Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 02.07.2021 09:40



Cleo: Vielleicht ist es ja manchmal die Einstellung. Logisch- wenn gute Gefühle als "Bonis" kommen, dann geht man ja auch lieber hin.

Gute Gefühle - sie sind eigentlich nicht gleichzusetzen mit der Wirkung des Heiligen Geistes, oder? 

Andererseits kann jemand jahrelang an einer Bibelstunde am "runden Tisch" teilnehmen, 
dort sitzen im Kreise von anderen, und entweder traurig im Herz und Sinn sein, oder 
sich dem Geschehen, dem Gehörten und selbst Gelesenen hinwenden. 
Mitdenken und plötzlich tief in seinem Inneren, wie eine kleine Vogelfeder einen Hauch von Freude 
wahrnehmen. 

So ein Mensch geht trotz seiner tiefen inneren Verschlossenheit und Traurigkeit dorthin, wo es 
Nahrung für Geist und Seele gibt. Manchmal jahrelang, ohne überbordende "gute" Glücksgefühle 
zu empfinden. 
Die andere Seite ist, dass allein durch die Beschäftigung "am runden Tisch" mit Gottes Wort der 
Heilige Geist in der Gruppe die Herzen berührt und eine Freude schenkt. Es weht sozusagen ein 
anderer, reiner Wind durch den Raum. Der depressive Geist muss verschwinden, wenn auch nur 
für den Tag, die Nacht bis zum anderen Morgen. 

Es kommt mit darauf an, wie der einzelne Mensch "danach" mit der kostbaren Gegenwart dessen, 
was er gehört, gedacht und gefühlt hat, umgeht. 

Die "guten" Gefühle, von denen oben in manchen Beiträgen gesprochen wurde, sind niemals nur 
Maßstab einer gottgewirkten Versammlung. 
Aber -, es kann durchaus sein, dass die Seelen einiger  so tief verletzt sind, dass in und durch so 
eine Gemeinschaft der Geist Gottes durch Wortbetrachtungen die tiefen Krusten der Seelen 
aufreißt und ein Stückchen, zunächst, Heilung bewirkt, die sich in einem guten Gefühl äussert. 

Und davon will jeder wohl etwas abhaben? Also geht er nächste Woche oder so wieder dorthin. 





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Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5168

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Cleopatra am 02.07.2021 07:49

Guten Morgen,

ich denke, dass es vor allem auf die Personen ankommt, sei es nun in einer Gemeinde, in einem Hauskreis oder eine Hausgemeinde (was genau ist das eigentlich...?)

Ich denke, dass die Tendenz der Zeit immer mehr auf das "Ich" geht. Davor sind auch wir Christen nicht verschont, wir werden mehr und mehr angesteckt.

Mir fällt die Frage auf "was gibt mir das?" oder "Wenn ich dann da war, fühlte ich mich dann gleich wieder mehr gestärkt, woanders nicht."

Ist das der richtige Grund, eine Gemeinde zu besuchen...?

Vielleicht ist es ja manchmal die Einstellung.
Logisch- wenn gute Gefühle als "Bonis" kommen, dann geht man ja auch lieber hin.

Aber wieso gibt es die Gemeinde, was ist ihr Grund, ihr Zweck?

Die Gemeinde ist die Braut Jesu. Jesus liebt die Gemeinde.

Die Gemeinde hat Struktur und Ordnung, so ist es von Gott gewollt, deshalb gibt es auch die unterschiedlichen geistigen Gaben (einige sind nur für die Gemeinde da) und Jobs, wie zB die Ältesten.
Gott ist ein Gott der Ordnung, das können wir immer wieder sehen.


Grund der Zusammenkünfte sollte nie das eigene Ich sein, wie gutes Gefühl, Auferbauung udn so.

Grund sollte doch immer die Ehre Gottes sein.

Lobpreisen, Abendmahl, ihm danken, ihn anbeten.

