Die Maske bricht

Die Maske bricht

Trisgump war ein kleiner Junge, der in einem christlichen Elternhaus aufwuchs. Als er ca. 8-10 Jahre alt war, nahm er seinen ganzen kleinen Mut zusammen auf einer Freizeit und sprach einen Mitarbeiter an. Dieser bat Gott den Jungen in sein Team aufzunehmen.
"Tris, wenn du über diese Türschwelle gehst, so wirst du als ein anderer Mensch aus diesem Zimmer gehen". Bis auf den heutigen Tag hat er dieses Satz nicht vergessen. So wuchs er mehr oder minder durchschnittlich brav auf in seinem geborgenen Umfeld. Erst Kindergottesdienst, dann Jungscharstunden, über Teenkreis bis hin zur Jugendstunde. Immer lag etwas spannendes und magisches in der Luft. Und mit ca 14. fing er an überall mit zu helfen. Er war immer der kleine, aufgedrehte, freundliche. Immer der, der lachte. Doch die Seifenblase schien instabiel zu werden. Denn mehr und mehr nahm die Welt einfluss auf ihn. In der Schule der, der sich quälte, Konzentration aufzubringen. Durchschnittlich. Immer mehr Probleme damit, Freunde zu finden. Irgendwann damit abgefunden. Fühlte sich schnell alleine. Der, über den man lachen kann. Verbitterung machte sich breit. Schlägerimage. Rempelte ihn jemand an, flippte er aus und schlug hart zu. Gewollter Einzelgänger. Scherte sich einen Dreck um die anderen, wünschte ihnen das Schlechteste. Zigarette wurde Thema. Probieren und Gefallen daran nehmen. Verhalten wird schlechter. Er ging immer noch in die Gemeinde. "Na, Tris? Alles klar?" fragte die, die selbst schwere Probleme hatte. "Ja, klar!" Sagte er und sie wunk ab. "Die antwort, die jeder hören will, hm?"
Und immer schlechte konnte Tris Verständnis für diese andere angeblich permanent heile Welt aufbringen. Er wechselte die Gemeinde und somit auch den Jugendkreis. Plötzlich mitten in Berufsschule. Umgang mit immer schlechteren Leuten. Alkohol kam immer wieder dazu und das Rauchen wurde mehr. Und der letzte Halt: Jugendstunde der neuen Gemeinde. Als würde sich der Himmel gänzlich verfinstern, legte sich eine schwarze Wolke über diese Jugendstunde. Streitigkeiten kamen auf. Einer nach dem anderen ging bis Tris diesen Jugenkreis am ende leitete. Mittlerweile war es eher ein Hauskreis. Außer ihm gingen nur noch 2-3 andere hin von ursprünglich 15. Ausbildung vorbei und Hauskreis lößte sich auf. Geplante Übernahme durch die Ausbildungsfirma. Der Chef log ihn an und verbaute Tris somit die Arbeitsstelle. Seine Schwester verlor den Glauben, zog weg und ertrank in Problemen. Tris´s Weltanschauung verfinsterte sich zunehmend. Neue Firma. Monotonie. Neue Ausbildung. Weltanschauung wird immer finsterer. Er stumpft immer weiter ab, wird kalt, ist kaum noch zu Emotionen im Stande. Das letzte mal als er weinte, war vor ca. 6 Jahren. Früher hatte er noch vor allem Angst. Dies wollte er testen, ging um 12 nachts in den Wald um zu fühlen, was es mit seinem Herz machen würde. Keine Angst, ehrer absolute Gleichgültigkeit auf allen Ebenen. Finstere und bald sogar annähernd dämonische Träume. Abbruch der 2. Ausbildung

Einige Zeit ist um und er fragte sich am 13.06.2016 mal wieder, wie so oft, was noch von dem Glauben übrig geblieben ist, ging aufs Feld, weit weg von allem. Stand lange einfach nur da. Irgendwann fing er an, einzelne Dinge laut auszusprechen. Er wurde immer lauter, bis es er bald schrie. Immer war er der, der für andere stark sein musste und nie Schwäche zeigen konnte. Eine Maske aus Stahl bekam Risse. Er bat Jesus um einen Neustart und bekam das erste mal seit 6 Jahren wieder Tränen als er für seine Schwester bat, die inzwischen wieder versucht zu glauben aber es so enorm schwer in dieser Welt hat. Lebensvertrag mit dem Allmächtigen und Kriegserklärung an den Fürst der Finsternis, der Tris seit über 7 Jahre mit Gift infizierte und jene, die in seinem Herzen waren, mit Fäusten schlug.

