Damit ich mich nicht überhebe!

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Merciful

54, Männlich

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Beiträge: 2295

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von Merciful am 30.12.2015 19:03

Jesus lebte nicht 40 Jahre in der Wüste.

Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger.

(Evangelium nach Matthäus 4, 2; Einheitsübersetzung)

Merciful

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Pal

66, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von Pal am 31.12.2015 07:31

Cleo:
Das finden wir an zwei verschiedenen Stellen und Begebenheiten (Mose und Jesus). Das bedeutet dann ja nicht zwangsläufig, dass jeder Mensch, wenn er einen Dienst für Gott beginnen möchte, automatisch erst 40 Jahrelang in eine Wüste muss, oder...?

Ja, Cleo meinte sicher  nicht die 40 Jahre, sondern die 40 Tage, die sowohl Jesus als auch Mose (als Volksführer) fasteten.
2Mo 34:28 Und er war daselbst bei dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte lang und aß kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die zehn Worte.

Ich denke auch nicht, das dies 1:1 auf alle Christen angewandt werden kann.
Dennoch sehe ich hinter dem Ereignis mit dem Pfahl im Fleisch eine geistliche Tatsache, die ich wie folgt umschreiben möchte:

In meinem Christenleben ist die Liebe zu Jesus das A und O. Doch genau diese Liebe erleidet durch meine Menschlichkeit/Fleischlichkeit/Sündhaftigkeit "Faustschläge" um die Liebe zu dämpfen, einzugrenzen, ja wirkungslos zu machen! Dann erscheint sie, wie ein versiegende Quelle und die Schmerzen teffen mich in der Tiefe meines Seins. Es geht also im Grunde alles um einen Kampf der Liebe/Begeisterung/Feurigkeit. Behalte ich die 1.Liebe oder ist mein Dasein das Zeugnis einer abnehmenden, schrumpfenden Liebe?
Dann sind es aber diese Kämpfe, die mich immer wieder zum Bewußtsein der Gnade bringen. Nicht ich, in meiner großartigen Liebesfähigkeit, bin ausschlaggebend, sondern die Gnade für (Liebes-)Schwache Menschen! Um zu glauben das ER mich trotz meiner Unzulänglichkeiten mit SEINER LIEBE erfüllt. ER in mir, SEINE LIEBE in mir, - das ist das wirklich Entscheidende!
Wenn ich das begreife, komme ich an allen "Anti-liebes-Faust-Schlägen" vorbei und bleibe im Weinstock.
Um dieses Prinzip der LIEBE, und ihres Kampfes, geht es mir hauptsächlich - und das meine ich in dem Zusammenhang auch erkennen zu können.

Segensgrüßen allen Lieben hier!

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Cleopatra
Administrator

39, Weiblich

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Forenleitung

Beiträge: 5312

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von Cleopatra am 31.12.2015 10:49

Lach oweia,

danke für die Richtigstelllung, es waren 40 Tage, nicht Jahre ;-D

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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solana

-, Weiblich

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Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Damit ich mich nicht überhebe!

von solana am 31.12.2015 11:27

Pal schrieb:

Um zu glauben das ER mich trotz meiner Unzulänglichkeiten mit SEINER LIEBE erfüllt. ER in mir, SEINE LIEBE in mir, - das ist das wirklich Entscheidende!

Hallo Pal
Ja, ich denke, dieser Lernprozess begleitet uns unser ganzes Leben.
Und es sind die ganz kleinen, alltäglichen Dinge, in denen wir das lernen. So wie ich es sehe, sind die grossen Prüfungen und das ganz Schwere eher "Bewährungsproben", in denen  wir quasi einen "Freischwimmer" machen müssen, weil uns der Boden ganz unter den Füssen weggezogen wurde. Und dort dann in ganz besonders tiefgehender Weise die Tragfähigkeit seiner Liebe zu erfahren und ihm ganz nahe zu sein, besonders reich gesegnet zu werden.
Wenn wir das erfahren:

Röm 8, 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.

Dieses Erleben schenkt uns eine Zuversicht auch für kommende schwere Zeiten:

2Kor 12,10 Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten um Christi willen 

Können das immer mehr umsetzen:

Joh 16,33 Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden

Aber der hauptsächliche Lernprozess geschieht im Kleinen, jeden Tag, jeden Augenblick.

In der Frage: "Wie gehe ich mit dem um, was mir heute, gerade jetzt im Moment alles "passiert"? Worüber ärgere ich mich und warum? Bin ich unzufrieden und lasse ich mich unter Druck setzen durch die Umstände und andere Menschen? Wovon ist mein innerer Friede Abhängig - von Erfolg, Anerkennung usw? Wonach richte ich mich aus bei meinem Tun? Wodurch werden meine Gefühle bestimmt und wie gehe ich mit all dem "Negativen" um, das ich beim mir selbst und in meiner Umgebung sehe?" 

Grosse Bewährungsproben sind manchmal nötig, um uns wachzurütteln und uns weiter zu bringen.
Durch den Segen, den sie bringen, sind sie auch eine "Auszeichnung", die "mit Freude" angenommen werden sollte:

Jak 1,2 Meine lieben Brüder, erachtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt

Das finde ich sehr schwer. Denn dagegen rebelliert in uns alles; keiner wünscht sich das und empfindet sofort Freude dabei.
Und ich finde es sehr tröstlich zu wissen:

1Kor 10,13 Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr's ertragen könnt. 

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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