Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

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Burgen

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Burgen am 17.09.2024 16:49



Hallöchen, 

gerade habe ich mir die ersten zwei oder drei  Beiträge durchgelesen und dann die 5 Punkte TULIP. 
Dies mit emotional innerem Abstand. 

Mir ist aufgefallen, dass einige Sätze zu lesen sind, die in mir Anklang fanden, andere eben nicht. 
Heißt, meine eigene Glaubenswanderung ist nicht  der Einstellung von Calvin und seine Anhänger  verbunden, bis auf ganz wenige Ausnahmen. 

Denke, dass kaum jemand 1:1 Glaubenswahrheiten eines anderen, auch nicht seines eigenen Lehrers, Dozent oder so übernehmen wird können. 
Dennoch bin ich sehr froh, dass Jesus, dem wir wohl alle unsere Erlösung, Liebe und Rettung verdanken, immer wieder neu durch und in seinem Bibelwort uns begegnet und sogar täglich das Alte in uns abwaschen und reinigen wird, so wir ihn in seinem  Wort  begegnen. 

In der Vergangenheit bis heute wurde und wird ja versucht, das Bibelwort auszulöschen oder überhaupt darin zu lesen. Wir können also sehr dankbar und froh sein, dass die Bibel, die ganze Heilige Schrift der Juden und Christen nach wie vor zugänglich ist. 

Jedoch, gerade auch im Hinblick auf KI und die zukünftige allgemeine Entwicklung, ist es von größter Wichtigkeit, dass Christen fähiger werden, zu ihrem Glauben und Gott/Jesus zu stehen und darauf selbst vertrauen, dass es einen Unterschied macht in der Welt, ob jemand Jesus liebt und das Wort der Bibel selbst kennt, versteht und weitergibt. 

Über alles mögliche reden wir vermutlich mit anderen Menschen - aber über die Bibel? 
Mir ist aufgefallen, dass mein Mund oftmals recht verschlossen ist, gerade, wenn vielleicht ein kleiner Hinweis oder das Aussprechen des Jesusnamens angebracht oder wichtig für den anderen Menschen wäre. Das fällt mir meist hinterher ein als verpaste Gelegenheit und lädt nur ein Fürbitte zu tun. 

Die meisten sagen, dass jeder das glaubt oder tut was er für richtig hält. Da müsste man nicht vom Glauben sprechen. 
Und es ist ja so, jeder hat sein eigenes 'Kopfkino', sei es gut, schlecht, krank oder problematisch, bestenfalls freudig. 

Und so denke ich eben, Calvin konnte sich gut ausdrücken, hatte aber noch Potential in seinem Glauben und anhand der Bibel sowie Zeugnisse anderer im Glauben zu wachsen. 
Meist lebt man wohl über einen langen Zeitraum mit einem bestimmten Wort, sodass es irgendwann tief Wurzeln schlagen kann. Das braucht halt seine Zeit, wie ein Baum, der am Wasser steht und nicht mehr von der reissenden Flut hinweggerissen werden kann. 


So die Überlegungen gerade. 

Gruß 
Burgen 








Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 
2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Plueschmors

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Plueschmors am 07.08.2024 08:31

Moin,

Nun, schriftlich wird klar, dass Gott uns mit freiem Willen erschaffen hat.

der Begriff "freier Wille" ist unter Christen besonders mißverständlich und führt leicht dazu, die Erlösung durch Christus völlig unnötig zu machen, weil der Mensch aus sich heraus allein alles vermag ohne jede Hilfe Gottes.

Aus evangelischer Sicht ist dem natürlich nicht einfach zuzustimmen, wie es im grundlegenden Augsburger Bekenntnis von 1530 heißt (Artikel 18): "Vom freien Willen wird so gelehrt, daß der Mensch in gewissem Maße einen freien Willen hat, äußerlich ehrbar zu leben und zu wählen unter den Dingen, die die Vernunft begreift. Aber ohne Gnade, Hilfe und Wirkung des Heiligen Geistes kann der Mensch Gott nicht gefallen, Gott nicht von Herzen fürchten oder an ihn glauben oder nicht die angeborenen, bösen Lüste aus dem Herzen werfen, sondern dies geschieht durch den Heiligen Geist, der durch Gottes Wort gegeben wird. Denn so spricht Paulus: 'Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes' (1. Kor 2,14)."

Was verstehst Du denn unter "freiem Willen"?

Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Schlachter2000

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Schlachter2000 am 06.08.2024 23:25

Nun, schriftlich wird klar, dass Gott uns mit freiem Willen erschaffen hat.

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Plueschmors

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Plueschmors am 06.08.2024 09:01

Moin,

https://derhahnenschrei.de/brueder/auserwaehlung-oder-freier-wille/

kommentarlos Links in ein Diskussionsforum stellen, wird in der Regel als ausgesprochen unhöflich empfunden, wie wenn man Hunden wortlos hinwirft, was sie fressen sollen.

Liebe Grüße,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Schlachter2000

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Schlachter2000 am 05.08.2024 20:24

https://derhahnenschrei.de/brueder/auserwaehlung-oder-freier-wille/

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Merciful

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 10.03.2024 13:48

Jesus Christus ist nur für die Erwählten gestorben.
 
Dieser dritte Punkt des 5-Punkte-Calvinismus ist als unbiblisch zurückzuweisen.
 
Ich habe mehrere Studienbibeln zu dieser Frage verglichen.
 
Die Lutherbibel und die Elberfelder Bibel (jeweils mit Erklärungen) und die STAMPS Studienbibel.
 
Diese bezeugen einmütig, dass Jesus Christus für alle Menschen gestorben ist.
 
Gern würde ich den Wortlaut einzelner Passagen dieser Bibeln zitieren.
 
