Habsucht

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Cleopatra
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Re: Habsucht

von Cleopatra am 05.12.2021 07:29

Cleopatra schrieb: Dieses "Ich" wird die ganze Zeit mit Aufmerksamkeit gefüttert, oder?


Merciful schrieb: Dann würde ich vielleicht eher von 'Egoismus' sprechen. Zumindest, wenn diese ichbezogene Aufmerksamkeit sich in einem entsprechenden Verhalten äußert.


Ich sehe Egoismus ganz oft als Hauptursache für viele weitere Sünden.
Wenn das "Ich" der Maßstab ist und es vorrangig um das "Ich" geht.

Danke pray für den passenden Bibelvers, ja, der sagt auch sehr viel aus.


Cleopatra schrieb: Meine Schwester interpretiert die Habsucht so, dass man vor allem etwas von einem anderen haben will.


Merciful schrieb: Hm, für diese Haltung oder für dieses Verhalten habe ich keinen bestimmten Begriff gefunden. Man könnte vielleicht von Unselbständigkeit sprechen, die dann zur Vereinnahmung eines anderen Menschen führt!?

Hm, ich würde es nicht so sehen. Für Unselbstständigkeit kann man manchmal nichts und es ist etwas, was man vor allem im Alter erlernen kann. 

Liebe Grüße, Cleo



Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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Merciful

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Re: Habsucht

von Merciful am 04.12.2021 18:02

Cleopatra schrieb: Meine Schwester interpretiert die Habsucht so, dass man vor allem etwas von einem anderen haben will.

Hm, für diese Haltung oder für dieses Verhalten habe ich keinen bestimmten Begriff gefunden.
 
Man könnte vielleicht von Unselbständigkeit sprechen, die dann zur Vereinnahmung eines anderen Menschen führt!?
 
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Merciful

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Re: Habsucht

von Merciful am 04.12.2021 17:56

Cleopatra schrieb: Dieses "Ich" wird die ganze Zeit mit Aufmerksamkeit gefüttert, oder?

Dann würde ich vielleicht eher von 'Egoismus' sprechen.
 
Zumindest, wenn diese ichbezogene Aufmerksamkeit sich in einem entsprechenden Verhalten äußert.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.12.2021 17:57.

pray

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Re: Habsucht

von pray am 04.12.2021 17:38

Jetzt habe ich noch ein Bibelvers in dem Habsucht gut erklärt wird. Es ist, wenn man nicht zufrieden ist mit dem was man hat.

Hebr. 13,5:
Seid nicht geldgierig, und lasst euch genügen an dem, was da ist...

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Cleopatra
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Re: Habsucht

von Cleopatra am 27.11.2021 09:22

Vielen Dank für eure Antworten, sie helfen mir wirklich sehr.
Tatsächlich habe ich mir so genau noch nie die Gedanken gemacht.

Gestern beim Spaziergang mit meiner Schwester habe ich sie auch mal gefragt. Man möchte ja Themen vor allem besprechen, um sich selbst auch zu hinterfragen: "Bin ich vielleicht irgendwo habsüchtig? Möchte mich Gott hier korrigieren?" Jedenfalls möchte ich dafür offen sein.

Meine Schwester interpretiert die Habsucht so, dass man vor allem etwas von einem anderen haben will.

Das ist auch interessant, das muss ich mal weiter durchdenken.

Ich habe mir nochmal die Verse durchgelesen, dazu das Beispiel aus Lukas 1: Ja, eines scheint klar zu sein: Es geht um das gesteigerte Verlangen, etwas für sich zu haben. Dieses "Ich" wird die ganze Zeit mit Aufmerksamkeit gefüttert, oder?
Das wurde mir vor allem beim Gleichnis aus Lukas 12 klar.

Worum ging es denn bei dem Gleichnis? Zuvor war ein Mann zu Jesus gekommen, in seinem Verständnis hatte er ein Anrecht auf einen Teil eines Erbes. Das ist ja zuerst garnicht so verwerflich, oder....? Er wollte von Jesus, dass er ihm dabei hilft.
Und daraufhin hat Jesus dieses Gleichnis erzählt.
Gut- Jesus kannte das Herz, er wusste, ob ihm das Erbe tatsächlich zusteht, oder nicht. 

