Die Bibel studieren?

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toffifee

-, Weiblich

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Beiträge: 22

Die Bibel studieren?

von toffifee am 20.01.2015 18:36

Hallo ihr lieben!

Irgendwie komme ich mit der Bibel nicht weiter und ich setze mich oft deswegen sehr unter Druck und habe ein schlechtes Gewissen dem HERRN gegenüber.

Ich lese jeden Tag, allerdings nicht gerade viel und ich ärgere mich über mich selbst, da ich den ganzen Tag so viel Zeit habe und trotzdem nur so wenig in der Bibel lese. Zu meiner Schande muss ich zugeben, das ich die Bibel noch nicht mal komplett durchgelesen habe. 
Momentan sind die Zeilen so leer, als würde ich in einer normalen Tageszeitung lesen.

Immer wieder höre und lese ich davon, das wir die Bibel studieren sollen. Aber ich kann mit diesem Begriffen nichts anfangen.
Was heißt das denn? Reicht normales lesen nicht aus?


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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Die Bibel studieren?

von cipher am 20.01.2015 19:37

Hallo,

wie gut ich das kenne. Da liest und liest man - aber die Worte sagen einem nichts, es kommt kein "Echo" zurück.

Es gibt viele gute Ratschläge. Einer der wichtigsten, scheint mir, ist Selbstdisziplin. Es ist wirklich hilfreich und wichtig, sich einen Plan zu machen oder einen der vielen Pläne zu nehmen, die man vorgefertigt bekommen kann. Es muss Dir wichtig werden, viel über Gott und seinen Plan mit uns Menschen zu lernen. Wie man das macht, ist, glaube ich, gar nicht so wichtig denn der Heilige Geist zeigt uns dann schon, wie wir vorgehen und was gut für uns ist.

Ich habe einen Onkel, der lebt in Übersee. In gewisser Weise ist er "mein Vater", weil er und mein Vater sich gut verstanden und ich liebe ihn sehr, da er und ich uns sehr nahestehen. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass wir einander schreiben. In diesem Dialog - wir haben einander nur wenige Male gesehen - lerne ich ihn und er mich besser und besser kennen.

So ähnlich ist es auch mit Gott - nur, dass er mir wichtiger als mein Onkel ist. Bibellesen ist eigentlich Dialog.

Was mir sehr geholfen hat, waren Foren wie dieses, in denen ich mit diskutierte und wo mich das Diskutieren zwang, mich mit den Argumenten der Diskussionspartner anhand der Schrift auseinander zu setzen, sie bestätigt oder widerlegt zu finden usw.

Du kannst darum bitten, dass der Umgang mit ihm und der Schrift Dein Leben durchdringt.

In dem Lied "Ännchen von Tharau" lautet eine Zeile: "Mein Leben schließ' ich um deines herum". So könnte es sein.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.01.2015 19:40.

solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Die Bibel studieren?

von solana am 20.01.2015 20:37

Cipher schrieb:

Was mir sehr geholfen hat, waren Foren wie dieses, in denen ich mit diskutierte und wo mich das Diskutieren zwang, mich mit den Argumenten der Diskussionspartner anhand der Schrift auseinander zu setzen, sie bestätigt oder widerlegt zu finden usw. 

Hallo Toffifee
Das ist ein sehr guter Tip.
Gemeinsame Lektüre und Austausch über das Gelesene ist sehr bereichernd und kann helfen, einen besseren Zugang zu den Texten zu finden.

Hier im Forum haben 2 User ein solches Projekt angefangen (leider haben sich beide inzwischen gelöscht):
http://www.glaube-community.de/forum/bibellese___plan-14227116-t.html

Ich habe auch einmal als Angebot für eine fortlaufende gemeinsame Bibellektüre den Römerbrief in einzelnen Abschnitten eingestellt, über die wir uns dann ausgetauscht haben.

Hättest du nicht Lust, so etwas im Forum zu machen?
Also von einem biblischen Buch, das du gerade lesen möchtest, Abschnitte ins Forum stellen, ein paar Gedanken dazu schreiben, die dir kommen. Oder auch Fragen, die auftauchen. Und wer mag, schreibt etwas dazu. 
Fände ich sehr schön .
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Die Bibel studieren?

von marjo am 21.01.2015 07:02

Mich treibt der Wille um, Gott richtig zu verstehen. Die Tatsache, dass man Gott nicht vollständig verstehen kann, war und ist mir dabei egal. Im Laufe der Jahre stoße ich immer wieder auf Verse, die nicht nur ich nicht verstehe. Damit kann ich wunderbar leben, da es mir einleuchtet. Niemals wird ein Mensch Gott völlig verstehen können. Aber da ist ja noch der weitaus größere Rest. Tausende von Aussagen die man versteht, oder verstehen kann wenn man sie liest, mit anderen Aussagen vergleicht, rote Fäden sucht und findet oder Menschen fragt die schon länger dabei sind als man selbst. Aussagen die einem selbst nicht gefallen mögen, aber auf Wohlbehagen hat man bei Gott eh keine Garantie.