Der Grund, wieso wir uns treffen, ist erstmal ganz allein Gott.

Die Predigt zB ist ein netter Zusatz, den es mitlerweile gibt und den ich auch total wichtig finde. 

Geht mal nach Rumänien in eine Gemeinde, da gibt es mehrere Predigten, da dauert ein Gottesdienst gerne mal 3 Stunden, manche gehen anschließend noch in eine andere, da ist manchmal der ganze Sonntag Gottesdienst. Und das sehr konservativ.

Wir sind glaube ich miterweile ziemlich weichgespült. Es gibt sehr viele Möglichkeiten und Angebote. Das ist natürlich sehr gut, aber da wir auch gemütlich werden, wird es zB nach Corona sicher auch schwer. Viele haben sich daran gewöhnt, gemütlich in Schlafanzug vor dem Fernseher ihre Predigt abzuholen.

Aber wie wünscht sich Gott die Gemeinde?


Damals in der Synagoge gab es auch sehr lange Predigten, stimmt doch, oer pausenclown und nusskeks?

Die Frage ist also- was erwarte ich speziell und was bin ich bereit, unterzuordnen? Muss es so sein, dass ich ein gutes Gefühl immer habe, oder kann das gute gefühl manchmal auch einfach von Gott als Bonus, als Geschekn kommen?


Wir werden in den Sommerferien keinen Gottesdienst haben, das finde ich so mega traurig. Ich werde alle enorm vermissen denn ich genieße auch sehr die Gemeinschaft mit den anderen.

Und Gemeinschaft ist sehr wichtig.

Eines noch kurz zum Thema Hauskreis: Auch hier denke ich, dass es auf die Menschen ankommt.
Wir hatten zB eine Zeitlang die Grundthemen der Bibel durchgegangen, wo jeder die gleichen Fragen beantwortet (was ist dir hier bei Gott aufgefallen? Was ist dir hier wichtig geworden?) Das wird dann sehr persönlich udn wir lernen einander kennen.
Ein andermal, als wir nur wneige waren, haben wir kurz entschlossen garkein Programm gemacht, einfach geplaudert und gelacht.
Es kommt auf die Leute an, wie man sowas macht.
Einen Hauskreis kenne ich aus der Bibel nicht, das ist also auch ganz frei entfaltbar.

Die Hausgemeinde- das ist mir eben noch fremd, da möchte ich dann kein "Urteil" erlauben, mein erster Gedanke, wenn mir etwas fremd ist, ist eben nur- was sagt die Bibel dazu, ist das "biblisch"? Und ist das ein Ersatz zur Gemeinde/Versammlung/Gottesdienst, wie sie in der Bibel beschrieben wird?

Oft hilft mir persönlich, mein eigenes "wieso" zu hinterfragen, um weiterzukommen.
Nicht immer ist das Ergebnis dann so, dass ich meinen Willen bekomme, aber auch hier ist das nicht wichtig, weil wir ja eigentlih mehr Gottes WIllen tun wollen.

Und ich sehe es so wie einige Vorredner, wenn ich an das Beispiel mit dem Körper und den unterschiedlichen Gliedern denke- wir suchen uns das nicht aus. Gott verteilt die Gaben und die Aufgaben. Und manchmal verteilt Gott auch die dafür festgelegte Zeit.

Jahrelang war ich still und gefühlt unnötig in der Gemeinde. Plötzlich bekomme ich Aufgaben, die meiner Gesundheit passen, die mir enorm viel Freude bereiten, die meinen gaben entsprechen.  Vorher war vielleicht nicht die Zeit dafür, vorher musste ich vielleicht noch Demut oder Anderes lernen.
Andere Aufgaben sind mal ausgeblieben, zB habe ich hier jahrelang den Jugend-Hauskreis im Chat gemacht.
Diese Zeit ist um. Und so hat Gott auch für alles einen Zeitplan und wir dürfen uns getrost auf ihn verlassen, da er alles im Griff hat.

