben. Und manchmal verteilt Gott auch die dafür festgelegte Zeit.

Jahrelang war ich still und gefühlt unnötig in der Gemeinde. Plötzlich bekomme ich Aufgaben, die meiner Gesundheit passen, die mir enorm viel Freude bereiten, die meinen gaben entsprechen.  Vorher war vielleicht nicht die Zeit dafür, vorher musste ich vielleicht noch Demut oder Anderes lernen.
Andere Aufgaben sind mal ausgeblieben, zB habe ich hier jahrelang den Jugend-Hauskreis im Chat gemacht.
Diese Zeit ist um. Und so hat Gott auch für alles einen Zeitplan und wir dürfen uns getrost auf ihn verlassen, da er alles im Griff hat.

Das sind meine Gedanke dazu, vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen.

Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 02.07.2021 09:40



Cleo: Vielleicht ist es ja manchmal die Einstellung. Logisch- wenn gute Gefühle als "Bonis" kommen, dann geht man ja auch lieber hin.

Gute Gefühle - sie sind eigentlich nicht gleichzusetzen mit der Wirkung des Heiligen Geistes, oder? 

Andererseits kann jemand jahrelang an einer Bibelstunde am "runden Tisch" teilnehmen, 
dort sitzen im Kreise von anderen, und entweder traurig im Herz und Sinn sein, oder 
sich dem Geschehen, dem Gehörten und selbst Gelesenen hinwenden. 
Mitdenken und plötzlich tief in seinem Inneren, wie eine kleine Vogelfeder einen Hauch von Freude 
wahrnehmen. 

So ein Mensch geht trotz seiner tiefen inneren Verschlossenheit und Traurigkeit dorthin, wo es 
Nahrung für Geist und Seele gibt. Manchmal jahrelang, ohne überbordende "gute" Glücksgefühle 
zu empfinden. 
Die andere Seite ist, dass allein durch die Beschäftigung "am runden Tisch" mit Gottes Wort der 
Heilige Geist in der Gruppe die Herzen berührt und eine Freude schenkt. Es weht sozusagen ein 
anderer, reiner Wind durch den Raum. Der depressive Geist muss verschwinden, wenn auch nur 
für den Tag, die Nacht bis zum anderen Morgen. 

Es kommt mit darauf an, wie der einzelne Mensch "danach" mit der kostbaren Gegenwart dessen, 
was er gehört, gedacht und gefühlt hat, umgeht. 

Die "guten" Gefühle, von denen oben in manchen Beiträgen gesprochen wurde, sind niemals nur 
Maßstab einer gottgewirkten Versammlung. 
Aber -, es kann durchaus sein, dass die Seelen einiger  so tief verletzt sind, dass in und durch so 
eine Gemeinschaft der Geist Gottes durch Wortbetrachtungen die tiefen Krusten der Seelen 
aufreißt und ein Stückchen, zunächst, Heilung bewirkt, die sich in einem guten Gefühl äussert. 

Und davon will jeder wohl etwas abhaben? Also geht er nächste Woche oder so wieder dorthin. 





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Torben

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Beiträge: 11

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Torben am 03.07.2021 08:47

Einen schönen Samstagmorgen euch allen!

Hatte eben den Impuls erhalten, mich als Threadersteller nochmal zu melden. 

Die Hausgemeinde/kirche (HG/HK) ist absolut biblisch! Das lesen wir vielfältig in der Apg: sie trafen sich in den Häusern usw.. War ja auch klar damals. Sie hatten ja keine großen Räumlichkeiten und mussten mit der Verfolgung umgehen bis Konstantin. Ich geh aber nicht so weit, zu sagen, es dürfe deshalb nur HG´s geben. Heute ist eine andere Zeit. Man hat auch große Räumlichkeiten. Beide Formen sind möglich: Großgemeinde (GG) und HG.