Man kommt nicht drum herum die Bibel zu lesen. Das braucht Zeit. So ist das eben. Mich hat das nie gestört. Ungegklärte Fragen habe ich immer mit aller Macht versucht beantwortet zu bekommen. Das ist bis heute so geblieben. Stoße ich auf Fragen die mich umtreiben, oder auf Verse die für mich keinen Sinn ergeben, so lese ich weiter, schaue mir ähnliche Aussagen an und in welchen Zusammenhängen diese gesagt wurden. Oft kaufe ich mir auch Bücher die mir weiterhelfen sollen. Nie war oder ist es so, dass ich bei Antworten zu meinen Fragen, diese einfach übernehme. Antworten zu Fragen lösen bei mir ebenso den Drang aus sie zu überprüfen. Lesen ist das Schlüsselwort, denn Gott hat uns die entscheidenen Dinge in der Bibel bereits gesagt.

Das "leere" Lesen der Bibel kommt öfter vor und kann verschiedene Ursachen haben. Es kann daher kommen, dass Dir je nach Text schlicht noch die Zusammenhänge fehlen. Es kann auch daher kommen, dass Gott nicht zu Dir reden will, bzw. der Text nichts anderes für Dich bedeuten soll als Du längst verstanden hast. Es kann auch Dein Spiegel sein, welcher Dir Deine eigene Leere zeigt und Dich auffordert, sie mit Gottes Gedanken zu füllen. Egal welchen Grund es im Laufe der Zeit bei mir hatte, ich habe weitergelesen. Irgendwann ist man wieder bereit für Gottes Reden, erschließen sich die Zusammenhänge, hat man den Text erreicht, durch den Gott wieder mit mir Reden will.

Du fragst nach dem Unterschied von Lesen und studieren. Kennst Du den Unterschied wirklich nicht? Hast Du noch nie intensiver für eine Klassenarbeit oder irgendeine Prüfung gelernt? Kann ich mir nicht vorstellen. Er wird sehr deutlich, wenn man sich darüber klar wird, was man von der Bibel erwartet und, was die Bibel von uns erwartet. In der Bibel spricht Gott zu uns Menschen. Das ist schon eine Ansage. Die wichtigste Person des Universums spricht zu uns, zu uns jeden persönlich. Das ist mir für intensiveres Lesen (studieren) Anlaß genug gewesen.

Viele Grüße,
marjo  

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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Beiträge: 5296

Re: Die Bibel studieren?

von Cleopatra am 21.01.2015 08:10

Guten morgen, toffifee,

also zuerstmal- ich denke nicht, dass du ein schlechtes Gewissen haben solltest. Nirgens steht in der Bibel "und siehe, so sollst mindestens einmal pro Tag soundso viele Verse in der Bibel lesen" oder "wahrlich, ich sage dir, wenn du nicht regelmäßig die Bibel studierst..." das ist eine Sache, die für dich gut ist. Das Bibellesen hilft dir, Gott besser zu verstehen, Zusammenhänge zu erkennen, eben alles besser kennenzulernen.
Ich kenne diesen Druck, es zu "müssen", das lag bei mir aber mehr am Umfeld und am "leicht gesetzlichen Denken". Aber dieses "Gesetz" und diese "Regel" gibt es nicht.

Ich sage mal so: Du musst nicht jeden Tag Bibel lesen. Tust du es aber nicht, bist du selbst Schuld

Ich selbst merke sehr schnell, wenn ich eine Zeitlang nicht viel Bibelgelesen habe. Dein umfeld und deine Gedanken/Zeitinvestitionen prägen dich. Wenn ich regelmäßig Bibel lese, kommt mir vieles weniger schlimm vor. Ich kann Dinge besser mit Gottes Augen sehen, verstehst du?

Das erstmal um dir vielleicht etwas Druck zu nehmen.

Aber wenn du den Wunsch hast, mehr in der Bibel zu lesen, dann kann ich es absolut nachvollziehen und kann es nur bestätigen.
Ich weiß ja nicht, welchen Bibelabschnitt du gerade liest.
In den Briefen gibt es sehr viele "Apelle", die natürlich meißtens etwas zu sagen haben.
Oder liest du lieber im alten Testament?
Versuche mal, dir weniger Druck zu machen.
Du liest ja auch ein Buch zB, weil es dich interessiert. Und wenn dem so ist, dann greifst du viel eher nochmal in einer freien Minute danach, oder...? Eher, als wenn es Pflicht wäre.