Aber wollen wir nicht auch manchmal etwas, und sind der Meinung, dass es uns zusteht?
Keine Ahnung, vielleicht bei der Lohnsteuer oder so..?

Und setzt man bei Habgier/Habsucht nicht immer sich selbst als Maßstab, nicht Gott? Ist das vielleicht der Grund, wieso es mit Götzendienst gleich gestellt wird...?

Liebe Grüße, Cleo

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Merciful

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Re: Habsucht

von Merciful am 27.11.2021 07:02

Den Begriff Habsucht würde ich in der Nähe eines anderen Begriffes - Begierde - verorten. Nach meinem Verständnis ist Habsucht eine auf materielle Güter gerichtete Begierde. Das natürliche Bedürfnis ist hierbei gesteigert oder gar übersteigert.
 
Ich habe einmal den Begriff Habsucht in seine vermeintlichen Bestandteile zerlegt - haben und suchen. Ein Mensch, der in seinem Denken und Wollen und Tun von Habsucht bestimmt wird, wäre demnach ein Mensch, der (immerzu) nach Gütern sucht um diese zu haben (zu besitzen).
 
Der Bestandteil Sucht mag darauf hinweisen, dass das mit der Habsucht einhergehende Verhalten krankhafte Züge trägt.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.11.2021 07:06.

Burgen
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Re: Habsucht

von Burgen am 26.11.2021 23:29



Ja, auf der einen Steintafel steht ja schon Gottes Anspruch. Du sollst keine andern Götter neben mir haben. 

Und auch im NT können wir es ähnlich lesen. 

Habgier, Habsucht - ja, wo bleibt denn da der Blick auf Gott/Jesus? 

Und dann auch noch die begehrlichen, aufgestachelten habenwollenden Gefühle dazu. 

Eigentlich ganz einfach, wenn es nicht so schwierig manchmal wäre.


 

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pray

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Re: Habsucht

von pray am 26.11.2021 23:11

Wenn ich z.b. Lukas 12 Vers 16 bis 19 lese von dem reichen Kornbauer:
Dort heißt es: Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle, ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen, und will da einsammeln all mein Korn und meine Vorräte und ich will sagen zu meiner Seele...... Alles m e i n s!

Vielleicht ist derjenige habsüchtig, der immer nur für sich selbst sammelt ohne den Armen und Bedürftigen oder das Reich Gottes zu sehen. So jemand hat die Liebe Gottes nicht in sich.
Das hatte ich mir mal von irgendwoher in der Bibel notiert. Vielleicht ist so jemand dann sein eigener Götze sozusagen?


Sonst kann ich mir nicht so richtig erklären warum Habsucht auch als Götzendienst bezeichnet wird. Das würde mich jetzt auch sehr interessieren.


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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Habsucht

von Burgen am 26.11.2021 10:01



Eph 5,3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht sollen nicht einmal unter euch genannt werden,
wie es Heiligen entspricht; 

Kol 3,5 Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind:
Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist!


Diese beiden Verse lassen ein besonderes Licht auf die Gemeinde fallen. 

Ich denke daran, dass tausende Kinder von ua Würdenträger, die zur Kirche und Gemeinde gehören missbraucht wurden und es hat dieses auch ausserhalb der Braut Christi kein Ende. 

Immer, bei der obigen Aufzählung ist dieses auch mit Machtmißbrauch zu sehen. 


Jesus selbst sagt: was ihr eines dieser Kinder tut, ein Mühlstein soll um ihren Hals gebunden werden ... so ähnlich. 

Jetzt, nach zig (tausenden) Jahren beginnt eine 'Aufarbeitung', gerade muss ein mann für drei Jahre ins Gefängnis. 
Viele andere sind gestorben und ob sie selbst sogar Gott/Jesus um Vergebung gebeten haben - keiner weiß es. 