Ich wollte das nur mal ins Bewußtsein heben, dass es auch sowas wie HG´s gibt. Viele wissen das vielleicht gar nicht, bei mir war das auch so bis vor ca. einem halben Jahr, hab´s zumindest irgendwie nicht realisiert, auch wenn ich das Wort vorher schon mal gehört hatte. 
Man ist ja so in eingefahrenen Denkmustern gefangen: Ein Christ braucht die Gemeinschaft mit Christen - völlig richtig!!! Aber dann hat man nur die Vorstellung einer GG im Sinn. Doch warum sollte nicht auch eine Kleinstgemeinde in Betracht kommen, wo man z.B. viel besser nach 1. Kor 14 ,26 vorgehen könnte. 

Und daran schließt sich der nächste Gedanke an, ob es nicht den einen oder anderen gibt, für den eine HG das Richtige wäre. Und so jemand liest das hier und fängt an, den Gedanken zu prüfen und Informationen über das Thema einzuholen. Letztlich geht es für jeden einzelnen darum, durch hörendes Gebet den Willen des Herrn herauszufinden. Und es geht schon mal gar nicht um Gefühle. Ich selbst bete darum, möglichst bis Ende des Jahres Klarheit zu bekommen. Das Ergebnis kann absolut auch sein, dass ich in der jetzigen GG bleibe (in eine andere GG wechseln halte ich eher für unwahrscheinlich, muss es aber dennoch in Betracht ziehen).

Eines muss aber klar sein: Eine HG ist deutlich herausfordernder für den einzelnen! Man wirkt in der Regel mit bei den Zusammenkünften und kann sich nicht als reiner Konsument einfach nur auf den Stuhl setzen und nie was sagen. 

Erfahrungen mit einer HG/HK hat hier offenbar noch niemand, oder?

Für Info stell ich hier nochmal die Links von oben rein:

www.youtube.com/watch?v=vozqaPYLfM4

www.pistis.org






Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.07.2021 08:50.

Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Beiträge: 5296

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Cleopatra am 03.07.2021 09:08

Guten Morgen, 



Burgen: Gute Gefühle - sie sind eigentlich nicht gleichzusetzen mit der Wirkung des Heiligen Geistes, oder?


Das würde ich nie so pauschal behaupten, denn seien wir mal ehrlich: Es gibt soooo viele Dinge die gute Gefühle hervorrufen können:
- Berauschende Mittel
- Party, Tanz, laute Musik
- ein Konzert
- in der Esoterik oder im Schamanismus eingesetzte Praktiken
- oder mal einfach pure Freude zum Beispiel bei mir,  beim Galopp auf einem Pferd, tolles Wetter, Leben in der Natur.....

Natürlich werden mir vielleicht einige sagen "jaaa, aber dieses Gefühl ist anders!"

Gefühle werden aber immer individuell interpretiert. Es gibt auch Menschen, die mehr emotional sind und Menschen, die eher reserviert sind in ihren Gefühlen, deshalb würde ich das nie so pauschalisieren.

Ich denke aber auch, dass Gott uns oft Freude ins Herz gibt.
Noch mehr denke ich aber, dass, wenn etwas von Gott kommt, es mehr der tiefe Frieden ist, den wir erfahren, wenn wir verfolgt werden wegen seinem Namen. Diese Menschen fühlen auch keine große Freude, wenn Familienangehörige gestorben sind, aber sie beschreiben oft tiefen Frieden udn tiefe Liebe zu Gott.

Damit verneine ich nicht die Freude, die von innen kommt und die Gott schenken kann. Aber ich verneine die gefühle hier als Maßstab, ob etwas von Gott kommt, oder nicht.
Denn gerade auch über die Gefühle kann der Teufel oft verführen (siehe Sexindustrie, um mal ein extremes Beispiel zu nennen).

Torben: Die Hausgemeinde/kirche (HG/HK) ist absolut biblisch! Das lesen wir vielfältig in der Apg: sie trafen sich in den Häusern usw..

