ZERBRUCH - pro und contra

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solana

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Re: ZERBRUCH - pro und contra

von solana am 01.10.2018 10:09

Ich würde es so ausdrücken: Zerbruch des "Ego"/des "fleischlichen, alten Menschen", der von Gott wegstrebt und unabhängig sein will, sich Gottes Willen nicht unterordnen will (das Fleisch ist Gott nicht untertan und kanns auch gar nicht, sagt Paulus) - der Zerbruch dessen ist nötig, um Raum zu schaffen für das Neue, den "neuen/geistlichen Menschen" aus der Kraft der Auferstehung.

Und er ist immer wieder da nötig, wo das Alte wieder auflebt oder noch genug Kraft hat, um unser Leben zu bestimmen.
Ein Prozess, der das ganze Leben lang dauert, es kommen immer neue Splitter des Alten wieder hoch und stören, blockieren ...

Je länger der Weg mit Gott aber schon geht, sind diese kleinen "Sterbeprozesse" aber normalerweise immer weniger schwer und oft schon von vorn herein überschattet durch die Freude und Freiheit, die sie bringen.
Das heisst natürlich nicht, dass Schweres und ganz tiefe Täler ausgeschlossen wären, wenn man mal ein bestimmtes Niveau erreicht hat; auch da kann es noch ganz dick kommen und man wird mit Dingen in der eigenen Seele konfrontiert, die man gar nicht vermutet hätte oder schon längst überwunden geglaubt hat ....

Aber einen anderen Punkt finde ich auch ganz wichtig:
Zerbruch ist kein Dauerzustand!
Es ist nichts, woran man festhalten sollte, in der Asche und den Scherben liegen bleiben, weil man dort, am tiefsten Tiefpunkt Gottes Nähe besonders intensiv erlebt hat.
"Steh auf und geh!" ist die Aufforderung, wenn jemand Heilung erfahren hat und das Alte, kranke, Gott widerstrebende zerbrochen ist.
"Wandelt im Geist" wenn das Fleischliche abgestorben ist und Raum frei gemacht hat für die Herrschaft und das Wirken des Heiligen Geistes.

Zerbruch ist der Tiefpunkt im Durchgang zum neuen Leben, darauf folgt das Neue, aus der Kraft der Auferstehung.
Der Tod des Alten hat nicht das letzte Wort und der Tod im Zerbruch ist nicht das, was unser Leben bestimmt.

Paulus "rühmt" sich der Bedrängnisse (Röm 5), weil er dadurch erfährt, wie er nicht zuschanden wird, weil die Liebe Gottes in unser Herz ausgegossen ist. Und das gibt Zuversicht und eine Gewissheit in der Hoffnung, die durch solche Erlebnisse immer mehr wächst.
Und er hat erfahren, dass Gottes Kraft gerade in den Schwachen mächtig ist - "darum sind wir getrosten in .... all den Leiden und Schwierigkeiten ...."

Getrost, zuversichtlich, gewiss im Glauben, gestärkt durch die Erfahrung der Liebe und der Nähe Gottes - dahin mündet das Leid im Zerbruch.
Und genau wie extreme Gefühle in ausserordentlichen Erfahrungen kein Dauerzustand sind, nicht um ihrer selbst willen zu suchen sind, genauso sehe ich das mit dem Zerbruch und der Gotteserfahrung darin.
Nicht liegen bleiben und sich an den Scherben festhalten, um die Erfahrung zu verlängern ...
Gott ist auch im Schönen genauso da.
"Ich kann reich sein un Überfluss haben oder Mangel leiden - ich kann alles durch den, der mich mächtig macht!" sagt Paulus.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: ZERBRUCH - pro und contra

von nennmichdu am 01.10.2018 10:10

Hallo Pal,

du stellst Fragen, die sich in Betrachtung des Psalm 51 dann auflösen:



1 Dem Chorleiter. Ein Psalm. Von David.
2 Als der Prophet Nathan zu ihm kam, nachdem er zu Batseba eingegangen war.
3 Sei mir gnädig, Gott, nach deiner Gnade; tilge meine Vergehen nach der Größe deiner Barmherzigkeit!
4 Wasche mich völlig von meiner Schuld, und reinige mich von meiner Sünde!