Leute, ich hab immer noch jede Menge Probleme. Aber ihr habt maßgeblich mit dazu beigetragen, eine Veränderung in meinem Leben herbei zu führen. Werde wieder aufstehen und weiter kämpfen. Bitte lasst nicht davon ab für mich zu beten. Es steht jetzt die Arbeitssuche nach einer Stelle an. Ich will keine Traumstelle, sondern eine Stelle, wo ich hingehöre und wo ich auf mein Umfeld leuchten kann. Ich kann diese Stelle nicht aus eigener Kraft finden, aber ich will den Kampf aufnehmen, da ich es satt habe, permanent am Boden zu liegen.

Ich danke euch für euere Unterstützung!

Tris.

Re: Die Maske bricht

Lieber Tris!

Du bist in mein Gebet! Nein, vor Jesus must Du nicht der „Musterknabe" sein! Auch keine Maske hast Du nötig! Jesus sieht Dein gebrochenes Herz! Und weißt Du was sagt Gott?

Der HERR ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind, und hilft denen, deren Geist zerschlagen ist.
Psalm 34,19

Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und lindert ihre Schmerzen; 4 er zählt die Zahl der Sterne und nennt sie alle mit Namen. 5 Groß ist unser Herr und reich an Macht; sein Verstand ist unermeßlich. 6 Der HERR richtet die Gedemütigten wieder auf, er erniedrigt die Gottlosen bis zur Erde.
Psalm 147,3-6

Er wird Dich in dieser „gnadenlosen" Welt bewahren, Er hat die Macht!

Siehe, ich, der HERR, bin ein Gott alles Fleisches; sollte mir etwas unmöglich sein?
Jer 32,27

Ja, die Unterstützung hast Du weiterhin von uns!

Liebe Grüße

Lila

Du bist mein Schirm und mein Schild; ich harre auf dein Wort.
Psalm 119,114 

Re: Die Maske bricht

Oh Tris,

das hat mich aber gefreut, zu lesen.

elbstverständlich werden wir für dich weiterbeten, und auch weiterhin bei Fragen für dich da sein.

Deinen Frust über die Welt kann ich total gut nachvollziehen, wenn man mal sieht, wieviel Gewalt und Egoismus doch da ist.

Aber Jesus ist stärker als Satan.
Ja, Satan regiert unglaublich fies hier.

Aber wir haben den Anker, Jesus

Ich bete auch, dass du vor allem in deinem Umfeld nicht weiter so viel Angriffe hast.
Hast du eine Gemeinde, in deiner Nähe, in die du gehen kannst?

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Re: Die Maske bricht

O, Tris,

danke für deinen Bericht. Ich bete weiter für dich.

Willy

Re: Die Maske bricht

ja lieber Tris, das Leben ist schon ein Kampf.. 
Aber wir müssen ihn nicht allein kämpfen.

Unser Herr schenkt uns Kraft, ja sogar Freude in allen Umständen,
wenn wir nur an ihm dranbleiben - klebenbleiben, sag ich immer..    

Er trägt uns durch alles hindurch!!!  <3 

Ihm können wir vertrauen, er lässt uns nicht fallen. 
Nimm alles ohne Vorbehalt aus seiner liebenden Hand! 
Er weiß am Besten, was für uns gut ist, auch, 
wenn wir ihn nicht immer gleich verstehen.. 
Er will uns formen, nach seinem Bilde verändern, 
vertrau ihm "einfach", gib dich ihm ganz hin, immer wieder.. 

