Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

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Merciful

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 28.02.2024 19:47

In der Wikipedia (Calvinismus) wird hinsichtlich jener 5 Punkte des Calvinismus auf folgenden Sachverhalt hingewiesen:
 
Inhaltlich handelt es sich um eine Simplifizierung der Lehrregeln von Dordrecht bei geänderter Reihenfolge der Themen.
Weder kann der klassische Calvinismus auf fünf Punkte reduziert werden, noch stammen alle fünf Formulierungen von Calvin.
 
Die 5 Punkte des Calvinismus stellen also nicht die Lehrregeln der Dordrechter Synode dar, sondern sie haben diese verändert.
 
Mir scheint, noch weniger geben sie die Auffassungen des Reformators Johannes Calvin wieder.
 
Ich gehe nun folgender Frage nach:
 
Worin soll eigentlich das Evangelium bestehen, wenn Jesus angeblich nur für (einige) Auserwählte gestorben ist?
 
Würde dies nicht darauf hinauslaufen, dass ich einem anderen Menschen sagen müsste:
 
"Vielleicht ist Jesus für dich und mich gestorben, vielleicht sind uns unsere Sünden vergeben und wir sind mit Gott versöhnt."
 
"Vielleicht aber gehören wir nicht zu den Auserwählten und müssen daher in unseren Sünden sterben."
 
"Da kann man dann nichts machen, selbst wenn wir Buße tun und unsere Sünden bekennen und bereuen."
 
"Da kann man nichts machen, selbst wenn wir unser Vertrauen auf den Herrn Jesus setzen und ihm nachfolgen."
 
"Wenn wir nicht auserwählt sind, dann nutzt uns dies alles nichts."
 
Glücklicherweise ist dies nicht mein Verständnis des Evangeliums!
 
Mein Evangelium ist eine frohmachende Botschaft, eine verlässliche Zusage Gottes, der hält, was er verspricht.
 
Merciful

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Burgen

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Burgen am 28.02.2024 16:11



Hallo Glaube_Der_Wahrheit 


Alle heißt nicht unbedingt alle "ALLE" sondern alle seine schaffe

Was will dann Gott noch bestrafen wenn Jesus alles auf sich genommen hat ?
Also geht nach euer Meinung jeder ins Paradies ?

Jesus Tod, Kreuzigung, Auferstehung wird nicht nocheinmal wiederholt. 

Johannes 3,14-16+18-19

sagt eigentlich alles aus und lässt kaum noch Fragen aufkommen. 
Damals musste das sündige Volk auf die erhöhten Schlangen blicken um nicht 
gebissen zu werden um durch den Biß zu sterben. 

Jetzt haben wir den erhöhten Jesus, suchen wir sein Antlitz um nicht zu sterben. 
Sich an Gott Jesus zu wenden, an ihn zu glauben ist eine Entscheideng des einzelnen Menschen. Überall auf der Welt leuchtet hier und da das Licht des Christen als Glaube Jesu durch glaubende Menschen. Und die sind gerettet und werden nicht gerichtet. Das Gericht ist für sie schon hinter ihnen geworfen und das Blut Christi hat sie gerettet. 

15 damit jeder, der an ihn, Jesus, glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
16 Denn so sehr hat Gott die Welt [die er aus Liebe geschaffen hat] geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn [hin]gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges [für immer ewiges] Leben hat.
17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde. [das ist etwas jeder Person gilt, wenn sie es glaubend tun]
18 Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet, [kommt nicht in die Hölle]; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, [auch wenn er ein netter Mensch ist]weil er nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes geglaubt hat.
19 Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren böse. [weil sie Jesus nicht ihr Leben glaubend anvertraut hatten.  