Ja, das ist die Frage. Ich glaube nicht, dass das Einzige Merkmal, ob etwas biblisch ist, die Räumlichkeiten sind. Ich habe allerdings noch nicht das 50minütige Video angehört, in dem ja mehr darüber gesprochen wird.
Mir ging es mehr um die Umsetzung der unterschledilchen Gaben, Aufgaben, Älteste und so weiter. Ob dies auch dort vorkommt.


Torben: Ich wollte das nur mal ins Bewußtsein heben, dass es auch sowas wie HG´s gibt. Viele wissen das vielleicht gar nicht, bei mir war das auch so bis vor ca. einem halben Jahr, hab´s zumindest irgendwie nicht realisiert, auch wenn ich das Wort vorher schon mal gehört hatte. Man ist ja so in eingefahrenen Denkmustern gefangen: Ein Christ braucht die Gemeinschaft mit Christen - völlig richtig!!! Aber dann hat man nur die Vorstellung einer GG im Sinn. Doch warum sollte nicht auch eine Kleinstgemeinde in Betracht kommen, wo man z.B. viel besser nach 1. Kor 14 ,26 vorgehen könnte.


Naja, auf jeden Fall kam es nun dazu, dass ich mich gestern Abend mit drei Freunden um das Thema Gemeinde und Hauskreis unterhalten habe

Von festgefahren würde ich da garnict sprechen, ich denke schon, dass viele offen sind. Ich selbst zB finde das Thema sehr interessant und es hat auch nichts mit dem Thema zutun, wenn meine erste Vorsicht dem gilt, ob es biblisch so ist, oder nicht.
So gehe ich bei jedem neuen Thema vor.

Von daher finde ich das sehr interessant, etwas Neues kennenzulernen und sich darüber die Gedanken zu machen.

Liebe Grüße, Cleo

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 04.07.2021 09:52


Thorben: in eingefahrenen Denkmustern gefangen: Ein Christ braucht die Gemeinschaft mit Christen - völlig richtig!!! Aber dann hat man nur die Vorstellung einer GG im Sinn. Doch warum sollte nicht auch eine Kleinstgemeinde in Betracht kommen, wo man z.B. viel besser nach 1. Kor 14 ,26 vorgehen könnte.

Gerade war auf Anixe eine gute Predigt von Leo B. Da fiel mir wieder ein, dass die Gemeinde in der Schweiz viele kleine Hausgruppen hat. Das nennt er immer Small Group. Und er selbst ist dort in einer reinen Männergruppe, ca 7 Menschen. 
Er erzählte mal, dass diese Gruppe sich im Laufe der Jahre zu einer echt durchtragenden und stützenden Gruppe / Gemeinschaft entwickelt hat, mit deren Hilfe er oftmals zurück in den Glaubensfluss findet. Dort in dem geschützten Raum der Gläubigen findet auch Seelsorge statt, es werden Dinge berichtet, die niemand sonst weiß. Ein absolutes Vertrauensverhältnis in Gegenseitigkeit. 

Und so etwas kann man nicht 'machen', das ist etwas, was durch den Heiligen Geist geschieht. 
Not, Sünde, Schuld und Krankheit werden ans Kreuz gebracht. Keiner steht über dem anderen. 
Das erfordert Demut, Liebe und Mut zur Wahrheit. 

Und ich glaube, dass solche 'smallgroups' durchaus das zusammenhaltende Gerüst ein großen Gemeinde werden kann. 




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pray

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Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von pray am 04.07.2021 12:30

Hallo zusammen,

wenn ich jetzt mal von Hauskreis auf Hausgemeide schließe, kann es vielleicht schwierig sein, wenn man mal jemand von "draußen" dazu holen mag.
In ein Gemeindehaus (sozusagen) kann ich einladen, wen ich will, ob schwierig, drogensüchtig, obdachlos usw., was doch etwas anderes ist, als in meine Wohnung, womit dann womöglich auch nicht alle einverstanden wären.