Gerad jetzt in Coronazeiten bricht diese Wut, Gier und Mißhalndlung usw. mit aller Wucht auf. 

Und wie oben beschrieben - es soll nicht einmal in den Mund genommen werden. 
In der heutigen Zeit gibt es fast keine Geheimnisse mehr. alles wird bloß und aufgedeckt, analysiert und 
teilweise heruntergespielt. Es mangelt vermutlich daran, zuzugeben, Verantwortung zu übernehmen. 
Vor Gott und den Menschen. 

Und es bezieht sich ja nicht nur auf ein Land. Wir alle stammen von Noah ab... 


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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Habsucht

von Burgen am 26.11.2021 09:25



Liebe Cleo, das traf mich auch mal mitten ins Herz, wie man so sagt. 

Es gibt unterschiedliche Motive dafür, alles haben meinen zu müssen. (Habgier) 

Auch die Unterschiede sind vielfältig, was es ist, was man haben möchte. 


Ich meine, sogar kleine Kinder, oder sogar die Kinder, die noch nicht selbsständig essen können, 
fallen darunter. 
Man könnte also sagen, dieses Haben wollen, ist uns bereits mit in die Wiege gelegt worden. 

Der Knackepunkt dürfte sein, sich mal die Frage zu stellen: 
Warum und wozu will ich dies oder das haben. Wieso ist mir das gerade so wichtig. 
Kann ich diesen Gegenstand bezahlen, ohne dass jemand anderes zu Schaden käme. 

Die Frage dahinter ist dann: 
Wer ist mir derart wichtig? Ist Gott mir wichtiger, als dies oder das? 
Ist es etwas was meine Augen gesehen haben, oder kommt dies haben wollen tief aus meinem Inneren? 

Die Erfahrung ist ja vielfach: 
zB. das Buch, weswegen ich extra in die Stadt fuhr. Ich kaufe es, dann sehe ich noch einen kleinen 
Weihnachtsengel, trinke eine Tasse Tee irgendwo und fahre nach Hause. 
Dann lege ich den Beutel erst mal ab, später lege ich alles irgendwohin und vergesse ... 

Oder als Messi: 
Was sammelt sich da nicht alles an. Der eigentliche Platz im Zimmer wird immer weniger begehbar. 
Staub, Papier, Pappe, Plastiktüten, Kleidung, Spielzeug usw. - alles liegt herum und wird zu einem Berg. 

Zur Zeit, im Moment ist gerade eine Welle des Minimalismus unterwegs. 
Alles was nicht niet- und nagelfest ist wird aus dem eigenen Umfeld verband. 
Wer es geschafft hat auf diese Weise sein Leben neu zu ordnen fühlt sich oft wie befreit. 
Allerdings, der Weg dahin ist nicht so einfach für die meisten Menschen. 
Egal ob Christ oder nicht. 

Jedoch mit Gottes Hilfe ist dieses zu schaffen. 
Es ist jedoch auch eine Tatsache, dass die menschliche Kraft nach und nach weniger wird. 
Und Gott selber erinnert oft sanft daran, am Ball zu bleiben. 

Wenn dies erst einem Menschen bewusst wird, fällt es vermutlich leichter, nach und nach 
zu lernen, sich beim Haben wollen, zunächst zu fragen: Brauche ich das überhaupt? 
Was wird sein, was für positive oder negative Folgen wird es geben, wenn ich dem 
Haben wollen den allerersten Platz geben werde, obwohl ich weiß, dass das gerade 
Gott vom Thron schiebt? 

Ich glaube, das Thema innerhalb der Bibel und dem Leben als freien Christen dürfen 
wir sehr gerne Dank und Aufmerksamkeit schulden. 
Wieviel lieber 'identifizieren' sich die meisten Menschen mit den 'guten' Eigenschaften, 
aus zum Beispiel dem Galaterbrief. 

Vielleicht gibt es auch deshalb soviele Süchtige, scheinbar Verlorenen und Kranke in der 
Gesellschaft. 



 
 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 26.11.2021 09:49.
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