Wegen der Urheberrechte verzichte ich darauf.
 

Also:
 
Jesus Christus ist für alle Menschen gestorben.
 
Die für alle vorhandene Versöhnung wird durch Glauben wirksam.
 

In der Annahme der Vergebung wird die Erwählung offenbar.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.03.2024 02:47.

Plueschmors

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Plueschmors am 08.03.2024 19:43

Hey Neo,

das will ich noch beantworten und nicht unhöflich sein, auch wenn ich bzgl. der Person Calvin jetzt mal rücksichtsvoll das Maul halte :

Hallo Plueschmors (ist das plattdeutsch? )...

Ja, ich habe mir den Namen 2011 fürs Forum gegeben, weil es im Jahre 2009 zum schönsten plattdeutschen Wort gewählt wurde. Wollte einfach, daß die Leute zwischendurch mal ein schönes Wort haben. Es gibt ja so viele unschöne Worte sonst.

Vielen Dank auch für den schönen Beitrag von Roger Liebi. Jesus ist eben nicht zu Marionetten und Robotern gekommen, sondern zu seinen geliebten Geschöpfen, die er alle gewollt hat und mit denen er zusammen leben will.

Wie traurig und sinnlos wäre es, wenn es einen Gott gäbe, der seine Geschöpfe wie einen Computer ohne Verantwortung erst auf Liebe "programmieren" muß, damit er sie erretten kann? 

Glaube ist zwar ein Geschenk und nicht unsere Entscheidung, woraus dann ja auch die Religionsfreiheit folgt, da niemand sich Glauben verschaffen oder dazu gezwungen werden kann. Aber niemals darf unsere Erwählung in Arroganz und Hochmut münden, sondern muß sich freuen an der Verwandlung in die neue Kreatur, die auch aus aller Liebe möchte, daß auch die verwandelt werden, die noch nicht verwandelt sind.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.

"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

Antworten Zuletzt bearbeitet am 08.03.2024 19:59.

Neo

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Neo am 08.03.2024 16:05

Da sitzen Sünder wie ich, die dazu gewählt sind, äußerliche Kennzeichen der Erwählung an ihren Schäfchen zu überprüfen.
 
Und das ist nach calvinistischer Lehre eben nicht möglich. Genau das ist der Punkt auf den Calvinisten schon häufig angesprochen wurden. 'Woher weißt du von deiner Erwählung zum Heil', lautet die Frage auf die es keine Antwort gibt, da die Souveränität Gottes eben völlig unsichtbar bleibt.  
 

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Neo

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Neo am 08.03.2024 15:58

ich verstehe das ganze Thema "Vorherbestimmung" so, dass jeder Mensch die Möglichkeit bekommt bzw. bekommen wird, an Jesus Christus zu glauben, sein vollbrachtes Werk am Kreuz für sich zu glauben und anzunehmen. Oder eben zu verwerfen.

 
Hallo Burgen,
man kann biblisch zeigen, dass diese Notwendigkeit einer solchen Entscheidung von Gott vorgesehen wurde und es daher im Menschen eine Instanz geben muß, die diese Wahl willentlich herbeiführt. Dies fällt in den Verantwortungsbereich oder besser Selbstverantwortungsbereich des Menschen. Der Calvinismus negiert die Verantwortlichkeit des Menschen und macht ihn zum Empfänger eine göttlichen Willkür ohne eigenen Willen oder Mitsprache an einer göttlichen Erlösung. Dieser korrumpierte Gedanke, der Willensunfreiheit des Menschen zum Heil oder zur Verdammnis zusammen mit der Einengung einer göttlichen Souveränität einzig auf einen Determinismus ohne Grenzen (nicht mal Atome haben Freiheitsgrade nach diesem Gedanken) verwirft andere Eigenschaften Gottes, wie beispielsweise die Liebe, die Gott in erster Linie seinen Geschöpfen vermitteln möchte. Calvinismus wird damit zu einer extremen, verzerrenden Auslegung biblischer Begrifflichkeiten, die vieles in Abrede stellt was die Bibel tatsächlich aussagt.  
 
Das der Ursprungsgedanke des Calvinismus aus gnostischen Gedankengut (welches im Laufe der Geschichte immer wieder autaucht) besteht, macht in diesem kurzen Beitrag Roger Liebi deutlich: 
 
 
 

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Plueschmors

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Plueschmors am 08.03.2024 15:40

Hallo Cleo,

Naja, das urteilen über das Glaubensleben anderer ist ja nochmal ein Thema für sich, das finde ich auch sehr fragwürdig.

genau das finde ich gerade so gruselig am calvinistischen Kirchenzucht-Konsistorium: Da sitzen Sünder wie ich, die dazu gewählt sind, äußerliche Kennzeichen der Erwählung an ihren Schäfchen zu überprüfen. Was kann dabei anderes bei rauskommen als ein Heuchelchristentum äußeren Scheins, das ängstlich darauf bedacht ist, auf jeden Fall der Rute der Kirchenzucht zu entgehen, also das Konsistorium nicht zu verärgern?

Eine Heilsgewissheit zu haben ist auch wichtig, finde ich.

Ja, sicher. Jesus Christus hat auch mir das ewige Leben gegeben und niemand wird mich aus seiner Hand reißen können. Aber diese Gewißheit soll kein Ruhekissen sein, auf dem man sich einwiegt, als bedürfe man sonst nichts weiter mehr. Wo man Gott einen guten Mann sein läßt und auch das Korrigieren durch die Schrift, weil man denkt, man habe den Heiligen Geist ja nun mit Federn, Krallen und Schnabel gefressen und nichts könne mehr passieren, was man auch tut.

Liebe Grüße und Segen,
Plueschmors.


"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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