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nusskeks

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Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von nusskeks am 04.07.2021 13:48

pray schrieb: wenn ich jetzt mal von Hauskreis auf Hausgemeide schließe, kann es vielleicht schwierig sein, wenn man mal jemand von "draußen" dazu holen mag.

In der Praxis erweist sich Dein Einwand tatsächlich als Problem, besonders wenn man als Neuling in eine Gemeinschaft kommt, die sich schon sehr lange kennt. Wenn man da nicht von Anfang an großen Wert auf die Integration legt, bleibt der Neuling ein Neuling, fühlt sich ggf. auch nach Jahren nicht wirklich als Teil der Gruppe mit allen entsprechenden Konsequenzen.

Da muss man in Gesprächen stets darauf achten, den Neuling abzuholen und nicht ständig ohne Hintergrunderklärung über Dinge, Erlebnisse und Personen zu reden, die der Neuling gar nicht kennen kann.

pray schrieb: In ein Gemeindehaus (sozusagen) kann ich einladen, wen ich will, ob schwierig, drogensüchtig, obdachlos usw., was doch etwas anderes ist, als in meine Wohnung, womit dann womöglich auch nicht alle einverstanden wären.

Bei uns hat es sich als sinnvoll gezeigt, dass sich die Gruppe regelmäßig über ihre Zielsetzung und Zusammensetzung reflektiert. Sollen neue Geschwister hinzukommen? Wie missionarisch ist die Gruppe ausgelegt? Tragen alle die Zielrichtung mit? Da gibt es eine ganze Reihe an Fragen, die das Leben als Christ auch fundamental betreffen und über die man sich als Christ klar sein und werden muss.

Denn eine Versammlung von Christen geschieht nicht und niemals zum Selbstzweck, sondern verfolgt Ziele, welche den Bau des Reiches Christi vorantreiben.

One of Israel

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 05.07.2021 00:21


nusskeks: pray schrieb: wenn ich jetzt mal von Hauskreis auf Hausgemeide schließe, kann es vielleicht schwierig sein, wenn man mal jemand von "draußen" dazu holen mag. In der Praxis erweist sich Dein Einwand tatsächlich als Problem, besonders wenn man als Neuling in eine Gemeinschaft kommt, die sich schon sehr lange kennt. Wenn man da nicht von Anfang an großen Wert auf die Integration legt, bleibt der Neuling ein Neuling, fühlt sich ggf. auch nach Jahren nicht wirklich als Teil der Gruppe mit allen entsprechenden Konsequenzen.

Guten Morgen, 

ehrlich gesagt, bin ich sehr erstaunt darüber, dass mein Eindruck einiger Beiträge ist, dass die Menschen über dem Evangelium stehen ... . Wir laden doch Menschen ein, um sie mit Jesus bekannt werden zu lassen, oder nicht? 

Da geht es doch nicht um Menschen zu Menschen bringen. Das kann ua sogar am Tisch in einer Kneipe geschehen. 

Ich denke, wir machen uns vielfach zu viele 'weiträumige' Gedanken. Am allerbesten könnte jeder sich die wichtigste Gute Nachricht auf einer Bierdeckelgröße formulieren und einem anderen erzählen. 

Beispiel Jona: Er rief in vier Worten, glaube ich, auf, dass die Stadt vernichtet würde, wenn sie nicht von ihrer Art zu leben Abstand nehmen werden. 
Die Folge war eine Sack und Asche Staatstrauer. 

In meinem Leben war die Aussage: Du brauchst Jesus, es geht um Jesus!, wegweisend. 

Vertrauen wir doch auf Jesus, auf Gott. Der Heilige Geist wird schon dafür Sorge tragen, dass jemand ein Verlangen danach hat, mehr zu lernen und seinen Frieden, den Frieden Gottes im Leben zu erlangen und dann auch zu behalten.  