Mögen unsere Freunde und Familien Jesus Christus als ihren Retter und Erlöser annehmen ... 
Es gibt also eine Scheidung. In den Evangelien, sogar im AT erzählt, wird reichlich darüber gesprochen. Das sind zB die Gleichnisse in vielfältiger Weise. Auch der Bauer-Landwirt mit der Überlegung seine Scheunen zu vergrößern. Auch der Gutsherr, der seinen Angestellten Talente zur Aufbewahrung gibt. Und dann besonders der Schahirte, der 99 Schafe sich überlässt um das eine abgesonderte Lamm zu suchen und nach Hause zu bringen.
Die Bibelstelle oben ist dem NT von Schlachter entnommen
und mit eigenen Gedanken ergänzt    

Gruß Burgen 







was ist das Evangelium? was ist die Errettung? ...
 Beitrag von Leah

Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Merciful

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 28.02.2024 15:49

 
Glaube_Der_Wahrheit schrieb: Wenn es ein unbegrenztes Sühneopfer wäre warum sind dann nicht alle gerettet ?
 
Deine Frage beantwortet unser Herr Jesus Christus so:
 
Und er sprach zu ihnen:
Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.
Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden;
wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
 
(Evangelium nach Markus 16,15.16; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.02.2024 15:49.

Glaube_Der_...

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Glaube_Der_Wahrheit am 28.02.2024 13:46

(2. Brief des Paulus an die Korinther 5,14.15.19; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft

Alle heißt nicht unbedingt alle "ALLE" sondern alle seine schaffe.

Wenn es ein unbegrenztes Sühneopfer wäre warum sind dann nicht alle gerettet ?

Wenn Jesus die Schuld aller Menschen genommen hätte warum müsste dann noch jemand in die Hölle gehen ?

Was will dann Gott noch bestrafen wenn Jesus alles auf sich genommen hat ?

Also geht nach euer Meinung jeder ins Paradies ?








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Merciful

54, Männlich

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 28.02.2024 12:43

Ich lese gerade eine im Netz frei zugängliche Schrift (PDF) von George Zeller.
 
Die deutschsprachige Ausgabe in erster Auflage stammt aus dem Jahr 2008.
 
Sie beschäftigt sich mit der Frage, für wen Jesus Christus gestorben ist.
 
Diese Schrift sucht die Lehre von der unbegrenzten Sühne zu verteidigen.
 
Auf den Seiten 42 und 43 geht der Autor der Frage nach, wie calvinistisch eigentlich Calvin gewesen ist.
 
Die Zitate zeigen, dass Calvin eher ein Vertreter der unbegrenzten Sühne gewesen ist.
 
Demnach können sich heutige Calvinisten nicht auf Calvin berufen, wenn sie eine begrenzte Sühne lehren.
 
Hier kommt der Link zur angesprochenen Schrift, die auf www.bibelkreis.ch veröffentlicht worden ist:
 
 
Merciful

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Plueschmors

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Ornat gottgegebener Arroganz

von Plueschmors am 27.02.2024 17:02

Hi mono,

Die Calvinisten behaupten, der Calvinismus selbst sei das Evangelium. Wenn das stimmen würde, warum ist es dann so schwer zu verstehen?

aha! Da haben wir ja offenbar schon ein Exemplar eines nicht von Gott Auserwählten, sonst würdest Du ja verstehen. Das melde ich doch gleich mal dem Konsistorium...

Einfach herrlich, wenn man auf der sicheren Seite steht und man auf die andere Seite beständig hinabblicken kann im vollen Ornat seiner gottgegebenen Arroganz.



LG,
Plue.


"Du lässest mich erfahren viele und große Angst und machst mich wieder lebendig und holst mich wieder herauf aus den Tiefen der Erde" (Ps 71,20).

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Burgen

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Burgen am 27.02.2024 16:11


Hallöchen, 

interessant, dass mono gerade den Papst erwähnt. ... gerade im Karton die Karte erblickt ;) 
:::
Johannes Paul II  schrieb: 

"Das Christentum ist nicht 
einfach nur ein kulturelles Buch oder 
eine Ideologie; es ist auch kein System 
der Werte oder Gegensätze, wenn 
auch von hohem Niveau. 

Das Christentum ist eine Person, 
eine Anwesenheit, ein Angesicht: 
Jesus, der dem Leben des Menschen 
Sinn und Fülle gibt". 

(2005, Weltjugendtag mit dem Papst in Köln)  
::: 

Ja, das sagt doch eigentlich alles aus, worum es geht - bezüglich Verkündigung 
des Evangeliums der frohen Botschaft. 
Schade, dass wir es uns selbst manchmal so schwer machen. 