Das mit dem Studieren: Ich persönlich fand irgendwann die Stammbäume und deren "Geschichten" total interessant. Auch die Orte, wenn im alten testament etwas geschrieben wurde in einem Satz, so fiel mir auf, wie viel Inhalt der eine Vers haben kann, wenn man bedenkt, wie weit zB die ENtfernungen wirklich waren. ALso habe ich mir Karten besorgt. Und ich habe die Stammbäume selbst entworfen. Einfach, um Dinge besser zu verstehen, zu erkennen zu sehen.
Das fordert Zeit und Energie. Aber das ist quasi ein "Studieren" zum Thema Orte und Stammbäume.
Oder du möchtest gerne mal alles genauer herausfinden zum Thema "Älteste in der Gemeinde". Also suchst du alle Bibelverse heraus, stellst sie nebeneinander, betrachtest sie, du denkst stärker drüber nach, als einfach kurz zu lesen.
Das ungefähr nennen wir "die Bibel studieren".
Ein Examen gibt es dabei zumGlück nicht, es ist etwas, was wir aus Interesse tun, um Dinge noch mehr zu erforschen und kennenzulernen.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Katy-111

68, Weiblich

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Beiträge: 9

Re: Die Bibel studieren?

von Katy-111 am 14.02.2015 12:58

Hallo liebe Toffifee,

Dir sind hier schon sehr gute Tips gegeben worden, deshalb betrachte meine Antwort bitte als Ergänzung zu dem, was schon geschrieben wurde:

Ich lese und studiere auch sehr gerne in der Bibel, aber ich habe und hatte auch immer Probleme mit dem Dranbleiben. Ich kann die Bibel z.B. nicht einfach nur lesen, wie ich ein normales Buch lese. Ich muss mit der Bibel arbeiten, aktiv werden beim Lesen. Die Worte "bearbeiten", mit ihnen arbeiten. Und dazu gehört (auch), daß ich sie anstreiche mit verschiedenen Farben, denen ich eine Aussagebedeutung zugewiesen habe - z.B. Grün für alles, was mit Glauben und Nachfolge zu tun hat. 

Dann verfolge ich die Querverweise und mit denen komme ich innerhalb der Bibellese kreuz und quer durch die ganze Bibel und erkenne Zusammenhänge, die ich ohne das nie gefunden hätte. Das veranlasst mich zu suchen und es eröffnet mir den Kontext zu anderen Stellen, in denen die Aussage, zu der ich die Querverweise verfolge, auch noch zur Sprache kommen.

Dann natürlich die Bibel selbst. Ich finde es hilfreich, eine Übersetzung zu verwenden, die möglichst nicht schon selbst eher eine Auslegung der Bibel ist. Dazu gahören für mich alle Bibeln, die sich so sehr um ein "verständliches Deutsch" bemühen, daß sie mit ihrer Übersetzung eher die Highlights der biblischen Aussage "glätten" und "entschärfen" und das aber ist für ein authentisches Bibelstudium eher kontraproduktiv. Gerade das Maß an "kanaanäisch" bewahrt die göttliche Inspiration des Wortes Gottes - und das bewahrt die Botschaft in seiner Fülle. 

Mir ging es auch um das detailierte Studieren der einzelnen Bücher, aber ich wusste nicht wie. Und da habe ich ein bisschen Geld gespart und mir eine induktive Studienbibel gekauft. Der Bibeltext ist die Schlachter2000 und das Teil ist studientechnisch ein Fass ohne Boden. Das ist die beste Bibel, die ich je hatte, denn sie fordert mich in unvergleichlicher Weise heraus. Dazu gibt es als Schlußaufgabe bei jedem Buch immer auch Anregungen zum Nachdenken. Ich studiere zur Zeit den 1. Johannesbrief und wenn ich da die Fragen zum Nachdenken lese, fühle ich mich schon von denen komplett überführt. Eine der Fragen lautet z.B.: "Liebst Du die Dinge der Welt? Bist du vom Stolz des Lebens ergriffen oder vom Verlangen Deiner Augen?" - den 1. Johannesbrief auf mich selbst zu beziehen, hat mir einen völlig neuen Zugang zu dem Brief verschafft und sehr viele Aussagen haben mich geradezu unangehm berührt ... aber ich öffne mich auch für die Konfrontation mit meinen Schwachstellen. Und auch das ist ja die Absicht des Wortes Gottes.

Ohje, nun habe ich Dich ganz schön "zugetextet", aber ich hoffe trotzdem, dass Du damit was anfangen kannst und ich wünsche Dir Gottes reichen Segen für Dein Bibellesen 

Grüssle von Katrin
 

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