David - der König Israels, aus dem heraus dann auch Jesus kam ...
hatte sich etwas genommen, als er sich gehen ließ - gegenüber Bateseba...

Versuchte dann deren Schwangerschaft ihrem Manne unterzuschieben - was nicht gelang .. also ließ er ihn an der vordersten Front antreten mit dem Befehl an seine Soldaten, sich dann hinter ihm zurückfallen zu lassen.. - Uria kam im Kampf um..

Bethseba wurde dann als Witwe seine Frau. Nathan stellte diese seine Schuld ihm vor Augen.
Er erkannte sie, bekannte sie und ihm selbst ward vergeben - doch musste er als König von Israel dafür Tribut zahlen... - der Tod seines 1. Kindes von Bethseba..




5 Denn ich erkenne meine Vergehen, und meine Sünde ist stets vor mir.
6 Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt und getan, was böse ist in deinen Augen; damit du im Recht bist mit deinem Reden, rein erfunden in deinem Richten.

7 Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen.


David verweist nun Gott darauf, das er ja als Sünder (wie alle Menschen nach dem Sündenfall) geboren wurde - aus der Lust/Liebe/Leidenschaft eines Mannes zu einer Frau...

8 Siehe, du hast Lust an der Wahrheit im Innern, und im Verborgenen wirst du mir Weisheit kundtun.
9 Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.

10 Lass mich Fröhlichkeit und Freude hören, so werden die Gebeine jauchzen, die du zerschlagen hast.
11 Verbirg dein Angesicht vor meinen Sünden, und tilge alle meine Schuld!

12 Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz, und erneuere in mir einen festen Geist!

Gott tat dieses... - für uns geschieht dies erstmalig mit der Wiedergeburt... wir bekommen ein fleischernes (empfindenes) reines Herz und einen neuen (den heiligen) Geist - der unserem Geiste/Denkvermögen aufhilft und uns darin Festigkeit/Beständigkeit verleiht..


13 Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir! 

Herr - bleibe bei mir....denn es will Abend werden.... würde der Jünger Jesu  vor Pfingsten sagen heute diesbezüglich.. -- wobei wir auch wissen dürfen nach Psalm 139 - das Gott immer bei uns sein wird ...bis an der Welt Ende


14 Lass mir wiederkehren die Freude deines Heils, und stütze mich mit einem willigen Geist!

um dann sagen zu können:

15 Lehren will ich die von dir Abgefallenen deine Wege, dass die Sünder zu dir umkehren.

16 Rette mich von Blutschuld, Gott, du Gott meines Heils, so wird meine Zunge deine Gerechtigkeit jubelnd preisen.

Rette mich davor, überhaupt anderen etwas schuldig zu bleiben ....  -- wir sind dann jedem Menschen letztendlich immer Liebe schuldig..



17 Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund dein Lob verkünde.

Lass mich das zum Ausdruck bringen, durch Lippen, Mund... Hand (tun)und Fuß (wandeln).... usw. --- siehe Psalm 1

18 Denn du hast keine Lust am Schlachtopfer, sonst gäbe ich es; Brandopfer gefällt dir nicht. 

Insofern das dies nun vorläufig war... bis der Mensch dahin gelangt, Gott im Geiste anzubeten (siehe Jesus gegenüber der Frau am Jakobsbrunnen)

9 Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten.

Bezüglich dessen, was David erlebt hat, als Nathan ihm seine Schuld vor Augen hielt...

20 Tue Zion Gutes in deiner Gunst, baue die Mauern Jerusalems!

Trachte nach dem Reiche Gottes... tue Gutes deinen Brüdern... hilf ihnen in Sicherheit zu wohnen..   --- hier aber alles - was Gott selbst tun will...was man von ihm erbeten kann und was er auch durch seine Knechte - uns Jünger Jesu ... dann tun wird...


21 Dann wirst du Lust haben an rechten Opfern, Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Stiere darbringen auf deinem Altar.

Dann wird sich Gott über alles, was wir ihm geben, freuen.