Gruß 
Burgen  






was ist das Evangelium? was ist die Errettung? ...
 Beitrag von Leah

Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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mono

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von mono am 27.02.2024 15:09

Glaube_Der_Wahrheit

 

Zitat:

Ich bin da ganz anderer Meinung,

Calvinismus leucht erklärt, ......

-

So einfachist es mit dem Calvinismus nicht:

Beitrag entfernt, war nicht passend.

-

LG mono

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2024 18:06.

Merciful

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 27.02.2024 13:45

Glaube_Der_Wahrheit schrieb: Ich bin da ganz anderer Meinung.

Jener Auffassung, Jesus sei nur für seine Schafe gestorben, widersprechen gewichtige und zentrale Worte der Bibel.
 
Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben, dass einer für alle gestorben ist und so alle gestorben sind.
Und er ist darum für alle gestorben, damit, die da leben, hinfort nicht sich selbst leben,
sondern dem, der für sie gestorben ist und auferweckt wurde.
 
Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu
und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.
 
(2. Brief des Paulus an die Korinther 5,14.15.19; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt.
 
(1. Brief des Johannes 2,2; Lutherbibel 2017 [(C) Deutsche Bibelgesellschaft])
 
Wäre Jesus nur für die Schafe gestorben, so wäre er nicht die Versöhnung für die ganze Welt.
 
Eben dies ist doch die frohe Botschaft, die gute Nachricht, das Evangelium, dass wir einem Menschen sagen können:
 
Jesus starb für dich, deine Sünden sind vergeben. Darum lass dich versöhnen mit Gott!
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2024 14:02.

Merciful

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Re: Calvinismus Biblisch oder Unbiblisch ?

von Merciful am 27.02.2024 12:14

Johannes Calvin wird nur der verstehen, der seine Lebensgeschichte kennt.
 
Sein Wirken in Genf geschah vor dem Hintergrund der Verfolgungen der evangelischen Christen Frankreichs.
 
Sie wurden nicht selten auf Scheiterhaufen verbrannt.
 
Gerade auch die Institutio schrieb Calvin als Verteidigungsschrift seiner Glaubensgeschwister.
 
Das Buch war durch ein Vorwort direkt an den damaligen König Franz I. gerichtet.
 
Johannes Calvin war ein eher stiller, schüchterner Mensch, der gern ein Gelehrtenleben geführt hätte.
 
Es kam anders.
 
Die Situation der Protestanten in Genf forderte seine ganze Aufmerksamkeit und Arbeit.
 
Eine Arbeit, die von Auseinandersetzungen, Kämpfen und Not geprägt war.
 
Dennoch fand er die Zeit, seine Institutio in mehreren Auflagen herauszugeben.
 
Diese wuchs im Laufe seines Lebens auf über 1000 Seiten an.
 
Er schrieb sowohl in lateinischer als auch in französicher Sprache.
 
Daneben unterrichtete er seine Studenten an der Akademie und schrieb sehr viele Briefe.
 
Seine Bibelkommentare gehen wohl hauptsächlich auf seine Vorträge an der Akademie zurück.
 
Es heißt, er habe in freier Rede zu seinen Studenten gesprochen.
 
Ich denke, Johannes Calvin war einerseits ein modern-fortschrittlich denkender Mensch.
 
Er war offen für die humanistische Bewegung und er war ergriffen von der Liebe zur Wahrheit des Wortes Gottes.
 
Zugleich aber war er andererseits durchaus auch noch ein Mensch des ausgehenden Mittelalters.
 
Es war für ihn selbstverständlich, dass der Vater seinen Lebensweg bestimmte.
 
Dieser hatte für ihn zunächst ein Studium der Theologie vorgesehen.
 
Dann aber entschied sich der Vater für die Rechte, sodass Johannes das Studium der Rechte absolvierte.
 
Der Glaubensgehorsam gegenüber dem himmlischen Vater gewann für Johannes Calvin eine überragende Bedeutung.
 
Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 27.02.2024 12:27.
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