Gute Verkündigung 
Bibelstudium, meditieren des Wortes Gottes  
Gebet 
Verse auswendig lernen und 
die Saat verwurzeln und aufgehen lassen 
ua alte Kirchenlieder singen 

Das sind so die zunächst mal wichtigsten neue Gewohnheiten entwickeln lassen 
Das allerdings ist dann nachfolgend ein Lebensprogramm aus dem Bedürfnis heraus, Gott gefallen zu wollen und seine Nähe niemals zu verlieren ... 



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nusskeks

54, Männlich

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Beiträge: 354

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von nusskeks am 05.07.2021 08:11

Burgen schrieb: ehrlich gesagt, bin ich sehr erstaunt darüber, dass mein Eindruck einiger Beiträge ist, dass die Menschen über dem Evangelium stehen ... . Wir laden doch Menschen ein, um sie mit Jesus bekannt werden zu lassen, oder nicht?

Meiner Erfahrung mit einigen Hausgemeinden ist, dass es sich irgendwann in eine Art Freundeskreis mit Familienanschluß gewandelt haben. Angefangen wurde mit dem Eindruck, dass in den größeren Gemeinden zu viel schief läuft. Lehre, Gemeinschaft untereinander und zu viel Weltlichkeit wurden aus den Erfahrungen mit anderen Ortsgemeinden beklagt.

EIn Beispiel: Jahre nach der Gründung kam ich dann dazu. Nicht um Teil der kleinen Hausgemeinde zu werden, sondern weil ich einen der Teilnehmer im Internet kennengelernt hatte und zum Besuch eingeladen wurde. Ich fuhr die vielen Kilometer gerne, weil es nie schaden kann Geschwister kennenzulernen.

Die Teilnehmer hatten nach ihrem Bekunden einen durchaus missionarischen Lebensstil. Außerhalb ihrer Versammlungen schienen sie also als Christen erkennbar zu leben. Die Hausgemeinde selbst jedoch, wäre für Neulinge nur sehr schwer zugänglich. Es waren zwei Familien, die sich bereits seid Jahren kannten. Ihre Lehre(n) und Persönlichkeiten waren auch sehr speziell, weshalb ich mich bereits nach kurzer Zeit nicht wunderte, weshalb niemand auf Dauer dort hinzugekommen war. 

Diese Struktur des "festen Kerns" habe ich auch bei anderen Hausgemeinden erlebt. Ein fester Kern gibt der Hausgemeinde Halt. Ist also ein Vorteil. Gleichzeitig muss der "feste Kern" sich aber darüber klar sein, dass er ein "fester" Kern ist. Man kann halt schlecht missionieren und bei Erfolg die neuen Christen dann in andere Gemeinden schicken, weil sie inhaltlich, charakterlich oder sozial nicht in die eigene Hausgemeinde passen. Aber genau das passiert, wenn man nicht aufpasst.

Größere Gemeinden haben ähnliche Probleme, nur quasi von der anderen Seite des "Pferdes" von der man nicht herunterfallen darf.

One of Israel

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Cleopatra
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Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Cleopatra am 05.07.2021 08:25

Wenn ich mir das so durchlese, was ihr argumentiert, dann kann ich beide Seiten gut nachvollziehen, aber bei mir wird der Eindruck immer stärker, dass es eben auf die einzelnen Personen angeht.

Ein Hauskreis, eine gemeinde, eine Hausgemeinde- sie lebt so, wie die Menschen darin sind.
Es gibt auch Gemeinden, die von einzelnen Großfamilien dominiert werden, wo andere kaum Möglichkeiten haben, reinzukommen.

Grundsätzlich finde ich aber bei jeder Zusammenkunft von Christen, in der es um Gott geht, wichtig, dass man selbst bereit ist, sich von Gott ändern zu lassen. Man sollte Kritikfähig sein, aber auch andere in Liebe und Respekt begegnen und nicht von oben herab.
Und die Bibel sollte immer Maßstab sein, nicht das eigene Befinden oder eigene Wünsche.

Liebe Grüße, Cleo

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