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Pal

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Re: ZERBRUCH - pro und contra

von Pal am 01.10.2018 13:01

Ich denke @Salona hat völlig recht, wenn man den Zerbruch nicht als "Endstation" glorifizieren, sondern als eine Art "Weiterbildungskurs" betrachten sollte.
Oder, um es anders zu sagen, kann kein Mensch ein reines "Gethsemane-Leben" führen, sondern gerade vom Kreuz weg geht es zur Auferstehung...
Das ist so herrlich...

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Doerte
Gelöschter Benutzer

Re: ZERBRUCH - pro und contra

von Doerte am 06.10.2018 12:09

hmmm .... ich habe " Zerbruch " unter Gott, nie als negativ erlebt.

Sondern als Erlösung, von dem was uns Satan an Festungen in den Geist gesetzt hat und von dem Verhalten, was eigentlich zum Zerbruch führt.

Wenn Zerbruch, bedeutet es doch Zerstörung von dem was Gott eigentlich aus uns machen wollte, von Anfang an.

Von Geburt an, in diese von Satan behherrschte Welt, werden wir von Menschen erzogen, beeinflußt, belogen, betrogen, berraubt um den freien Willen und das führt doch erst mal zum Zerbruch der Gottesbeziehung.

Gott heilt alles das was unter Satan zerbrochen ist. Jedenfalls hat Gott mir erst mal klar gemacht, dass ich einen freien Willen habe und der aber sehr gebunden war, an vergängliche Dinge. Dinge die nicht die Wahrheit sind. Er erlöst doch einen wieder von den Ketten, die uns an Dinge gebunden haben, die uns zerstören und in den ewigen Tod führen und zerbrechen.


Ich würde es eher Erlösung nennen und nicht Zerbruch.


liebe Grüße Dörte


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Pal

65, Männlich

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Re: ZERBRUCH - pro und contra

von Pal am 06.10.2018 16:56

Dörte: Gott mir erst mal klar gemacht, dass ich einen freien Willen habe und der aber sehr gebunden war, an vergängliche Dinge. Dinge die nicht die Wahrheit sind. Er erlöst doch einen wieder von den Ketten, die uns an Dinge gebunden haben, die uns zerstören und in den ewigen Tod führen und zerbrechen.

Ich meine, solange mein menschlicher "freier" Wille, nur von meinem starken EGO dominiert wird, dann werde ich sowieso nur Fleischlichkeiten (Lüsten) und bösem Ego folgen. - Geht doch gar nicht anders!
Dies SELBSTISCHE gehört jedoch an ein Kreuz, nicht um sich dort "wohl zu fühlen", sondern um dort real zu sterben, bzw. zerbrochen zu werden.
Dieser Zerbruch ist nie negativ, tut aber trotzdem bis in Mark und Bein hinein weh.

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chestnut
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Re: ZERBRUCH - pro und contra

von chestnut am 06.10.2018 20:54

Dörte:
ich habe " Zerbruch " unter Gott, nie als negativ erlebt. Sondern als Erlösung, von dem was uns Satan an Festungen in den Geist gesetzt hat und von dem Verhalten, was eigentlich zum Zerbruch führt. Wenn Zerbruch, bedeutet es doch Zerstörung von dem was Gott eigentlich aus uns machen wollte, von Anfang an.

Ja es kommt draufan, von welcher Art Zerbruch gesprochen wird. Wenn es um "Kapitulation vor Gott" geht, um Befeiung von falschen Haltungen und alles was damit zusammengeht usw. dann ist Zerbruch etwas positives, das uns näher zu Gott bringt.

Körperlicher oder psychischer Zerbuch (z.B. "Nervenzusammenbruch und Folgen davon) ist dann etwas völlig anderes. Auch das kann  uns näher zu Gott führen. Aber das ist ja nochmals etwas anderes, von dem soviel ich bisher verstanden habe, hier nicht die Rede war.

Das erste bringt Freisetzung für Gott, oder für mehr von Gott und sein Wirken in uns, und das ist wirklich nicht negativ.


Liebe Grüsse
Chestnut

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