Das sind meine Gedanke dazu, vielleicht helfen sie ja dem einen oder anderen.

Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Weateyd

28, Männlich

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Beiträge: 88

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Weateyd am 01.07.2021 17:48

Ich denke, sowohl in der Kirche als auch Hauskreis muss es eine Struktur/Plan geben wie der Ablauf ist. Wenn eine mehr oder weniger große Gruppe zusammenkommt muss die irgendwie "verwaltet" werden, sonst gibt es nur Chaos das am Ende keinem mehr gefällt. Kann mir auch gut vorstellen, dass Einzelnes Auftreten gar nicht gewünscht ist. Nicht weil es schlecht wäre, sondern um die Veranstaltung etwas zu kontrollieren. Kommt immer auch auf die Größe der Kirche an.

 

Aber es gibt auch andere "Arbeitsgruppen" zu denen man gehen kann, teils nur mit noch weniger Leuten. Evtl. kann man solche Treffen auch Privat organisieren. Ich denke da nichtmal so sehr an christliche Gruppen. Christliche Gruppen könnten Gebetsgruppen sein, Evangelisation, Bibelgruppen o.ä., die, wenn nicht zu groß, auch mehr Platz ist für Diskussion und Austausch. Andere Organisationen/Gruppen haben konkrete Ziele Armenspeisung, Musikbereich o.ä. hier kann man dann auch seine Talente in den Vordergrund rücken. Manche Kirchen bieten auch solche Gruppen, Arbeiten an - vielleicht einfach mal nachfragen?!
Die Kirche und den Hauskreis, kann man dann Erstrangig für das Wiederaufladen, Neues-Wort-von-Gott-erfahren o.ä. betrachten. Das christliche Leben findet in erster Linie im Alltag statt und weniger in der Kirche.

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von geli am 01.07.2021 14:22

Burgen: Und ja, die Menschen sind natürlich viel enger miteinander als wir hier. Wir könnten jedoch von ihnen lernen glaube ich. Im Sinne von vorbereitet sein für das, was noch kommen wird.

Ja, das denke ich auch. Wir stehen in einer Zeit des Umbruches - meiner Meinung nach. Vieles wird sich in den nächsten Jahren ändern - und ich denke, auch die Gegebenheiten, die wir heute (noch) in unseren Gemeinden vorfinden. 
Vor einiger Zeit habe ich zu meinem Pastor gesagt: "Wir sollten uns vorbereiten auf "Untergrund"..."

Allerdings nehmen die meisten Menschen, auch Christen, den Ernst der Zeit nicht wahr - sie meinen, wenn "Corona" erst vorbei ist, wird alles wieder genauso weiterlaufen wie vorher.
Das glaube ich allerdings nicht.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 01.07.2021 00:42



Gestern gab es auf bibeltv die Sendung "Fenster zum Sonntag" aus der Schweiz. 
Der Leiter von open doors Schweiz erzählte ua von den Christen in China. 
Die Versammlungserlaubnisse sind in den letzen Jahren massiv eingeschränkt. 
Gerade auch Kinder dürfen nicht Gemeinden besuchen. 

Er sagte auch, dass in China fast genausoviele Christen gäbe wie Kommunisten. 
Und die allermeisten Treffen der Christen finden in Hausgemeinschaften statt. 
Meist nur einige Seelen, weil sonst sofort Razzien durchgeführt würden. 

Und ja, die Menschen sind natürlich viel enger miteinander als wir hier. 
Wir könnten jedoch von ihnen lernen glaube ich. Im Sinne von vorbereitet sein 
für das, was noch kommen wird. 

Manche sagen ja, dass in dieser jetzigen Endzeit es noch eine große Erweckung geben würde. 
Das könnte man auch daran ablesen, dass die Verfolgungen zunehmen würden. 
In Afrika und Asien ist schon einiges los. 