Wir stehn hinter dir im Gebet!


Herzliche Segenswünsche
alles.durch.ihn

..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3

Re: Die Maske bricht

Lieber Trisgrump, ich habe mich auch sehr gefreut, zu lesen, dass du wieder neuen Mut und Vertrauen fassen kannst.
Es ist nicht einfach, wenn man um sich herum nur Probleme und ungelöste Fragen sehen kann. Und das, was wir so gerne sehen und erkennen würden - die Lösungen, wie alles weitergeht und was draus wird - das ist verborgen im Nebel. ... Eben wie Schritte über einen Abrund und die Brücke ist noch nicht sichtbar. Oder wie das Volk Israel in das Wasser des überfluteten Jordan gehen musste, bevor Gott ihnen einen trockenen Weg bahnte (Josua 4, 15 und an den Jordan kamen und ihre Füße vorn ins Wasser tauchten - der Jordan aber war die ganze Zeit der Ernte über alle seine Ufer getreten -, 16 da stand das Wasser, das von oben herniederkam, aufgerichtet wie ein einziger Wall, sehr fern,)

Aber du darfst gewiss sein, dass du nicht allein ins Ungewisse gehst und dass Gott immer schon da ist, wo du hinkommst.
Und selbst wenn du mal eine falsche Entscheidung triffst - er wusste das schon vorher, er kann dich auch korrigieren, wenn du offen dafür bleibst und dich seiner Führung anvertraust. Und er kann dir alles zum Besten dienen lassen, auch das, was dir nicht optimal gelingt.
Und er kann dir den Frieden und Freude schenken, nach dem du dich sehnst. Mitten im Sturm der ungeklärten Umstände.
Der Friede, der nicht von aussen kommt, durch das Erreichen irgendwelcher Ziele. Sondern aus der Quelle im Innern:

Joh 4,14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

Ich wünsche dir viel Mut und Freude dabei, diese Quelle wieder frei zu räumen und bete auch gerne weiter für dich.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Re: Die Maske bricht

Tris,

Du hast eine handvoll Glaubensveteranen, die für dich kämpfen. Du wirst nicht untergehen. 

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

Re: Die Maske bricht

Hallo Trisgump

ja, wir stehen an deiner Seite.
Es ist so wunderbar, wie Gott es dir schenkt, dass du die Maske abnehmen kannst. Du brauchst sie nicht (mehr).

Deine ehemals heile Welt zerbrach - Gott lässt nun, nach der Kapitulation auf dem Feld, Neues entstehen, siehst du es schon?
Im Rückblick irgendwann wirst du auch, wie jeder mal, sagen können, Danke, lieber Vater.
Du bist da, du hast mich getragen, wo alles mir zu schwer wurde.

Vokart Spitzer sagt immer: "Der Himmel ist nicht leer und Gott ist nur 1 Gebet entfernt."





 

Re: Die Maske bricht

Hallo Trisgump,

herzlich willkommen hier bei glaube.de, schön, dass du den Weg hierher gefunden hast.

Ein ganz großes Lob an dich, danke für die ausführliche Schilderung deines Leidenwegs, all das zu schreiben, dazu gehört sehr viel Mut, danke, dass du das alles mit uns teilst.

Ein Vers aus Psalm 55 für dich:

23 Überlass alle deine Sorgen dem Herrn! Er wird dich wieder aufrichten; niemals lässt er den scheitern, der treu zu ihm steht.


Gottes reichen Segen für dich.

Liebe Grüsse
Imperia

Re: Die Maske bricht

Hallo Tris,

ich denke an Dich im Gebet.

Zur Ermutigung: "Das wahre Leben" beeinhaltet Beziehungsfähigkeit. Etwas, was uns Gott geben möchte, damit wir Beziehung zu IHM und zu unseren Mitmenschen leben können.

Wir leben, denn miit IHM sind wir nie alleine und wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Ohne ihn sind wir sogar dann alleine und einsam, leer und innerlich tot, wenn wir viele Menschen um uns haben.

Freu Dich, Du lebst.

Henoch