Bezogen auf die Hauskreise, vielleicht sollten wir alle lernen viel mehr miteinander zu reden, 
jedoch nicht zu tratschen. Jesus sollte schon der Mittelpunkt sein. Ob mit oder ohne Leiter. 






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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Burgen am 01.07.2021 00:32


Vor einigen Jahren wurde mal innerhalb einer Kirchengemeinde zum Hauskreis eingeladen. 

Jeden Mittwoch trafen wir uns. Ursprünglich war es eine Gemeinschaft vor jungen Indonesiern, die dort eine "Anlaufstelle" hatten. Geleitet wurde dieser Abend von einer geschiedenen Frau, die darunter sehr litt und weil sie geschieden war, wegen dem biblischen Ehebruch nicht wieder heiraten wollte. Sie verstand es für sich so, dass sie Ehebruch begehen würde, wenn sie einen anderen Mann heiraten würde. Ihr geistlicher Schwerpunkt war die Liebe, die sie in diesem Hauskreis weitergeben wollte. 

Auf dem Tisch stand etwas zu naschen und Tee wurde bereitgestellt. 

Und dann sprachen wir anhand der Schrift über ein Thema. Jeder konnte seine Gedanken dazu äussern. 
Die Gemeinschaft um den Tisch herum versammelt empfand ich als wertvoll. 
Auch die Gebetszeit zum Ende hin. 

Gestärkt und froh trennten sich dann wieder unsere Wege. Ich hatte nie das Empfinden, mit meinen eigenen Problemen oder so nicht "gelandet" zu sein. Das war einfach kein Thema während dieser Zusammenkunft. Jeder hätte die Möglichkeit gehabt, gezielt mit einem anderen Menschen ausserhalb des Hauskreises zu sprechen oder zu telefonieren. Mir hat das niemals gefehlt. Es ging eher darum, diese Hauskreisgemeinschaft zu besuchen um mehr von Jesus zu lernen durch die anderen. 

Manche trafen sich dann auch am Sonntag Abend gemeinsam mit anderen aus dem ein oder anderen Hauskreis in der Kirche. Dort sangen, beteten wir und der Pastor leitete durch den Abend. Das war dann 1x im monat, falls ich mich richtig erinnere. 
Alles in allem war das eine gute Zeit damals, trotz meiner Probleme  




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chestnut
Administrator

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Beiträge: 607

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von chestnut am 30.06.2021 13:08

Torben schreibt: Der "Normal"-Hauskreis bringt das nicht - vielleicht gibt es Ausnahmen.

Ok, ich habe auch Hauskreise erlebt, die "es nicht bringen*.
Aber mein Erleben ist - mindestens das aktuellere - dass die Hauskreise, die ich besucht habe, sehr wohl diesem Amspruch entgegenkommen. Dabei kommt es sicher auch sehr draufan, wie offen die Gruppe als ganzes ist für eine "Lebens-Gemeinschaft". 

Ich ging jahrelang in einen Hauskreis einer anderen Gemeinde, dieser war lebendig und unabhängig von dem, was deren Gemeinde "vorgab" (bzw. die gab nichts vor für Hauskreise). Für mich war es ein Auftanken, denn ich wollte meine eigene Gemeinde nicht verlassen, auch wenn die nicht in allem dem entsprach, was ich mir darunter vorstellte (was immer man sich auch unter Gemeinde vorstellt... ).


In den letzten sagen wir 20 Jahren hat in vielen Gemeinden eine Veränderung stattgefunden, von weniger programmgesteuert zu mehr echtem Leben und auch zu mehr Ehrlichkeit, auch Schwächen gegenüber: Dieses Superchristsein ist da passé, christliche Fassaden müssen nicht mehr aufrecht gehalten werden. Auch das echte Suchen nach der Kraft aus dem Wort Gottes hat da wieder Platz. Es wird ein Leben aus der Fülle Gottes gelehrt und gelebt. Dies ist echt befreiend und wohltuend!

Gottesdienste und Gemeinden, wo das "krampfhafte" Christsein vorherrscht, wo Gottesdienste bzw. Predigten eher Moralappelle sind, da gehe ich nicht mehr hin. Das tue ich mir heute nicht mehr an. Inzwischen gibt es ja auch im Internet viele gute Gottesdienstangebote, die in so einem Fall besser tun als anhören zu müssen, was noch fehlt. Meist weiss ich das ja selbst schon.

Liebe Grüsse
Chestnut

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nusskeks

54, Männlich

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Beiträge: 353

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von nusskeks am 30.06.2021 12:37

Unabhängig von der Größe einer Orstgemeinde kommt es immer auf jeden Einzelnen an. Ich kenne viele kleine Gemeinden und Hauskreise und sie haben die selben Probleme wie größere Gemeinden. Denn alle Gemeinden bestehen aus erlösten Sündern. Sowohl größere als auch kleinere Versammlungen haben Vor- und Nachteile. Man kann sich auch in Hauskreisen prima so verhalten, wie in einer größeren Gemeinde.

Bevor man sich also einer neuen Gemeinde anschließt sollte man prüfen, ob man nicht selber das Problem ist. Ich kenne so viele Geschwister die unzufrieden waren mit ihren Gemeinden und sich darauf einer anderen Versammlung anschlossen. Zunächst war dort alles gut, dann fingen die Probleme an. Leider versäumt man es oft, sich selbst zu reflektieren, dabei ruft Paulus uns dazu so deutlich auf.

Sehr oft ist übrigens ein Mangel an der Bereitschaft sich unterzuordnen das Problem. 

Unabhängig von der Größe einer Gemeinde kann es in allen Versammlungen also zu den selben Problemen kommen. Die Frage, ob man irgendwo "richtig" ist, hat nichts damit zu tun, welche Vorlieben man hat. Es kommt darauf an, ob man von Gott in diese Ortsversammlung gestellt wurde. Denn er ist es, der uns in seinen Dienst nimmt und der uns da gebrauchen will, wo er uns hinsetzt. Es ist dabei übrigens kein Kritierium, ob es in der jeweiligen Versammlung Probleme gibt oder nicht. Denn niemand hat uns jemals verheißen, dass es in einer Versammlung keine Probleme geben würde, egal wie fromm oder wie engagiert alle Mitglieder sind.

One of Israel

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Torben

76, Männlich

  Neuling

Beiträge: 11

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von Torben am 30.06.2021 10:15

Hallo chestnut, geli und alle anderen,
vielen Dank für eure Reaktionen! 
Ja, mir kamen etwas Zweifel, ob ich nicht zumindest "überzogen" habe mit der sehr subjektiven und einseitigen Schilderung von erlebten und gehörten Dingen, die z.T. schon Jahre alt sind. Natürlich gibt es auch Positives in der Gemeinde. Und natürlich gibt es viele, die sich auch in meiner Gemeinde wohl fühlen oder in dem Hauskreis, wie geli es schrieb. Aber das stützt ja meine These, die ich nochmal formuliere: Kann es sein, dass für einen Teil der Christen die Großgemeinde (sag ich ab jetzt) einschließlich eines dazugehörenden Hauskreises das Richtige ist und für einen anderen Teil  die Hausgemeinde bzw. Hauskirche? (So meinte ich es, liebe geli. Man sagt ja auch Pfingstgemeinde bzw. Pfingstkirche)

Ich sehne mich nach einer echten Gemeinschaft bzw. Familie und dazu gehört m.E. eine lange Miteinanderzeit einer kleinen Gruppe, die wohl nur am Wochenende möglich wäre. Der "Normal"-Hauskreis bringt das nicht - vielleicht gibt es Ausnahmen. 

Ja, ich geb zu, dass ich vielleicht im Moment ein bisschen in den Wolken schwebe mit meinen Idealvorstellungen. Es wird auch da Haken und Ösen geben, auch strukturielle Fragen, wie chesnut schrieb. Aber warum sollte ich nicht in diese Richtung etwas versuchen, natürlich mit Beten und Fragen, was Gott will.
  
Übrigens gibt es viel mehr Hausgemeinden als z.B. auf der Karte von pistis.org zu sehen sind. Würde ich in einer Großstadt leben, würde ich wohl schnell fündig werden. Aber leider bin ich auf dem Lande mit nur kleinen Städten, zu denen ich auch schon eine halbe Stunde Fahrtzeit benötige. Da habe ich tatsächlich den verwegenen Gedanke, eine HG/HK zu gründen.

Nein, liebe chesnut, eine andere Großgemeinde kommt für mich nicht mehr in Frage. Da kenne ich mit meinen 73 Jahren schon genug und behaupte mal, dass es in allen Großgemeinden im Wesentlichen ähnlich ist.

So, ich mach mal Schluss. Was mich brennend interessieren würde: Hat jemand Erfahrungen mit einer HG/HK?


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Christliche "Normal"-Gemeinde <--------> Hausgemeinde

von geli am 29.06.2021 20:16

Torben: Vielleicht findet man meine Gedanken eher unangemessen – dann sagt es mir.

Nein, gar nicht - ich hatte schon oft ähnliche Gedanken...
Leider finden die normalerweile wenig bis keinen Anklang, denn die anderen scheinen mit der "Normal-Gemeinde" in der Regel ganz zufrieden zu sein.

Ich habe auch schon oft "Hauskreise" besucht - also das, was Du "Hauskirche" nennst?
Da ist es aber leider ganz genauso - es gibt ein Thema, einen ganz genau "getimten" Ablauf. Sieht in der Regel so aus:
Zuerst angeregtes Gespräch, das aber bald abgebrochen wird, denn wir müssen ja "anfangen". Begrüßung, ein paar Lieder, ein Thema, das vom Leiter vorgetragen wird (wobei man hier, im Gegensatz zu einer Predigt, auch zwischendrin was sagen oder fragen darf. Aber bitte nicht zuviel... sonst kommen wir vom Zeitplan ab - oder sogar vom Thema?), wieder ein Lied, dann noch "Gebet" - wer ein Gebetsanliegen hat, kann das nun einbringen.
Auch hier redet meist nur einer, und die anderen kommen nicht zu Wort, weil die Zeit ja knapp ist, und man möchte ja mit dem Programm durchkommen. Dann noch zwischen Tür und Angel beim Verabschieden Gespräch...

Mir geht es meist so, dass ich nicht das Gefühl hatte, "Gemeinschaft" gehabt zu haben. Denn von den anderen weiß ich in der Regel nach Ablauf des Abends, bei dem ja das "Programm" und der zeitliche Ablauf im Vordergrund steht, nicht mehr wie die anderen nun von mir wissen. Also nicht allzu viel.

Deshalb bin ich schon lange in keinem Hauskreis mehr. Allerdings scheinen die anderen damit zufrieden zu sein, dann lasse ich ihnen ihre Freude.

Mein Eindruck ist, dass man sich durch die "Programme" den anderen auf Distanz hält. Vielleicht ist das auch so gewünscht. Keine Ahnung... jedenfalls persönliche Beziehungen entstehen so nicht.

Mir kommt es so vor, als brauchten 2 oder 3 Christen, die sich treffen, immer zuerst ein Thema, ein Programm und einen Ablauf, der zeitlich genau eingegrenzt ist. Wie es dem anderen wirklich geht, bleibt auf der Strecke.

Ehrlich gesagt, ich habe mich damit abgefunden. Es gibt zwar in meiner Gemeinde eine Person, die das genauso sieht. Wir treffen uns ab und zu ganz "privat" - ohne Programm...  

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